Grün als Volkspartei und andere "Katastrophen"

Hat die FDP noch eine Zukunft?

  • Klar, bald wird man wieder regelmäßig zweistellige Ergebnisse einfahren!

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  • Umfrageteilnehmer
    15
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Jetzt kratz' doch bitte nicht an der "bürgerlichen" Grundüberzeugung "Wenn schwarz/gelb ans Ruder kommt, ist alles gut, alles andere bedeutet den Weltuntergang!" - woran sollen sie denn sonst in dieser unübersichtlichen Welt noch glauben? :schimpf:

Nö, weil Schwarz-Gelb rot-grün mittlerweile links überholt. Frauenquote, Energiepolitik, Steuererhöhungen etc.
Daher auch die Wahlergebnisse. Die klassische Klientel v.a. in der Union kann mit diesem Linksgrünen Gesülze nix mehr anfangen und bleibt mangels Alternativen zuhause. 2009 gabs noch viele (inkl. mir) die gehofft hatten, die FDP würde in diese Bresche springen, und die Union entsprechend beeinflussen. Inzwischen haben diese Leute ihren Irrtum erkannt. Wenns drauf ankommt ist die FDP genauso links wie alle andren Bundestagsparteien auch. Den rhetorischen liberalen Kunstgriffen glaubt keiner mehr. Und da es keine nennenswerten Alternative (so gutgemeinte Versuche wie die Partei der Vernunft mal außen vor) gibt, bleiben die Wähler eben daheim. Das Ergebnis sind Wahlschlappen für schwarz-gelb und eine sinkende Wahlbeteiligung. Die Union hat sich von ihren Wählern immer weiter entfernt in der Hoffnung im linksgrünen Großstadtmilieu Stimmen gewinnen zu können. Aber dort wählt man lieber weiter das Original. Und das "Stimmvieh" aufm Land ist halt auch nicht ganz so doof, wie man in Unionsstrategiekreisen zu glauben meinte...
Bleibt abzuwarten, wann und wie sich dieses politische Vakuum füllt. Welche (vielleicht erst noch zu gründende) Partei sich dieser Wählerklientel annehmen wird...
 
ach Libuda, glaubst du wirklich, dass die "bürgerliche Grundüberzeugung" so simpel gestrickt ist ?? Und vor allem zu blöd, um die Entwicklungen der letzten Jahre zu erkennen. Die Trennung besteht doch heutzutage vielmehr - zumindest im Grundansatz darin, dass die einen den Weg zu mehr Freiheit, Verantwortung und Individualität für den erfolgversprechenderen halten, die anderen den hin zu mehr Staat, Gemeinschaftswohl (was immer das sein soll), Umverteilung und Gleichförmigkeit.

Im übrigen finden sich bei den "Grünen" überdurchschnittlich viele gutbürgerliche, gut ausgebildete Menschen mit einem überdurchschnittlichen Einkommen, genau wie bei der FDP, nur eines unterscheidet diese, die einen (Grünen) sind in der Mehrheit Staatsbedienstete oder in der Verwaltung von Betrieben tätig, die anderen sind Selbständige oder aber im kaufmännischen und Vertriebsbereich tätig.

Hey, wir waren gerade beim lustigen Polemisieren, wer will denn da mit Argumenten ankommen? :hammer:

In erster Linie ging es mir darum, gary zuzustimmen, dass der Anteil des Staates an der Entwicklung der Wirtschaft von den meisten krass überschätzt wird, das gilt sowohl für die Konjunktur im Inland generell als auch für die Unterschiede zwischen den Ländern. Und es wird auch viel zu wenig darauf geachtet, wer überhaupt von der wirtschaftlichen Entwicklung profitiert bzw. bei wem das "ankommt".
 
Puuuh... Ihr müsst in Bayern wirklich fürchterliche "Ökologisten" haben... :eek:

Gott sei dank bin ich im beschaulichen RLP bisher von gewaltsamen Übergriffen des Ökomobs verschont geblieben. :angst: :schwitzen


Mach mal einen Pelzhandel auf, dann wirst du es mit einer sehr aggressiven und sehr gewaltbereiten Gruppe aus dieser Ecke zu tun bekommen.
Desweiteren ist auch Staatsgewalt selbstredend "Gewalt".
 

atreiju

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Naja, dafür geht dabei die Umwelt vor die Hunde sowie die soziale Ordnung völlig außer Kontrolle, wenn es nicht genug Regulierung gibt - aber wen interessiert schon sowas!

Wie definierst du bitte den Begriff "Soziale Ordnung" ??
In welchem Kontext steht dieser bei dir zur "sozialen Marktwirtschaft", die von Erhardt begründet wurde - und bitte genau zu dessen Definition davon ??

Ich glaube, wenn wir beide begründen sollten, woran man erkennt, dass diese verloren gegangen ist, kommen wir zu grundverschiedenen Ergebnissen. Für mich wurden seit Ende der 60-er, speziell jedoch in den 70-ern und vertiefend in den 80-ern die Weichen für das Ende der sozialen Ordnung gestellt. Durch Fehlentscheidungen im Hinblick auf Ausuferung des Sozialstaates, viel zu starke Lohnsteigerungen, fehlende Anpassungen an eine sich verändernde demographische Entwicklung, Setzen falscher Anreize und und und...

Und was die Umwelt betrifft, diese kann nur global gerettet werden, die hat übrigens schon weit Schlimmeres als den Menschen überlebt und sich dauerhaft auf neue Faktoren eingestellt, manches ist eben auch eine Frage der Sichtweise.

Man könnte sich zum beispiel die Frage stellen, ob die Welt nicht eine Katastrophe (ich lasse mal offen, wie diese aussieht) erleben muss, um gerettet zu werden. Wenn ich einfach nur die Entwicklung der Weltbevölkerung sehe und unsere Unfähigkeit, dieser entgegen zu steuern.
 
Für mich wurden seit Ende der 60-er, speziell jedoch in den 70-ern und vertiefend in den 80-ern die Weichen für das Ende der sozialen Ordnung gestellt..

Ich bin ja fast geneigt zu sagen, dass dies erst in den 90s geschah. Konkret am 3.10.1990 :floet:

Aber gut.

(Auch wenn das polemisch klingt, halte ich es inhaltlich übrigens für zutreffend. Der Prozess der Einigung war natürlich richtig - aber er ging zu schnell. So wie auch die Osterweiterung der EU zu schnell geht. In übereilten Erweiterungen, sowohl der Bundesrepublik als auch der EU sehe ich in der Tat einige der aktuellen Hauptschwierigkeiten begründet).

Abgesehen davon, sind die Grünen für mich mitlerweile der Inbegriff einer bürgerlichen Partei geworden. Wahrscheinlich die "Bürgerlichste Partei" überhaupt.
 
In erster Linie ging es mir darum, gary zuzustimmen, dass der Anteil des Staates an der Entwicklung der Wirtschaft von den meisten krass überschätzt wird, das gilt sowohl für die Konjunktur im Inland generell als auch für die Unterschiede zwischen den Ländern. Und es wird auch viel zu wenig darauf geachtet, wer überhaupt von der wirtschaftlichen Entwicklung profitiert bzw. bei wem das "ankommt".

Kurzfristig ist das sicher richtig. Langfristig ist der Einfluss der Politik aber schon bedeutend. Mit einer SPD-Regierung nach dem Krieg hätte es kein Wirtschaftswunder gegeben. Man hätte sich eher dem Entwicklungstempo der DDR angepasst. Ohne Erhards Reformen (v.a. Aufhebung der Preisvorschriften) hätte das Wirtschaftswunder nicht in dieser Form stattfinden können. In den Niederlanden konnte man ab den 80er Jahren ähnliches beobachten. Ebenso in Teilen Asiens und Südamerikas. Es ist auch kein Zufall, dass Bayern und BW wirtschafltich besser dastehen wie der Norden. Das liegt in erster Linie daran, dass individuelle Initiative weniger ausgebremst wurde, als anderswo. Das "Verdienst" der dortigen Regierungen war, weniger Schaden angerichtet zu haben, als dir rotdominierten Regierungen andernorts.
Aber selbst die roten waren in der Vergangenheit in gewisser Weise konstruktiv, wollten Fortschritt und Technik fördern. Mittlerweile sind die nur noch destruktiv, es geht darum Technik und Fortschritt zu verhindern. Das ist der Unterschied zwischen den "Sozen" der Vergangenheit, und den Grünen bzw. "Grünsozen" der Gegenwart...
 

atreiju

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Hey, wir waren gerade beim lustigen Polemisieren, wer will denn da mit Argumenten ankommen? :hammer:

In erster Linie ging es mir darum, gary zuzustimmen, dass der Anteil des Staates an der Entwicklung der Wirtschaft von den meisten krass überschätzt wird, das gilt sowohl für die Konjunktur im Inland generell als auch für die Unterschiede zwischen den Ländern. Und es wird auch viel zu wenig darauf geachtet, wer überhaupt von der wirtschaftlichen Entwicklung profitiert bzw. bei wem das "ankommt".


Ganz so einfach ist es nicht, ein Staat kann schon grundsätzlich falsche Entscheidungen treffen und damit Wege verhindern, dass die Wirtschaft sich schnell erholt (Frankreich oder auch Großbritannien sind da durchaus Beispiele für - von Spanien, Griechenland, Portugal wollen wir nicht reden) oder kluge Entscheidungen treffen, die der Wirtschaft helfen. Genauso gibt es aus meiner Sicht viele, die den einfluss bestimmter staatlicher Massnahmen auf Wirtschaftsentwicklungen unterschätzen.

Und was den letzten Teil betrifft, so ist da der Staat eben aus meiner Sicht überhaupt nicht gefragt oder eben nur wenig, da sind andere Parteien gefordert...
 

atreiju

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Ich bin ja fast geneigt zu sagen, dass dies erst in den 90s geschah. Konkret am 3.10.1990 :floet:

Aber gut.

(Auch wenn das polemisch klingt, halte ich es inhaltlich übrigens für zutreffend. Der Prozess der Einigung war natürlich richtig - aber er ging zu schnell. So wie auch die Osterweiterung der EU zu schnell geht. In übereilten Erweiterungen, sowohl der Bundesrepublik als auch der EU sehe ich in der Tat einige der aktuellen Hauptschwierigkeiten begründet).

Abgesehen davon, sind die Grünen für mich mitlerweile der Inbegriff einer bürgerlichen Partei geworden. Wahrscheinlich die "Bürgerlichste Partei" überhaupt.

Was in den 60-er, 70-er oder 80-er Jahren geschah, war bis heute wesentlich einflussreicher auf die deutschen Sozialsysteme (Renten-, Gesundheit-, Pflege etc.) als die Wiedervereinigung an sich, zumal da insbesondere die Leistungen permanent erhöht wurden und dies in keinem Verhältnis zur Bevölkerungsentwicklung (langfristig) und zur Beitragsentwicklung war, man hatte satte Überschüsse und hat sich überlegt, wie kann man die ausgeben, welche Leistungen können wir erhöhen, statt einen Kapitalstock zu bilden, um langfristig über diesen einen Großteil der Ausgaben zu finanzieren.

Habe mal einen Vortrag dazu gehört, wenn wir die Leistungen ab 1968 nicht mehr wesentlich erhöht hätten und die dann vorhandenen Überschüsse bis Ende der 80-er in einem Kapitalstock gesammelt hätten, könnten wir heute 80% der sozialausgaben darüber finanzieren.

Das mit der Einigung ist ganz schwer zu belegen oder zu widerlegen, das zu schnelle Wachsen der EU ist wohl unstrittig - hier stellt sich halt die Frage nach den Alternativen bzw. wie hätte sich die Welt verändert, wenn anders gehandelt worden wäre...??
 

atreiju

Bekanntes Mitglied
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Kurzfristig ist das sicher richtig. Langfristig ist der Einfluss der Politik aber schon bedeutend. Mit einer SPD-Regierung nach dem Krieg hätte es kein Wirtschaftswunder gegeben. Man hätte sich eher dem Entwicklungstempo der DDR angepasst. Ohne Erhards Reformen (v.a. Aufhebung der Preisvorschriften) hätte das Wirtschaftswunder nicht in dieser Form stattfinden können. In den Niederlanden konnte man ab den 80er Jahren ähnliches beobachten. Ebenso in Teilen Asiens und Südamerikas. Es ist auch kein Zufall, dass Bayern und BW wirtschafltich besser dastehen wie der Norden. Das liegt in erster Linie daran, dass individuelle Initiative weniger ausgebremst wurde, als anderswo. Das "Verdienst" der dortigen Regierungen war, weniger Schaden angerichtet zu haben, als dir rotdominierten Regierungen andernorts.
Aber selbst die roten waren in der Vergangenheit in gewisser Weise konstruktiv, wollten Fortschritt und Technik fördern. Mittlerweile sind die nur noch destruktiv, es geht darum Technik und Fortschritt zu verhindern. Das ist der Unterschied zwischen den "Sozen" der Vergangenheit, und den Grünen bzw. "Grünsozen" der Gegenwart...


Da widerspreche ich jetzt aber auch, die Agenda 2010 war schon ein wichtiger und richtiger Schritt, das Abrücken davon dagegen :hammer:
Und was die Förderung von Forschung und Technologie betrifft, die gibt es auch bei SPD und Grüne, aber halt nur für spezielle, ideologisch passende Techniken und das greift eben viel zu kurz.
 
(Auch wenn das polemisch klingt, halte ich es inhaltlich übrigens für zutreffend. Der Prozess der Einigung war natürlich richtig - aber er ging zu schnell. So wie auch die Osterweiterung der EU zu schnell geht. In übereilten Erweiterungen, sowohl der Bundesrepublik als auch der EU sehe ich in der Tat einige der aktuellen Hauptschwierigkeiten begründet).

Ich würde es anders formulieren. DAs Problem all dieser Entscheidungen war, dass sie aufgrund politischer Phantastereien gefällt wurden, und die Realität als unerwünscht ausgeblendet wurde. Renommierte Wirtschaftsprofessoren haben z.B. berichtet, dass sie als Skeptiker bezüglich der "blühenden Landschaften" bedroht wurden, falls sie ihre (fachliche begründeten Zweifel) weiter öffentlich äußern würde. Das gleiche gilt auch für die Einführung des Euro und andres mehr. Die kritischen Fachleute wurden/werden mundtot gemacht. Prof. Max Otte hat 1998 in den USA eine Vorlesung gehalten, in der er über die strukturellen Schwächen und Konstruktionsfehler des Euros referiert hat. Deutschen Unis wurde unter Androhung der Entziehung von Finanzmitteln mehr oder weniger befohlen, derartige Vorträge nicht zuzulassen. Und jetzt entscheiden Bischöfe (also Theologen), Soziologen, und sonstige Diskussionswissenschaftler über die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland. Ingenieure? Brauchen wir dazu nicht. Ein Jürgen Trittin, seines Zeichens diplomierter Dummschwätzer, entblödet sich nicht einem Professor der Energietechnik zu erzählen "Was wollen Sie mir noch von Energieversorgung erzählen". Noch besser ist die nachgeschobene Begründung: "Ich bin Grüner".
 
Kurzfristig ist das sicher richtig. Langfristig ist der Einfluss der Politik aber schon bedeutend. Mit einer SPD-Regierung nach dem Krieg hätte es kein Wirtschaftswunder gegeben. Man hätte sich eher dem Entwicklungstempo der DDR angepasst. Ohne Erhards Reformen (v.a. Aufhebung der Preisvorschriften) hätte das Wirtschaftswunder nicht in dieser Form stattfinden können. In den Niederlanden konnte man ab den 80er Jahren ähnliches beobachten. Ebenso in Teilen Asiens und Südamerikas. Es ist auch kein Zufall, dass Bayern und BW wirtschafltich besser dastehen wie der Norden. Das liegt in erster Linie daran, dass individuelle Initiative weniger ausgebremst wurde, als anderswo. Das "Verdienst" der dortigen Regierungen war, weniger Schaden angerichtet zu haben, als dir rotdominierten Regierungen andernorts.
Aber selbst die roten waren in der Vergangenheit in gewisser Weise konstruktiv, wollten Fortschritt und Technik fördern. Mittlerweile sind die nur noch destruktiv, es geht darum Technik und Fortschritt zu verhindern. Das ist der Unterschied zwischen den "Sozen" der Vergangenheit, und den Grünen bzw. "Grünsozen" der Gegenwart...

Wie definierst du bitte den Begriff "Soziale Ordnung" ??
In welchem Kontext steht dieser bei dir zur "sozialen Marktwirtschaft", die von Erhardt begründet wurde - und bitte genau zu dessen Definition davon ??

Ich glaube, wenn wir beide begründen sollten, woran man erkennt, dass diese verloren gegangen ist, kommen wir zu grundverschiedenen Ergebnissen. Für mich wurden seit Ende der 60-er, speziell jedoch in den 70-ern und vertiefend in den 80-ern die Weichen für das Ende der sozialen Ordnung gestellt. Durch Fehlentscheidungen im Hinblick auf Ausuferung des Sozialstaates, viel zu starke Lohnsteigerungen, fehlende Anpassungen an eine sich verändernde demographische Entwicklung, Setzen falscher Anreize und und und....
In den Punkten bin ich gar nicht so weit von euch entfernt, wie ihr vielleicht glaubt. Gegen die soziale Marktwirtschaft habe ich überhaupt nichts, im Gegenteil. Für das Land war es sicherlich auch besser, dass nach dem Krieg die Union ans Ruder kam, damals waren die Unterschiede zwischen den Parteien noch wirklich bedeutend, da musste die SPD erst eine Entwicklung durchmachen, um wirklich regierungsfähig zu werden.

Mir geht es vielmehr um das schwarz/weiß Denken heutzutage, dass immer noch von vielen so getan wird, als sei das "bürgerliche Lager" der Hort der Wirtschaftskompetenz und als sei dies das einzige, was in der Politik wichtig wäre. Das werfe ich Euch aber auch weniger vor als einigen anderen. Kann aber natürlich auch teilweise nicht 100%ig ernstgemeinte Polemik sein, das ist schriftlich mitunter auch schwer herauszulesen.

Grundsätzlich stört mich an der Politik (nicht nur) hierzulande die viel zu kurzfristige Denkweise von Wahl zu Wahl, was dazu führt, dass wichtige Probleme gar nicht erst angegangen werden, wenn es kurzfristig unpopulär wäre, und zwar von allen Parteien. Ist leider auch kaum zu lösen, da man die Legislaturperioden ja nicht einfach auf 10 Jahre oder so verlängern kann und die Politiker eben vielmehr an ihren Karrieren als am langfristigen Wohl des Landes interessiert sind (was bei Managern in ihren Unternehmen ja auch meist nicht anders ist).

Was die Entwicklung des Nordens bzw. Südens von D angeht, sollte man allerdings den Einfluss der Besatzungszonen nicht unterschätzen, da hatten die südlichen Bundesländern schon einen sehr großen Vorteil als Amizone, da sich viele Unternehmen aus dem Osten deshalb dort ansiedelten, was Auswirkungen bis heute hat.

Und was die Umwelt betrifft, diese kann nur global gerettet werden, die hat übrigens schon weit Schlimmeres als den Menschen überlebt und sich dauerhaft auf neue Faktoren eingestellt, manches ist eben auch eine Frage der Sichtweise.

Man könnte sich zum beispiel die Frage stellen, ob die Welt nicht eine Katastrophe (ich lasse mal offen, wie diese aussieht) erleben muss, um gerettet zu werden. Wenn ich einfach nur die Entwicklung der Weltbevölkerung sehe und unsere Unfähigkeit, dieser entgegen zu steuern.
Da hast du grundsätzlich auch recht, das Problem ist sogesehen auch kaum zu lösen, da die Interessen der unterschiedlichen Weltregionen oder gar Staaten einfach viel zu verschieden sind und niemand einsieht, zum Wohle des Ganzen zurückstehen zu müssen. Die Konsequenz daraus kann aber doch nicht sein, zu sagen "ok, dann isses auch wurscht, versuchen wir es erst gar nicht", oder?
 
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gary

Bekanntes Mitglied
Ganz so einfach ist es nicht, ein Staat kann schon grundsätzlich falsche Entscheidungen treffen und damit Wege verhindern, dass die Wirtschaft sich schnell erholt (Frankreich oder auch Großbritannien sind da durchaus Beispiele für - von Spanien, Griechenland, Portugal wollen wir nicht reden) oder kluge Entscheidungen treffen, die der Wirtschaft helfen.

Dinge wie Ausweitung der Kurzarbeit waren kluge Instrumente, auch wenn es von einigen missbraucht wurde. Ohne die gigantische Nachfrage aus Asien hätten diese Instrumente allerdings nichts genützt. Zwischenzeitlich war ja schon die Rede davon, dass sich die Exportlastigkeit zum Nachteil auswirken könne.
 
Da widerspreche ich jetzt aber auch, die Agenda 2010 war schon ein wichtiger und richtiger Schritt, das Abrücken davon dagegen :hammer:
Auch das ist richtig. Auch wenn dieser SChritt von Haus aus viel zu klein war. Aber es war ein SChritt in die richtige Richtung. Insofern geb ich dir Recht.
Ich seh die Trennung auch weniger zwischen den Parteien, als zwischen den grundsätzlichen Überzeugungen.. Wenn man Schröder etwa mit Heiner dem Geißbock vergleicht. Da ist der sogenannte "Konservative" deutlich linker als der "Sozi".



Und was die Förderung von Forschung und Technologie betrifft, die gibt es auch bei SPD und Grüne, aber halt nur für spezielle, ideologisch passende Techniken und das greift eben viel zu kurz.

Schon mal versucht ein Pumpspeicherkraftwerk zu bauen? Da hast sofort die grünen Umweltdemonstrierer am Hals. Schließlich kann man dort auch Atomstrom speichern. Ist zwar technisch völliger Unsinn, aber das ist Ideologen ja egal. Einen Windpark? Aber nein, das sind ja Vogelguillotinen! Eine Freiflächen-Solaranlage? Aber bitte nicht beim Landwirt X, weil dem gönn ich die Kohle nicht. Ein Wasserkraftwerk? Nein, da töten wir ja die Fische...
 
Mir geht es vielmehr um das schwarz/weiß Denken heutzutage, dass immer noch von vielen so getan wird, als sei das "bürgerliche Lager" der Hort der Wirtschaftskompetenz und als sei dies das einzige, was in der Politik wichtig wäre.

Ich kann dieses Empfinden ausgezeichnet verstehen. Umgekehrt kommt es mir aber auch so vor, als würde der Großteil des "roten Lagers" so tun, als sei die SPD der Hort der Sozialkompetenz, die Union diesbezüglich geradezu eine Versammlung an Sozialverbrechern und dies das einzige, was in der Politik wichtig wäre.


Zusammenfassend habe ich den starken Eindruck, dass die meisten Menschen so sehr auf "ihre" Partei festgelegt sind, dass sie das, was "ihre" Partei macht, gut finden und im Gegenzug alles, was "die anderen machen" ablehnen, Politik also nach den Parteien bewerten - und nicht die Parteien nach ihrer momentanen Politik.

Viele alte Denkmuster und Politschubladen passen meiner Ansicht nach einfach nicht mehr.
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
2009 gabs noch viele (inkl. mir) die gehofft hatten, die FDP würde in diese Bresche springen, und die Union entsprechend beeinflussen.
2009 war die Union aber noch weit entfernt von ihrer jetzigen Energiepolitik und Co. Da hat sich in den letzten Jahren schon einiges getan. Man ist halt ein Fähnchen im Wind. Und die FDP wurde vielleicht in deinen Kreisen deswegen gewählt, aber deshalb kam sie nicht auf so eine hohe Prozentzahl. Es war eher das "weg mit der SPD, die Grünen sind nicht regierungsfähig ohne die SPD, die CDU ist eigentlich auch blöd, bleibt noch die FDP". Das hatte aber recht wenig damit zu tun dass sich die Leute weniger Regulierung u.ä. erhofft hätten. Das haben evtl. deren Stammwähler gehofft, aber eben nicht die vielen "Protestwähler".
 

gary

Bekanntes Mitglied
Schon mal versucht ein Pumpspeicherkraftwerk zu bauen? Da hast sofort die grünen Umweltdemonstrierer am Hals. Schließlich kann man dort auch Atomstrom speichern. Ist zwar technisch völliger Unsinn, aber das ist Ideologen ja egal. Einen Windpark? Aber nein, das sind ja Vogelguillotinen! Eine Freiflächen-Solaranlage? Aber bitte nicht beim Landwirt X, weil dem gönn ich die Kohle nicht. Ein Wasserkraftwerk? Nein, da töten wir ja die Fische...

Was bei aller Anti-Grün Polemik allerdings gerne weggelassen wird:
die Jungs und Mädels sind durchaus pragmatisch, nicht nur die in BW.
Aber wenn sie Projekte doch durchwinken, war es ja auch wieder falsch, da sich ggf. Stammwähler betrogen fühlen bzw. der politische Gegner Wahlbetrug o.ä. bemüht. Politik ist halt ein Scheiß-Geschäft.
 
In den Punkten bin ich gar nicht so weit von euch entfernt, wie ihr vielleicht glaubt. Gegen die soziale Marktwirtschaft habe ich überhaupt nichts, im Gegenteil.
Mit einer sozialen Marktwirtschaft nach der Definition Erhards wäre ich vollauf zufrieden. Davon sind wir aber weit entfernt. Der Begriff wurde völlig pervertiert. Um einen möglichst komfortabel Sozialstaat ging es Erhard nie! Eher darum, die Rahmenbedingungen zu schaffen, über ein hohes Produktivitätsniveau und eine stabile Währung den Wohlstand der Massen zu steigern. Wohlgemerkt durch deren eigene Leistung, nicht durch Transfereinkommen. Ich bitte dich wirklich Erhard mal im Original zu lesen (z.B. "Wohlstand für alle"). Ich konnte es beim ersten Mal kaum glauben, dass der Begriff soziale Marktwirtschaft eigentlich ganz anders gemeint war, als das als was er mir in Medien und Schule verkauft wurde.

Was die Entwicklung des Nordens bzw. Südens von D angeht, sollte man allerdings den Einfluss der Besatzungszonen nicht unterschätzen, da hatten die südlichen Bundesländern schon einen sehr großen Vorteil als Amizone, da sich viele Unternehmen aus dem Osten deshalb dort ansiedelten, was Auswirkungen bis heute hat.
Hat sicher auch eine Rolle gespielt. Aber die Ausgangsposition war anderswo um Längen besser. Aber es gibt in Bayern und BW deutlich mehr wichtige Unternehmen als Siemens (um den prominentesten Flüchtling zu nennen). Da gibts dutzende von Weltmarktführern in ihren jeweiligen Nischensegmenten, die teilweise irgendwo in der Pampa sitzen, die unter den üblichen Gängelungen einer dauerroten Regierung mit zugehörigem parteimäßig verseuchten Behördenapparat nie soweit gekommen wären.

Die Kurzfristigkeit im Denken halte ich für eine gesellschaftliche Zeiterscheinung. Sie wird zwar durch gewisse politische Anreizsysteme bestärkt, aber das ist nicht der alleinige Grund.
 
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