Nordpoleis schmilzt dramatisch schnell

Nordpoleis schmilzt dramatisch schnell
Forscher: Risse und Lücken so groß wie Großbritannien
London/Paris - Das Eis auf der Nordhalbkugel schmilzt in großem Umfang und sehr viel schneller als bislang angenommen. Im ganzjährigen Eis am Nordpol klaffen zum Ende dieses Sommers Risse und Lücken so groß wie die Fläche Großbritanniens. Wie die Europäische Weltraumorganisation ESA am Mittwoch in Paris mitteilte, reichten die Öffnungen im Eis von Spitzbergen im Nordpolarmeer über die russische Arktis bis hin zum Nordpol. Auch das grönländische Eis ist in den vergangenen vier Jahren deutlich schneller zurückgegangen als erwartet, berichten US-Forscher im Journal "Nature".

"Unnormale und dramatische Situation"

"Diese unnormale und dramatische Situation der Eisschmelze ist mit den bisherigen Rekordjahren nicht zu vergleichen", sagte der Eis- und Ozeanexperte der ESA, Mark Drinkwater. Dies belegten Aufnahmen des europäischen Umweltsatelliten Envisat aus der Zeit vom 23. bis 25. August. "Ein Schiff hätte wohl von Spitzbergen oder Nordsibirien aus ohne Probleme bis zum Nordpol fahren können - dort, wo normalerweise überall Packeis ist."

So wenig Eis wie noch nie gemessen

Das Eis über dem Nordpolarmeer wird immer dünner. (Foto: AFP/ESA)
Erst vergangene Woche hatten US-Klimaforscher Alarm geschlagen, weil das "ewige" Eis in der Arktis zuletzt drastisch abschmolz und sie nun eine Spirale der Erwärmung im hohen Norden fürchten. Demnach gingen allein von 2004 bis 2005 etwa 720.000 Quadratkilometer und damit ein Siebtel des ganzjährig vorhandenen Eises verloren. Dies entsprach einem Gebiet von der Größe des US-Bundesstaates Texas. Im September 2005 wurde so wenig Eis in der Arktis gemessen wie noch nie seit Beginn der Satelliten-Aufzeichnungen im Jahre 1978. Betroffen war vor allem der Ostarktische Ozean oberhalb von Europa und Asien.

Nordost-Passage länger offen

Die ESA führte die diesmal beobachteten Änderungen auch auf die Stürme des vergangenen Spätsommers zurück: Rund fünf bis zehn Prozent des sonst massiven ganzjährigen Eises wurden demnach durch diese Stürme in Stücke gerissen. Die Eis-Konzentration im Gebiet zwischen Spitzbergen, dem Nordpol und Sewernaja Semlija lag den Angaben zufolge deutlich unter den bislang gemessenen Werten. "Wenn dieser anormale Trend sich fortsetzt, wird die Nordost-Passage zwischen Europa und Asien längere Zeit über offen sein", notierte Drinkwater. Dann sei denkbar, dass in zehn oder zwanzig Jahren sogar Weltumseglungen direkt durch den sommerlichen Arktischen Ozean versucht würden.

Meeresspiegel steigt höher als erwartet :frown:

Auch die Eisflächen Grönlands werden immer kleiner. Zwischen April 2002 und April 2006 seien jährlich rund 248 Kubikkilometer Eis verloren gegangen, der Großteil davon in Südgrönland, berichteten Forscher in "Nature". Dies entspreche einem Anstieg des Meeresspiegels um etwa 0,5 Millimeter pro Jahr - und damit deutlich mehr als bislang vermutet. Die Wissenschaftler von der Universität von Colorado (Boulder/US-Staat Colorado) hatten Daten einer Satellitenmission ausgewertet. Die Satelliten messen monatlich das Gravitationsfeld der Erde, woraus sich auch die Veränderungen in der Masse des grönländischen Eisschildes ablesen lassen.

Eis schmilzt immer schneller

Die Analyse ergab, dass die Geschwindigkeit, mit der das Eis schmilzt, über den bislang vierjährigen Messzeitraum gestiegen ist. Von April 2004 bis April 2006 sei etwa zweieinhalb Mal so viel Eismasse verloren gegangen wie in den beiden Jahren zuvor, schreiben die Forscher in "Nature".

Das offenbar durch den Treibhauseffekt und die allgemeine Erderwärmung ausgelöste Schmelzen des arktischen Eises sehen Wissenschaftler mit großer Sorge. Es stört offenbar wichtige Meeeresströmungen wie den warmen Golfstrom, der weiten Teilen Westeuropas mildes Klima bringt. Tiere wie Eisbären und Seehunde, deren Lebenszyklen vom Eis abhängen, drohen durch die Schmelze schwer getroffen zu werden. Das Phänomen hat auch geopolitische Folgen - so streiten Kanada, Russland und die USA um die Rechte für Nordpol-Passagen.
 

neo1968

Anarchist aus Prinzip
Wie hoch muß der Meeresspiegel eigentlich steigen, damit New York und Washington absaufen?
Vielleicht wird der Ami ja dann vernünftig...... :zwinker3:
 
G

g.P.

Guest
ich plane dabei, eine arche zu bauen... wer was beisteuern will, ist herzlich eingeladen...
das hab ich schon
maple.jpg


und so solls mal aussehen
titanic_photo.gif
 

Quincy

Ice-Fisher
neo1968 schrieb:
Wie hoch muß der Meeresspiegel eigentlich steigen, damit New York und Washington absaufen?
Vielleicht wird der Ami ja dann vernünftig...... :zwinker3:

es kann aber schon sein, dass du jetzt dann mal ein paar auf die Fresse kriegst, du windiger Schwabe. :schimpf: :hammer:
 

Morgenthau

Gesperrt - "Fanlager-Auszeit"
Quincy schrieb:
es kann aber schon sein, dass du jetzt dann mal ein paar auf die Fresse kriegst, du windiger Schwabe. :schimpf: :hammer:

Warum so aggresiv?

Verlege Dein Büro jetzt in den 38. Stock - Dann hast Du später ein Wünderschönes Büro mit direktem Steg-Eingang :floet:
 

neo1968

Anarchist aus Prinzip
Morgenthau schrieb:
Warum so aggresiv?

Verlege Dein Büro jetzt in den 38. Stock - Dann hast Du später ein Wünderschönes Büro mit direktem Steg-Eingang :floet:

:lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot:
:spitze: :spitze: :spitze: :spitze:

Dat is gefährlich......
da können doch Passagierjets einschlagen....... :floet:
 
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