Der neue Marschall-Plan
FUSSBALL: Halil Altintop ist wieder fit
Von unserem Redakteur
Horst Konzok
Wolfs Rudel wartet auf das „Kampfschwein": Beim 1. FC Kaiserslautern hoffen Aufsichtsrat, Vereinsführung und Cheftrainer auf die Unterschrift des Wunschkandidaten Marc Wilmots (37) unter einen Vertrag als Sportdirektor.
„Marc ist ein Mann, den ich mir sehr gut an meiner Seite vorstellen kann", attestiert Cheftrainer Wolfgang Wolf: „Vom Anforderungsprofil würde er hierher passen. Er hat das, was wir hier brauchen." Wilmots" Art und Mentalität sei maßgeschneidert für den FCK.
Den Job, den der FCK dem ehemaligen Schalker Kult-Stürmer angeboten hat, hätte der amtierende Teammanager Olaf Marschall gerne übernommen. Bisher sah er sich in einer Zwitterstellung als Mittelsmann zwischen Mannschaft und Vorstand, Trainer und Vereinsführung. Mancher Profi nannte den zurückhaltenden Marschall respektlos „Briefträger" - auch, weil der keine wirkliche Entscheidungskompetenz besitzt. Dem einstigen Tor-Marschall, der am Sonntag 40 wird, hatte der scheidende Vereinschef Jäggi eröffnet, was seit der Jahreshauptversammlung und dem Werben des ehemaligen Aufsichtsratschefs Walter Ruda um Stefan Kuntz eh öffentlich war: Die neue Position wird mit einem Neuen besetzt. „Olaf hatte 18 Monate Zeit, sich zu entscheiden, ob er möglichst weit weg vom Rasen oder möglichst nahe sein will. Er hat die Chance, die er hatte, nicht genutzt. Er hat sich nicht entschieden. Manager ist ein Beruf, da bedarf es auch der Ellenbogen. Olaf ist ein anständiger Mensch, ein guter, ehrlicher Typ, aber für diesen Beruf nicht hart genug", urteilt Jäggi. Der FCK aber wolle Marschall gerne halten. Der Boss ist allerdings angesäuert über dessen öffentliche Kritik an der Personalentscheidung.
Die große Lösung mit Wilmots, der vier Sprachen spricht, (noch) als Senator im belgischen Parlament aktiv ist, hat"s dem Trainer angetan. Er würde Marschall aber gerne als zweiten Co-Trainer neben Wolfgang Funkel im Stab sehen.
„Erledigt ist das Thema nicht. Ich würde ja auch gerne bleiben, ich fühle mich ja wohl beim FCK", bekannte Marschall gestern. Nur als Laufbursche des neuen Managers mag er nicht herhalten. Mit dem Gedanken, wieder nahe am Ball, nahe an der Mannschaft zu sein aber kann sich der frühere Nationalspieler schon anfreunden: „Je näher meine Arbeit am Fußball ist, umso besser."
Heute nach dem Training startet der FCK-Kader in Richtung Dortmund. Morgen gegen die Borussen fehlt Fabian Schönheim wegen einer Oberschenkelzerrung. Dafür kehrt Ferydoon Zandi in den Kader zurück. Spielen kann Halil Altintop, dessen Dehnung am Sprunggelenk abgeklungen scheint.
Als Ersatz-Torwart auf die Bank zurückkehren kann Thomas Ernst. Nach einem zweiten Muskelfaserriss steht der 37-Jährige seit Mittwoch wieder voll im Training und dem 18 Jahre jüngeren Florian Fromlowitz mit Rat und Tat zur Seite.
ron.de