Amanatidis versteht Wirbel nicht
FUSSBALL: Stürmer will sich auf FCK konzentrieren - Zukunft noch offen
KAISERSLAUTERN (cka). Im fünften Gang ist er vor einem Jahr nach Kaiserslautern gerauscht gekommen. Das schwere Erbe von Miroslav Klose im Sturm der „Roten Teufel" sollte Ioannis Amanatidis antreten. Der Nachfolger des eher stillen Nationalspielers ist charakterlich so ziemlich das Gegenteil des Kuselers.
Ioannis Amanatidis ist ein extrovertierter Typ, der auf dem Platz viele Qualitäten mitbringt. Schwer vom Ball zu trennen ist der griechische Nationalspieler, der in seinen kurzen Ferien für viel Wirbel sorgte. „Ich habe davon gar nichts mitbekommen, ich hatte eine Woche lang das Handy aus", erzählt der 23-Jährige, der seit Sonntag wieder im Mannschaftstraining steht. FCK-Cheftrainer Michael Henke hatte ihm nach dem Confederations Cup länger Urlaub gegeben. Auf Kreta hat Amanatidis eine Woche lang eine Auszeit genommen. Und sieht sich nach seiner Rückkehr in Erklärungsnot.
In die Zwangslage hat sein Ex-Verein Eintracht Frankfurt ihn gebracht, denn die Hessen vekündeten, dass der Angreifer im nächsten Jahr, wenn er ablösefrei ist, wieder zurückkehren werde. Aus dem Mund des Profis hört sich die Geschichte etwas anders an. „Morgen kann auch wieder ein anderer Verein anrufen", erklärt Amanatidis. Inwiefern? „Unterschrieben habe ich nichts. Herr Bruchhagen hat mit mir gesprochen und auch mit meinem Berater. Die Eintracht hat dann ein Angebot gemacht. Aber nicht mehr und auch nicht weniger ist passiert", versichert der Lauterer Profi, der doch überrascht davon war, welche Wellen der „Fall Amanatidis" in der Pfalz geschlagen hat.
Festgelegt hat er sich noch lange nicht. Die Eintracht sei ein Aufsteiger, er habe dort eine gute Zeit gehabt, da sei es auch legitim, dass der Club auf ihn zukomme. Er habe sich aber weder auf die Eintracht festgelegt, noch auf Mailand, meint er mit einem Augenzwinkern. Nach einer durchwachsenen ersten Saison beim FCK will der Stuttgarter Grieche sich auf seinen Job beim FCK konzentrieren. Und möglichst endlich einmal verletzungsfrei bleiben. Denn noch vor Saisonbeginn war der Stürmer durch einen Beinbruch schachmatt gesetzt worden. Richtig in die Gänge ist der Wirbelwind mit dem unbändigen Willen in der ganzen Saison nicht gekommen. In 23 Einsätzen gelangen ihm sechs Tore und drei Vorlagen, er wurde zehn Mal ausgewechselt. „Aber jetzt war ich in Urlaub und jetzt bin ich in Ordnung", sagt der 23-Jährige. Und wenn das so bleibe, dann werde er auch die dementsprechende Leistung bringen.
Mit der Nationalmannschaft stehen entscheidende Spiele für Amanatidis an. Dass es für die von Otto Rehhagel trainierte Truppe schlecht laufe, davon will der ehrgeizige Profi nichts hören. „Quatsch. Die Mannschaft ist gefestigt und wir können alle gut miteinander. Der Confed Cup war für uns ein Vorturnier, am wichtigsten ist der September", meint Amanatidis. Nach einem 0:3 gegen Brasilien und einem 0:0 gegen Mexico war der Europameister in der Vorrunde ausgeschieden. „Bei uns haben zwei, drei Verletzte gefehlt, gegen Mexico waren wir die erste Halbzeit überlegen und in der zweiten Halbzeit wollte der Ball einfach nicht rein. So schlecht waren wir nicht", sagt Ioannis Amanatidis, der in der WM-Qualifikation mit Griechenland wieder am Gruppenzweiten Türkei vorbeiziehen will. Die Chance dazu besteht am 7. September, wenn die Griechen nach Kasachstan und die Türken zum Gruppenersten Ukraine müssen.
ron.de