Benzin-Abzocke durch Studie bestätigt
Quelle: Teures Tanken: Kartellamtstudie enthüllt Benzin-Preistreiberei - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft
Geahnt haben es Deutschlands Autofahrer schon lange, jetzt gibt es die Bestätigung vom Bundeskartellamt. Eine neue Studie der Behörde zeigt nach SPIEGEL-Informationen: Die Spritpreise sind höher als nötig, weil die Macht der Branchenführer so groß ist.
Hamburg/Berlin - Eine neue Studie des Bundeskartellamts unterfüttert nach SPIEGEL-Informationen den Verdacht, dass es die Verbraucher im deutschen Tankstellengeschäft mit einem marktbeherrschenden Oligopol zu tun haben. Ein kleiner Kreis von Anbietern versorgt demnach eine Vielzahl von Abnehmern. Nur fünf Unternehmen, angeführt von Aral und Shell, kontrollieren rund 70 Prozent des Kraftstoffabsatzes.
Die Wettbewerbshüter sind alarmiert. "Eine weitere Konzentration werden wir nicht zulassen", sagt Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Drei Jahre lang haben seine Mitarbeiter das Geschäftsgebaren der Branche untersucht und die Preisbewegungen an jeweils hundert Tankstellen in den Großräumen Hamburg, Köln, Leipzig und München notiert. Ein übliches Muster: Die Marktführer preschen mit Preiserhöhungen voran, oft zu Wochenbeginn, andere ziehen nach, wenige Stunden später aber bröckeln die Notierungen wieder, weil vor allem mittelständische Anbieter und Supermarkt-Stationen dagegenhalten.
Nach einigen Tagen starten die Großen der Branche dann den Versuch einer neuen Runde. Den kleineren Tankstellenbetreibern kommt daher als Preisbrechern eine wichtige Rolle im Markt zu. "Verbraucher, die gezielt bei günstigeren Anbietern tanken, stärken den Wettbewerb", so Mundt.
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