Probearbeiten - Nützlich für alle Seiten oder Ausbeutung?

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g.P.

Guest
Ich kann dazu nur sagen, dass ich gestern zum ersten mal vernommen habe, dass jemand ein Problem mit dem von mir beschriebenen Probearbeiten hat. Dass unbezahlte Praktika sittenwidrig sein können, steht auf nem anderen Blatt. Ich schreib können, weil ich das ein halbes Jahr beim Radio selbst gemacht hab und damit komplett einverstanden war und mich auch nicht ausgenutzt gefühlt habe, obwohl ich 5 Monate davon eigenständig als Vollzeitkraft gearbeitet habe.
 

Webchiller

Bekanntes Mitglied
Ich kann dazu nur sagen, dass ich gestern zum ersten mal vernommen habe, dass jemand ein Problem mit dem von mir beschriebenen Probearbeiten hat. Dass unbezahlte Praktika sittenwidrig sein können, steht auf nem anderen Blatt. Ich schreib können, weil ich das ein halbes Jahr beim Radio selbst gemacht hab und damit komplett einverstanden war und mich auch nicht ausgenutzt gefühlt habe, obwohl ich 5 Monate davon eigenständig als Vollzeitkraft gearbeitet habe.
Bei uns ist Probearbeiten eine Investition in Sachen Zeit und Geld des Arbeitgebers, wir bieten das sogar freiwillig an um den Bewerbern unsere Kultur- und Arbeitsweise auf zu zeigen. Wir sind nämlich überzeugt davon die Spreu vom Weizen bereits nach dem Vorstellungsgespräch trennen zu können, aber umgekehrt ist es in der Regel für den Bewerber schwer vorherzusehen, was auf ihn zukommt. Und das wird übrigens in 100% der Fälle dankend angenommen statt kritisch beäugt.
Aber vielleicht hat das auch ganz einfach was mit dem Klientel zu tun, besoffene Fußballproleten hatten wir tatsächlich noch nicht in der engeren Auswahl.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Ich kann dazu nur sagen, dass ich gestern zum ersten mal vernommen habe, dass jemand ein Problem mit dem von mir beschriebenen Probearbeiten hat. Dass unbezahlte Praktika sittenwidrig sein können, steht auf nem anderen Blatt. Ich schreib können, weil ich das ein halbes Jahr beim Radio selbst gemacht hab und damit komplett einverstanden war und mich auch nicht ausgenutzt gefühlt habe, obwohl ich 5 Monate davon eigenständig als Vollzeitkraft gearbeitet habe.

Sehe ich genauso.
Ne Probearbeitszeit von 1-3 Tagen (gerade wenn es um Auszubildende geht) finde ich vollkommen normal.
Und selbst mit diversen Praktikas hatte ich noch nie ein Problem. Gut ich hab zwar nie "gar nichts" bekommen, aber wirklich viel war es auch nicht (immer nur 400€ Jobs). Aber ich habe dabei viel gelernt, und bei dem Praktikum, das ich vom Studium machen musste, wurde ich danach sogar übernommen.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Und das wird übrigens in 100% der Fälle dankend angenommen statt kritisch beäugt.

Es gibt Leute, die fragen sogar von sich aus nach der Möglichkeit, selbst wenn es eigentlich gar nicht vorgesehen war. Kann ja auch ein Kriterium für Bewerber sein, die sich zwischen mehreren angebotenen Jobs oder auch Ausbildungs-/BA-Studiumsplätzen entscheiden müssen und sich zumindest einen vagen Eindruck verschaffen wollen, ob es atmosphärisch und bzgl. Arbeitsgebiet passen könnte.

Aber vielleicht hat das auch ganz einfach was mit dem Klientel zu tun, besoffene Fußballproleten hatten wir tatsächlich noch nicht in der engeren Auswahl.

Man muss natürlich auch klar sagen, dass ein Messi nie zum Probetraining bemüht würde und selbst ein Westermann wohl kaum. "Trifft" halt eher Leute im Anfangsstadium ihrer Karriere.
 

MarcZellweger

Heidilandbewohner
Es gibt Leute, die fragen sogar von sich aus nach der Möglichkeit, selbst wenn es eigentlich gar nicht vorgesehen war.

Das habe ich das letzte Mal als ich den Arbeitgeber wechselte auch gemacht. Ich will ja auch wissen, wie die so arbeiten und ob ich dort mitmachen will. Und in meinem Job ist man erst so nach nem halben Jahr wirklich produktiv, ich hab also eher denen Zeit geklaut als die mir.
 
Centro Oberhausen ... Neue Mitte

Ein genervter Vater stürmte in einen Schuhladen und holte dort seine Tochter raus !!

Sie arbeitete dort schon 8 Wochen auf Probe , genau so wie eine feste Mitarbeiterin :hammer:
 

drunkenbruno

Keyser Söze
Gäbe ja auch die Möglichkeit zu vereinbaren, dass im Falle der Zufriedenheit, die Arbeit nachträglich noch bezahlt wird. Hatte aber das Problem bisher nicht.

Und im Falle der Unzufriedenheit? :suspekt: Auch der Arbeitnehmer hat eben auch zusätzliche Kosten, die gedeckt werden müssen, wenn er arbeitet. Nicht nur der AG. Bei solchen Fragen kotzt mich persönlich immer die Einseitigkeit an.
 
Und im Falle der Unzufriedenheit? :suspekt:
Auch der Arbeitnehmer hat eben auch zusätzliche Kosten, die gedeckt werden müssen, wenn er arbeitet. Nicht nur der AG. Bei solchen Fragen kotzt mich persönlich immer die Einseitigkeit an.
Grad wenns um Lehrstellen für Leute mit na sagen wir mal eher mittelprächtigen Zeugnissen geht, wo die Leute eh noch daheim wohnen, sehe ich da keine großen Kosten. Da gehts einfach drum zu sehen, ob die überhaupt arbeiten wollen. Vor allem wenn wir hier über paar Tage reden. Wenn sich das über Wochen oder Monate hinwegzieht, finde ich persönlich das auch nicht in Ordnung. Wo die Grenze zur Sittenwidrigkeit dann zu setzen ist, darüber kann man sicher lange streiten. Ich bezweifle allerdings, dass man durch Bezahlungsverweigerung gute Arbeit kriegt. Im Zweifel schießt sich das der AG mittelfristig selbst ins Knie.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Centro Oberhausen ... Neue Mitte

Ein genervter Vater stürmte in einen Schuhladen und holte dort seine Tochter raus !!

Sie arbeitete dort schon 8 Wochen auf Probe , genau so wie eine feste Mitarbeiterin

Solche Horrorgeschichten haben wirklich rein gar nichts mit dem zu tun, was ich unter Probearbeiten verstehe.

Arbeitgeber, die Naivität und Notlagen ausnutzen, um Billigst- oder Gratiskräfte für einfach Tätigkeiten anzuheuern, sind Verbrecher.
Man natürlich durchaus fragen, wer denn so einfältig ist, 8 Wochen und mehr unbezahlt "zur Probe" in einem Schuhladen zu arbeiten. Wo solche Geschäfte doch ständig irgendwo Personal suchen. Derartige Leute, denen es vermutlich an einem "vernünftigen" Abschluss mangelt, dürften es auf dem Arbeitsmarkt grundsätzlich nicht einfach haben.

MarcZellweger schrieb:
Und in meinem Job ist man erst so nach nem halben Jahr wirklich produktiv, ich hab also eher denen Zeit geklaut als die mir.

Ähnlich ist es in meinem und vielen anderen Bereichen halt auch. Wenn da jemand reinschnuppern will (oder von mir aus auch soll), kosten diese Tage richtig Geld. Weil die eben nicht ganztägig an den Kopierer gestellt oder für sonstige Hiwitätigkeiten mißbraucht werden, sondern ihnen ein täglich wechselnder (sofern es denn mehr als einen Tag dauern sollte) Pate an die Seite gestellt wird, der /die ihnen Einblicke in das jeweilige Aufgabengebiet gibt, Fragen beantwortet etc. Und der selber an diesen Tagen nicht wirklich produktiv arbeitet. Natürlich gibt der hinterher auch Einschätzungen über den Bewerber ab, das ist ja logisch und weiß auch der Bewerber vorher. Und kann es natürlich eine sinnvolle Investition des Arbeitgebers gewesen sein.
Eine komplette Woche Probearbeiten wäre schon lang.
Bei so einer langen Zeit auch nicht ohne Aufwandsentschädigung. Wieso kommen etliche in aller Selbstverständlichkeit auf das dünne Brett, dass es immer ohne jegliche Entschädigung erfolgt?
 

lowi2000

Maailmanmestari
In Österreich gibt es was dass sich "Schnupperlehre" nennt. Da dürfen Schüler der 9 Schulstufe wenn sie planen ne Lehre anzufangen 3x3Tage während des Schuljahres in Betriebe gehen und sich die diversen Berufe oder unterschiedlichen Betriebe einer Sparte anschauen.
 
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