Gut und Böse

G

g.P.

Guest
Noch einen Tag Sommerloch, da bekommen wir noch ein wenig Philosophie unter.


Ich stelle drei zusammenhängende Thesen auf und möchte mich widerlegen lassen.

1. Ohne Gott gibt es weder Gut und Böse. Dass bedeutet, wer die Anwesenheit einer höheren Macht, sei es nun Gott im klassischen Sinne oder ähnliche dualistische Systeme negiert und sich zum reinen Materialismus bekennt, muss akzeptieren, dass es nicht objektiv Gutes oder Böses auf der Welt gibt.

2. Gibt es nicht natürlich Gutes oder Böses, ist jede Form von Moral ein menschliches Konstrukt. Das führt dazu, dass kein Mensch dem anderen moralisch überlegen sein kann. Es kann höchstens sein, dass einige Menschen ihre Moralvorstellungen bündeln und somit diese einem anderen aufzwingen können. Keineswegs sind sie tatsächlich moralisch überlegen.

3. Ist kein Mensch dem anderen moralisch überlegen, kann auch kein Rechts- und Gesellschaftssystem in dieser Hinsicht besser sein. Systeme können funktionstüchtiger oder stabiler sein, aber niemals gerechter. Apartheidssysteme, Oligarchien und jede Form von Unterdrückung sind genauso lange legitim, solange es die herrschende Klasse aufrecht erhalten kann.
 

joe montana

HOBBY-Triathlet
Oh, schwierig und dass ohne einen halben Kasten Bier.

1. Ohne Gott gibt es weder Gut und Böse. Dass bedeutet, wer die Anwesenheit einer höheren Macht, sei es nun Gott im klassischen Sinne oder ähnliche dualistische Systeme negiert und sich zum reinen Materialismus bekennt, muss akzeptieren, dass es nicht objektiv Gutes oder Böses auf der Welt gibt.
Meine Meinung als Christ.
In der Bibel ist es wohl so erklärt, dass der Mensch prinzipiell erst einmal böse ist, was man sicher nicht leugnen kann. Keiner kann also von sich behaupten, er wäre nur gut.
Sicherlich kann auch ein böser Mensch mal gutes bewirken. Wenn man Biographien über Diktatoren liest, stellt man das auch fest.

Zum dem zweiten Teil gebe ich Dir recht.
Es gibt konsequenterweise nur zwei Wege.
Entweder man fragt nach Gott, sieht das Leben auf der Erde nur als "Zwischenstation" und richtet dies danach aus oder
man muss konsequent materialistisch und egoistisch leben, da man davon ausgehen kann, dass nach dem Tod alles vorbei ist.

Ganz konsequent wird das niemand leben, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Aber man sollte schon wissen, wo man steht.

2. Gibt es nicht natürlich Gutes oder Böses, ist jede Form von Moral ein menschliches Konstrukt. Das führt dazu, dass kein Mensch dem anderen moralisch überlegen sein kann. Es kann höchstens sein, dass einige Menschen ihre Moralvorstellungen bündeln und somit diese einem anderen aufzwingen können. Keineswegs sind sie tatsächlich moralisch überlegen.

3. Ist kein Mensch dem anderen moralisch überlegen, kann auch kein Rechts- und Gesellschaftssystem in dieser Hinsicht besser sein. Systeme können funktionstüchtiger oder stabiler sein, aber niemals gerechter. Apartheidssysteme, Oligarchien und jede Form von Unterdrückung sind genauso lange legitim, solange es die herrschende Klasse aufrecht erhalten kann.
Wenn man nicht gläubig ist, kann man diesen Thesen wohl zustimmen.
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Noch einen Tag Sommerloch, da bekommen wir noch ein wenig Philosophie unter.


Ich stelle drei zusammenhängende Thesen auf und möchte mich widerlegen lassen.

1. Ohne Gott gibt es weder Gut und Böse. Dass bedeutet, wer die Anwesenheit einer höheren Macht, sei es nun Gott im klassischen Sinne oder ähnliche dualistische Systeme negiert und sich zum reinen Materialismus bekennt, muss akzeptieren, dass es nicht objektiv Gutes oder Böses auf der Welt gibt.

2. Gibt es nicht natürlich Gutes oder Böses, ist jede Form von Moral ein menschliches Konstrukt. Das führt dazu, dass kein Mensch dem anderen moralisch überlegen sein kann. Es kann höchstens sein, dass einige Menschen ihre Moralvorstellungen bündeln und somit diese einem anderen aufzwingen können. Keineswegs sind sie tatsächlich moralisch überlegen.

3. Ist kein Mensch dem anderen moralisch überlegen, kann auch kein Rechts- und Gesellschaftssystem in dieser Hinsicht besser sein. Systeme können funktionstüchtiger oder stabiler sein, aber niemals gerechter. Apartheidssysteme, Oligarchien und jede Form von Unterdrückung sind genauso lange legitim, solange es die herrschende Klasse aufrecht erhalten kann.


Alles von Menschen gemacht und erschaffen...Gott,Moral,Gut und Böse.
Aber da die Moral,bzw. das Moralverständnis nicht unerheblichen Einfluss auf das Zusammenleben der Menschen unter und miteinander hat,kann man durchaus von einer überlegenen Moral sprechen.
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Meine Meinung als Christ.
In der Bibel ist es wohl so erklärt, dass der Mensch prinzipiell erst einmal böse ist, was man sicher nicht leugnen kann.

:suspekt: Ich leugne das übrigens.
Das ist schon ne merkwürdige Religion(bzw. ein merkwürdiger Gott) die mit Angst, Schuldzuweisungen und dem einreden eines "schlechten Gewissens" arbeitet.
Und ich stelle mir auch die Frage warum uns Gott so "böse" erschaffen hat?
Was hat er sich dabei gedacht?

Nicht das wir uns falsch verstehen..ich halte die Krone der Schöpfung,Gottes Ebenbild für nen Irrtum der Natur. Für einen Parasiten,ohne den diese Welt wahrscheinlich besser dran wäre. Aber böse i dem Sinne wie es die Bibel versteht,sind wir prinzipiell erst einmal nicht .
Und diejenigen die prinzipiell erst einmal " böse" sind, haben ein neurologisches Problem.
Apropos.....Die Neurowissenschaft wird in relativ naher Zukunft zu Ergebnissen kommen,die Glauben nur noch in Kombination mit Ignoranz möglich macht.




Keiner kann also von sich behaupten, er wäre nur gut.
Warum nicht?



Zum dem zweiten Teil gebe ich Dir recht.
Es gibt konsequenterweise nur zwei Wege.
Entweder man fragt nach Gott, sieht das Leben auf der Erde nur als "Zwischenstation" und richtet dies danach aus oder
man muss konsequent materialistisch und egoistisch leben, da man davon ausgehen kann, dass nach dem Tod alles vorbei ist.Ganz konsequent wird das niemand leben, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Aber man sollte schon wissen, wo man steht.

:lachtot:

Immer wieder herrlich wie Gläubige Verantwortungsbewusstsein,Moral und Nachhaltigkeit von Gott,bzw. dem Glauben an ihn abhängig machen,und Ungläubige automatisch als Hedonisten und/oder Nihilisten abtun.


Wenn man nicht gläubig ist, kann man diesen Thesen wohl zustimmen.

Und wie ist das Gefühl sich vorzustellen,da wäre etwas dran? :zwinker3:
Wie tief wäre das Loch,in das du fallen würdest?!
 
Zuletzt bearbeitet:

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Noch einen Tag Sommerloch, da bekommen wir noch ein wenig Philosophie unter.


Ich stelle drei zusammenhängende Thesen auf und möchte mich widerlegen lassen.

1. Ohne Gott gibt es weder Gut und Böse. Dass bedeutet, wer die Anwesenheit einer höheren Macht, sei es nun Gott im klassischen Sinne oder ähnliche dualistische Systeme negiert und sich zum reinen Materialismus bekennt, muss akzeptieren, dass es nicht objektiv Gutes oder Böses auf der Welt gibt.

2. Gibt es nicht natürlich Gutes oder Böses, ist jede Form von Moral ein menschliches Konstrukt. Das führt dazu, dass kein Mensch dem anderen moralisch überlegen sein kann. Es kann höchstens sein, dass einige Menschen ihre Moralvorstellungen bündeln und somit diese einem anderen aufzwingen können. Keineswegs sind sie tatsächlich moralisch überlegen.

3. Ist kein Mensch dem anderen moralisch überlegen, kann auch kein Rechts- und Gesellschaftssystem in dieser Hinsicht besser sein. Systeme können funktionstüchtiger oder stabiler sein, aber niemals gerechter. Apartheidssysteme, Oligarchien und jede Form von Unterdrückung sind genauso lange legitim, solange es die herrschende Klasse aufrecht erhalten kann.
vielleicht ist dir das ja jetzt zu banal, aber die antwort auf deine fragen, bzw. die widerlegung der meiner meinung nach sehr seltsamen these "ohne gott kein gut und böse" ist durch den humanismus doch schon längst erledigt.

kein gott, keine religion, keine "heiligen" bücher oder menschen und trotzdem sehr klare, von klugen menschen geschaffene vorstellungen von richtig oder falsch, gut oder böse.

wieso sollte ich einen gott brauchen um zu beurteilen, ob ich jemanden für einen anständigen menschen, oder für ein dreckschwein halte?

wozu benötige ich einen gott, um zu sehen, ob ein politisches regime ein einigermaßen vernünftiges, oder ein verbrecherisches ist?
 
G

g.P.

Guest
vielleicht ist dir das ja jetzt zu banal, aber die antwort auf deine fragen, bzw. die widerlegung der meiner meinung nach sehr seltsamen these "ohne gott kein gut und böse" ist durch den humanismus doch schon längst erledigt.

kein gott, keine religion, keine "heiligen" bücher oder menschen und trotzdem sehr klare, von klugen menschen geschaffene vorstellungen von richtig oder falsch, gut oder böse.

wieso sollte ich einen gott brauchen um zu beurteilen, ob ich jemanden für einen anständigen menschen, oder für ein dreckschwein halte?

wozu benötige ich einen gott, um zu sehen, ob ein politisches regime ein einigermaßen vernünftiges, oder ein verbrecherisches ist?

Ach humanisten... Die grünen des 18. jh... :mahnen: :zwinker3:

Naja, dann musst du aber akzeptieren, dass die begriffe gut und böse nur ausschließlich subjektiv sein können und dem dir anerzogenen wertesystem unterliegen. ist ja ein akzeptabler standpunkt, aber was ist dann böse und gut? Wie definierst du die diese Begriffe?
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Naja, dann musst du aber akzeptieren, dass die begriffe gut und böse nur ausschließlich subjektiv sein können und dem dir anerzogenen wertesystem unterliegen. ist ja ein akzeptabler standpunkt, aber was ist dann böse und gut? Wie definierst du die diese Begriffe?

Böse..was der Gemeinschaft,dem Zusammenleben schadet.
Gut..was der Genmeinschaft,dem Zusammenleben nutzt.

Ziemlich einfach..eigentlich.

Meine Mutter hat mir folgendes beigebracht.. Was du nicht willst ,das man dir tut,das füg auch keinem anderem zu. :mahnen:
Das leuchtet ein..auch ohne Gott. :fress:
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Herder... kant... Auf der suche nach dem besseren menschen.....

War aber nicht so ernst gemeint... :zwinker3:
wie dem auch sei....ein atheist zeichnet sich ja geradezu dadurch aus, dass er die nicht-existenz von absoluten wahrheiten, wie sie religionen vorgeben, akzeptiert.
der mensch strebt, versucht zu lernen, entwickelt sich, irrt dabei gelegentlich/häufig und entickelt sich und seine vorstellungen, ideale und moralischen regeln weiter.

ich habe keine endgültige (nachhaltige :zwinker3: ) definition von gut und böse, weil ich weiß, dass diese begriffe einem stetigen wandel unterworfen sind und sich auch, je nach kulturellem hintergrund, zum teil deutlich unterscheiden.
für mich zählt, was ich heute, in meiner zeit und in meiner welt für gut oder böse halte und ich fühle mich durch die nicht-existenz (jedenfalls für mich) einer, die endgültige wahrheit dieser begriffe offenbarenden dimension keineswegs gehandicapt.
 
Zuletzt bearbeitet:

drunkenbruno

Keyser Söze
Böse..was der Gemeinschaft,dem Zusammenleben schadet.
Gut..was der Genmeinschaft,dem Zusammenleben nutzt.

Ziemlich einfach..eigentlich.

Meine Mutter hat mir folgendes beigebracht.. Was du nicht willst ,das man dir tut,das füg auch keinem anderem zu. :mahnen:
Das leuchtet ein..auch ohne Gott. :fress:

Gib zu, das hat deine Mutter von Kant geklaut! :mahnen:
 
"Gut" und "böse" finde ich als Begriffe eigentlich nicht besonders interessant. Da gebe ich dir auch recht, dass sie schwammig und kaum zu definieren sind. Sich damit zu beschäftigen, ist wahrscheinlich spannender, wenn man religiös ist.

Was man aber sogar leicht definieren kann, ist "egoistisch". Also jemand, der - auf die Spitze getrieben - lediglich an sich denkt, für seinen eigenen Vorteil über Leichen geht und sich überhaupt nicht für das Wohl anderer Menschen oder gar die Nachwelt interessiert. Wenn man das dann mit "böse" gleichsetzen will, kann man das gerne tun und liegt damit dann wohl auch nicht so falsch.
 
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