Der Bildungsauftrag der ÖR

borat

Prophet
OK, im Endeffekt war es dann doch enttäuschend:

Es ist das passiert, was zu befürchten war: Man hat sich total verzettelt. Wozu diese Geschichte mit dem alten Mordfall? Wozu die Schwangerschaft? Und wozu die abstruse Geiselnahme im Gefängnis? Das war dann insgesamt dann doch sehr konfus und dadurch auch sehr unrealistisch bzw. unglaubwürdig. Dazu waren einige Figuren ziemlich lächerlich bzw. übertrieben, vor allem der Wahlkampfmanager und die Mutter.

Warum hat man sich nicht einfach darauf konzentriert, eine Serie über Wahlkampf bzw. Politik zu machen? "Borgen", "The West Wing" oder "Show me a Hero" haben gezeigt, dass das auch auch dann (oder eher gerade deshalb) sehr fesselnd sein kann, wenn man darauf verzichtet, Mordfälle oder viel zu extreme Charaktere einzubauen.

Da wird wohl auch dem Zuschauer zu wenig zugetraut, man wird wohl meinen, ohne solche Sachen will es keiner sehen. Vor allem wohl von Seiten der Sender. Letztlich hat es an die zweite Staffel von "House of Cards" erinnert, die aus ähnlichen Gründen sehr enttäuschend war.

Wobei man aber bei West Wing sagen muss, dass es schon propagandistisch gefärbt gewesen ist. Die guten Demokraten auf der einen und die teuflischen Republikaner auf der anderen Seite. Etwas ausgeglichener und weniger eindeutig hätte es schon konzipiert sein können. :floet: Meines Erachtens gab es auch zuviele Folgen von der Serie, weshalb ich sie nicht so spannend fand wie zb. House of Cards, wo die inhaltliche Substanz im 13-Folgen Format komprimiert dargestellt wird.
 
House of Cards, wo die inhaltliche Substanz im 13-Folgen Format komprimiert dargestellt wird.


... nur, dass die zweite Staffel dort keinerlei Substanz hat, und die dritte auch nur eingeschränkt... :floet:


"The West Wing" ist natürlich eine sehr lange Serie mit Höhen und Tiefen, klar. Insofern mit kürzeren Serien auch nur schwer zu vergleichen. Politik wird natürlich auch etwas sehr idealistisch dargestellt (diese Sicht auf die Dinge ist halt auch typisch für Sorkin). Stört mich aber weniger als solche Räuberpistolen-Geschichten wie bei "House of Cards" oder viel zu viel unglaubwürdiger Kram wie bei dieser ARD-Serie.

Die beste Poltitserie ist für mich aber ohnehin "Borgen", dazu als Miniserie "Show me a Hero". Natürlich wie fast immer "The Wire" nicht zu vergessen, auch wenn es natürlich keine Politserie im engen Sinne ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

borat

Prophet
... nur, dass die zweite Staffel dort keinerlei Substanz hat, und die dritte auch nur eingeschränkt... :floet:

Findest du? Also meines Erachtens haben beide Staffeln eine Handlungsstringenz. Im Vergleich dazu habe ich mir bei einigen WestWing Folgen gefragt, was ich damit nun anfangen soll und wie das in die Gesamthandlung passt. Meine subjektive Meinung. Wirklich gut fand ich sie dann, wenn es rein um Politik und Wahlkampf ging.
 
Es kommt bei "House of Cards" sicher auch drauf an, wie man es sieht bzw. was man erwartet. Als einigermaßen realistische Politikserie taugt höchstens die erste Staffel etwas. Die zweite und dritte mögen noch gut sein, wenn man sich nur unterhalten lassen will, klar. Deshalb fand ich die dritte wohl auch wieder besser, die Erwartungen waren nach der zweiten eben dementsprechend.
 

borat

Prophet
... nur, dass die zweite Staffel dort keinerlei Substanz hat, und die dritte auch nur eingeschränkt... :floet:


"The West Wing" ist natürlich eine sehr lange Serie mit Höhen und Tiefen, klar. Insofern mit kürzeren Serien auch nur schwer zu vergleichen. Politik wird natürlich auch etwas sehr idealistisch dargestellt (diese Sicht auf die Dinge ist halt auch typisch für Sorkin). Stört mich aber weniger als solche Räuberpistolen-Geschichten wie bei "House of Cards" oder viel zu viel unglaubwürdiger Kram wie bei dieser ARD-Serie.

Die beste Poltitserie ist für mich aber ohnehin "Borgen", dazu als Miniserie "Show me a Hero". Natürlich wie fast immer "The Wire" nicht zu vergessen, auch wenn es natürlich keine Politserie im engen Sinne ist.

Sorkin gehört zum liberalen New Yorker Judentum, so wie Larry David. Das färbt kulturell auf die Serien ab.
 

Wilhelm

Überfliegender Gartenzwerg
Da sag noch einer, die ARD tut nix für den Bildungsauftrag. Nun zeigen sie nen Spielfilm über den Einzug einer Kompanie in Afghanistan. Na also, das sind die Gelder gut angelegt.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
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Das Institut für Rundfunktechnik (IRT) mit Sitz in München – eine gemeinsame Forschungsstelle der öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ZDF und Deutschlandradio –, soll um mehr als hundert Millionen Euro betrogen worden sein. Ein ehemaliger Patentanwalt, der das Institut seit den siebziger Jahren beriet, wird verdächtigt, sich über Jahre bereichert und das Institut um Erträge im „dreistelligen Millionenbereich“ geprellt zu haben. So teilte es am Mittwoch der Bayerische Rundfunk (BR) mit, bei dem das IRT angesiedelt ist.
 
Wenn man fair ist, man kann es nicht jedem nicht Recht machen. Das letzte mal das ich die öffentliche hatte war auf Youtube, Die Anstalt, davor vielleicht 3 Monate nichts?
 
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