Ich glaub, es hackt.

G

g.P.

Guest
2009 immerhin über 300 Millionen €.
wow, ich hab den einfluss der helden unterschätzt....

Jep. Aber damit das so bleibt, muss man ständig Marketing betreiben. Coca-Cola ist die bekannteste Marke der Welt. Trotzdem gibt die Firma jedes Jahr Milliarden für Marketing aus. So eine starke Markenposition will gepflegt werden, wenn sie erhalten bleiben soll. Und genau das tut die BILD auch. Zeitungen und Zeitschriften mit Fotos von spärlich bekleideten Damen gibts jede Menge, aber keine erreicht auch nur annähernd den Verbreitungsgrad der BILD (und schon gar keine Tageszeitung). Warum? Nun, das liegt an der Markenstärke der BILD, die offensichtlich die Wünsche ihrer Stammkundschaft seit Jahrzehnten hervorragend bedient, und eben (nahezu) perfektes Marketing betreibt.
Hm, und du meinst Coca Cola fände es tatsächlich imagefördend, wenn Prominente sich öffentlich weigern, für sie zu werben...
Ich kenne das Prinzip, dass du oben beschreibst, gut genug. Den Spruch, "es gibt keine schlechte Werbung" wird aber kaum jemand, der unternehmerisch tätig ist, bestätigen können.


Ist er nicht. Das liegt daran, dass wir Menschen dazu neigen, unsere "Commitments" zu verteidigen und unsere Wahrnehmungen entsprechend zu verändern. (Das betrifft uns ALLE, ohne Ausnahme)
. Das Ergebnis ist eine Stärkung der Bindung zwischen der BILD und ihren Kunden und WSH und deren Kunden. Wie gesagt, eine Win-win-Situation. Die Meinung von Leuten wie du und ich sind für die BILD in etwa so relevant, wie die Fahrzeugpräferenzen von Grundschullehrern mit Grünen-Parteibuch für die Porsche AG.
Nicht mal Bildleser sind eine homogene Gruppe. Nicht jeder von ihnen frei von Intellektualität, nicht jeder davon immun gegen Selbstreflexion - und Reflexion gegenüber dem konsumierten Medium.
Es ist eben keine Win-Situation für die BILD - wie du selbst beschreibst: Die meisten Leser werden sich auf ihrer Position festfahren, meinetwegen. "Wechselleser" vielleicht. Wirklich interessant aber sind die Leser, die in ein paar Jahren kommen werden - die ein Input bekommen, nenne es einen Denkreflex, der sich miteinstellen wird. Die Bild wird kaum Leser durch die Aktion verlieren - sie gewinnt aber auch keine...
Tatsächlich wird das öffentliche Bekenntnis der Helden sogar andere Prominente eher ermutigen, ebenfalls Stellung zu beziehen. Man braucht die Helden nun nicht zu Ikonen machen (sie werden schließlich auch keinen Schaden erleiden), aber sie haben ein feines, kleines Zeichen gesetzt.


Und solange bei Springer weiter so professionell gearbeitet wird, wird man weiterhin jeden öffentlichen Angriff in bare Münze verwandeln können.
Und solange bei Springer weiter so professionell gearbeitet wird, wird man weiterhin jeden öffentlichen Angriff ohne großen Schaden mitnehmen.

Im Prinzip ist jeder irgendwie erpressbar. Denn es gibt über jeden von uns Dinge, die er ungern in der Öffentlichkeit breitgetreten hätte. Denn keiner von uns ist unfehlbar. Und der Springer-Verlag hat die personellen und finanziellen Ressourcen bei quasi jedem genau das zu finden und auszuschlachten.

Was er auch macht - trotzdem gibt es einige Prominente, die sich seit Jahren gut gegen Springer wehren.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Warum? Nun, das liegt an der Markenstärke der BILD, die offensichtlich die Wünsche ihrer Stammkundschaft seit Jahrzehnten hervorragend bedient, und eben (nahezu) perfektes Marketing betreibt.
.

Das Argument Kaufpreis nicht vergessen. Die Bild ist billig in mehrfacher Hinsicht. Selbst irgendwelche teilweise ebenfalls sehr schlechte Lokal-Käseblätter kosten mindestens das Doppelte.

g.P: schrieb:
Wirklich interessant aber sind die Leser, die in ein paar Jahren kommen werden - die ein Input bekommen, nenne es einen Denkreflex, der sich miteinstellen wird.

Die kommende Generation dürfte mit vergleichsweise günstigen mobilen Multimediaangeboten, zu denen nur am Rande Artikel gehören, gewonnen werden. Und da ist Springer ja wohl auch schon wieder stärker vertreten als Konkurrenten.
 
wow, ich hab den einfluss der helden unterschätzt....
Liegt nicht an den Helden. Ist der Gesamtgewinn des Springer-Verlags. Und der ist das Ergebnis jahrzehntelangen erfolgreichen Marketings. Diesmal in (unfreiwilliger) Kooperation mit WSH. Wie gesagt es ist ja kein Einzelfall, die BILD spielt dieses Spiel schon seit Ewigkeiten.

Hm, und du meinst Coca Cola fände es tatsächlich imagefördend, wenn Prominente sich öffentlich weigern, für sie zu werben...
Nein, Coke hat auch ein anderes Imageprofil. Ich wollte eigentlich nur klarstellen, dass das Argument "kennt eh jeder" nicht zieht, sondern dass so ein Status gepflegt sein will.

Ich kenne das Prinzip, dass du oben beschreibst, gut genug. Den Spruch, "es gibt keine schlechte Werbung" wird aber kaum jemand, der unternehmerisch tätig ist, bestätigen können.
Das hängt wie gesagt, vom Profil des Produkts ab. Für einen Bank wäre so ein Skandal sicher schädlich. Die BILD wird dadurch interessanter.

Nicht mal Bildleser sind eine homogene Gruppe. Nicht jeder von ihnen frei von Intellektualität, nicht jeder davon immun gegen Selbstreflexion - und Reflexion gegenüber dem konsumierten Medium.
Sind sie natürlich nicht. Homogene Gruppen gibt es nicht. Ich kenne sogar Leute, die kaufen die BILD nur, um nachher drüber herziehen zu können.


Tatsächlich wird das öffentliche Bekenntnis der Helden sogar andere Prominente eher ermutigen, ebenfalls Stellung zu beziehen. Man braucht die Helden nun nicht zu Ikonen machen (sie werden schließlich auch keinen Schaden erleiden), aber sie haben ein feines, kleines Zeichen gesetzt.
Versteh mich nicht falsch. Ich finde es sehr mutig von den Helden sich öffentlich so zu äußern. Ich gehe aber davon aus, dass der BILD dadurch kein dauerhafter Schaden entsteht, eher im Gegenteil.

Was er auch macht - trotzdem gibt es einige Prominente, die sich seit Jahren gut gegen Springer wehren.

Juristisch kann man sich sicherlich gegen vieles wehren, wie das ja auch ein Otti Fischer erfolgreich getan hat. Das hilft aber leider nichts dagegen, dass die Katze dann aus dem Sack ist, und der eigene Ruf schon beschädigt.
 
G

g.P.

Guest
Ich finde es sehr mutig von den Helden sich öffentlich so zu äußern. Ich gehe aber davon aus, dass der BILD dadurch kein dauerhafter Schaden entsteht, eher im Gegenteil.
.

Sie wird keine Einbrüche in ihren Umsatzzahlen erleiden, da sind wir uns einig. Aber auch die BILD hat Geldgeber, Sponsoren und Werbepartner - die wiederum haben durchaus auch Interesse daran, mit welchem Image sie verknüpft werden.
Schaden ist der falsche Ausdruck - aber Aktionen wie die von den Helden sensibilisieren. Und da ich wie gesagt keinen positiven Effekt für die Bild erkennen kann, gleichzeitig aber glaube, dass einige Leser vorm nächsten Kauf an die Heldengeschichte denken werde, finde ich den Aspekt für mich durchaus positiv...
 
Mittlerweile hat sich taz-Redakteur Sebastian Heiser im Hausblog der Tageszeitung zum Thema geäußert. Auf die Frage, warum die „taz“ die Anzeige veröffentlichte, sagte er: „Weil die „BILD“-Zeitung uns dafür bezahlt. Laut unserer Anzeigenpreisliste kostet eine ganzseitige, vierfarbige Anzeige unter der Woche 12.555 Euro. Das sind schon ein paar Monatsgehälter für einen taz-Mitarbeiter.“

Sieh an sieh an. Sogar die ach so ehrliche linke taz ist käuflich...
 

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
Sieh an sieh an. Sogar die ach so ehrliche linke taz ist käuflich...
Was heißt hier sogar? Die chronisch finanziell klamme TAZ hat schon immer jeden Unfug mitgemacht, um irgendwie an Geld zu kommen. Gab ja auch schon mal aus Marketinggründen 'nen Chefredakteurstausch für einen Tag mit der Blöd, wenn ich mich nicht täusche.
 
Oben