Glückliche Tore bescheren Moser einen Traumeinstand
FUSSBALL: 1. FC Kaiserslautern gewinnt mit seinem neuen Trainer 2:0 in Bielefeld - Torschütze Jancker wieder verletzt
BIELEFELD (zkk). Traumhafter Einstand für den neuen FCK-Trainer Hans-Werner Moser: Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern gewann bei Arminia Bielefeld 2:0 (2:0). Bemerkenswert: Die „Roten Teufel" bleiben mit Thomas Riedl in der Kapitänsrolle weiter ungeschlagen, sind mit 39 Punkten fast am 40-Punkte-Ziel und faktisch auch am rettenden Ufer.
„Wie die Mannschaft, vor allem in der ersten Halbzeit, aufgetreten ist, das war schon stark. Wir hatten zwei, drei sensationelle Konterchancen, haben den letzten Ball aber ganz schlecht gespielt. Wir hätten den Sack früher zumachen müssen", kommentierte Moser. Club-Chef René C. Jäggi gratulierte: „Die erste Halbzeit war stark. Werner Moser hat das gut, mit viel Ruhe gemacht."
In der 6. Minute sah sich Carsten Jancker im siebten Fußballer-Himmel. Halil Altintop hatte Schuler das Leder abgeluchst, prallte nach rassigem Zweikampf am Ex-Lauterer Petr Gabriel ab, der den Ball nach innen dilettierte und in Jancker einen dankbaren Abnehmer fand - 0:1. Nach 36 Minuten aber ging der Torschütze wegen einer Oberschenkelverhärtung vom Feld, zog sich nach ordentlicher Partie gefrustet vom erneuten Verletzungspech das Trikot über den Kopf. Drei Minuten nach seinem Abgang nahm Ioannis Amanatidis Janckers Part ein, mühte sich redlich, aber ohne Effektivität. Mit einer guten, vom „Dimi" Grammozis inszenierten Konterchance, scheiterte Amanatidis in der 80. Minute an Hain.
Die starke Eröffnungsphase des FCK krönte Halil Altintop mit dem 2:0 in der 24. Minute. Der vor der Pause bärenstarke Angreifer traf nach weitem Blank-Einwurf per Kopf. In Szene gesetzt hatte ihn Marcio Borges mit einer verunglückten Verlängerung des Balles. So zog Altintop mit seinem vierten Saisontor mit Jancker gleich, ließ vergessen, dass er in der 2. Minute eine Maßflanke Kosowskis aus zwei Metern nicht an Torwart Hain vorbei gebracht hatte.
„Das erste Tor war wie ein Eigentor, beim 2:0 verlängert Marcio Borges, wie man einen Ball nicht verlängern darf. Normal sind Gabriel und Borges zwei Bänke", haderte Arminen-Coach Uwe Rapolder, dessen Mannschaft vor allem nach der Pause dominant war, aber immer wieder an der stabilen Vierer-Abwehrkette des FCK abprallte.
Den Rest erledigte der starke Torwart Thomas Ernst, der allerdings auch Glück hatte, dass Petr Gabriel in der 71. Minute einen Kopfball nach Porcello-Freistoß knapp vorbei setzte. Uwe Rapolder: „Das Problem ist, wenn bei uns Plan A nicht funktioniert, haben wir keinen Plan B. Der Sieg von Kaiserslautern ist verdient, weil sie eine starke Defensive hatten und sehr effizient gespielt haben." Der neue FCK-Trainer Moser hatte Ciriaco Sforza wie einst im Mai ins offensive Mittelfeld beordert. Im Zusammenwirken mit dem unglaublich fleißigen Riedl und dem energischen Marco Engelhardt ordnete Sforza das Spiel. Er war - vor allem in Halbzeit eins - ein guter Passgeber, mit der Auswechslung des 35-Jährigen baute Moser einer Ampelkarte vor. „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr stark gespielt, wir hätten den entscheidenden Konter fahren müssen", sagte Sforza.
Fahrlässig, wie Kamil Kosowski in der 38. Minute eine grandiose Konterchance nach Zusammenspiel mit Altintop verschenkte, die Überzahl nicht nutzte. Kosowski hatte ganz stark begonnen, baute dann noch stärker ab, ging am Ende konditionell auf den Brustwarzen. Moser zwang ihn, durchzubeißen, weil Altintop lädiert um Auswechslung gebeten hatte. „Koso muss lernen, sich über 90 Minuten zu quälen und er hat es gemacht", erklärte der Lauterer Trainer.
Arminia hatte sich nach einer halben Stunde vom Schock des Rückstandes erholt. Ervin Skela, in Wechselschicht von Riedl und Engelhardt bearbeitet, vermochte aber erst spät Impulse zu liefern. Mit entscheidend, dass Hervé Lembi Torjäger Delron Buckley abmeldete, Lucien Mettomo Dalovic kaum eine Schnitte ließ und Stefan Blank mit großer Zweikampfstärke sein Revier sauber hielt.
„Die Konter müssen wir besser ausspielen, mit dem 3:0 früher alles klar machen", unterstrich Blank, der mit großartigem Engagement und Kopfballstärke überzeugte. Weder Pinto, noch Duro oder der kurzzeitig über die rechte Seite kommende Buckley hatten eine Chance gegen den Kleiderschrank aus der Pfalz.
so spielten sie:
Arminia Bielefeld: Hain - Rauw (66. Leon), Borges, Gabriel, Schuler - Kauf, Porcello - Pinto (56. Duro), Skela, Buckley - Dalovic (63. Boakye)
1. FC Kaiserslautern: Ernst - Lembi, Hertzsch, Mettomo, Blank - Riedl, Engelhardt, Kosowski - Sforza (64. Grammozis) - Altintop (81. Teber), Jancker (39. Amanatidis)
Tore: 0:1 Jancker (6.), 0:2 Altintop (24.) - Gelbe Karten: Hain (4), Skela (3) - Engelhardt (5/2), Sforza (4) - Beste Spieler: Kauf, Porcello - Lembi, Hertzsch, Ernst - Zuschauer: 21.385 - Schiedsrichter: Weiner (Giesen).
ron.de