01.07.2005 - Der erste Tag nach Meier

ConJulio

Nur der BVB!!!
Eigentlich wollte ich gestern schon nen Thread aufmachen und den "Der letzte Tag von Meier" nennen.
Ich fand das eigentlich zu blöde und dachte mir - Nö, das machste nicht. Nunja - jetzt mache ich das doch.

Sport1 hat nochmal ein Interview mit Ihm gemacht:

Ich bin mit mir im Reinen"



Michael Meier stand in den letzten 18 Monaten heftig in der Kritik



Dortmund - Ein bisschen Wehmut ist dabei, wenn Michael Meier am Donnerstag nach 16 Jahren sein Büro bei Borussia Dortmund räumt.

"Ich werde immer an der Borussia hängen", sagt der scheidende Geschäftsführer der börsennotierten KGaA.

Drei Meistertitel, dazu die Champions-League-Trophäe 1997 - sportlich blickt Meier auf eine glorreiche Zeit zurück. Auch den Stadionausbau und den Börsengang hat er entscheidend vorangetrieben.

Vertrag nicht verlängert

Auch deshalb fällt ihm der Abschied schwer. Meier hätte gerne geholfen, die finanziell angeschlagene Borussia wieder auf Kurs zu bringen.

Doch das hat man ihm offenbar nicht mehr zugetraut beim BVB. Er hat keine Lobby mehr bei seinem Klub - und erst recht nicht mehr bei den enttäuschten Fans. Meiers Vertrag wurde nicht verlängert. Aus seinem Unmut über diese Entscheidung macht der 55-Jährige kein Geheimnis:

"Es enttäuscht mich, wie mein Arbeitsverhältnis endet. Ich war nach einem Gespräch mit der Vereinsführung im Januar überzeugt, dass mein Vertrag verlängert wird. Auch Gläubiger und Banken hatten sich für mich ausgesprochen - schriftlich."

Kritik von den Fans

Allerdings war Meier ebenso wie Ex-Präsident und -Geschäftsführer Gerd Niebaum der Buhmann bei den Fans der Schwarz-Gelben. Als Kardinalfehler seiner Amtszeit sieht Manager Meier an, dass das Westfalenstadion nochmals vergrößert wurde.

"Die 40 Millionen Euro teure letzte Ausbaustufe des Westfalenstadions hat sich als zu ambitioniert erwiesen. Diese Entscheidung, die einvernehmlich mit allen Gremien getroffen wurde, war aus heutiger Sicht falsch", gab Meier zu.

So musste der westfälische Traditionsverein im vergangenen Jahr Verbindlichkeiten in Höhe von 119 Millionen Euro einräumen. Inzwischen wurde das Defizit auf rund 90 Millionen Euro reduziert - ein Erfolg, den Meier auch für sich beansprucht:

"Dass unser Konsolidierungsprogramm von Gerd Niebaum und Sanierer Jochen Rölfs und mir entscheidend erarbeitet wurde, wissen leider die Wenigsten. Im wirtschaftlichen Bereich ist der BVB alles in allem gut aufgestellt."

"Der letzte Eindruck bleibt hängen"

Trotzdem hat Meier den Kredit bei den Fans verspielt. Er weiß, dass ihm keine Träne nachgeweint wird. "Leider bleibt der letzte Eindruck hängen. Aber ich wehre mich dagegen, auf eine Sache reduziert zu werden", sagt Meier.

Mit der Kritik an seiner Arbeit konnte er leben, mit der Kritik an seiner Person nicht. "Es wurden monatelang falsche Tatsachenbehauptungen in die Öffentlichkeit getragen. Da haben Maulwürfe gezielt Indiskretionen weitergeleitet und teilweise erfolgreich den Eindruck vermittelt, die Geschäftsführung habe wichtige Geschäftsvorgänge verschwiegen."

Zumindest juristisch sind die Vorwürfe aus der Welt. Die Staatsanwaltschaft Dortmund stellte ein Ermittlungsverfahren gegen Meier und Niebaum ein. Im Zusammenhang mit dem Börsengang konnte kein strafbares Verhalten festgestellt werden.

Angebot der katholischen Kirche

So fällt Meiers Fazit versöhnlich aus: "Ich kann sagen, dass ich mit mir im Reinen bin! Trotz der negativen Berichterstattung in den vergangenen 18 Monaten bereue ich keinen Tag und keine Minute."

Nach 25 Jahren im Fußballgeschäft beim 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund sucht Meier nun eine neue Herausforderung: "Die Neugierde auf etwas Neues treibt mich. Das spüre ich schon jetzt, auch wenn das Neue noch keine genauen Konturen trägt."

Der ehemalige Klosterschüler soll bereits eine Anfrage der katholischen Kirche vorliegen haben.



Nun ist sein Schreibtisch eben halt leer. Und es ist gut so.
Ich wollte nun nur mochmal drauf hinweisen.


Gruß


ConJulio
 
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