Eiskalter Daham schießt FCK zum Sieg
FUSSBALL: Jürgen Macho hält 1:0-Erfolg bei Kickers Offenbach fest - Pavlovich zeigt Flagge
Von unserem Redakteur
Horst Konzok
OFFENBACH. Zweiter Auswärtssieg der Saison für Fußball-Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern. Beim 1:0 (0:0) auf dem Bieberer Berg spielten die Lauterer aber lange nicht wie ein Aufsteiger, die Offenbacher Kickers nicht wie ein Absteiger.
Das „goldene Tor" markierte Noureddine Daham in der 49. Minute: Reinerts Flanke verlängerte der eingewechselte Nicolas Pavlovich per Kopf, Daham nutzte seine zweite Chance eiskalt und gekonnt zu seinem sechsten Saisontor.
„Ich hoffe, dass die Nörgler verstummen, die immer über Daham schimpfen, und ihm nun die eine oder andere Chance, die er verballert, verzeihen", brach FCK-Trainer Wolfgang Wolf eine Lanze für seinen Torjäger. Nach verkorkster erster Halbzeit hatte Wolf in Pavlovich eine zweite Spitze mobilisiert, auf 4-4-2 umgestellt. Das tat dem Spiel der „Roten Teufel" gut. Als die Kickers mit Dino Toppmöller und Regis Dorn zu Suat Türker und Sean Dundee zwei weitere Angreifer brachten, reagierte Wolf mit der taktischen Rolle rückwärts und dem kopfballstarken Pavlovich als Ein-Mann-Spitze. Der Stoßstürmer imponierte erstmals im FCK-Dress.
Fast 45 Minuten quälten die Lauterer Ball, Fans und Trainer. Schlampig beim Umschalten auf Defensive, vor allem Sven Müller eröffnete mit seinen Schludrigkeit Freiräume, die Thorsten Judt zu nutzen verstand. Das Aufbauspiel des FCK - lange Zeit eine einzige Fehlpassorgie. Begonnen hatte das mit Lässigkeiten von Balázs Borbély, der erst kurz vor der Pause ins Spiel fand. Auch Axel Bellinghausen lag lange schief.
Joshua Simpson, für den nach nur einer Bewährungschance auf die Bank versetzten Daniel Halfar auf der linken Außenbahn, war mehr ein Linksdraußen als ein Linksaußen. Die rechte Seite in der Besetzung Sven Müller/Sebastian Reinert vermochte lange nicht zu zeigen, wieso da schon mal Träume von einer neuen Schokoladenseite nach dem Vorbild Buck/Ratinho reiften. Glück für den FCK, dass Judt und der gefährliche Sean Dundee mit kernigen Distanzversuchen vor der Pause nicht trafen.
Reinert aber kam nach 30 Minuten in Tritt, sorgte mit seinen Schüssen aus der zweiten Reihe für Gefahr. Stark und fehlerfrei: Kickers-Torwart Cesar Thier.
Nach einer halben Stunde hatte sich auch Tamás Hajnal aus dem Schatten seines Wachmannes Thomas Wörle gelöst. Sofort gewann das Spiel der Wolf-Elf an Konturen. In dem überzeugenden Pavlovich hatte die Mannschaft nun auch einen im zweiten Stock anspielbaren Stürmer, der sich gut bewegte, zweimal nur knapp scheiterte.
„Die Kickers kamen zurück ins Spiel, weil wir nicht mehr Fußball gespielt haben", kritisierte Wolfgang Wolf das Rückzugsgefecht. Immer und immer wieder schneiten dann Flanken, auch mancher unberechtigte Freistoß, in den Lauterer Strafraum. Da erwies sich Jürgen Macho, prima unterstützt vom guten Kapitän Mathieu Beda, als Top-Torwart. Tolle Chancen von Christian Müller und Niko Bungert machte Macho mit teuflischen Reflexen zunichte. „Jürgen Macho hat den Sieg festgehalten", lobte Wolf seinen Keeper, der in der 79.Minute allerdings Glück hatte, dass Türker per Kopf nur den Pfosten traf.
„Wir wollten uns für die schwache Partie von Burghausen rehabilitieren. Das ist uns gelungen. Nur das Ergebnis stimmt wieder nicht", haderte OFC-Trainer Wolfgang Frank nach der unglücklichen Heimniederlage gegen einen Gegner, der mit seinen Konterchancen am Ende zu fahrlässig umgegangen ist. Wolfgang Wolf bekannte: „Ein hart erkämpfter, glücklicher Sieg."
So spielten sie
Kickers Offenbach: Thier - Bungert (73. Dorn), Miljatovic (33. Schumann), Happe, Rehm - Christian Müller, Wörle (73. Toppmöller), Sieger, Judt - Dundee, Türker
1. FC Kaiserslautern: Macho - Sven Müller, Beda, Bouzid, Bellinghausen - Demai, Borbély - Reinert (83. Bohl), Hajnal, Simpson (46. Pavlovich) - Daham (75. Halfar)
Tor: 0:1 Daham (49.) - Gelbe Karten: Bungert - Demai (4), Bellinghausen (3), Macho (2), Reinert (2) - Beste Spieler: Judt, Sieger, Thier - Macho, Beda, Daham - Zuschauer: 14.163 - Schiedsrichter: Rafati (Hannover).
ron.de