Berater Bischoff rät: Borel soll ins Ausland
BREMEN (kni) · Pascal Borel (Bild) will kämpfen, doch sein Berater Fritz Bischoff hält das für aussichtslos - zumindest in Bremen: "Pascal hat bei Werder keine sportliche Perspektive mehr, die ihn veranlassen könnte, bis zum Vertrags-ende 2006 in Bremen zu bleiben. Und er sollte seinen Vertrag nicht aussitzen." Deutliche Worte! Der Abschied zum Saisonende der einstigen Nummer eins im Werder-Tor wird immer wahrscheinlicher. "Für Pascal macht es sportlich keinen Sinn, als Nummer drei bei Werder zu bleiben", erklärt Bischoff. Doch selbst dieser Status ist extrem gefährdet. Denn sein Arbeitgeber hat sich in der Torhüterfrage offensichtlich schon entschieden - und zwar gegen den 26-Jährigen. Im Moment bilden Andreas Reinke und seit der Rückrunde Alexander Walke das Torwart-Duo bei den Profis. Und für nächste Saison wurde bereits der 23-jährige Tim Wiese - wohl die kommende Nummer eins - verpflichtet. Ganz nüchtern betrachtet: Borel rangiert nur noch an Position vier. "Die Verpflichtung von Wiese war ein Schlag ins Gesicht für Pascal", sagt Bischoff. Denn eigentlich sollte Borel die Zukunft in Bremen gehören. Das dachten zumindest der Keeper und sein Berater. Der Verein aber nicht. Im Mai 2003 hatte das noch ganz anders geklungen. Damals wurde der Vertrag mit Borel bis 2006 verlängert und sogar sein Gehalt aufgestockt. "Wir haben nun der Tatsache Rechnung getragen, dass Pascal sich als Nummer eins durchgesetzt hat", erklärte zu diesem Zeitpunkt Sportdirektor Klaus Allofs. Allerdings machte Trainer Thomas Schaaf auch klar, "dass wir noch einen starken Torwart holen werden". Das war Reinke - und der setzte sich durch. Nur ein einziges Mal durfte Borel in der Meistersaison ran, weil Reinke gegen Dortmund zur Pause verletzt raus musste. "Das war schon bitter für Pascal. Er hatte 2003 eine überragende Rückrunde gespielt und musste dann für Reinke Platz machen", erinnert sich Bischoff. Der Berater glaubt, dass "Teile der Öffentlichkeit diese Entscheidung extrem beeinflusst haben". Denn Borel hatte nach einigen Patzern in der Hinrunde 2002/03 viel Kredit beim Publikum verspielt, galt als Risikofaktor. "Er hat sich in seinen Leistungen stabilisiert. Doch das interessierte nicht. Dabei hat man einst in Bremen auch an einem Oliver Reck festgehalten - und der hat es später mit tollen Leistungen zurückgezahlt", sagt Bischoff und kritisiert Trainer Schaaf: "Pascal hat ihm vertraut und vor seiner Vertragsverlängerung viele gute Angebote ausgeschlagen." Bischoff hat sich bereits Gedanken gemacht, wie es für seinen Klienten weitergehen soll. "Pascal muss endlich wieder spielen. Aber die Lage in der 1. Liga ist für Torhüter im Moment sehr, sehr schwierig. Wir müssen nach einer anderen Lösung suchen." Und die wäre? "Es wird nicht nur in Deutschland Fußball gespielt", schmunzelt Bischoff. In den nächsten Wochen will er sich mit den Werder-Verantwortlichen treffen, und möglicherweise schon über die Modalitäten einer Vertragsauflösung diskutieren