Klingbeil: "Fach wollte mich behalten"
(30.11.2004 - 22:08 Uhr) René Klingbeil verließ Borussia Mönchengladbach und hat sich nun beim HSV unter Trainer Thomas Doll einen Profivertrag ergattert. Wir sprachen mit dem Ex-Borussen über seinen Karriereschub und das Wiedersehen mit alten Kameraden.
TORfabrik.de: Hallo René. Schön, dich mal wieder zu sehen. Hast du dich mittlerweile in Hamburg eingelebt?
Klingbeil: Ja, ich bin jetzt schon im zweiten Jahr dort. Fast die ganze Zeit bei den Amateuren in der Regionalliga und jetzt bei den Profis in der Bundesliga. Das ist ein absoluter Traum und ich hatte keine Probleme, mich dort einzuleben.
TORfabrik.de: Und jetzt hast du einen Profivertrag in der Tasche …
Klingbeil: Vor ein paar Tagen habe ich einen Vertrag bis 2007 unterschrieben. Ich hatte einen auslaufenden Amateurvertrag und wenn man dann einen Profivertrag unterschreiben kann, ist das natürlich eine tolle Sache.
TORfabrik.de: Du spielst in Hamburg als Rechtsfuß auf der linken Seite. Aber das hast du in Gladbach ja auch schon gemacht …
Klingbeil: Genau. Ich habe auch in Gladbach in der A-Jugend und bei den Amateuren auf der linken Seite gespielt. Von daher ist das nichts Neues.
TORfabrik.de: Wie kam dein Wechsel eigentlich damals zustande? Es gibt da widersprüchliche Aussagen, ob der damalige Amateurtrainer Fach dich halten oder abgegeben wollte …
Klingbeil: Holger Fach hatte mir damals gesagt, dass er mich noch ein weiteres Jahr verpflichten möchte. Er meinte, es sähe ganz gut aus und vielleicht würde ich den Sprung noch packen. Aber ich war fünf Jahre bei der Borussia und habe es in der Zeit nicht zu den Profis geschafft. Ich bin ja nur bei den Amateuren zum Einsatz gekommen, obwohl ich einen Lizenzvertrag hatte. Von daher wollte ich eine Luftveränderung um woanders meine Chance zu suchen.
TORfabrik.de: Und dann ging es in die Regionalliga zum HSV und zu Thomas Doll …
Klingbeil: Ich habe damals ein Probetraining dort gemacht und Thomas Doll wollte mich direkt haben.
TORfabrik.de: Unter Toppmöller hast du aber noch nicht gespielt, oder?
Klingbeil: Nein, unter ihm habe ich zwar mal trainiert und bin auch zweimal im Kader gewesen. Aber eingewechselt wurde ich nicht.
TORfabrik.de: Im Borussia-Park gab es ein Wiedersehen mit alten Weggefährten. Oder hast du die Zeit in Gladbach abgehakt?
Klingbeil: Nein, überhaupt nicht. Ich habe viele Leute getroffen und mich gefreut, dass ich zum Beispiel den Hartmut Vogts, meinen ehemaligen Betreuer in der A-Jugend, wiedergesehen habe. Mit Enrico Gaede habe ich nach dem Spiel noch lange gesprochen und wir haben auch Trikots getauscht. Das ist alles sehr positiv gewesen.
TORfabrik.de: Bernd Korzynietz kennst du ja auch noch. War das nicht komisch, nun gegen ihn zu spielen?
Klingbeil: Auf dem Spielfeld denkt man nicht daran, dass man den Gegenspieler vielleicht kennt. Da geht es um den Verein, den eigenen Erfolg. Mein Herz hängt sicher noch an Mönchengladbach, aber das muss man in so einem Spiel natürlich zurückstellen.
TORfabrik.de: Hast du dich über die Freiheiten auf den Außenbahnen gewundert?
Klingbeil: Ja, schon. Teilweise gab es ziemlich viel Platz auf den Flügeln. Aber das ist halt manchmal so.
TORfabrik.de: Das erste Tor hast du vorbereitet …
Klingbeil: Das war auch ein wenig glücklich. Ich stand plötzlich ganz frei und hab noch den Arm gehoben. Der ‚Paule’ hatte mich erst gar nicht gesehen, auf einmal guckt er und sieht, dass ich völlig frei stehe. Dann hat er ihn reingelupft und dann ist es ganz gut gelaufen …
TORfabrik.de: Ihr habt momentan mit Thomas Doll einen Riesenlauf. Du kennst ihn von den Amateuren – hat er sich in den letzten Wochen verändert?
Klingbeil: Das haben mich schon viele gefragt. Ich kann eigentlich immer nur sagen, dass er genau der gleiche geblieben ist. Er zieht alles genauso durch wie bei den Amateuren. Es macht großen Spaß, unter ihm zu arbeiten ...