SPD-Mitgliedervotum zur Regierungsbeteiligung

gary

Bekanntes Mitglied
Das sehe ich genauso. deswegen weiß ich nicht ob das bei Neuwahlen nicht im Desaster für die beiden endet und sich Grüne und Linken schon die Hände reiben......

Grüne? Die nähern sich doch langsam der 10%-Marke.

Ich glaube nicht, dass es Neuwahlen gibt, selbst wenn die SPD-Basis ablehnt (was ich auch nicht glaube). Dann gibt es halt Schwarzgrün.

Neuwahlen wären natürlich spannend. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde die FDP wieder reinkommen, AfD wahrscheinlich auch. Und von den ganzen vom GroKO-Kasperletheater gernervten könnten auch die Piraten profitieren und vielleicht sogar reinkommen.
SPD und CDU würden imho beide massiv Stimmen verlieren, vielleicht sogar im zweistelligen Bereich.
 
Bei dem was die Union hier "ausgehandelt" hat, würde auch diese bei einer Neuwahl abgestraft werden.


OK - aber wen sollen die unzufriedenen Unionswähler denn sonst nehmen? Die SPD schon mal sicher nicht, wenn die Union schon zu "links" ist. Bei der FDP ist momentan unklar, was das überhaupt für eine Partei sein will, da würden Neuwahlen eigentlich zu früh kommen. Die Grünen könnten mit einem Realo-Profil für einige vielleicht eine Alternative sein, aber da ist momentan auch unklar, wohin die Reise geht. Die Linkspartei kommt im Westen ohnehin für 99,9999% der "bürgerlichen" Wähler nicht in Frage - im Osten mögen es etwas mehr sein, aber wohl auch kein nennenswerter Anteil. Die AfD letztlich wird in den Medien gerne als anrüchig (da angeblich rechtsextrem unterwandert) und Protestpartei dargestellt, das ist für die meisten konservativen Wähler wohl auch nicht sonderlich attraktiv.

Wahrscheinlich würden insofern einfach nur viele zu Hause bleiben, bei SPD-Wählern ebenfalls. Wie auch manch anderer wohl einfach nur aus dem Grund, dass er eine Neuwahl schon grundsätzlich lächerlich fände und keine Lust hätte, so einen Unsinn mitzumachen. Insofern könnte man vor allem davon ausgehen, dass die Wahlbeteiligung für Bundestagswahl-Verhältnisse sehr niedrig wäre. Davon könnten dann natürlich die kleinen Parteien profitieren, ja - aber dann eher relativ als in totalen Zahlen.
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Neuwahlen wären natürlich spannend. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde die FDP wieder reinkommen, AfD wahrscheinlich auch. Und von den ganzen vom GroKO-Kasperletheater gernervten könnten auch die Piraten profitieren und vielleicht sogar reinkommen.
SPD und CDU würden imho beide massiv Stimmen verlieren, vielleicht sogar im zweistelligen Bereich.
das sehe ich etwas anders.
die "schuld" am nicht zustandekommen einer groko-regierung läge schon eindeutig auf seiten der spd, deren wähler sich ja, wenn die umfragen vor den wahlen einigermaßen stimmen, zu einem nicht geringen teil eine groko gewünscht, oder zumindest als akzeptable option gesehen haben.

die union hätte immer den bonus sagen zu können "an UNS hat`s schließlich nicht gelegen, die spd hat`s nicht auf die reihe gekriegt".

die spd hätte praktisch jeden wähler, der nicht parteimitglied ist, verprellt weil sie denen ja im grunde genommen signalisiert "ihr könnt uns schon wählen, aber letztlich entschieden werden die dinge nur von unseren mitgliedern".... ein selten dämlicher unfug, wenn man den anspruch hat, "volkspartei" zu sein.
normalerweise müssten neuwahlen zum apokalyptischen desaster für die spd werden, von dem hauptsächlich die kleinen parteien profitieren würden.
die union würde vielleicht nicht besser abschneiden, als im september, aber für einen absturz gäb`s eigentlich keinen grund.
 

gary

Bekanntes Mitglied
die union würde vielleicht nicht besser abschneiden, als im september, aber für einen absturz gäb`s eigentlich keinen grund.

Kein Absturz wie bei der SPD. Aber ich glaube schon, dass etliche CDU-Wähler unzufrieden sind, da sich der große Wahlsieger in den Verhandlungen unter Wert zu verkaufen scheint.

die "schuld" am nicht zustandekommen einer groko-regierung läge schon eindeutig auf seiten der spd

Wenn das fiktive Scheitern der GroKo eindeutig an der SPD liegt, könnte das ja sogar wieder für sie sprechen, da viele mittlerweile wohl gar keine GRoKo mehr wollen :zwinker3:

Der Mitgliederentscheid ist sicher in einigen Punkten fragwürdig. Ich finde z.b. ziemlich fragwürdig, dass jeder auch jetzt mit dem Wissen um die Abstimmung noch in die SPD eintreten kann und stimmberechtigt ist.
Man weiß nicht, wie viele Mitglieder überhaupt mitstimmen, aber theoretisch könnten Externe, die gleich nach der Abstimmung wieder die Mitgliedschaft kündigen, Einfluss auf die nächste Regierungsbildung nehmen.
 

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
die spd hätte praktisch jeden wähler, der nicht parteimitglied ist, verprellt weil sie denen ja im grunde genommen signalisiert "ihr könnt uns schon wählen, aber letztlich entschieden werden die dinge nur von unseren mitgliedern".... ein selten dämlicher unfug, wenn man den anspruch hat, "volkspartei" zu sein.

Aller drei Parteien müssen noch über den Koalitionsvertrag abstimmen, theoretisch könnte es also auch noch an den Unionsparteien scheitern.
Was ist denn bitte jetzt an einer Abstimmung der Parteibasis schlimmer und volksverprellender als an einer Delegiertenabstimmung, wie es CDU und CSU praktizieren? Beides völlig legitime Mittel.
 
In Deutschland haben halt außer der Union alle größeren Parteien den Hang zur Selbstzerstörung. Genau deshalb haben sie ja auch meistens leichtes Spiel... :hammer:

Eigentlich hat man es nicht anders verdient. Eine Partei, die Mutlosigkeit zum Prinzip erklärt, sollte aus der Parteienlandschaft verschwinden. Und das sehen wir gerade.....

Die FDP hats schon erwischt...
Vielleicht erwischts die SPD auch noch...
 
Vielleicht erwischts die SPD auch noch...


Wenn die Basis das jetzt ablehnt, wäre das ein großer Schritt in die Richtung. Natürlich nicht so schnell auch unter die 5%, aber dann sehr wahrscheinlich unter 20% bei der nächsten Wahl. Deshalb ist es ja auch so grotesk, dass viele Leute ablehnen wollen, weil sie meinen, die Regierungsbeteiligung sei schlecht für die SPD. Selbst wenn man dieser Meinung ist, müsste man doch nur ein wenig weiter denken und feststellen, dass eine Ablehnung ziemlich sicher noch wesentlich negativere Konsequenzen hätte. Aber so weit denken da viele wohl nicht, da scheint eher fast schon infantiler Trotz weit verbreitet zu sein.
 

drunkenbruno

Keyser Söze
Es ist verdammt traurig, dass ausgrechnet ich, der von der SPD in den letzten Jahren so sehr entäuscht wurde, die SPD dann noch wählen müsste, weil ich die Befürchtung hätte, dass sie ansonsten in der Versenkung verschwände....

Groteske Situation..... :eek: :suspekt:
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
eine Ablehnung (mit dann folgendem Austausch vieler Führungspersonen) würde allerdings die Chance zu einem Neuanfang ohne das Personal der "Agenda-SPD" bieten. Mittelfristig könnte ich mir schlimmeres für die SPD vorstellen.
 
eine Ablehnung (mit dann folgendem Austausch vieler Führungspersonen) würde allerdings die Chance zu einem Neuanfang ohne das Personal der "Agenda-SPD" bieten. Mittelfristig könnte ich mir schlimmeres für die SPD vorstellen.


Mit wem denn? :gruebel:

Einen anderen taktisch sinnvollen Grund gibt es aber, der mir jetzt erst einfällt: In den Bundesländern schneidet man als Oppositionspartei im Bund in der Regel besser ab, als wenn man in der Bundesregierung ist. Das könnte für manche Parteimitglieder natürlich auch eine Rolle spielen.
 
Es ist verdammt traurig, dass ausgrechnet ich, der von der SPD in den letzten Jahren so sehr entäuscht wurde, die SPD dann noch wählen müsste, weil ich die Befürchtung hätte, dass sie ansonsten in der Versenkung verschwände....

Groteske Situation..... :eek: :suspekt:

Komisch müsste mir ja eigentlich mit der FDP ähnlich gehen. Aber ich sehe bei denen weiterhin keinerlei Erkenntniszugewinn. Also sollen die wegen meiner bleiben wo der Pfeffer wächst...
Ist dir eigentlich klar, dass du als Mann bei der SPD ganz offen auf der Abschussliste stehst, also quasi als "Feind" giltst?
 
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