Sadam come back!

Cashadin

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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,450783,00.html

Die spinnen, die Amis.

"Saddam, come back!"

Die Irak-Debatte in den USA wird immer verzweifelter. Weder die Bush-Regierung, noch die Demokraten haben einen Plan für das Land. In ihrer Ratlosigkeit kommen Meinungsmacher auf immer absurdere Ideen: Jetzt fordert ein prominenter Kommentator die Rückkehr Saddam Husseins an die Macht - Totalitarismus sei besser als Chaos.

Berlin - Als Kolumnist wird Jonathan Chait dafür bezahlt, zu polarisieren und politisch nicht korrekte Meinungen zu vertreten. Aber so weit wie in seiner heutigen Kolumne in der renommierten "Los Angeles Times" sind liberale Meinungsmacher noch nicht gegangen.

Unter der Überschrift "Bringt Saddam Hussein zurück" fordert Chait, den zum Tode verurteilten Diktator wieder in Amt und Würden zu befördern. Natürlich sei Hussein ein "brutaler Tyrann" und ein "psychotischer Massenmörder". Dennoch sei er vielleicht die "beste Option", um den Irak zu befrieden.

Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist als Kommentar in einer der größten und einflussreichsten Zeitungen des Landes erschienen. Es ist ein weiteres Zeichen der Ratlosigkeit der amerikanischen Eliten.

Saddam als Schocktherapie

"Es hat sich gezeigt, dass es noch etwas Schlimmeres gibt als Totalitarismus, und zwar endloses Chaos und Bürgerkrieg", schreibt Chait. Um die Ordnung wieder herzustellen, brauche die irakische Bevölkerung einen "großen psychologischen Schock". Die Rückkehr Husseins, "ein Mann, den alle Iraker kennen und fürchten", wäre genau das Richtige, fantasiert Chait weiter. Er ist überzeugt: Wenn Menschen die Erwartung einer sozialen Ordnung hätten, würden sie sich von selbst "zivilisiert" verhalten.

Die Nachteile eines Hussein-Comebacks lägen auf der Hand, räumt Chait ein, "aber denken Sie doch mal an das Positive". Hussein würde Irak vor dem Einfluss Irans bewahren. Der Diktator würde sich diesmal wahrscheinlich besser benehmen, meint Chait, weil er wisse, dass seine Alternative der Tod durch den Strang sei.

Chaits Kommentar zeigt, wie schnell enttäuschter Idealismus in einen vermeintlich realistischen Zynismus umschlagen kann. Im Hauptberuf ist Chait ein einflussreicher Redakteur des Magazins "New Republic". Dessen Eierkurs in Sachen Irak ist symptomatisch für den Verlauf der Debatte in den USA. Zunächst unbedingte Befürworter des Irakkriegs, schwächten die Leitartikler ihre Unterstützung immer weiter ab, bis sie schließlich zu dem Schluss kamen: "Der New Republic bedauert zutiefst seine frühzeitige Unterstützung dieses Krieges".

"Nationale Sünde mit epischen Ausmaßen"

Chait und "New Republic" sind nicht allein. Auf dem konservativen Sender "Fox News" durfte ein ehemaliger Pentagon-Mitarbeiter bereits sein Rezept für den Irak verkünden: "Nötig ist ein starker Mann, die Demokratie ist gescheitert".

In der US-Öffentlichkeit herrscht längst die Überzeugung, dass Demokratie eben doch nicht exportiert werden kann. "Amerika kann keiner Nation Demokratie verordnen", fasst es der republikanische Senator Chuck Hagel zusammen. "Das ist die bittere Lektion".

Immer düsterer werden die Prognosen im Mutterland des Optimismus. "Die Invasion des Irak wird in die Geschichte eingehen als nationale Sünde mit epischen Ausmaßen", orakelt Rosa Brooks in der "L.A. Times". "Alles, was wir tun können, ist zu gehen und uns zu entschuldigen für den schrecklichen Schaden, den wir angerichtet haben".
 

Cashadin

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Natürlich ist Totalitarismus besser als Anarchie.

Lächerlich ist nur zu glauben Sadam könnte a) wieder den starken Mann markieren, und b) es würde sich kein besserer finden.

Und Aussagen wie Demokratie lässt sich nicht exportieren sind halt auch fragwürdig. Mir würde da ein Land unter meinem Hintern einfallen dass mal totalitär war.

Stellt euch mal vor den Amis wär in den 60ern eingefallen dass das nicht so toll klappt mit der Demokratie, und ausserdem sollen sich doch die blöden Deutschen doch selber um ihren Mist kümmern.

Den Eichmann als neuen Chef hätten wir noch gehabt.
 

muffy1971

RodalBär
anstatt sadamm wieder an die macht zu lassen, sollten sie unseren ex kanzler den guten herrn schröder in den irak schicken, der hat deutschland klein bekommen der schafft das auch mit dem irak
 

Cashadin

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Mhh...die haben Öl, was wollen die mit Gas? :zwinker3:

Ausserdem wär das gefährlich für die Region. Die einzige für Gasprom interessante Gasleitung liegt doch weiter im Osten des Iraks, und mit den Iranern hatte man dort doch schonmal Stress.
 
G

g.P.

Guest
Cashadin schrieb:
Natürlich ist Totalitarismus besser als Anarchie.

würde ich tendenziell bejahen, allerdings mit der einschränkung, dass das nicht auf jede gruppe zutrifft..



Cashadin schrieb:
Und Aussagen wie Demokratie lässt sich nicht exportieren sind halt auch fragwürdig. Mir würde da ein Land unter meinem Hintern einfallen dass mal totalitär war.
welches aber davor schon mehr oder weniger eigenständig einen demokratisierenden prozess durchgemacht hatte. welches außerdem nicht islamisch war..
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
muffy1971 schrieb:
anstatt sadamm wieder an die macht zu lassen, sollten sie unseren ex kanzler den guten herrn schröder in den irak schicken, der hat deutschland klein bekommen der schafft das auch mit dem irak
Was gibts da noch kleinzukriegen. Zerstört ist das Land ja schon. :mahnen: Wohl zu lang den Geburtstag gefeiert? :floet:
 

Cashadin

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Naja, den Islam sollte man da mal rauslassen - gibt schliesslich auch demokratische Länder mit Islamischer Staatsreligion. (ob die so toll sind oder nicht sei mal dahingestellt - geben tut es sie dennoch)

Beides schliesst sich in jedem Falle nicht aus.
 

whiteman

Becksteins erste Ehefrau
muffy1971 schrieb:
anstatt sadamm wieder an die macht zu lassen, sollten sie unseren ex kanzler den guten herrn schröder in den irak schicken, der hat deutschland klein bekommen der schafft das auch mit dem irak
Deutschland klein bekommen...????

Wie meinst Du das? Es ist doch derzeit offenstichtlich, dass seine Reformen greifen....

Gruss
 
G

g.P.

Guest
Cashadin schrieb:
Naja, den Islam sollte man da mal rauslassen - gibt schliesslich auch demokratische Länder mit Islamischer Staatsreligion. (ob die so toll sind oder nicht sei mal dahingestellt - geben tut es sie dennoch)

Beides schliesst sich in jedem Falle nicht aus.

doch. der islam ist mit der demokratie, wie wir und die amerikaner sie uns vorstellen, nicht zu verbinden. natürlich gibt es theoretische konzepte von verschiedenen islamischen denkern - aber diese schränken entweder den islam oder die westliche demokratie ein..
 
g.P. schrieb:
welches aber davor schon mehr oder weniger eigenständig einen demokratisierenden prozess durchgemacht hatte. welches außerdem nicht islamisch war..

Und noch wichtiger Nachbarn hatte, die auch ein starkes Interesse daran hatten, dass Deutschland wieder zusammengebaut wurde, was im Irak nicht der Fall ist.
 
G

g.P.

Guest
Werdna schrieb:
Und noch wichtiger Nachbarn hatte, die auch ein starkes Interesse daran hatten, dass Deutschland wieder zusammengebaut wurde, was im Irak nicht der Fall ist.

+ Persönlichkeiten, die mit diesen Umständen grandios umgegangen sind
+ eine nicht so heterogene Bevölkerung
 

Cashadin

Moderator
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g.P. schrieb:
doch. der islam ist mit der demokratie, wie wir und die amerikaner sie uns vorstellen, nicht zu verbinden. natürlich gibt es theoretische konzepte von verschiedenen islamischen denkern - aber diese schränken entweder den islam oder die westliche demokratie ein..

Was ja nicht verkehrt ist. Natürlich müsste eine demokratisierung des Islamverständnisses geschehen.

Aber de Facto gibt es halt demokratische und gleichzeitig islamische Länder, in denen dies schon weiter fortgeschritten ist als in anderen.

Man kann diese im einzelnem kritisieren, und alle haben auch Probleme damit westlichen Demokratien gleichzukommen. Aber das ist einfach der Weg.

Diese Staaten werden nie demokratisch werden wenn wir einfach nur sagen:

"Das schliesst sich aus." Was sich wirklich ausschliesst ist totalitäre Macht und Demokratie. Und es wird immer leute geben, die den Islam benutzen um diese Macht zu bekommen. Aber das ist im Islam das gleiche wie anderswo. Und ich bin dabei nun der letzte der demokratie hochjubelt.
 
Es gibt auch Laender wie Kuwait z.B. (Monarchie), die ein Sozialsystem haben wovon wir nur traeumen koennen.

Jeder bekommt volle Krankenversicherung, sogar Auslaender, die in Kuwait arbeiten und dahinziehen (sie machen schliesslich auch 50% der Bevoelkerung aus). Sogar Tierarztbesuche sind darin eingeschlossen.

Auch die komplette Bildung ist kostenlos, bis hin zum Studium.

Allerdings gibt es eben nicht so viele Kuwaitis und es wird fast ausschliesslich vom Oel finanziert.
 
G

g.P.

Guest
Cashadin schrieb:
Was ja nicht verkehrt ist. Natürlich müsste eine demokratisierung des Islamverständnisses geschehen.

Aber de Facto gibt es halt demokratische und gleichzeitig islamische Länder, in denen dies schon weiter fortgeschritten ist als in anderen.

Man kann diese im einzelnem kritisieren, und alle haben auch Probleme damit westlichen Demokratien gleichzukommen. Aber das ist einfach der Weg.

Diese Staaten werden nie demokratisch werden wenn wir einfach nur sagen:

"Das schliesst sich aus." Was sich wirklich ausschliesst ist totalitäre Macht und Demokratie. Und es wird immer leute geben, die den Islam benutzen um diese Macht zu bekommen. Aber das ist im Islam das gleiche wie anderswo. Und ich bin dabei nun der letzte der demokratie hochjubelt.

es gibt einen islamischen staat, der halbwegs demokratisch funktioniert, und das ist die türkei.. die frage ist auch, ob das unbedingt notwendig ist..

ich wär lieber kuwaiti als ägypter... lieber in einer guten monarchie als in einer miesen demokratie...
 

schlappe

Blunaschlürfer a.D.
muffy1971 schrieb:
anstatt sadamm wieder an die macht zu lassen, sollten sie unseren ex kanzler den guten herrn schröder in den irak schicken, der hat deutschland klein bekommen der schafft das auch mit dem irak

Hat Schröder auch die Rentenkassen massiv geleert oder war es nicht doch Kohl, der diesen Staat in den Ruin trieb??? Ich halte Schröder sicher nicht für einen der guten Politiker, aber schlechter als das Topmodell der Buddhaschnitzer aus LU-Oggersheim konnte nicht mal Schröder sein!
 

muffy1971

RodalBär
darüber könnte man trefflich streiten passt aber nicht in das topic

für mich war schröder der schlechteste kanzler, die spd hatte bessere wenn ich da zum beispiel an schmidt denke..
 

schlappe

Blunaschlürfer a.D.
muffy1971 schrieb:
darüber könnte man trefflich streiten passt aber nicht in das topic

für mich war schröder der schlechteste kanzler, die spd hatte bessere wenn ich da zum beispiel an schmidt denke..
Dann hättest Du auch nicht Schröder nennen dürfen, da off topic. Aber es ging ja auch um Herrn Kohl, da kommt dann wieder nix, gell???


Generell sagt übrigens dieser Satz alles aus über die Weltpolizei USA:
Immer düsterer werden die Prognosen im Mutterland des Optimismus. "Die Invasion des Irak wird in die Geschichte eingehen als nationale Sünde mit epischen Ausmaßen", orakelt Rosa Brooks in der "L.A. Times". "Alles, was wir tun können, ist zu gehen und uns zu entschuldigen für den schrecklichen Schaden, den wir angerichtet haben".

Man entschuldigt sich also und dann ist es ja gut! Klasse Einstellung der kriegsgeilen Amis, wirklich Klasse. :schlecht: :schlecht: :pfeife:
 

muffy1971

RodalBär
ich gehör nicht zu denen die sagen das helmut kohl alles richtig gemacht hat, mit sicherheit hat er auch seine fehler gemacht, keine frage....

nur die schröder regierung hat meiner meinung nach mehr fehler gemacht, und hatte dafür weniger zeit als kohl
 
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