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Zum ersten Mal werden die Schweizer Strickmeisterschaften organisiert. Bis Ende Juni finden an 16 Orten Ausscheidungen statt, die Finalisten stricken am 20. November in Kirchberg BE um den Titel des Schweizer Strickmeisters. Der Auftakt erfolgt am 12. März im Gleis 1 in Lenzburg.



«Handgestrickt» ist für die Organisatoren der ersten Schweizer Strickmeisterschaften nicht einfach eine abschätzige Bezeichnung für schnell Improvisiertes, nein, es ist bei gewissenhafter Verarbeitung ein eindeutiger Qualitätsbegriff.

Die Idee, eine Schweizer Strickmeisterschaft durchzuführen, ging aus der erfolgreichen Emmentaler Strickmeisterschaft hervor. «Strickmode ist wieder topp aktuell», stellt der Initiant Theo Stalder fest.

Seit Jahren lernen Mädchen wie Knaben im textilen Werken stricken, doch legen sie meistens die Stricknadeln nach Ende der Schulzeit für immer weg. «Das Stricken geht allmählich verloren», bedauert Stalder. Tatsächlich ist der Kauf von billigen Massenprodukten einfacher und modewirksamer.

Übung macht den Meister

Wie in anderen Bereichen, gilt auch beim Stricken das Sprichwort «Übung macht den Meister». Stricken ist kreativ, entspannend und ausgleichend, es kann im Zug, vor dem Fernseher oder beim Warten ausgeübt werden. Und schliesslich entschädigt die Freude über ein selbst gestaltetes Einzelstück den Aufwand. Ausserdem sind viele Garnqualitäten waschmaschinenfest und somit pflegeleicht; das Gestrickte bleibt über lange Zeit schön.
Ziel der ersten Schweizer Strickmeisterschaften ist es, das Stricken wieder attraktiver zu machen.

Die Vorausscheidungen finden an 16 Orten in der Schweiz statt. Den Auftakt macht Lenzburg; dort findet das Wettstricken am 12. März statt. «Wir führen drei Staffeln durch», erklärt Stephan Arnold vom «Verein strickmeisterschaften.ch» das Vorgehen. Die erste Staffel beginnt um 11.00 Uhr, die zweite um 13.30 Uhr und die dritte um 15.00 Uhr.

Lauter Rippen über 40 Maschen

Die Strickmeisterschaften stehen nicht nur den Damen offen, vielmehr werden auch Herren gesucht, die sich getrauen, sich öffentlich mit Stricknadeln zu zeigen.

Die Teilnehmenden erhalten je zwei Stricknadeln und 200 Gramm Baumwollgarn. Verlangt wird ein Anschlag von 40 Maschen, gestrickt werden «Rippen» (alles rechte Maschen). Dank diesen einfachen Anforderungen können alle mitmachen, die einigermassen mit zwei Stricknadeln umgehen können.

Gestrickt wird genau eine Stunde lang; Sieger ist, wer in dieser Zeit am meisten Maschen zustande gebracht hat. Im Vordergrund steht also nicht das Produkt, wie sonst bei Strickwaren üblich, sondern die Schnelligkeit. Allerdings darf die Strickerei keine Fehler und keine Fallmaschen aufweisen.

Im Startgeld von 40 Franken ist nicht nur das Strickmaterial, sondern auch eine kleine Verpflegung (Kaffee und Kuchen) inbegriffen.

«Wir sind gespannt auf das Echo, das diese ersten Schweizer Meisterschaften beim Publikum auslöst», erklärt Stephan Arnold. Er selber strickt in jeder freien Minute, und weder Socken noch Pullover stellen ihn vor besondere Schwierigkeiten. «Ich bin fast süchtig nach Stricken», gibt er zu. Mit der Geschwindigkeit kann er es allerdings mit einer geübten Grossmutter nicht aufnehmen.

:lachtot:
 
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