Bundesliga ohne "Ost-Verein"?!

MC HUNTER

Gesperrt - "Fanlager-Auszeit"
lachi83 schrieb:
Ohne jetzt auf irgendwelche Kamellen rumreiten zu wollen, wer denn Schuld hat etc., wollt ich einfach mal wissen, was ihr so denkt: Würde der 1. Bundesliga nicht etwas fehlen?

Also ich fände es sehr traurig. Für mich wäre die Liga nicht mehr dasselbe. Bin gespannt auf eure Kommentare.


baut die mauer wieder auf. antwort genug?
 

Icke

Exil-Berliner
MC HUNTER schrieb:
baut die mauer wieder auf. antwort genug?
Da wäre ich auch für, vorrausgesetzt du befindest dich im inneren der selben. Dann müssten wir uns deine dummen Kommentare wenigstens nicht mehr antun... :floet:
 

SchalkeFalke

Die Pottwurst
Wir sind wieder ein vereintes Deutschland. Für mich gibt es kein Ost und West. Deshalb würde mir auch nichts fehlen, wenn Rostock absteigt. Ich denke der Sieg gegen Stuttgart wird es auch nicht mehr verhindern.

Außerdem gibt es ja immer noch Hertha BSC Berlin. Das ist zwar West-Berlin, aber immerhin eine Stadt im Osten Deutschlands :gruebel:
 
Webchiller schrieb:
Bitte was? Bei Arbeitslosendiskussionen darf ich nicht zwischen Osten und den ehemaligen "Westlichen Ländern" unterscheiden, wenns um Fußball geht sollen sie aber plötzlich doch wieder gesondert betrachtet werden?
Was soll das denn? Entweder ganz oder gar nicht ...
Nein, du hast mich nicht verstanden: Arbeitslosigkeit im Allgemeinen hat meiner Ansicht nach nichts mit der von mir hier gestellten Fußballfrage zu tun.
 
SchalkeFalke schrieb:
Wir sind wieder ein vereintes Deutschland. Für mich gibt es kein Ost und West. Deshalb würde mir auch nichts fehlen, wenn Rostock absteigt. Ich denke der Sieg gegen Stuttgart wird es auch nicht mehr verhindern.

Außerdem gibt es ja immer noch Hertha BSC Berlin. Das ist zwar West-Berlin, aber immerhin eine Stadt im Osten Deutschlands :gruebel:
Bin absolut deiner Meinung. Hertha ist aber kein Identifikationsclub, sofern man nicht Fan von der Hertha ist.
Aber um dir die Intention der von mir gestellten Frage näherzubringen, stell' dir doch zum Vergleich einfach mal vor, der gesamte Westen (Rheinland, Ruhrgebiet etc.) hätte keinerlei Erstligisten mehr...wie wär' das?
 
Zuletzt bearbeitet:

zariz

Bekanntes Mitglied
ich kann die ganze künstlich aufgebauschte problematik nicht nachvollziehen :zucken:

baden-württemberg stellt demnächst mit dem VfB auch die einzige mannschaft in liga eins! :hammer:
 

Schabbab

in Therapie
zariz schrieb:
ich kann die ganze künstlich aufgebauschte problematik nicht nachvollziehen :zucken:
Dem kann ich nur zustimmen. Es ist schliesslich nichts Neues, dass die Bundesliga, bis auf wenige Ausnahmejahre von den West- und Nordwestvereinen dominiert wurde. Die stellten eigentlich immer schon die Mehrheit. Das Saarland beispielsweise hat schon seit Jahren keinen Bundesligisten mehr gesehen, Rheinland-Pfalz und Hessen hatten jahrelang auch nur einen bis keinen. Selbst Bayern, das flächenmässig grösste und von der Einwohnerzahl glaube ich zweitgrösste Bundesland hat z. Zt. gerade mal 2 Vereine :zucken:
Es ist letzlich eine rein sportliche Frage, an der natürlich auch gewisse Standortnachteile u. ä. hängen, aber schliesslich lässt sich sowas nicht per Quote oder Dekret ändern.
 
Schabbab schrieb:
Dem kann ich nur zustimmen. Es ist schliesslich nichts Neues, dass die Bundesliga, bis auf wenige Ausnahmejahre von den West- und Nordwestvereinen dominiert wurde. Die stellten eigentlich immer schon die Mehrheit. Das Saarland beispielsweise hat schon seit Jahren keinen Bundesligisten mehr gesehen, Rheinland-Pfalz und Hessen hatten jahrelang auch nur einen bis keinen. Selbst Bayern, das flächenmässig grösste und von der Einwohnerzahl glaube ich zweitgrösste Bundesland hat z. Zt. gerade mal 2 Vereine :zucken:
Es ist letzlich eine rein sportliche Frage, an der natürlich auch gewisse Standortnachteile u. ä. hängen, aber schliesslich lässt sich sowas nicht per Quote oder Dekret ändern.
Das sind alles einzelne Bundesländer. Es geht allein um die Problematik, dass ein ganzes Gebiet aus der Liga verschwinden würde. Daher mein aufgestellter Vergleich, wie es wär, wenn kein einziger Club aus dem Westen mehr erstklassig wäre. Im Übrigen würde ich nie eine Quote fordern.
 

veltins_vom_fass

augmentiert
Ich glaub dass diese Situation im Westen schlicht und ergreifend nicht vorstellbar ist. Momentan kommen sechs Vereine, also ein Drittel der Liga aus NRW. Nächste Saison wird es, wenn wir davon ausgehen, dass sich wenigstens Bochum oder Gladbach rettet, wahrscheinlich noch einer mehr sein (falls Aachen doch noch aufsteigt sogar zwei). In der Saison 97/98 ( :gruebel: ) waren es sogar neun Westvereine.

Sollte dieses Szenario irgendwann einmal eintreten, würden sich die Leute hier wohl auf die niedrigeren Ligen konzentrieren, die dann mit Schalke, Dortmund, Gladbach und Co. wahrscheinlich auch attraktiver wären als die BuLi ohne NRW´s Traditionsvereine. Hätte sogar nen gewissen Reiz, wenn in so einer Liga neben den jetzigen Erstligisten noch Vereine wie RW Essen, Alemannia Aachen oder auch Preußen Münster mitspielen würden.

Ums kurz zu machen: die Problematik die du ansprichst ist in dieser Region für viele schwer nachzuvollziehen. Dafür verstehen viele Leute aus anderen Regionen die NRW-spezifischen Probleme ebenfalls nicht wirklich (wie etwa die Krise im Rihrgebiet, immerhin das bei weitem größte deutsche Ballungsgebiet - weit vor Berlin).
 

Icke

Exil-Berliner
Schabbab schrieb:
Es ist letzlich eine rein sportliche Frage, an der natürlich auch gewisse Standortnachteile u. ä. hängen, aber schliesslich lässt sich sowas nicht per Quote oder Dekret ändern.
Eine Quote wäre ja auch völliger Blödsinn. Aber eine vernünftige Regelng was die Aufstiegsplätze in die RL angeht wäre ein wihtiger Schritt. Wenn man bedenkt, dass aus 6 Bundesländer aus dem Süden und Westen der Bundesrepublik 6 Aufsteiger direkt in die Regionalliga aufsteigen (allein zwei aus NRW) und dagegen 10 Bundesländer aus dem Norden und Osten die restlichen zwei aufteilen müssen ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Vereine eben aus dem Süden und Westen kommen. Wenn man dort erstmal ansetzen würde, könnte es in einigen Jahren zumindest erstmal wieder ein verteilteres Bild in der Liga geben.
Wie gesagt, eine Quote wäre völliger Schwachsinn, aber man könnte zumindest den sportlichen Weg dieser Vereine etwas erleichtern bzw an den der "westlichen" Vereine angleichen :mahnen:
 

veltins_vom_fass

augmentiert
Icke schrieb:
Eine Quote wäre ja auch völliger Blödsinn. Aber eine vernünftige Regelng was die Aufstiegsplätze in die RL angeht wäre ein wihtiger Schritt. Wenn man bedenkt, dass aus 6 Bundesländer aus dem Süden und Westen der Bundesrepublik 6 Aufsteiger direkt in die Regionalliga aufsteigen (allein zwei aus NRW) und dagegen 10 Bundesländer aus dem Norden und Osten die restlichen zwei aufteilen müssen ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Vereine eben aus dem Süden und Westen kommen. Wenn man dort erstmal ansetzen würde, könnte es in einigen Jahren zumindest erstmal wieder ein verteilteres Bild in der Liga geben.
Wie gesagt, eine Quote wäre völliger Schwachsinn, aber man könnte zumindest den sportlichen Weg dieser Vereine etwas erleichtern bzw an den der "westlichen" Vereine angleichen :mahnen:

Absolute Zustimmung! :spitze:

Man könnte provokant formulieren, die jetzige Aufstiegsregelung ist quasi eine Form von Quote - zugunsten der Süd- und Westvereine. Vielleicht könnte man eine Art Relegation einführen, bei der alle Meister der OL in einer Art "Turnier" um die Aufstiegsplätze spielen. Dann würden - ganz fair - die besten aufsteigen. Bleibt nur die Frage wie das zu finanzieren wäre...

Wenn man schon bei Neuregelungen ist, sollte man sich vielleicht auch mal Gedanken über die Einteilung der Nord- u. Südstaffel der RL machen. Finde die Einteilung suspekt, dass der gesamte Osten außer Thüringen zum Norden (!) gehört, dafür (alibimäßig?) die SF Siegen aus NRW in der Südstaffel spielen.
 
veltins_vom_fass schrieb:
Absolute Zustimmung! :spitze:

Man könnte provokant formulieren, die jetzige Aufstiegsregelung ist quasi eine Form von Quote - zugunsten der Süd- und Westvereine. Vielleicht könnte man eine Art Relegation einführen, bei der alle Meister der OL in einer Art "Turnier" um die Aufstiegsplätze spielen. Dann würden - ganz fair - die besten aufsteigen. Bleibt nur die Frage wie das zu finanzieren wäre...

Wenn man schon bei Neuregelungen ist, sollte man sich vielleicht auch mal Gedanken über die Einteilung der Nord- u. Südstaffel der RL machen. Finde die Einteilung suspekt, dass der gesamte Osten außer Thüringen zum Norden (!) gehört, dafür (alibimäßig?) die SF Siegen aus NRW in der Südstaffel spielen.
Ja, wie soll denn die Einteilung dann erfolgen? Würde man die Thüringer (kein thüringischer Club spielt derzeit drittklassig) auch noch in die Nordstaffel tun, dann würde erst Recht kein Platz für Siegen in Selbiger frei. Oder hab ich dich jetzt nicht richtig verstanden?

Ich wäre ohnehin dafür, dass es nur eine Regionalliga gibt. Und ein Turnier, in welcher Form auch immer, mit allen Oberligameistern für einen Aufstieg in eine eingleisige Regionalliga (ohne BuLi-Amateurclubs (Wieso spielen diese nicht eine Amateur-Meisterschaft in einer eigenen Liga aus?)) wäre auch ein interessanter Gedankenweg.
 

Schabbab

in Therapie
lachi83 schrieb:
Das sind alles einzelne Bundesländer. Es geht allein um die Problematik, dass ein ganzes Gebiet aus der Liga verschwinden würde. Daher mein aufgestellter Vergleich, wie es wär, wenn kein einziger Club aus dem Westen mehr erstklassig wäre. Im Übrigen würde ich nie eine Quote fordern.
Nun ja, es hinkt aber schon ein wenig den Osten mit dem Westen in dieser Hinsicht zu vergleichen. Nicht zuletzt ist der Westen doppelt so groß. Ausserdem ist die Leistungsfähigkeit der Westclubs einfach größer, ganz zu schweigen von den finanziellen Problemen die viele Ostklubs kaputt gemacht hat.
Mir persönlich wäre es völlig egal, ich hätte nichts dagegen das mehr Ostklubs in der ersten Liga wären, aber wenn HRO auch noch absteigt stört es mich auch nicht. Ich hab halt keine Beziehung zum Osten, kann jedoch schon verstehen, dass es für euch ein wenig anders aussieht.
 

Schabbab

in Therapie
lachi83 schrieb:
Ich wäre ohnehin dafür, dass es nur eine Regionalliga gibt. Und ein Turnier, in welcher Form auch immer, mit allen Oberligameistern für einen Aufstieg in eine eingleisige Regionalliga (ohne BuLi-Amateurclubs (Wieso spielen diese nicht eine Amateur-Meisterschaft in einer eigenen Liga aus?)) wäre auch ein interessanter Gedankenweg.
Dieser Regionalligaschwachsinn gehört dringend reformiert, da hast Du vollkommen Recht. Zuerst gehören die diversen BuLi Amateurvereine weg. Trotzdem würde ich bei einer zweigleisigen RL bleiben, weiterhin Nord und Süd, jedoch eben mit anderen, logischeren Grenzen. Evtl. nicht mehr eine N-S Trennung sondern vielleicht eher eine W-O Trennung.
 
Schabbab schrieb:
Nun ja, es hinkt aber schon ein wenig den Osten mit dem Westen in dieser Hinsicht zu vergleichen. Nicht zuletzt ist der Westen doppelt so groß. Ausserdem ist die Leistungsfähigkeit der Westclubs einfach größer, ganz zu schweigen von den finanziellen Problemen die viele Ostklubs kaputt gemacht hat.
Mir persönlich wäre es völlig egal, ich hätte nichts dagegen das mehr Ostklubs in der ersten Liga wären, aber wenn HRO auch noch absteigt stört es mich auch nicht. Ich hab halt keine Beziehung zum Osten, kann jedoch schon verstehen, dass es für euch ein wenig anders aussieht.
Ich hab absolut nichts gegen deine Ansicht. Wenigstens siehst du oder du scheinst es zumindest zu sehen, dass die Bürger in den neuen Ländern sich zu Recht schwer mit einer BuLi ohne "ihre" Beteiligung tun. Denn Fakt ist auch: Bis zur Wende spielten fast alle größeren Städte erstklassig und zum Teil auch sehr erfolgreich auf europäischer Ebene. Das nun keines dieser einst um Meisterschaft und Pokale mitspielenden Teams mehr dazu in Lage ist, das ist für viele verständlicherweise nur schwer zu verdauen. Daher meine Aussage: Ohne Rostock oder sonst einen ostdeutschen (Hertha ist für die Menschen im Osten kein "Ostclub") Verein würde die erste Liga für viele vor allem ältere Menschen absolut uninteressant, wenn nicht gar völlig belanglos. meine Aussagen haben im Übrigen nicht mit stupidem Ost-West-Denken zu tun, sondern gründen sich allein in einem Maßstab der Identifikation mit der eigenen Herkunft und Heimat sowie auch in der Vergangenheit.
 
Zuletzt bearbeitet:

Schabbab

in Therapie
Versteh ich voll und ganz...wäre im umgedrehten Fall sicher nicht anders. Wie wäre denn die Einstellung des Ruhrgebiets zu einer Bundesliga in der nur Ostvereine spielen würden? Wohl genauso desaströs.
Auf der anderen Seite kann ich nicht wirklich einschätzen wie das generelle Verhältnis zum Vereinsfussball im Osten aussieht, schliesslich ist es ja kein Geheimnis, dass zu DDR-Zeiten längst nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist...um es mal freundlich zu formulieren.
Dennoch sehe ich schon das Problem, doch sehe ich es wie auch andere hier schon gesagt haben weniger als ein Erstligaproblem sondern als ein RL Problem, zumindest was die "Korrekturmöglichkeiten" angeht. Wie sollte es sonst auch gehen, nicht mal in der zweiten Liga drängt sich wirklich ein Ostverein für den Aufstieg auf...mit Abstrichen vielleicht noch Aue, aber der Rest ist doch spielerisch, finanziell und vom ganzen Umfeld alles andere als erstligatauglich.
Wenn überhaupt, dann kann sich frühestens in 3-5 Jahren wirklich was ändern und das nur durch eine grundlegende Regionalligareform. Wenn der DFB so weitermacht wie gehabt, wird der Osten spätestens in 2 Jahren fussballerisch ein Notstandsgebiet sein.
 
Schabbab schrieb:
Versteh ich voll und ganz...wäre im umgedrehten Fall sicher nicht anders. Wie wäre denn die Einstellung des Ruhrgebiets zu einer Bundesliga in der nur Ostvereine spielen würden? Wohl genauso desaströs.
Auf der anderen Seite kann ich nicht wirklich einschätzen wie das generelle Verhältnis zum Vereinsfussball im Osten aussieht, schliesslich ist es ja kein Geheimnis, dass zu DDR-Zeiten längst nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist...um es mal freundlich zu formulieren.
Dennoch sehe ich schon das Problem, doch sehe ich es wie auch andere hier schon gesagt haben weniger als ein Erstligaproblem sondern als ein RL Problem, zumindest was die "Korrekturmöglichkeiten" angeht. Wie sollte es sonst auch gehen, nicht mal in der zweiten Liga drängt sich wirklich ein Ostverein für den Aufstieg auf...mit Abstrichen vielleicht noch Aue, aber der Rest ist doch spielerisch, finanziell und vom ganzen Umfeld alles andere als erstligatauglich.
Wenn überhaupt, dann kann sich frühestens in 3-5 Jahren wirklich was ändern und das nur durch eine grundlegende Regionalligareform. Wenn der DFB so weitermacht wie gehabt, wird der Osten spätestens in 2 Jahren fussballerisch ein Notstandsgebiet sein.
Nicht umsonst haben sich ehemalige im Osten unseres Landes ausgebildete Spieler wie Thom, Kirsten und Sammer formiert, um Druck auf DFB und DFL auszuüben, damit diese endlich die Strukturen für einen fußballerischen "Aufschwung Ost" schaffen. Denn hier ist der DFB seit der Wende völlig tatenlos geblieben. Im Sinne einer Selbstregulierung hat man den Dingen seinen freien Lauf gelassen, gedacht, mit der 2+6-Regelung sei alles Notwendige getan. Wo das hingeführt hat, sehen wir ja nicht erst jetzt. Das war ja alles schon nach den ersten Saisons nach der Wiedervereingung zu erkennen. Schön ist das alles nicht. Und da lamentieren nichts hilft, bedarf es zu allen Anstrengungen in den Regionen bzw. Vereinen selber auch einer wirksamen unterstützenden Regulierung von Verbandsseite. Wie diese genau auszusehen hat, da sollen sich die Herrschaften, die dafür bezahlt werden, den Kopf zerbrechen.
 
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