Konzerterlebnisse – Hier, wie ich lernte Hoss Cartwright zu hassen

Buschmeister

...der Nonkonformist
Konzert Neil Young, Waldbühne, unter den Besuchern u.v.a. Buschmeister
Was habe ich mich auf das Konzert gefreut. Sitzplatz, die Bühne halblinks vor mir.
Neben, vor und hinter mir fremde Leute. (Meine Frau hat den Nachmittag mit Shoppen verbracht und ging dann im Hotel in den Wellnessbereich. Sie mag N.Y. nicht so)
Da kommt endlich der Meister auf die Bühne, passend zum amerikanisch – kanadischen Stil der spärlichen Bühnendeko ist der Meister rustikal mit Holzfällerhemd und Hut gekleidet. Direkt vor mir, leicht unterhalb hatte ich schon vorher eine Person bemerkt, die auch Holzfällerhemd und Hut trug. Der Hut war ein Westernhut, aber leicht Melonenartig. Fast genauso wie Hoss Cartwright`s seiner aus der Westernserie Bonanza. Also war diese Person auch schnell von mir in Hoss benannt. Aus beiden Seiten des Hutes hingen geflochtene Zöpfe. Vor Hoss stiegen in grösseren, aber regelmäßigen Abständen Rauchwolken hoch und es war eindeutig zu riechen, dass Hoss kräftig am kiffen war. Dann kam die faustdicke Überraschung. Hoss drehte seinen Kopf nach schräg hinten um wahrscheinlich mal zu gucken was los ist. Hoss war eine Frau ! Vom Gesicht her zu schätzen mitte bis ende 60 ! Dann hob Hoss den Hut hoch um sich mal zu kratzen. Hoss hatte einen kurzen Damenhaarschnitt. Die Zöpfe waren nicht echt und von innen am Hut angeklebt.
Dann hatte Hoss den Joint wohl runtergekifft und ich konnte von hinten sehen, dass er mit einer Hand irgendwas unter dem Achselbereich unter seinem Holzfällerhemd am fummeln war. Dann nickte er den Kopf nach hinten und hob eine Bota ( Trinklederbeutel für Wein. Das hatte ich mal in Spanien bei einem Stierkampf bei den Einheimischen gesehen. Da nuckelt man nicht direkt mit dem Mund dran, sondern spritzt sich das Getränk aus einer Entfernung im kleinen Strahl direkt in den Mund) bis über seinen Hut hoch. Hoss liess einen Strahl raus und offensichtlich schien es ihm zu schmecken. Dann wurde er irgendwie vom Nebenmann gestossen und der Getränkestrahl schoss an seinem Hut vorbei und traf mich im Hals- und Schulterbereich. Ich konnte riechen und sehen, dass es kein Rotwein war sondern irgendein Fusel. Ich vermute Whiskey oder Weinbrand.
Gut. Das ist eben so auf einem Konzert. Warum ich Hoss aber gehasst habe war, dass er (sie) jedes Lied mitgesungen hat. So laut und fürchterlich, dass es echt mein Konzerterlebnis getrübt hat.
Es konnte mich auch wenig dann trösten, dass Hoss, als das Konzert zu Ende war aufgestanden ist und noch vorne in die nächsten Sitzreihen gekippt ist. Vollgekifft und vollgesoffen.
 

The_Great_VfB

bite niecht närven Dancke
sie/er/hoss scheint aber viel Spaß gehabt zu haben :mahnen:
Du dagegen hast dich wie ein Deutscher im all-inclusive Hotelurlaub auf Mallorca verhalten :zwinker3:
 
Fast genauso wie Hoss Cartwright`s seiner aus der Westernserie Bonanza. Also war diese Person auch schnell von mir in Hoss benannt. Warum ich Hoss aber gehasst habe war, dass er (sie) jedes Lied mitgesungen hat. So laut und fürchterlich, dass es echt mein Konzerterlebnis getrübt hat.

Lass mich die Namen einmal übersetzen.

Hoss = Horse in Texas = Pferd
Cartwright = Wagenbauer

Sieht so aus, als hättest Du dieser Person einen passenden Namen gegeben.

Der Hoss aus Bonanza (=Goldgrube) war ja auch etwas plump und vermittelte manchmal den Eindruck, dass er geistig noch Nachholbedarf hatte.

Zum Wohl
 
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