Alles zum 1.FC Kaiserslautern 06/07

Fußballprofis des FCK zeigen bei Sieg Fannähe

HATZENBÜHL: Zigarren für die Offiziellen aus Bahrain - Jungstars bei Autogrammjägern am beliebtesten

„Wo liegt denn Hatzenbühl?" Im Vorfeld des Testspiels wurde eifrig in den Fanforen des 1. FC Kaiserslautern diskutiert. So mancher Fan hatte noch nie was von der südpfälzischen Gemeinde gehört. Auch die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln stellte die auswärtigen Fans vor ein Problem. Dennoch schafften es 3210 Zuschauer ins Waldstadion: ein guter Wert für ein Testspiel.


„Wir hatten auch schon Bayern München hier, aber eine Nationalmannschaft ist schon etwas Besonderes." Alfred Wünstel, Vorstand des FCK-Fanclubs Hatzenbühl, freute sich über die attraktive Spielpaarung im Jubiläumsjahr des Fanclubs. Die Profis des 1. FCK forderte in Hatzenbühl die Mannschaft des Inselstaates Bahrain heraus.



Kurz nach 19.30 Uhr in Hatzenbühl: Ein freudiger Aufschrei macht deutlich dass es eine ganze Menge Fans sind, die sich am Sportplatz eingefunden haben. Jürgen Macho, Torwart bei den Pfälzern, hält einen Elfmeter und sorgt dafür, dass die Hoffnung auf eine gute Saison bei den Fans weiter steigt. Marcel Ziemer und Boubacar Sanogo hatten mit ihren Toren bereits für die nötige Grundlage an Stimmung gesorgt. Fangesänge sind nicht zu hören, gute Szenen sorgen aber für lauten Applaus; schlechte Szenen, wie das Schießen von Freistößen, für anhaltende Diskussionen über die Spielerqualität. Ein Fan hält ein Plakat mit der Aufschrift „Bouba bitte bleib bei uns!" in die Höhe. Man ist sich einig, dass der Mann von der Elfenbeinküste für eine erfolgreiche Zweitligasaison wichtig wäre. Doch vergebliche Mühe: sein Wechsel zum FC Socheaux gilt seit gestern als sicher. Bewaffnet mit Textilmarkern warteten die vor allem jungen FCK-Fans nur auf eines: Nach dem Abpfiff rennt alles auf den Rasen. Jeder will Autogramme von den FCK-Spielern. Bereitwillig, trotz des harten Spiels in der Hitze, erfüllten die Spieler die Wünsche nach Unterschriften und Fotos. Besonders Daniel Halfar und Fabian Schönheim sind bei den Fans aus der Südpfalz gefragt. Wenn er größer ist und vielleicht in der Fankurve steht, darf Tim Weigel aus Rheinzabern eine ganz besonderen Geschichte erzählen: Das fünf Monate alte Baby wurde von Trainer Wolfgang Wolf getragen. Für die Eltern, die eine Dauerkarte auf dem Betze besitzen, gab es ein Foto als Erinnerung. Die Jugend des Hatzenbühler Fußballvereins durfte die Mannschaften auf den Platz zu begleiten. Sonderapplaus dabei für Axel Bellinghausen, der schon hier Autogramme verteilte. Die Mannschaft aus Bahrain verschwand nach dem Spiel schnell vom Platz. Fans aus dem Inselstaat waren nicht zu sehen - die Anreise aus dem Persischen Golf wäre wohl zu aufwändig gewesen. Mit viel Applaus wurden jedoch zwei alte Bekannte begrüßt: Die Pfälzer Hans-Peter Briegel und Axel Roos trainieren die arabische Mannschaft. Von Bürgermeister Karlheinz Henigin gab es Zigarren für die Offiziellen von Bahrain: ein Gastgeschenk aus dem Tabakdorf.



Auch auf dem Weg von den Umkleiden zum Bus waren die Lauterer nicht vor den Anhängern sicher. Aber auch hier zeigten sie Fannähe. „Wie hä"schen du?" Ein kleiner Junge steht vor Aki Riihilahti und fragt auf südpfälzisch nach dessen Namen. Der Finne versteht kein Wort. Viele Fans sind noch unsicher bei der Zuordnung der Namen bei den neuen Spielern. Lange Schlangen gibt es vor den Imbissständen, es gibt zu wenig für die Besucheranzahl. Ungünstig sind die Lautsprecher eingestellt. Der Stadionsprecher ist schon wenige Meter neben dem VIP-Bereich nicht mehr zu hören. Kritik am Platz gab es von Wolf: „Ich bin froh, dass sich hier niemand verletzt hat." Dennoch: ein gelungener Fußballabend in Hatzenbühl. (mb)


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Jäger sind Sanogo auf den Fersen

FUSSBALL: Torschütze des 1. FC Kaiserslautern gegen Bahrain allseits begehrt


HATZENBÜHL (jpa). Um einen FCK-Spieler scharrten sich am Sonntagabend auf dem Sportplatz in Hatzenbühl besonders viele Autogrammjäger: um Boubacar Sanogo, den Stürmer von der Elfenbeinküste. Nicht nur, weil der 23-Jährige gegen die Nationalelf Bahrains eine tolle Vorstellung bot, sondern auch, weil noch immer dessen baldiger Abschied vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern droht (die RHEINPFALZ berichtete bereits in ihrer gestrigen Ausgabe).



Angeblich ist der französische Erstligist FC Sochaux bereit, 3,5 Millionen Euro Ablöse für Sanogo zu zahlen. Auf 50:50 bezifferte FCK-Coach Wolfgang Wolf die Chance, den Angreifer, der am Sonntag sogar mit der Kapitänsbinde auflief, zu halten.



Dass ein Wechsel Sanogos ein herber Verlust für den FCK wäre, bewies der zehnfache Bundesliga-Torschütze gegen Bahrain eindrucksvoll. Nicht nur bei seinem Kopfballtreffer zum 1:0 (33.), als Sanogo in der Luft zu stehen schien, sondern auch bei einigen anderen Situationen, als er die Abwehrspieler vom Persischen Golf mehrfach vor unlösbare Probleme stellte. Zweimal tanzte Sanogo mehrere Gegenspieler aus und passte mustergültig in die Mitte, doch Ricardo Villar vergab beide Gelegenheiten. Einmal scheiterte er an Keeper Ali Hassam, das andere Mal schoss er über das Gehäuse.



3210 Zuschauer hatten trotz drückender Schwüle den Weg nach Hatzenbühl gefunden, wo der dortige FCK-Fanclub sein 30-jähriges Bestehen feierte. Die Neugier war groß auf die vielen neuen Akteure im FCK-Trikot. Trainer Wolf gab dann auch 19 Spielern die Möglichkeit, sich zu präsentieren.



Seine Wunschelf wollte Wolf am Sonntag noch nicht benennen. „Die läuft am 11. August gegen Rot-Weiss Essen auf, sofern alle Spieler fit sind", versicherte Wolf. In Hatzenbühl musste er auf die angeschlagenen Mathieu Béda, Stefan Lexa und Steffen Bohl verzichten. Dazu fehlte der Langzeitverletzte Matthias Henn. Und natürlich Pechvogel Balasz Borbely. Der Slowake wurde in Basel an der Achillessehne operiert wurde. „Borbely fehlt nur sechs Wochen", sagte Wolf, wobei er das „nur" gleich zweimal betonte. Borbely spielt in Wolfs Planungen zweifellos ein zentrale Rolle.



Dabei wirkte das Mittelfeld der „Roten Teufel" schon recht gut sortiert. Zumeist kontrollierten die Pfälzer das Geschehen gegen die vom Lauterer Urgestein Hans-Peter Briegel trainierte Auswahl aus dem Königreich Bahrain. Aki Riihilahti in der ersten und Aimen Demai in der zweiten Halbzeit ließen in der Defensive kaum etwas anbrennen, und der technisch versierte Ricardo Villar zog die Fäden. Obwohl die Platzverhältnisse kaum ein technisch gutes Spiel zuließen.



Da auch die Abwehr mit den Neuzugängen Ismael Bouzid und Moussa Ouattara an Qualität gewonnen hat, bleibt die Sorge um den Sturm - falls Sanogo nicht gehalten werden kann. Eigengewächs Marcel Ziemer, der in der Bundesliga bei zwei Einwechslungen zweimal erfolgreich war, traf auch gegen Bahrain (52.). Ziemer stürmte an der Seite von Nourredine Daham, der nach einer Reise in seine Heimat Algerien zur Klärung von Formalitäten erst am Sonntagnachmittag wieder zur Mannschaft gestoßen war.



„Am Montag kommt auch Nicolas Pavlovic, dann sehen wir im Angriff noch besser aus", glaubt Wolf, der gleichwohl vorsorglich weitere Sturmkandidaten testen will. Für einen Vertrag nicht in Frage kommen dürfte der Spanier Oriol Riera, der normalerweise in der zweiten Mannschaft des FC Barcelona spielt und sich am Sonntag vorstellen durfte. „So geht das aber nicht", kommentierte Wolf die Leistung des 20-Jährigen.

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Pavlovics Einstand
FUSSBALL: 1. FCK besiegt Werder Bremen 3:1

Von unserem Redaktionsmitglied


Anja Schuster


GÖTZIS (asch). Guter Einstand für Neuzugang Nicolas Pavlovic: Der 28-jährige Stürmer traf gestern beim 3:1 (0:1)-Testspielsieg von Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gegen den deutschen Vizemeister Werder Bremen im österreichischen Götzis.


FCK-Trainer Wolfgang Wolf hat derzeit richtig gute Laune - und lässt sich diese nicht vermiesen. Noch nicht mal durch die Hitze in Österreich und im Trainingslager des FCK im schweizerischen Feusisberg. Seit Dienstag gastiert die Mannschaft bei den Eidgenossen und „außer, dass es hier ein paar Grad kühler sein dürfte", hat der Coach „nichts auszusetzen". „Unterkunft ist super, die Trainingsmöglichkeiten sind super und die Mannschaft zieht klasse mit", sagte Wolf gestern - schwitzend, aber glücklich. Da hatten seine Jungs gerade Bremen 3:1 geschlagen. Die „Saison-Vorbereitungs-in-allen-Freundschaftsspielen-ungeschlagen-Serie" reißt also nicht ab. So ist"s recht", freute sich Wolf. Nun kann vorerst nur noch der FC Liverpool die „Roten Teufel" am Samstag schlagen.


Gestern harmonierte das neue Sturmduo Pavlovic und Noureddine Daham gut. Überraschend gut, wenn man bedenkt, dass die beiden zum allerersten Mal gemeinsam auf dem Rasen standen. Pavlovics Ausgleich zum 1:1 (47.) - nach der Werder-Halbzeitführung durch einen Weitschuss von Leon Andreasen (36.) - war dann auch ein Zusammenspiel mit Daham der clever für den Argentinier auflegte. Ansonsten gab"s in Halbzeit eins FCK-Möglichkeiten von Aki Riihilahti (19.), Daham (38.) und Alex Bellinghausen (45.) sowie Bremer durch einen Pfostentreffer Andreasens (22.) und einen Versuch Aaron Hunts (24.). Im zweiten Durchgang schienen die Norddeutschen bereits müde, so dass der FCK leichtes Spiel hatte. Jedoch gegen eine Mannschaft, die mit Neuzugang Diego und den Stammspielern der vergangenen Saison (bis auf die WM-Fahrer) ihr bestes Team aufboten. Werder-Coach Thomas Schaaf dürfte deshalb anschießend nicht halb so gute Laune wie sein Kollege gehabt haben...


Ein bisschen Schuld trug daran vielleicht auch Kaiserslauterns Innenverteidiger Moussa Ouattara, der mit gutem Stellungsspiel einige Chancen zunichte machte und sogar das 2:1 (68.) markierte. Daniel Halfar erhöhte dann auf 3:1 (82.). Wobei mehr als die Hälfte des Tores auf das Konto von Marcel Ziemer gehen sollte, der zuvor ein Klasse-Solo hinlegte, im Strafraum noch an Torhüter Vander scheiterte, dann aber auf Halfar rüberlegte, der nur noch einschieben musste. Die Spielfreude war den Pfälzern anzusehen.


Nicht mit im Trainingslager ist Boubacar Sanogo. „Er hat sich bis Sonntag krank gemeldet", sagte Wolf. Der Transfer des Stürmers zum französischen Erstligisten FC Sochaux scheint unterdessen geplatzt. Bis gestern gab es keine finanzielle Einigung. Der Trainer lässt sich ob des Theaters um den 23-Jährigen die Laune nicht verderben. Wenn er bleibt, müsse er um seinen Platz „richtig kämpfen", meinte er mit Blick auf das neue Sturm-Duo.


So spielten sie


SV Werder Bremen: Vander - Fritz (46. Owomoyela), Fahrenhorst, Pasanen, Schulz - Andreasen, Baumann - Hunt (60. Vranjes), Diego (46. Jensen) - Zidan (46. Klasnic), Mosquera (46. Almeida)


1. FC Kaiserslautern: Fromlowitz - Müller (75. Gebler), Ouattara, Schönheim (46. Bouzid), Bellinghausen (80. Reinert) - Hajnal (70. Bohl), Demai (70. Villar), Riihilahti - Simpson - Daham (57. Halfar), Pavlovic (55. Ziemer)


Tore: 1:0 Andreasen (36.), 1:1 Pavlovic (47.), 1:2 Outtara (68.), 1:3 Halfar (82.) - Gelbe Karten: Hunt - Simpson - Beste Spieler: Andreasen, Baumann - Pavlovic, Ouattara, Ziemer - Zuschauer: 1300 - Schiedsrichter: Gangl (Österreich).



ron.de
 
Demai übernimmt Vorbildrolle

FUSSBALL: Franzose sieht den neuen FCK auf dem Weg zur echten Einheit

Von unserem Redaktionsmitglied

Anja Schuster

FEUSISBERG. Aimen Demai hat ein etwas seltsames Gespür für Zeit. Der
Neuzugang des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern fühlt im Trainingslager in der Schweiz, wie die Truppe von „Tag zu Tag besser
zusammenwächst". Nun schon fast so gut, als würden sie sich alle bereits „lange, lange kennen". Und dabei ist er doch selbst erst seit
vier Wochen im Team, so wie ein Großteil der Mannschaft.

Den Franzosen darauf hinzuweisen ist schier aussichtslos. Demai (23) schüttelt lächelnd den Kopf und sagt, dass er spüre, wie die neuen und
alten Spieler eine Einheit werden. Allerdings: „Ein bisschen Zeit brauchen wir noch, bis alles stimmt, aber wir sind auf dem richtigen
Weg." Der Defensivspieler geht mit gutem Beispiel voran. Auf dem
Übungsplatz gestern übernahm er die Vorbildrolle, lobte und kritisierte die Kollegen im Spiel fünf gegen fünf, zeigte einen
fleißigen, ehrgeizigen Auftritt. Mit seinen Sprachkenntnissen
integriert er zudem die anderen, beispielsweise den bisher nur Französisch sprechenden Stürmer Noureddine Daham. Zurück in der Pfalz
sollen dann alle nicht Deutsch sprechenden Neuzugänge einen Lehrer zur
Seite gestellt bekommen, kündigte Trainer Wolfgang Wolf an.

Bis dahin funktioniere es so. Die Zimmerbelegung ist auf die Sprachkenntnisse abgestimmt. Apropos Abstimmung: Das ist es, woran
auch auf dem Platz in den nächsten Tagen gearbeitet werden soll. Heute soll zudem die Schnelligkeit trainieren werden. Da dürften die Spieler
mächtig ins Schwitzen kommen, denn der Trainingsplatz liegt zwar
idyllisch, umringt von Bergen und dem Gebimmel der Glocken, die Kühe um den Hals tragen - aber in der brennenden Sonne. Gejammert wird jedoch nicht.

Wolf selbst sah man gestern während der eineinhalbstündigen Einheit
zwischenzeitlich sich auf dem einen kleinen schattigen Plätzchen „verstecken". Von da aus gab er - mal flapsige, mal ernsthafte -
Anweisungen beispielsweise wenn einige die Abwehrarbeit
vernachlässigten. „Da müsst ihr dran gehen, nicht stehen bleiben",
forderte er. Nur nicht zu hart, ermahnte er gleichzeitig. Denn eines kann der FCK-Trainer überhaupt nicht gebrauchen: Verletzungen aus dem
Training. Deshalb hat er auch angedroht: Wer sich verletzt, soll den
Weg vom Rasenplatz zum Hotel zu Fuß laufen, plauderte Nachwuchshoffnung Andreas Gaebler aus. Wolf legte vor: Nach
Trainingsschluss joggte er mit Torwarttrainer Gerald Ehrmann die drei
Kilometer (bergauf) zum Mittagessen. Ankunft am Hotel: nur kurz nach dem Bus. Assistent Wolfgang Funkel müsse übrigens ab heute auch
mitlaufen, kündigte Wolf scherzhaft an. Des Zusammenhalts im
Trainerteam wegen ...

Gestern Nachmittag bekamen die Spieler frei, ein Teil blieb im Hotel,
einige fuhren nach Zürich, bisschen durch die Stadt schlendern, Kaffee
trinken. Das schweißt sicher auch zusammen - so als wäre man schon
ewig gemeinsam hier.


Von großer Spiellust und zu kleinen Brötchen
FUSSBALL: Junges FCK-Trio heiß auf Saison

FEUSISBERG (asch). Für die Jungprofis des 1. FC Kaiserslautern ist das Trainingslager in der Schweiz schon allein ein Erlebnis.

Kalte Wasserperlen statt heiße Schweißtropfen auf der Stirn: Gestern
Nachmittag hatten die Profis des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern trainingsfrei. Das nutzten einige für den erfrischenden
Sprung ins kühle Nass des Hotelpools.

Andreas Gaebler (22) lässt sich damit etwas Zeit. Nur keine Eile,
nichts überstürzen, man muss das schließlich alles genießen. Nach dem
Mittagessen sitzt er im Schatten auf der Hotelterrasse, vor ihm der Zürichsee umrahmt von Bergen, und fünf Meter Luftlinie entfernt lockt
der Swimmingpool. „So lässt es sich aushalten", sagt er, spricht einen
Moment von der Freundin zu Hause, der er nur zu gern ein Foto von der traumhaften Aussicht schicken würde und ist sofort mit den Gedanken
wieder da. Denn der FCK gastiert nicht zum Vergnügen in der Schweiz.
Hier werden die Grundlagen für die neue Saison mit dem Ziel
Wiederaufstieg gelegt.

Für Abwehrspieler Gaebler, den Nachrücker aus der Amateurmannschaft
des 1. FCK, ist es - wie auch für Stürmer Marcel Ziemer (20) und Mittelfeldmann Steffen Bohl (22) - nach den Tagen in Österreich das
zweite Trainingslager mit den Profis. „Und es ist toll", sagen die drei Jungspunde. Training und Testspiele würden Spaß machen, in der
Mannschaft stimme es, sie fühlten sich wohl, „die Umgebung ist schöner
als dort wo ich sonst Urlaub mache" (Gaebler), und auch sonst mangelt
es ihnen an nichts. Okay, bis auf die Frühstücks-Brötchen. „Die
könnten etwas größer sein", meint Gaebler, der sich mit Sebastian
Reinert das Zimmer teilt zwinkernd. „Ein Biss, schon sind sie weg."
Typisch Schweiz.

Ja, ja, wer viel trainiert, ist hungrig. Normalerweise stehen jeden Tag zwei Einheiten an. „Wir haben bisher viel an der Kondition
gearbeitet, nun feilen wir an der Taktik", erzählt der junge Mann aus
Edenkoben, der sich in freien Minuten den Kopf bei Strategiespielen
auf dem Laptop zermalmt oder den „Sticheleien von Basti" (Eigenaussage) ausgesetzt ist. Ansonsten genießt Gaebler die
Ruhephasen, die Zeit zum Regenerieren, zum Kraft tanken, zur
intensiven Vorbereitung. Der Saisonstart spuke ihm schon im Kopf
umher, sagt er. „Die Anspannung wächst."

Marcel Ziemer (Hobbys: Schwimmen und Computer) und Steffen Bohl
(Tennis und Basketball) hocken derweil auf ihrem Zimmer und „zocken noch eine Runde" (Bohl), bevor sie ein paar Runden schwimmen und am
Pool regenerieren. Die beiden spielen Fußball auf der Playstation und
„gewinnen gemeinsam gegen den Computer", erzählt Ziemer. Einen Tag
zuvor hinterließ er 20-Jährige im Freundschaftsspiel gegen Werder
Bremen (3:1, wir berichteten) einen guten Eindruck. Wie auch der Rest
der Mannschaft. „Unsere Moral stimmt, wir sind gut drauf, haben Spaß und zeigen das auch auf dem Platz", sagt Ziemer.

Der Kampf um die Stammplätze ist längst eröffnet. „Der Konkurrenzkampf
ist gut so", meinen die drei dennoch. Ihrer Motivation kann das nur
gut tun. Die drei Nachrücker haben für die kommende Saison das gleiche
persönliche Ziel: „So viele Einsätze wie möglich." Dafür trainieren
sie nun.

Die Flachserei von Trainer und Mannschaftskollegen tut dem Ernst der
Sache dabei keinen Abbruch. Denn: Auch die Spiele fünf gegen fünf auf
dem Übungsplatz wollen alle „Roten Teufel" gewinnen, schließlich muss
das Team, das mit mehr als drei Gegentoren verliert, sofort 30
Liegestütze machen. Jeder versteht sich. Bislang blieb ihnen das
erspart...

Und während sie mit Gedanken schon im Pool liegen, schickt Gaebler noch eine Nachricht in die Pfalz nach: „Die Fans können sich auf uns freuen." Der FCK wolle ab 11. August alles geben, um das Ziel -
mindestens Platz drei - zu erreichen. Diese Worte hört man in Feusisberg von allen Seiten.

ron.d
 
Beda und Lexa melden sich beim FCK fit zur�ck

FEUSISBERG (asch). Die FCK-Spieler Mathieu Beda und Stefan Lexa haben ihre Verletzungen auskuriert und sollen heute gegen den FC Liverpool (17.30 Uhr) in Eschen (Liechtenstein) auflaufen. Gestern Vormittag trainierten beide erstmals im Trainingslager in Feusisberg wieder mit der Mannschaft. Mittelfeldmann Lexa (29) laborierte an einer Kn�chelverletzung, Abwehrspezialist Beda litt unter Ges��problemen.

In den vergangenen Tagen waren beide nicht voll belastbar, sondern hatten im Einzeltraining an Geschicklichkeit und Beweglichkeit gearbeitet und dabei immer wieder verstohlen zu den Spielchen der Mannschaftskollegen geschaut. Den Franzosen B�da sah man zudem unerm�dlich im Kraftraum schwitzen, w�hrend andere in der Mittagspause regenerierten. Rechtzeitig zum 25. Geburtstag gestern war er also im Team zur�ck. Laut Trainer Wolfgang Wolf soll er heute von Anfang an spielen.

Lucien Mettomo (29) hat gestern seinen Vertrag beim FCK aufgel�st und wechselt zum FC Luzern, dessen Trainer Ciriaco Sforza ist.



Selbst Wolf wird"s langsam unheimlich
FUSSBALL: Rei�t heute gegen Liverpool Serie des in der Vorbereitung ungeschlagenen FCK?

FEUSISBERG (asch). Langsam wird"s unheimlich, sagt Wolfgang Wolf. Wo soll das denn hinf�hren, wenn Fu�ball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern, wie bislang in der Vorbereitung, weiter kein Spiel verliert? Heute gegen den FC Liverpool (17.30 Uhr, in Liechtenstein) w�re es also �mal an der Zeit", scherzt der Trainer.

Sollte es so kommen, dann ist das auch nicht tragisch. Gegen den Topclub aus England darf die Serie rei�en. Viel wichtiger ist dem Coach n�mlich, dass die gute Stimmung aus dem Trainingslager in der Schweiz in die Saison hin�ber gerettet wird. Da muss ihm derzeit allerdings nicht Bange sein. �Die Jungs ziehen super mit, manchmal merken sie gar nicht, wie ernsthaft sie trotz des Spa�es trainieren." Wenn �wir noch an der Taktik arbeiten, �dann haben wir keine so schlechte Mannschaft", freut sich der Trainer. Er wirkt erleichtert, dass die Zusammenstellung seines Kaders mit nun 16 neuen Spielern (inklusive der Nachr�cker von den �Amateuren") so gut funktioniert. Gegen Liverpool �wollen wir mit unseren Mitteln das Spiel machen", sagt Wolf. Auch wenn er glaubt, dass Kollege Rafael Benitez wohl seinen kompletten, mit Nationalspielern gespickten Kader auflaufen l�sst.

Wer die Nummer 1 im Kasten des FCK in der kommenden Saison sein wird, dar�ber schweigt sich der Trainer noch aus. Die Entscheidung dar�ber k�nnte auch erst nach dem Spiel gegen OFI Kreta (4. August) fallen. Nachdem Florian Fromlowitz (20) gegen Werder Bremen 90 Minuten im Tor stand, darf heute J�rgen Macho (28) ran. Der Spa�vogel brennt auf seinen Einsatz, stachelte gestern die Mannschaftskollegen an, dass sie nicht mehr als drei von zehn Freist��en von der 16-Meterraum-Linie gegen ihn im Netz unterbringen w�rden. Es waren dann doch vier... Trotzdem kleine �Strafe" f�r alle vom Trainer: 50 Liegest�tze. Brav haben sie die gemacht, nur unwesentlich geschummelt.

Wolf ist froh, dass der �sterreicher Macho nach seiner Verletzung �wieder der alte ist". Und weil sich Fromlowitz in der Bundesliga-R�ckrunde viel Selbstvertrauen geholt hat, ebenfalls ehrgeizig trainiert, ist f�r den Coach der Kampf um die Nummer 1 �total offen". Ebenso wie die Entscheidung �ber den k�nftigen Mannschaftskapit�n. Dar�ber machte der 48-J�hrige noch keine Aussage. Spekuliert werden darf �ber die Kandidaten Mathieu Beda (25), Aki Riihilahti (29) oder auch Torh�ter Macho. Am Montag steht f�r die FCK-Spieler eine Wildwasserrafting-Tour auf dem Programm. Vielleicht f�llt danach schon eine Entscheidung.


Die Neuen beim FCK
Zidane als Vorbild
FUSSBALL: Noureddine Daham ein stiller Typ

Von unserem Redaktionsmitglied

Anja Schuster

Noureddine Daham l�sst sich nicht so gern in die Karten schauen. Er wartet erst einmal ab, h�lt sich bedeckt und bleibt distanziert. Sollen doch zun�chst ruhig die anderen im Mittelpunkt stehen. Was man dabei nicht so genau wei�: Ob Daham nicht jeden Moment ein Ass aus dem �rmel zieht und damit gro� auftrumpft. Und so will er 28-j�hrige Neuzugang des 1. FC Kaiserslautern auch nicht verraten, wo seine fu�ballerischen St�rken und Schw�chen liegen. �Das sieht man dann auf dem Platz", k�ndigt er an.

Vielleicht also wird er auch da in den ersten Spielen unauff�llig seinen Job machen und pl�tzlich, wenn der Gegner ihn kurz au�er Acht l�sst, die Tore machen. Genau das soll er schlie�lich: treffen f�r den FCK.

Nourredine Daham, der abl�sefrei vom Pokalsieger Mouloudia Club d"Alger zum 1. FC Kaiserslautern kam, gerade eine Woche da ist und bisher �berhaupt nur in Algerien Fu�ball spielte, muss sich im Trainingslager im schweizerischen Feusisberg erst einmal im Team orientieren. Das gelinge ihm bislang ganz gut, sagt er. �Ich f�hle mich schon integriert, die Kollegen sind nett, es macht mir Spa�." Bisher spricht Daham nur Franz�sisch, bekommt bei Verst�ndigungsproblemen jedoch Hilfe von Aimen Demai oder auch Ismael Bouzid. Zur�ck in Kaiserslautern, wird Deutsch gelernt. Und eine Wohnung gesucht. Derzeit lebt der St�rmer, in dessen Lebenslauf zwei A-L�nderspiele und ein Tor f�r Algerien stehen, noch in einem Hotel in Kaiserslautern. Er kenne die Stadt auch noch gar nicht, erz�hlt er. Gemeinsam mit seinen Eltern wird er eine Bleibe suchen. Und die Freundin? �Gibt keine", sagt er Achsel zuckend.

Das passt irgendwie auch zu dem stillen, aber sympathischen jungen Mann, der viel zu Hause bleibt, gern TV schaut, ins Kino geht und: na logisch, Fu�ball spielt. Zu Hause, in Algerien, sei das mittlerweile Sportart Nummer 1, zu den Spielen seines Clubs Mouloudia seien auch regelm��ig viele Zuschauer gekommen, erz�hlt er. Und sie alle verehren den einen: Zinedine Zidane. Auch f�r Noureddine Daham ist der Weltstar das �gro�e Idol, mit dem man sich identifiziert". Der Herkunft wegen.

Doch Zidane ist weit weg, viel n�her ist der 1. FCK. Zu dem hat es Daham verschlagen, weil er glaubt, �dass Kaiserslautern eine Mannschaft ist, die in die Erste Liga geh�rt". Und dass nun alles getan wird, um das zu erreichen, das hat Daham gefallen, deshalb habe er sich f�r die Pfalz entschieden. Deshalb denke er nun auch an nichts anderes als an den Aufstieg in die Bundesliga.

Daf�r muss er sich noch m�chtig reinh�ngen. Denn ihm und Sturmpartner Nicolas Pavlovich fehlen ein Gro�teil der Vorbereitung. Beide seien erst bei 60 Prozent ihres Leistungsverm�gens, sagt Trainer Wolfgang Wolf: �Die k�nnen noch viel mehr." Sie werden ein paar Extra-Einheiten aufgetragen bekommen. Im Sturm des FCK besteht mit Daniel Halfar, Marcel Ziemer Pavlovich und (eventuell) Boubacar Sanogo nun Konkurrenzdruck. Wolf: �Das ist auch gut so, nur dann bringen wir das Maximale."


ron.de
 
m4ce schrieb:
Die Ergebnisse in der Vorbereitung sind viel zu gut.....
Ab dem 11. August zählt das alles nichts mehr, wenn wir nicht gegen Essen und Karlsruhe gewinnen, war die Vorbereitung auch nicht gut...

aber in Hinblick auf den Dauer- und Tageskartenvorverkauf können sich die Ergebnisse nur positiv auswirken, wobei die Anstoßzeiten in der 2.Bundesliga dermaßen beschissen sind, dass man ein Stadion kaum füllen kann! :frown:
 

mars85

FritzWaltersErben
m4ce schrieb:
Die Ergebnisse in der Vorbereitung sind viel zu gut.....
dazu muss man auch mal schauen mit wem Liverpool aufgelaufen ist :zwinker3:
aber ein Sieg gegen Liverpool kann sich nur positiv auswirken, egal wie sie spielen.

Ziemer wieder mit 2Toren, der wird noch unser Torjäger :floet:
 
DEVILINRED schrieb:
Treffen gerne! Aber wir fahren mir Auto und bestimmt nicht vorher zum Bahnhof... :gruebel:


ist doch der beste platz um den wagen vernünftig abzustellen. von dort sinds dann noch 10min fussweg.
hätte da auch evt. nen parkplatz für euch... :hand:

zur vorbereitung:
ist schon erschreckend, wie die vermeintlich großen da von einem zweitligisten düpiert werden.
aber wie devil ja schon sagte...wenn zum auftakt nicht essen geschlagen wird, interessiert das keine sau mehr.
 
Der 1. FC Kaiserslautern besiegt in der Vorbereitung auch den FC Liverpool mit 3:2
Ein Auftritt mit Herz

Eschen-Mauren. Die Serie hält und Trainer Wolfgang Wolf muss langsam auf die Euphoriebremse treten: Gestern bezwang Zweitligist 1. FC Kaiserslautern in einem Testspiel in Liechtenstein den FC Liverpool verdient mit 3:2 (0:0).


Hoppla, hoppla. Daniel Halfar ist manchmal etwas voreilig. Vor dem Aufwärmen wollte der junge Offensivspieler des 1. FCK seine Trainingsjacke auf der Ersatzbank ablegen. Er hatte es dabei ein wenig eilig, träumte vielleicht und erwischte prompt die falsche Bank. Nämlich die des FC Liverpool. Als der 18-Jährige sein Versehen bemerkte, zuckte er kurz zurück, nahm das gute Stück schnell wieder an sich und ging schnurstracks zur richtigen Bank. Gerade noch mal gut gegangen, kaum jemand hat es bemerkt - nur Marcel Ziemer, Steffen Bohl und Andreas Gaebler die Gedanken verloren hinter ihm hergetrottet waren. Später - während der Pause - setzte sich Englands Superstar Steven Gerrard genau auf den Platz, an dem Halfar sich breit machen wollte ... Wer weiß, wer weiß, welche Gedanken dem Jungspund bei seinem „Missgeschick" durch den Kopf gegangen sind.


Auch das noch also. Dabei hat FCK-Trainer Wolfgang Wolf wirklich alle Hände voll zu tun, die Euphorie nach nunmehr acht Testspielen ohne Niederlage zu bremsen. Allerdings auch gestern zeigte sich der FCK wieder als Mannschaft mit Herz. Zwar agierten die Lauterer gegen die Engländer nicht so spritzig und leichtfüßig wie gegen Bremen, die Trainingslagertage stecken ihnen nun doch schon in den Beinen, aber auch im Fürstentum ließen sie sich von großen Namen des Gegners (Boudewijn Zenden, Luis Garcia, Robbie Fowler) nicht beeindrucken, sondern suchten sich ihren Weg, präsentierten sich leidenschaftlich und meistens auch kompakt stehend. Nach mäßiger erster Halbzeit kam in Durchgang zwei etwas mehr Schwung in die Freundschafts-Partie, die ohne gelbe Karten endete. Drei Fehler in der Liverpooler Hintermannschaft nutzte der FCK eiskalt aus. Zunächst war Ricardo Villar aufmerksam und nahm Jack Nobbs den Ball vom Fuß, zögerte kaum und zog zum 1:0 (58.) ab. Halfar eroberte sich ähnlich konzentriert das Spielgerät, legte clever zu Ziemer hinüber, der nur noch einzuschieben brauchte (2:2, 71.) und bei Ziemers Siegtreffer (88.) schaute Torwart Jerzey Dudek nur verdutzt hinter sich.


Die zahlreichen FCK-Anhänger im neuen Sportpark Eschen-Mauren waren völlig aus dem Häuschen und stürmten nach dem Abpfiff den Rasen. Fabian Schönheim und Sebastian Reinert mussten am längsten Autogramme schreiben, wurden förmlich von den Fans in Ecken gedrängt. Sie machten dennoch einen glücklichen, zufriedenen Eindruck. Dabei „ist längst noch nicht alles Gold was glänzt", fand Wolfgang Wolf. Zum Beispiel die Situationen, die zu den Gegentreffern führten. Vor dem 1:1 (61.) durch Craig Bellamy hatte Garcia FCK-Abwehrmann Ismael Bouzid alt aussehen lassen. Das 2:1 (68.) machte der Spanier dann selbst. Schönheim war nicht rechtzeitig auf seiner Position und Josh Simpson, der den Fehler beheben wollte, kam zu spät. In der Rückwärtsbewegung fehlt dem jungen Team da noch die Abstimmung. Diesen Feinschliff will Wolf seiner Mannschaft in den nächsten Tagen noch verpassen. Und dann: „Schauen wir mal was die Siege in der Vorbereitung letztendlich gegen Rot-Weiss Essen zum Saisonauftakt wert sind". (Wolf) Zwei Kuriositäten gab"s gestern am Rande: Nach der Verletzung von Luis Garcia wurde der bereits ausgewechselte Robbie Fowler wieder auf den Platz geschickt (unter tosendem Applaus der Fans) und für Fabio Aurelio kam Ersatztorhüter Pepe Reina als Feldspieler. Trainer Rafael Benitez hatte schlicht und einfach keine Akteure mehr auf der Bank.


So spielten sie


FC Liverpool: Dudek - Lee (65. Sissoko), Paletta (46. Finnan), Hyppia (46. Riise), Traore - Anderson (46. Pennant), Nobbs, Zenden, Gonzalez (46. Aurelio, 75. Reina) - Bellamy, Fowler (57. Garcia, 77. Fowler)


1. FC Kaiserslautern: Macho - Müller (46. Gaebler), Ouattara (46. Bouzid), Schönheim (67. Bohl), Bellinghausen - Demai, Riihilahti, Reinert (57. Simpson) - Hajnal (54. Villar) - Pavlovich (46. Halfar), Daham (66. Ziemer)


Tore: 0:1 Villar (58.), 1:1 Bellamy (61.), 2:1 Garcia (68.), 2:2, 2:3 Ziemer (71., 88.) - Beste Spieler: Paletta, Bellamy - Riihilahti, Demai, Ziemer - Zuschauer: 2800 - Schiedsrichter: Speranda (Schweiz).


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Die Neuen beim FCK: Nicolas Pavlovich
Der lustige Schwiegermütter-Schwarm

Feusisberg. In den ersten fünf Sekunden scheint (noch) alles in Ordnung. Nicolas Pavlovich kommt gut gelaunt in die Hotellobby, schüttelt freundlich die Hand, lächelt und lässt sich auf die Couch plumpsen. Super, dieses Gespräch dürfte problemlos über die Runden gehen. Denkste. Mit den nächsten zwei Worten bringt er sein Gegenüber völlig aus dem Konzept: „Russisch?", fragt er. Hä? Auf das zeitlupenartige, nervöse Kopfschütteln reagiert er mit: „Spanisch?" Wie bitte? Durchatmen. Das darf doch nicht wahr sein! Soll denn das erste Treffen mit Pavlovich, dem stürmenden Neuzugang des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, so schnell wieder vorbei sein? Er wartet mit großen fragenden Augen auf Antwort. Dann grinst er frech, zieht die Schultern hoch und sagt, „sorry, war nur Spaß". Mit Englisch würde es schon funktionieren. Gut. Und: „Danke".


Pavlovich, ein 28-jähriger Argentinier Marke Mädchen-Frauen-und-Schwiegermütter-Schwarm scheint also ein lustiger Kerl zu sein. Ein paar Brocken Russisch könne er, weil er zuletzt drei Jahre beim FC Saturn Ramenskoje in Russland gespielt hat, bevor er nun ablösefrei in die Pfalz wechselte, erzählt er. Zuvor war er nur in der Heimat aktiv (bei Atlético Newell"s Old Boys Rosario und Racing Club), trat im Alter von sechs Jahren das erste Mal gegen einen Fußball - und lernte gleichzeitig Tennis zu spielen.


Etwa zehn Jahre lang ging das ganz gut, konnte er beide Sportarten parallel betreiben. Dann musste er sich entscheiden, erzählt der Angreifer im Trainingslager in der Schweiz. Die Wahl fiel auf Fußball „weil ich da mehr Talent hatte". Der gelbe Filzball gehört jedoch nach wie vor zu seinen Leidenschaften - wie auch Reiten.


2003 kehrte er Argentinien den Rücken und ging nach Russland. Heimweh? „Nein." Erst nach Ende seiner Karriere - „die hoffentlich noch ein paar Jahre dauert" - will er zurück. In Russland verfolgte er intensiv die Bundesliga. „Die Leute dort schauen das gern", erzählt der Südamerikaner. Ihm selbst gefalle, dass die „Fitness hier so gut ist". Als das Angebot von Kaiserslautern kam, konnte er einfach nicht nein sagen. „Das ist so ein großer Traditionsverein, da wollte ich hin." Trotzdem gilt sein Vertrag zunächst nur für ein Jahr. „Dann schauen wir weiter." Für dieses eine Jahr jedoch hat er sich vorgenommen, die „Roten Teufel" in die Erstklassigkeit zurückzuschießen. „Ich will nach oben und ich glaube, dass wir es schaffen können, auch wenn die Zweite Liga mit Köln, Freiburg sehr stark ist", weiß der Argentinier, dessen Idol „natürlich Diego Maradona, wer sonst" ist. Auch den Fans zuliebe soll das möglich sein.


Von den FCK-Anhängern hat Pavlovich bereits gehört. „Die leben für ihren Verein, stimmt"s?", fragt er. Ja, ja ... „Sie sind echte, begeisterte Fans, oder?" Mmmhhh... Pavlovich lacht. Darauf freue er sich. Erwarten können sie von dem Neuzugang, der sein erstes Tor diese Woche im Testspiel gegen Werder Bremen machte, dass er sich im Sturmzentrum bewegt, dass er „die Bälle fordert und nicht 90 Minuten lang wartet", bis das Leder vor seinen Füßen landet. Ein Ziel, wie oft er in der kommenden Saison treffen möchte, hat er nicht. Wichtig sei, dass „das Team Erfolg hat". Er selbst müsse bis zum Saisonstart etwas intensiver trainieren als die anderen. Die Vorbereitung war aufgrund des späten Transfers zu kurz. „Für 90 Minuten reicht es noch nicht", meint Trainer Wolfgang Wolf. (Bild: View) Anja Schuster


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„Rote Teufel" überraschen „Reds"
FUSSBALL: Stürmer Sanogo steht vor Wechsel zum Hamburger SV

ESCHEN (asch). Der Stadionsprecher in Liechtenstein war aus dem Häuschen: „So viele FCK-Anhänger, das ist ja Wahnsinn", sagte er beim Freundschaftsspiel 1. FC Kaiserslautern - FC Liverpool (3:2, „Sonntag aktuell" informierte).


Derweil steht Stürmer Boubacar Sanogo (23) vor einem Wechsel zum Hamburger SV. Im Gespräch ist eine Ablösesumme von vier Millionen Euro, die der FCK zum Teil in einen neuen Spieler investieren will.


Eschen ist ein kleines Fürstentum-Örtchen. Nicht auffällig, aber malerisch schön von Bergen umgeben, unaufgeregt, sehr idyllisch. Am Samstag jedoch stand das 4000-Seelen-Dorf Kopf. Knapp 3000 Fußballfans strömten zum neuen, schmucken Sportpark, in dem früher die Nationalmannschaft Liechtensteins kickte. Nun ist der Sportpark umgestaltet worden, und Liverpool gegen Kaiserslautern war der erste fußballerische Leckerbissen. Die Anhänger (englische wie deutsche) standen dicht gedrängt an den Banden oder drückten sich an der Glasscheibe hinter der Liverpooler Ersatzbank die Nase platt. Da saßen die Stars Steven Gerrard, Peter Crouch, Luis Garcia wie aufgefädelt. Nach dem Abpfiff allerdings wandelte sich das Bild: Die Besucher stürzten sich auf die FCK-Profis, die englischen konnten flugs in ihre Kabine düsen. Durch die zwei Tore von Marcel Ziemer und den Treffer von Ricardo Villar waren die Pfälzer die größeren Helden. Für die gab es übrigens auch Lob von „Reds"-Coach Rafael Benitez: „Kaiserslautern hatte im Spiel gute Ideen, sie haben verdient gewonnen."


Bei den FCK-Angreifern hinterließen die jungen Marcel Ziemer und Daniel Halfar einen besseren Eindruck als Noureddine Daham (28) und Nicolas Pavlovich (28). Daham war von der Rolle, hatte viele Ballverluste, seine Pässe kamen selten an. Pavlovich lief zwar viel, aber im entscheidenden Moment schloss er nicht konsequent ab. Matchwinner Ziemer (20) dagegen profitierte vom guten Zusammenspiel mit Halfar (18) und dessen Uneigennützigkeit. Andreas Gaebler: „Es lief heute ganz gut. Für mich ist es ein Riesenerfolg mal gegen so einen Gegner antreten zu dürfen", sagte er. „Glücklich" über den Sieg versprach er: „In der Runde werden wir noch mehr Gas geben."


Mathieu Béda und Stefan Lexa konnten ihr Comeback noch nicht geben - die Belastung wäre doch zu früh gekommen. Vielleicht beim nächsten Gastspiel? Am Abend wollten die Verantwortlichen des Sportparks von den Trainern ein Lob für ihre Anlage hören. Und so sagte Wolfgang Wolf: „Wir würden nächstes Jahr gern wieder kommen." Da war der Stadionsprecher erneut außer sich: „Die Deutschen kommen wieder", rief er begeistert. Dann könnte es also nochmal aufregend in Eschen werden. P.S.: Bratwürste vom Grill werden vielleicht auch dann noch in Papiertüten statt in Brötchen ausgegeben ... Kommentar


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Gradmesser
Von Anja Schuster

Auch wenn es wie am Schnürchen läuft: Die erfolgreiche Vorbereitung des 1. FC Kaiserslautern darf nicht überbewertet werden.


Es sind bislang nur Testspiele, die der FCK gewinnt. Das kann kein echter Gradmesser für das Leistungsvermögen der fast völlig neuen Mannschaft sein. Doch die positive Bilanz gibt ihr mächtig Selbstvertrauen. Gegen Bremen und Liverpool kamen spielerische und taktische Mängel durchaus zum Vorschein, wurden aber mit Leidenschaft und Moral ausgeglichen. Nur mit Kämpferherz und Fußballspaß ist jedoch noch kein Team aufgestiegen.


Deshalb wünscht sich Trainer Wolf nun zum einen einen Dämpfer in der Vorbereitung (statt zum Zweitliga-Auftakt), um zu sehen, wie die Truppe das wegsteckt. Zum anderen ist er täglich bemüht, die gute Stimmung hochzuhalten und in die Saison mitzunehmen. Das ist derzeit noch nicht so schwierig. Aber: Die Kämpfe um die Positionen werden beginnen, es wird Unzufriedenheit bei Ersatzspielern geben. Da ist nicht nur das Torhüterduell Macho - Fromlowitz, da stellt auch Fabian Schönheim Stammplatz-Ansprüche - und muss sich gegen Béda, Ouattara oder Bouzid beweisen. Im Mittelfeld tummeln sich Borbely, Lexa, Demai, Riihilahti, Hajnal, Reinert. Ob die „Roten Teufel" wirklich zusammengewachsen sind, wird sich erst zeigen, wenn diese Positionskämpfe ausgefochten sind.


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Mit Sanogo, dass scheint jetzt endlich fix.

aus der MoPo

Sanogo soll die Tore machen
Vierjahresvertrag für den Torjäger

Es war nicht der Allmächtige, der für das Schicksal verantwortlich zeichnete. In diesem Fall hatten die DFL-Spielplaner dafür gesorgt, dass es in den Katakomben der Düsseldorfer LTU-Arena zu einer Reihe von besonderen Begegnungen kam. Etliche innige Umarmungen mit den Ex-Kollegen verzögerten Sergej Barbarez' Einmarsch aufs Spielfeld. Ehrliche Gesten, in denen beiderseitige Wehmut mitschwang. Der Bosnier ist ein Leverkusener. Die quälende Suche nach seinem Nachfolger trägt jetzt endlich Früchte. Der HSV steht vor der Verpflichtung Boubacar Sanogos. Der Bomber aus der Elfenbeinküste kommt für vier Jahre nach Hamburg, soll morgen in Bremen erstmals stürmen.

Der 23-jährige Torjäger (zehn Treffer, sieben Vorlagen in 24 Spielen für Kaiserslautern) ist alles andere als die ursprüngliche Wunschlösung. Nachdem sich die Transfers von Vittek, Baros, Kluivert, Farfan oder Kalou aus unterschiedlichen Gründen zerschlagen hatten, ist der HSV mit dem technisch beschlagenen 1,87-Meter-Hünen allerdings gut bedient. In die Play-off-Spiele gegen Osasuna geht der Verein auf Augenhöhe - nicht aber als Favorit. Es wäre vermessen, die Königsklassen-Kohle einzuplanen. Die Verpflichtung eines 10-Millionen-Mannes würde ein unkalkulierbares Risiko bedeuten.

Für Sanogo wird der HSV etwa 3,8 Millionen Euro auf den Tisch der Pfälzer legen müssen. Der Ivorer weilte gestern Nachmittag in Paris bei Ehefrau Adja-Kady (28) und Söhnchen Hassan-Malick (2), düste aber noch am Abend mit Berater Jeannot Werth nach Kaiserslautern zurück, um die letzten Details zu klären. Werth: "Bouba muss schnell wissen, woran er ist. Die Sache soll innerhalb von 24 Stunden geklärt sein." Das ist ganz im Sinne der Hamburger. Schließlich fällt Paolo Guerrero (Knieprellung) im morgigen Liga-Pokal-Halbfinale (20.30 Uhr) bei Werder aus. Gegen Bremen soll Bouba erstmals für den HSV ballern. Die Hamburger Späher haben ihn zwar schon länger auf dem Schirm, stiegen aber erst spät in den Poker ein. Werth: "Die Letzten sind ja schon sehr oft die Ersten gewesen."


Eigentlich die beste Lösung.
Sanogo wollte keine 2.Liga spielen, hätte evt. Stunk gemacht, wollte mehr Geld verdienen.

Zudem ist eine Ablöse zwischen 3,5 und 4 Mill. ein gutes Geschäft für einen Spieler, der mal gerade vor einem Jahr für 250.000 € verpflichtet wurde. Wobei mit Sicherheit noch ein Nachschlag fällig werden wird, wenn der HSV den Ivorer in den kommenden Jahren weiterverkaufen würde.
 
Der Tag eins nach René C. Jäggi
Heute übernehmen Erwin Göbel und Arndt Jaworski beim FCK das Kommando - Teamarbeit ist die Losung des neuen Chefs
Neustart in Liga 2, Neubeginn mit einem neuen Vorstand: Heute ist beim 1. FC Kaiserslautern der Tag 1 nach der knapp vier Jahre währenden Ära René C. Jäggi. Ab heute führt der bisherige „Vize" Erwin Göbel (46) den Bundesliga-Absteiger. Sein Vertreter ist der 36 Jahre alte Arndt Jaworski.

„Es ist ja kein kompletter Neuanfang. Es ist sicher ein Vorteil, dass ich schon viele Jahre im Verein tätig bin", sagt Erwin Göbel. Er weiß, dass er sich „umgewöhnen muss", nun auch als Repräsentant an vorderster Front gefragt ist. Der neue Vereinschef kam am 1. Juni 1997 zum FCK, arbeitete davor elf Jahre für die Pfaff AG, zuletzt als Leiter der Finanz-Buchhaltung. Beim FCK war Göbel fünf Jahre als Leiter Controlling/Rechnungswesen tätig, ehe er am 29. Oktober 2002 als Nachfolger Gerhard Herzogs in den Vorstand berufen wurde.

Arndt Jaworski ist seit zwei Jahren auf dem Betzenberg „daheim", arbeitete dort bisher für den Vermarkter Sportfive. So wurde FCK-Aufsichtsratschef Dieter Buchholz auf das Nordlicht aufmerksam. Unter 19 Kandidaten bekam Jaworski den Zuschlag. Er soll federführend die Vermarktung und Außendarstellung des Vereins verantworten. Die Nähe zu den Fans wieder herzustellen, hat sich der „Neue" vorgenommen. „Wir wollen einen Neubeginn starten", plädiert Jaworski für die „Stunde null".

Aufsichtsratsvorsitzender Buchholz und sein Stellvertreter Ottmar Frenger präsentierten gestern in einer Pressekonferenz das neue Führungsgespann. Als „ausgezeichneten Mann" pries Buchholz den neuen ersten Mann. Jaworski solle mit seiner Arbeit dazu beitragen, dem FCK parallel zur Arbeit des Trainers und der Mannschaft wieder ein besseres Image zu erarbeiten. „Fußball mit Herz" ist die Losung. „Das ein oder andere, wie die Aktion ,Das Herz der Pfalz", ist angelaufen", forciert Arndt Jaworski die Offensive im Kampf um Zuschauer.

„Wir werden uns mächtig ins Zeug legen, um einen guten Job zu machen", verspricht Göbel. Er sieht sich als Teamworker, der in enger Zusammenarbeit mit Vorstand und Sportlicher Leitung den FCK zurück in die Bundesliga führen will. Trainer Wolfgang Wolf schätzt er als „starken Mann", der aber absolut teamfähig sei. Arndt Jaworski: „Nur als Einheit können wir als FCK Erfolg haben."

Zu diesem Team gehört Manager Frank Aehlig, der seit 1. Mai beim FCK tätig ist. Ihn sieht der neue Vorstandsvorsitzende bei allen sportlichen Fragen mit im Boot. (zkk)


KOMMENTAR
Wolfs Hauptrolle
Von Horst Konzok

Die verheißungsvoll gestartete Ära des als FCK-Sanierer gefeierten René C. Jäggi endete mit dem sportlichen Offenbarungseid, dem bitteren Abstieg.


Die sportlichen Ziele, die René C. Jäggi als Vorstandschef des 1. FC Kaiserslautern verfolgte, wurden verfehlt. Am Ende der vierjährigen Ära steht der Abstieg. Die von Jäggi forcierte Ausgliederung der Profi-Abteilung scheiterte - weil es bisher keine Investoren gab.


Der Abstieg, eine Folge des Finanzchaos, das Jäggi nicht zu verantworten hatte. Aber auch eine Folge der desaströsen Einkaufspolitik, die schon nach der Meisterschaft begann, in Jäggis Amtszeit nahtlos fortgesetzt wurde.


Jäggi gilt als „Retter" des FCK. Dass die Sanierung trotz des Abstiegs von Dauer ist, muss die neue Führung gewährleisten. Erwin Göbel, der sachliche Finanzfachmann, und Arndt Jaworski, der forsche Vermarkter, haben ab heute das Sagen. Eine Schlüsselrolle spielt Trainer Wolf. Er ist als Baumeister des neuen FCK in der Verantwortung.


Der Abstieg hat einen guten Plan über den Haufen geworfen: Einen Mann wie Ex-Torwart Thomas Ernst glaubt sich der FCK aus finanziellen Gründen als Mitarbeiter nicht leisten zu können. Schade! Ende des Jahres läuft der Vertrag von Pressesprecher Michael Novak aus. Der Fleißarbeiter ist seit fünf Jahren beim FCK, seine Zukunft ist offen. Mit Sebastian Burkard bekommt er einen jungen Assistenten, der sich bei der WM in der Presseabteilung des FCK bewährte.



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Wille größer als die Müdigkeit
FUSSBALL: FCK dreht beim 6:2-Sieg in Winterthur nach der Pause auf

Von unserem Redakteur

Horst Konzok

WINTERTHUR. Der Wille zum Sieg war größer als die Müdigkeit am vorletzten Tag des Trainingslagers: 6:2 (1:1) gewann Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gestern beim Schweizer Zweitligisten FC Winterthur, der schon in die Saison gestartet ist.

Erleichtert zeigte sich FCK-Trainer Wolfgang Wolf gestern darüber, dass die „unendliche Geschichte Boubacar Sanogo" mit dem wohl vier Millionen Euro teuren Transfer zum Hamburger SV abgeschlossen ist. Der Stürmer unterschrieb einen Vertrag bis 2010.

„Die haben gestern mehr gerudert, als sie heute laufen", unkte Wolf nach müder erster Halbzeit seiner Truppe. Dreieinhalb Stunden hatten die Lauterer Profis am Montag beim Rafting Kraft gelassen. „Es hat Spaß gemacht, wir waren aber auch kaputt", sagte Tamas Hajnal. Der kleine Ungar kam gestern nach der Pause für Ricardo Villar. Der gab nach dem Spiel und der Röntgenuntersuchung in der Klinik Entwarnung: Die Hand ist nicht gebrochen.

Hajnal tat dem Spiel des FCK gut. Mit seinem Direktpassspiel sorgt der Techniker für Tempo und Überraschungsmomente. Für die stand anfangs fast nur Daniel Halfar, der in der Spitze begann, nach der Halbzeit ins Mittelfeld rückte. „Die Mannschaft hatte auch heute den Willen, das Spiel zu gewinnen, so kaputt die Jungs auch waren", anerkannte Wolf. Den Rückstand durch Rakovic nach Simpsons Stellungsfehler gegen Megna korrigierte Villar mit verwandeltem Elfmeter.

Für die Lauterer Führung sorgte der kombinationsfreudige Marcel Ziemer nach dem schönsten Spielzug der Partie: Musterpass Hajnal, Flanke Noureddine Daham, Ziemer in den Winkel. „Marcello hat einen Riesensprung gemacht. Er hat die Chance, wie alle anderen, gegen Essen dabei zu sein. Das ist das größte Kompliment, das ich ihm machen kann", lobte Wolf den Aufsteiger aus der Regionalliga-Truppe. „Tore geben Selbstvertrauen. Wir haben eine super Truppe. Da macht es einfach Spaß", schwärmte Ziemer, der das 3:2 Josh Simpsons vorlegte. „Simpson hat auf seiner Position auf der Außenbahn gezeigt, was er drauf hat. Als linker Verteidiger ist er nur eine Notlösung", befand der Trainer.

Das 2:2 durch einen Maksimovic-Konter hatten die Gäste weggesteckt und über Hajnal, Simpson und Sebastian Reinert viel Druck entwickelt. Das zahlte sich aus: Daham staubte nach Hajnals zu kurz abgewehrtem Schuss zum 4:2 ab, Hajnal traf nach Reinert-Flanke zum 5:2, Daham setzte mit einem Konter den Schlusspunkt.

„Der FCK ist fußballerisch besser als letzte Saison. Prima gefallen haben mir Halfar und Hajnal. Daham ist ein richtiger Mittelstürmer", kommentierte der Ex-Lauterer Ratinho, der jetzt als Jugend-Koordinator beim FC Luzern wirkt. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Das war heute so und das wird auch am Freitag gegen Kreta so sein", versprach Tamas Hajnal, der fußballerisch ein Riese ist. Wenn er so in der Zweiten Liga spielen würde ...

So spielten sie

FC Winterthur (1. Halbzeit): Leite - Paulino, Castillo, Ivelj, Radice - Hrier, Junior - Megna (35. Hauser), Rakovic, Agouda - Murati

FC Winterthur (2. Halbzeit): Diethelm - Stamm, Zuffi, Schnorf, Gähwiler - Kohler, Ohayon, Frangao - Maksimovic, Barlecaj, Mikari

1. FC Kaiserslautern: Fromlowitz (46. Macho) - Gaebler (67. Maculusse), Beda, Bouzid (46. Schönheim), Simpson - Lexa (46. Reinert), Bohl, Villar (46. Hajnal), Müller (46. Daham) - Ziemer, Halfar (67. Bellinghausen)

Tore: 1:0 Rakovic (16.), 1:1 Villar (23., Foul-Elfmeter), 1:2 Ziemer (50.), 2:2 Maksimovic (54.), 2:3 Simpson (75.), 2:4 Daham (76.), 2:5 Hajnal (85.), 2:6 Daham (87.) - Gelbe Karten: Frangao, Kohler, Schnorf - Maculusse, Simpson - Beste Spieler: Rakovic, Castillo, Leite - Hajnal, Ziemer, Daham, Halfar - Zuschauer: 850 - Schiedsrichterin: Petignat (Zürich-Watt).

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