Verteidiger verteidigt Rivalen
FUSSBALL: Fairer Hertzsch - FCK heute in Bielefeld - Chance für Reuter
KAISERSLAUTERN (zkk). Die Vierer-Abwehrkette wird nicht zerlegt, die Mannschaft nach der 1:5-Schlappe nicht auf den Kopf gestellt. Änderungen aber kann es geben. So ist die Beförderung von Torsten Reuter in die Startformation wahrscheinlich, sagte Trainer Michael Henke gestern nach dem Abschlusstraining des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. Heute (15.30 Uhr) gastiert der FCK bei Arminia Bielefeld.
„Torsten hat, obwohl es 0:3 stand, als er gegen Bremen nach der Halbzeit rein kam, Stabilität gebracht. Er trainiert gut, hat im Pokal gut gespielt, er macht immer, was man ihm sagt", nennt Henke Gründe, die für den am Donnerstag 23 Jahre alt gewordenen Defensiv-Allrounder sprechen. „Ich hoffe, dass es der Schritt nach vorn war", sagt Reuter, der zu Saisonbeginn vom 1. FC Saarbrücken in die Pfalz zurückgekehrt ist. Der Heimkehrer könnte für Jochen Seitz spielen.
„Wir haben vor dem 1:5 gegen Bremen drei Spiele gewonnen, im Großen und Ganzen recht gut gespielt. Deshalb werden wir jetzt nicht alles ändern. Ich mache mir meine Überlegungen, wer vielleicht frischer ist, besser drauf ist", sinniert der Trainer, der auch Ferydoon Zandi, Timo Wenzel oder Ingo Hertzsch gute Trainingsleistungen attestiert: „Die Spieler müssen jetzt auch Geduld haben."
Die bewahrt Hertzsch. Im Vorjahr war er unter den Trainern Jara und Moser als Innenverteidiger Stammspieler, absolut gesetzt, absolvierte 32 Spiele über 90 Minuten, fehlte einmal erkrankt und einmal gesperrt. Nach dem Trainerwechsel ist Hertzsch nur noch Ersatz, wurde „auf Schalke" als rechter Verteidiger, in Köln im defensiven Mittelfeld eingewechselt.
Eine Situation, die dem Sachsen in seinem zweiten Dienstjahr in der Pfalz so gar nicht gefällt. Die beste Nachricht der noch jungen Saison feierte er am Dienstag: Tochter Paulina wurde geboren. „Meine Situation könnte besser sein. Aber zum Glück gibt es außer Fußball auch noch etwas anderes - meine Familie", sagt Hertzsch, der fleißige Arbeiter.
„Ich hatte in der Vorbereitung ein Gespräch mit dem Trainer, aber so ganz verstanden habe ich es nicht. Die Situation hat sich für mich ja schon frühzeitig angedeutet, als man auch im Training gesehen hat, wer mit wem spielt", sagt der 28-Jährige. „Ich kann auch rechter Außenverteidiger spielen, das ist gar kein Problem. Meine Stärken aber sehe ich als Innenverteidiger", betont Hertzsch, der als Alternative zu dem taktisch mitunter nicht disziplinierten Hervé Lembi gilt. Die Innenverteidigung mit Marcelo Pletsch und Lucien Mettomo will der Coach nicht antasten. Wieder fit sieht der Lauterer Trainer Stefan Blank.
„Ich hoffe immer, dass ich spiele. Aber ich weiß es nicht", untermauert Hertzsch. „Ich weiß, dass ich mich im Training nicht hängen lassen darf, sonst kann ich keine hundertprozentige Leistung bringen, wenn meine Chance kommt", betont der Abwehrspieler. Was hat er gedacht, als er sich gegen Bremen warm lief, die Kollegen Tor um Tor kassierten? Hat er spekuliert - jetzt komm" ich? Ich kann es es besser? „Nein, bestimmt nicht! Es geht nicht um mich, es geht um den Erfolg der Mannschaft. Und es liegt nicht an den Vier in der Abwehrkette", verteidigt der Verteidiger die Kollegen (und Rivalen).
„Die Mannschaft muss wieder galliger werden, Laufbereitschaft zeigen! Gegen Bremen haben sie mir zu sehr versucht mitzuspielen", spezifiziert Michael Henke seine Forderungen. Und der beförderte Reuter könnte mit seinem Biss zum Störfaktor für Kunstschütze Krupnikovic werden.
So spielen sie:
Arminia Bielefeld: Hain - Korzynietz, Westermann, Borges, Schuler - Porcello, Fink - Zuma, Krupnikovic, Pinto - Boakye - Es fehlen: Gabriel (Meniskus-Operation), Kauf (Kreuzbandriss), Küntzel (Aufbautraining), Vata (Innenbandanriss)
1. FC Kaiserslautern: Macho - Lembi, Pletsch, Mettomo, Blank - Reuter, Sforza, Skela, Engelhardt - Altintop, Jancker - Ersatz: Ernst, Hertzsch, Wenzel, Riedl, Zandi, Göktan, Seitz - Es fehlen: Lehmann (Sprunggelenkverletzung), Nerlinger (Trainingsrückstand), Sanogo (Hüftprellung)
Schiedsrichter: Stark (Ergolding).
ron.de