Kartellamt bestätigt Preistreiberei bei Benzin

Was Du hier schreibst sollte aber zumindest insoweit korrigiert werden, dass es nicht "Pro Euro Tankrechnung" 80 cent sind, sondern "Pro Liter Tankrechnung"... Derzeit übrigens lt. Aral bei einem Benzinpreis von 1,589 rd. 91cent Steuern.

Entschuldige. Bei der Tankstelle in meinem Heimatort gibts da immer einen Aufkleber. Früher stand da immer drauf ..Cent von jedem Euro auf ihrer Rechnung sind Steuern. Jetzt haben sie das wohl bezogen auf den Liter angeschrieben. Und ich hab nicht genau hingeschaut. Mea culpa. Rechnet man allerdings die indirekt enthaltenen Steuern mit ein, kommt man eh wieder locker auf die 80%.

Was ein Kartell ist weißt Du aber schon?
Im Unterschied zu den meisten, die von "sozialer Marktwirtschaft" faseln, hab ich Ludwig Erhard auch gelesen, und stimme ihm was das Kartellrecht angeht in vielen Dingen zu.

Ich halte es nur für verlogen, die Höhe des absoluten Benzinpreises allein den Ölkonzernen bzw. Tankstellenbetreibern anzulasten, solange der größte Teil des Preises aus Steuern besteht (gilt analog auch beim Strom). Und das vor allem von Menschen(Kartellamt), deren Einkommen aus eben diesen Steuern bezahlt wird...
 

abt72

Triple.
Entschuldige. Bei der Tankstelle in meinem Heimatort gibts da immer einen Aufkleber. Früher stand da immer drauf ..Cent von jedem Euro auf ihrer Rechnung sind Steuern. Jetzt haben sie das wohl bezogen auf den Liter angeschrieben. Und ich hab nicht genau hingeschaut. Mea culpa. Rechnet man allerdings die indirekt enthaltenen Steuern mit ein, kommt man eh wieder locker auf die 80%.


Im Unterschied zu den meisten, die von "sozialer Marktwirtschaft" faseln, hab ich Ludwig Erhard auch gelesen, und stimme ihm was das Kartellrecht angeht in vielen Dingen zu.

Ich halte es nur für verlogen, die Höhe des absoluten Benzinpreises allein den Ölkonzernen bzw. Tankstellenbetreibern anzulasten, solange der größte Teil des Preises aus Steuern besteht (gilt analog auch beim Strom). Und das vor allem von Menschen(Kartellamt), deren Einkommen aus eben diesen Steuern bezahlt wird...

Es ging doch wohl um die Preiserhöhung der letzten Wochen, als um den Steueranteil beim Benzin.
 
Es ging doch wohl um die Preiserhöhung der letzten Wochen, als um den Steueranteil beim Benzin.

Dass es in dem Bereich ein Kartell gibt, steht für mich außer Frage. Dass dieses negative Auswirkungen hat auf den Verbraucher, steht ebenso außer Frage. Ebenso aber gilt, dass ich die Kritik daran von den betreffenden Personen für verlogen halte, solange der Hauptpreistreiber der vergangenen 15 Jahre nicht erwähnt wird, weil er das Gehalt dieser Personen bezahlt.
 

abt72

Triple.
Dass es in dem Bereich ein Kartell gibt, steht für mich außer Frage. Dass dieses negative Auswirkungen hat auf den Verbraucher, steht ebenso außer Frage. Ebenso aber gilt, dass ich die Kritik daran von den betreffenden Personen für verlogen halte, solange der Hauptpreistreiber der vergangenen 15 Jahre nicht erwähnt wird, weil er das Gehalt dieser Personen bezahlt.

Versuchen wir's mit Pispers:

Wer ist der Staat?
Wer profitiert also von den Steuern?
 
Wer profitiert also von den Steuern?

Ich geb dir nen Tipp. Der normale steuerzahlende Bürger gehört im Regelfall (per saldo) zu den Verlierern einer hohen Staatsquote. Es sei denn, er ist kein eigentlicher Steuerzahler, sondern Steuerempfänger, also beispielsweise Beamter.

Wer ist der Staat?
In unserem Fall eine ausufernde Bürokratie, der so ziemlich egal ist welche Partei unter ihr regiert...
 

neo1968

Anarchist aus Prinzip
Der Kauder spielt der Dummen :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot:

Unionsfraktionschef Volker Kauder hat einen stärkeren Preiskampf unter Tankstellen gefordert.

„Es hat mich sehr beunruhigt, dass da ein paar wenige offenbar die Preise so miteinander ausmachen, dass ein Wettbewerb gar nicht stattfindet“, sagte der CDU-Politiker am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Das müsse sich dringend ändern.


Meint der wirklich, dass das Volk so dumm ist.
Was für ein lächerlicher Trottel.
 

whiteman

Becksteins erste Ehefrau
Ich geb dir nen Tipp. Der normale steuerzahlende Bürger gehört im Regelfall (per saldo) zu den Verlierern einer hohen Staatsquote. Es sei denn, er ist kein eigentlicher Steuerzahler, sondern Steuerempfänger, also beispielsweise Beamter.


In unserem Fall eine ausufernde Bürokratie, der so ziemlich egal ist welche Partei unter ihr regiert...

Und wo siehst Du den genauen Zusammenhang zu der Preissteigerung in den letzten Monaten?

Gruss
 
Hmm, und warum macht das Amt dann nichts dagegen, wenn sie jetzt Beweise haben, dass es Preisabsprachen gab?

Wozu ist dann das Kartellamt da?
 

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
Hmm, und warum macht das Amt dann nichts dagegen, wenn sie jetzt Beweise haben, dass es Preisabsprachen gab?
Die haben sie ja eben nicht, bzw. ist das anscheinend nicht so einfach nachzuweisen:

Dem Kartellamt zufolge unterhalten alle großen Mineralölkonzerne bundesweit ein weitverzweigtes Beobachtungs- und Meldesystem der Konkurrenz. Illegale Preisabsprachen konnte das Kartellamt den Mineralölfirmen bisher allerdings nicht nachweisen. Es ist deshalb fraglich, ob die Behörde überhaupt gegen die einzelnen Firmen Verfahren einleiten wird. Beobachter halten das für rechtlich schwierig. Dagegen hatte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt noch vor ein paar Wochen gesagt: "Ich halte es nicht für ausgeschlossen. Ich hege die ernsthafte Hoffnung, dass wir etwas bewegen können."

Fraglich ist auch, welche Handhabe die Behörde gegen steigende Benzinpreise hat, wenn keine Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht nachgewiesen werden können. Schließlich ist es nicht verboten, die Preise heraufzusetzen, wenn die Nachfrage zunimmt, wie es zu Beginn von Ferienzeiten der Fall ist. Hier kommt es auf die detaillierte Begründung an, die das Kartellamt am Donnerstag vorlegt.

Bundeskartellamt: Teures Benzin - Ölkonzerne diktieren den Preis - Wirtschaft - sueddeutsche.de
 

gary

Bekanntes Mitglied
Nein, kein Benzin. Indirekt aber immerhin Treibstoff.

Selber nutze ich keine Fernbusse. Aber ist ganz interessant, wie sich Flixxbus innerhalb von recht kurzer Zeit knapp über 80% des Fernbusmarktes gesichert hat und auch die jüngste Postbus-Übernahme nicht durch das Kartellamt geprüft werden kann, weil Umsatzgrenzen nicht überschritten wurden. Wenn man bedenkt, was für eine Welle aktuell wegen ein paar Tengelmann-Filialen in irgendeinem Bundesland gemacht wird.

Auch diesbezüglich machten gnadenlose Dumpingpreise, mit denen der Konkurrenz das Wasser abgegraben wurde und auch Modelle, wie Anmietung von Fremdbussen statt alles in der eigenen Flotte zu haben, Sinn.

Mehr oder weniger normale Unternehmen hätten dieses anfängliche strategische Geldverbrennen nur bedingt durchhalten können. Hinter Fixxbus steckt aber halt geballte Finanzkraft.
U.a. Daimler, Holzbrinck-Verlagsgruppe, eine Gesellschaft der TU München und die Beteiligungsgesellschaft General Atlantic.
 

German_Ice

Bekanntes Mitglied
Ist vielleicht auch die Frage, wen man da als Konkurrenten sieht. Wenn man bei Personenbeförderung noch die Bahn mitzählt, kann man den Fernbussen kaum ein Monopol vorwerfen. Und letztendlich müssen die sich bei den Preisen auch an der DB orientieren.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Ich halte es aber schon bedenklich, wenn ein Unternehmen nach x Jahren noch immer Verluste schreibt. Denke da wird es früher oder später zum Knall kommen.
 

German_Ice

Bekanntes Mitglied
Ich halte es aber schon bedenklich, wenn ein Unternehmen nach x Jahren noch immer Verluste schreibt. Denke da wird es früher oder später zum Knall kommen.

In vielen Branchen ist das für die ersten Jahre einkalkuliert. Siehe Versandhäuser wie Zalando oder auch Tesla. Daher sind Geldgeber mit langem Atem, wie von gary aufgezählt, wichtig. Auch bei den Fernbussen war immer klar, dass nach dem "Marktstart" mit der Liberalisierung Anfang 2013 und dem anfänglichen Preiskampf der vielen Anbieter, die meisten von denen früher oder später wieder von der Bildfläche verschwinden.

Dafür kann Flixbus nun die Preise quasi in ganz Deutschland diktieren. Der verbleibende Marktanteil entfällt fast komplett auf die Busangebote der Deutschen Bahn, die hat kein Interesse an Preisdumping. Und mit Angeboten ala Köln <-> Amsterdam für 1€ wird es dann vorbei sein.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Ich halte es aber schon bedenklich, wenn ein Unternehmen nach x Jahren noch immer Verluste schreibt.

Der deutsche Fernbusmarkt wurde ja erst 2013 geöffnet. Anfangs gab es diverse Mitstreiter und die haben sich innerhalb von rund 2½ Jahren über 80% des Marktes gesichert.
Anlaufverluste muss man in vielen Bereichen einkalkulieren und dort wurde halt strategisch dem restlichen Markt das Wasser abgegraben.
Die finanzielle Substanz um teil wahnsinnige, natürlich nicht mal ansatzweise kostendeckende Dumpingpreise wie längere 5€ oder 10€ Strecken durchzustehen, bis der Markt verteilt ist, haben nicht viele.

Aber ist natürlich klar, dass die Investoren bald auch in die Gewinnzone kommen wollen. Sonst macht es keinen Sinn.

German_Ice schrieb:

Entwickelnde und produzierende Unternehmen sind sowieso noch wieder eine andere Dimension. Insbesondere bei neuen Technologien, neuen Fabriken oder wie z.b. auch in der Pharmaindustrie neuen Forschungen und Entwicklungen, die viele Jahre Vorlauf mit teils gigantischen Kosten/Anfangsverlusten haben und zuweilen auch abgeschrieben werden müssen.
 
Oben