Wachhund von der Kette
FUSSBALL: Riedl ist beim FCK plötzlich wichtig
KAISERSLAUTERN (zkk). Schattenmann, Terrier, Sonderbewacher. Rollen, die zum Job des Thomas Riedl beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gehören. Trainer Jara nennt den 28-Jährigen gerne auch respektvoll „unseren Wachhund".
Wenn ihn Kurt Jara von der Kette lässt, dann soll „Tommy" sich in eine Aufgabe verbeißen: Am Samstag (15.30 Uhr) darf der Mann für besondere Fälle wohl Andres D"Alessandro, der Lichtgestalt im Mittelfeld des VfL Wolfsburg, auf die Pelle rücken.
„Ich weiß noch nicht, ob der Trainer einen direkt gegen den Mann spielen lässt oder ob wir den im Raum übernehmen, da sich D"Alessandro ja oft weit zurückfallen lässt, aus der Tiefe kommt", sagt Riedl mit Blick auf den argentinischen Nationalspieler.
„Sicher ist es schwer, gegen D"Alessandro zu spielen. Er macht schon die Stärke von Wolfsburg aus. Aber wir spielen zu Hause, da wollen wir unser Spiel machen und uns nicht auf einen einzigen Mann konzentrieren" verdeutlicht Riedl.
Spiele gegen Wolfsburg - für den Mittelfeld-Rackerer „besondere Spiele", weil des Gegners Trainer Erik Gerets ist. Als FCK-Coach noch stellte der Belgier Riedl wiederholt zum Verkauf. Unter Jaras Regie ist Riedl meist erste Wahl. „Ich bin froh, dass der Trainer meine Leistung anerkennt. Aber ich bin auch schon 28, da muss man sich immer wieder neu empfehlen", sinniert „Mister Zuverlässig". Es stimmt ihn nachdenklich, wenn Harry Koch, der Freund aus der Meistermannschaft von 1998, am 24. März auf dem Betzenberg gemeinsam mit Mario Basler sein Abschiedsspiel bestreitet. „Ich hoffe, dass ich spielen darf. Harry ist ein wirklich guter Freund. Da Bundesligapause ist, müsste das aber gehen. Die Mannschaft von 1998 war die bisher beste und harmonischste, in der ich gespielt habe. Das hat den Erfolg ausgemacht, denn wir hatten ja auch keine Überkicker" , betont Riedl, der dem aktuellen Kader mittelfristig viel zutraut.
„Wir haben uns in Hamburg nicht versteckt, wenn wir da unsere Chancen besser nutzen, steht es nach 20 Minuten 3:0", bedauert Thomas Riedl. Misslich in diesen Tagen die Trainingsbedingungen. „Der Kunstrasenplatz ist angesichts der Schneefälle eine hilfreiche Alternative", anerkennt der Profi. Zwei Stürmer aus Paraguay, Sabino Leiva (20) und Jorge Torales (20), trainieren beim FCK zur Probe. Sie kommen von Atletico Tembetary. Nicht trainiert hat wegen Adduktorenproblemen, die aber im Abklingen sind, Jochen Seitz.
ron.de