Altintop auf Höhenflug
FUSSBALL: FCK-Trainer lässt Mängelliste abarbeiten - Lob für Skela
KAISERSLAUTERN (zkk). Die Art und Weise der Gegentore schmerzt. Die Art und Weise wie der 1. FC Kaiserslautern sein Tor herausspielte, ist ein kleines Trostpflaster nach der 1:2 (1:0)-Niederlage bei Schalke 04.
Niederlagen schön zu reden, die Gefahr besteht bei Halil Altintop und Ervin Skela nicht. Auch nicht nach dem 1:2 (1:0) „auf Schalke". Die Realos wissen: Da war nur der Zeitpunkt unglücklich, als Königsblau aus seinen Chancen Nummer neun und zehn die spielentscheidenden Tore fabrizierte.
Altintop und Skela, die beiden besten Lauterer, wussten die Leistung ihrer Mannschaft realistisch einzuschätzen. „Wir haben gut gestanden, das heißt aber nicht, dass wir gut gespielt haben", vermisste Skela in Phasen guter Ballkontrolle zielgerichtetes Offensivspiel. „Wir müssen viel klarer nach vorne spielen. Ich hätte schon früher das 1:0 machen können, wir hätten das 2:0 nachlegen können", analysierte Halil Altintop, der mit seinem sauberen Flugkopfballtreffer die Hoffnung nährte, dass der FCK doch einen wirklichen Torjäger auf der Spielwiese weiß. Den Flankenball hatte der großartige Dribbler Skela nach einem sensationell guten Pass des bemühten, aber später zu wenig präzise passenden Carsten Jancker serviert.
„Das Tor war von Ervin Skela super rausgespielt. Es gibt nicht viele Spieler in der Bundesliga, die das so können", lobte Schalkes Trainer Ralf Rangnick Lauterns Nummer 7, die so eine ganz große Nummer zu werden verspricht: stark am Ball, gutes Auge, fast immer anspielbar, laufstark und ein Teamarbeiter.
„Ich bin ein Spieler, der Verantwortung übernimmt, der die Bälle holen, der das Spiel beruhigen will", charakterisierte Skela seinen auffälligen Arbeitsstil. Drei Minuten vor dem Schalker Ausgleichstreffer durch den Dänen Sören Larsen, eine Kante von Mann, hatte Skela den Ball nach Riedl-Traumflanke schon zum 2:0 auf die Reise geschickt. Die Spitze des Kickstiefels von Levan Kobiashvili aber verhinderte den möglichen Siegtreffer der Lauterer, hielt Schalke 04 im Spiel. „Ich wäre der Mann des Tages gewesen, wenn der Ball reingegangen wäre", sinnierte Skela traurig. Aber Trübsal blasen ist nicht das Ding des albanischen Nationalspielers: „Ich bin ein positiver Typ, ich denke positiv. Klar ist man kurz nach dem Spiel enttäuscht, dass die ganze Laufbereitschaft unbelohnt geblieben ist. Aber ich baue mich mit dem ersten Tor auf, das wir sehr gut rausgespielt haben."
Eine blutige Nase geholt hat sich Jürgen Macho, kurioserweise bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Kapitän Marco Engelhardt. „Jürgen hat gut gehalten", lobte Trainer Michael Henke und sah sich in seiner Pro-Macho-Entscheidung bestätigt.
„Wir haben 60, 70 Minuten gut gespielt, haben dann bei zwei Aktionen nicht aufgepasst", resümierte der Torwart, der ein anfangs starkes, unterm Strich ordentliches, aber kein fehlerfreies Bundesliga-Debüt abgeliefert hatte. „Ich wusste vorher, dass ich momentan gut drauf bin", bilanzierte der 27-Jährige.
„Wir wissen, dass wir noch viel arbeiten müssen", hatte Trainer Henke schon in Gelsenkirchen die Mängelliste vor Augen. Viel zu viele Ballverluste sorgten für hohen Lauf-Aufwand, kosteten Kraft und raubten wohl die Konzentration, die am Ende fehlte. Mehrere ihrer guten Konterchancen erstickten die Lauterer schon im Keim durch Fehlpässe. Die Schalker setzten über die Flügel Akzente. Zunächst trug Fabian Ernst mit seinen Flanken aus dem Halbraum Gefahr vor Machos Kiste, die spielentscheidenden Flanken lieferten der nimmermüde Kobiashvili und der drahtige Draufgänger Hamit Altintop, der Jochen Seitz fast keine Schnitte ließ.
ron.de