Es gehört schon eine gute Menge Dummheit und infantiler Trotz dazu, um sich so auzuführen wie kahlich.
Seine erste Einschätzung - basierend auf den Eindrücken aus Tottenham - war ja noch berechtigt.
Obwohl Atouba schon in Basel gezeigt hat, dass er was kann (er ist ja auch Nationalspieler).
Und unsere Scoutingabteilung, über die er sich so lustig gemacht hat, hat bisher mit Lauth, van der Vaart (der auch kein sonderlich gutes letztes Jahr bei Ajax hatte), van Buyten, Boulahrouz und auch Demel, Mpenza und Trochowski keine all zu schlechte Arbeit abgeliefert.
Außerdem wurde Atouba hier zu Recht als Verstärkung angesehen, da wir hinten links nur (!) Klingbeil hatten. Verschlechtern konnte man sich also praktisch gar nicht.
Merkwürdig auch, dass die Verhandlungen um die Ablöse so zäh waren. Der HSV hatte die Verpflichtung ja schon auf Eis gelegt, da die Kohle nicht da war (bevor Romeo ging). Wenn man in Tottenham Atouba tatsächlich am liebsten weggejagt hätte, warum dann diese riskante Art der Verhandlung?
Und zu guter letzt:
Atouba hat in drei Spielen gezeigt, was er drauf hat.
Er war gegen Nürnberg der Hamburger mit den meisten Ballkontakten.
Gestern möglicherweise auch.
In der Defensive hat er seinen Job auch sehr gut gemacht, auf jeden Fall nicht schlechter als das Gros der Außenverteidiger, die in der Liga so rumlaufen.
Und die Mär mit der Luft für 40 Minuten wurde von ihm auch eindrucksvoll widerlegt.
Nach diesen 3 Spielen steht zumindest eins fest: Atouba ist ein guter (und fitter) Fußballer.
Natürlich ist es möglich, dass er irgendwelche Allüren entwickelt und sich gehen lässt. Aber diese Gefahr besteht bei jedem Spieler, daher müsste man jede Neuverpflichtung als Fehlkauf abstempeln.
Doch anstatt die guten Leistungen Atoubas zu respektieren und vielleicht mal sowas zu sagen wie "Oha! Der scheint sich ja doch zu machen! Mal abwarten!"
Muss man sich von kahlich als "Depp" beschimpfen lassen.
Warum die Eindrücke aus einer halben Saison in England gewichtiger sein sollen, als die aktuellen beim HSV, erschließt sich mir nicht so ganz.