"Da bin ich eben raus."

joe montana

HOBBY-Triathlet
Fußballer sind, zum Glück, auch nur Menschen.

Folgendes spielte sich gestern im Fürther Ronhof ab:
84. Minute:
Dramatik pur. Fürth führt gegen Siegen zwar mit 1:0, aber die Kleeblätter probieren alles, um das 2:0 zu erzielen und die endgültige Entscheidung herbeizuführen. Jedoch mit wenigen spielerischen Mitteln.
An der Seitenlinie bereiten die Fürther einen Wechsel vor. Barut zieht das Trikot mit den grün-weißen Querstreifen über. Von der gegenüberliegenden Seite macht sich der volkommen platte Roberto Hilbert in Richtung Bank auf. Die Fans forderten den Wechsel schon länger. Hilbert klatscht in Richtung Fans. Doch der Mann mit der Anzeigetafel zeigt die "9", Hilbert hat die "19".
Danny Fuchs, der mit der Nummer 9, steht schon in der Nähe und geht, zur Überraschung der Zuschauer, in Richtung des Einwechselspielers. Klatscht mit Barut ab und geht raus.
Hilbert, mittlerweile nur noch wenige Schritte von der Seitenauslinie entfernt, guckt verduzt und geht wieder in Richtung der Rechtsaußenposition.
Trainer Möhlmann tobt in Richtung Schiri, will Fuchs wieder auf's Feld schicken. Doch der Schiri läßt dies, regelkonform, nicht zu.
Nun sucht sich Möhlmann das nächste Opfer, beschimpft den mittlerweile auf der Bank sitzenden Fuchs und Hilbert muss noch "Überstunden" machen.
Eigentlich zu schmunzeln, wenn aber noch das 1:1 gefallen wäre, was wäre dann los gewesen?

"Da bin ich eben raus“
Möhlmann bemerkte Wechsel-Missgeschick zu spät

FÜRTH — Als wäre die Schlussphase auf Grund des knappen Vorsprungs nicht schon hektisch genug gewesen gestern im Playmobil-Stadion: Die dritte Auswechslung der Kleeblättler brachte noch mehr Aufregung. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Trainer Benno Möhlmann nach der Partie kopfschüttelnd.

Was war passiert: In der 82. Minute stand der Coach mit dem einwechselbereiten Florian Sturm (Anmerkung: es war Barut) am Spielfeldrand. Roberto Hilbert (Nummer 19) sollte das Spielfeld verlassen und eilte schon der Außenlinie entgegen. Anscheinend hatte aber der Mann mit der Tafel, die die Nummern des Auszutauschenden anzeigt, etwas falsch verstanden. Statt der 19 blinkte die 9 auf, und die hat eben Danny Fuchs. Der hatte zwar Sekunden zuvor noch neue Anweisungen von Möhlmann bekommen, verließ aber dennoch verdutzt das Feld. Hilbert, der schon zum Abschied ins Publikum gewunken hatte, musste drin bleiben. Möhlmann, der das Missgeschick erst bemerkt hatte, als Fuchs schon zur Fürther Bank unterwegs war, ruderte zwar verzweifelt mit den Armen, doch ändern konnte auch er nichts mehr: Laut Regel darf ein Spieler, der bereits den Platz verlassen hat, nicht mehr zurückkehren.

Nach dem Schlusspfiff konnte der Coach zwar wieder schmunzeln, wollte Fuchs aber einen gewissen Vorwurf nicht ersparen: „Das hätte er merken müssen, nachdem ich ihm noch neue Anweisungen gegeben hatte.“ Fuchs selbst war sich keiner Schuld bewusst: „Ich sehe da auf der Tafel plötzlich die Neun stehen. Gewundert habe ich mich schon, aber dann hat auch noch Tommy Kleine gerufen, dass ich gemeint sei. Da bin ich eben raus.“

Lob einheimsen durfte erneut Christian Eigler. Der Stürmer scheint die Chance, die ihm der Weggang von Marcus Feinbier eröffnet, zu nutzen. Seinen entscheidenden Treffer erzielte er, nachdem er sich energisch durchgesetzt hatte. „Wenn er so kämpft und so viel Einsatz zeigt, dann ist er für uns sehr wertvoll“, so Benno Möhlmann.
Ebenfalls wertvoll war Juri Judt. Der Nachwuchsmann zeigte wie schon gegen 1860 München eine starke Vorstellung. Vor allem taktisch ist der 19-Jährige schon enorm geschickt. Gestern neutralisierte er den hoch gelobten Siegener Mittelfeldmann Lintjens und trieb aus dem Mittelfeld immer wieder an. JÜRGEN SCHMIDT
Quelle: Fürther Nachrichten
 
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