FCK-Fan-Simone schrieb:
Das bekommst du in diesem Thread nicht zum 1.Mal gesagt, aber wie will man es dauerhaft besser umsetzen? Ich glaube inzwischen, dass diese Ideologie zum Scheitern verurteilt ist und das liegt an der Menschheit selber. Egoistische Bedürfnisse nach Macht und Geld überwuchern das soziale Denken, jeder ist sich selbst am Nächsten und arbeitet lieber für die eigene Zukunft als für das Gemeinwohl. Wär schön, wenns anders wär, aber dazu müsste man schon die Menschen umerziehen (und Gehirnwäsche ist natürlich wieder Didaktur
) und selbst dann kann ich mir vorstellen, dass manches schon in unsren Instinkten liegt und so oder so zum Ausbruch kommen würde. Außerdem gibt es immer Leute, die mehr zu sagen haben als andere und wer in solch eine Position kommt, verändert sich und übt dann seine Macht gerne aus (und so wie sie ihm am meisten nützt).
Ich denke man muss dort klar unterscheiden zwischen: Eine Ideologie umsetzen zu wollen, und aus einer Ideologie lernen wollen. Das eine übernimmt einfach etwas das sich vor einem halbem Jahrtausend ausgedacht wurde - und weil es dann nicht genau passt muss man dann die Menschen passend machen. Das ist falsch. Das kann nicht funktionieren.
Aber - ist dies ein Grund aufzuhören darüber nachzudenken was man besser machen kann? Sicher nicht, und darum kann man auch aus solchen Ideologien lernen. Du sagst man müsste Menschen umerziehen. Ich denke genau dies wäre ein Fehler. Das letzte was wir bräuchten wäre Zwang, denn darauf reagieren alle mit Widerstand und Ablehnung. Aus diesem Grunde wäre es auch falsch zu sagen: Es wäre besser Kommunismus/Humanismus/Faschismus/Diktaturen/Feudalsysteme/Demokratie/Republik/Anarchie/Theokratie
Oder sonstetwas zu haben. Wir haben keines dieser Systeme - und wir haben sie zurecht nicht. (nicht einmal die Demokratie, denn tatsächlich sind wir zwar demokratisch, aber unsere Gesellschaftsform ist nicht die Demokratie)
Wir haben eine Mischung mancher dieser Systeme. Wir haben vom Kommunismus das Sozialbewusstsein, vom Humanismus das Rechtsbewustsein des einzelnen, vom Faschismus zum Glück nichts ausser das Wissen das wir da besser die Finger weglassen sollten, von der Diktatur haben wir ein Staatsoberhaupt, vom Feudalsystem haben wir unseren Förderalismus, von der Demokratie das Recht zu wählen, von der Republik die Volksvertreter, und von der Anarchie das Recht auf Selbstbestimmung. Von der Theokratie haben wir den Schutz des Glaubens übernommen - aber auch dort haben wir wenig übernommen. (Manche Länder dagegen viel)
Sprich - wir haben von so ziemlich jedem Staatssystem das die Menschheit mal ausprobiert hat irgendetwas übernommen - und unser aktuelles Staatssystem erschaffen um die einzelnen Probleme unserer Zeit zu lösen. Das macht es im übrigem auch ziemlich sinnlos zu sagen das einige gescheitert seien und andere nicht. Gescheitert sind sie letztlich alle und keiner. Weil wir keines dieser Systeme noch verwenden - aber dafür von allem ein bisschen.
Was heisst das nun für die Zukunft? Doch nur das wir auch weiterhin kein Staatssystem blind übernehmen sollten, aber unseres weiter und weiter verbessern sollten - und auf die aktuellen Gegebenheiten anpassen.
Kann dies bedeuten das wir alle zu einer parlamentarisch demokratischen förderalistischen Gütergemeinschaft kommen? Vielleicht. Vielleicht kommen wir auch irgendwann wieder auf die Idee wir bräuchten wieder einen stärkeren Regierungschef?
Wichtig ist nur das wir vorurteilsfrei den Ideen gegenüber bleiben. Denn dies ist auch so ein Recht das wir haben in unserem Gesellschaftssystem.
FCK-Fan-Simone schrieb:
Das kann in jeder Gesellschaftsform und jedem Staat passieren, leider
Aber in der Demokratie ist es schonmal vorgekommen, in einigen anderen Systemen ist es
nie nicht vorgekommen, woraus man schließen kann, dass man tyrannische Anwandlungen in der Demokratie schon entgegenwirken kann, indem man einige Personen entmachtet, da muss sich nicht gleich das System verändern
Ob das nun stimmt... wir sagen es immer so gerne, aber natürlich gibt es auch Beispiele für funktionierende Diktaturen, Beispiele bei denen eine "Elite" oder ein einzelner über viele herrschten, ohne das die beherrschten Einfluss gehabt hätten - und dennoch blühte ihr Staat auf, es gab Freiheit und so weiter und so fort. Ein paar unserer wichtigsten zivilisatorischen Errungenschaften wurden gemacht ohne Demokratie - und mit einer Diktatur.
Es gibt sogar Beispiele für funktionierende Kommunen und Gemeinschaftswesen die auf Güterteilung basieren. Nur: Das alles hilft uns nichts, denn blos weil es mal geklappt hat macht es ja das Unrecht nicht ungeschehen welches in Diktaturen geschah, und blos weil es schonmal funktionierende Gemeinschaften gab dürfen wir ja nicht ignorieren dass ein solcher Gemeinschaftsgedanke auch in einer Diktatur enden kann (genau wie Demokratien in Diktaturen enden können). Und natürlich wissen wir alle sehr genau warum wir denn lieber in unserem Staatssystem als in einer Diktatur leben wollen.