Das "Phantomtor" von Sinsheim - was passiert jetzt?

Was hat die Szene für Konsequenzen?


  • Umfrageteilnehmer
    30

The_Great_VfB

bite niecht närven Dancke
Natürlich hat Kießling gesehen dass das Tor nicht korrekt war. Wer was anderes behauptet hat selber noch nie ein Spiel von der Couch gesehen :mahnen:
 
1. hat der Assistent die Tornetze nachweislich nicht überprüft sondern ist nur dran vorbeigegangen obwohl das Loch längst zu sehen war.
2. sind einige der Aussagen seitens Kießlings und Brychs durchaus fragwürdig.

Das Urteil nun basiert aber ja auf diesen Aussagen.

@1. Meines Wissens ist der Schiri/Assistent nicht verpflichtet, die Netze zu überprüfen. Das bedeutet, es ist zwar ärgerlich, wenn das schlampig oder gar nicht gemacht wird, dürfte aber keinen Einfluß auf die Entscheidung haben.

@2. Das mag ja sein, es ändert aber nichts daran, dass es sich um eine Tatsachenentscheidung und nicht um einen Regelverstoß handelt. Gegen welche Regel haben sie denn verstoßen? Und wenn die Regeln so sind, dann hat das Gericht gar keine andere Möglichkeit als so zu entscheiden, wie es das getan hat. Ein Gericht ist (zum Glück) keine moralische Instanz sondern hat einzig und allein die Aufgabe zu überprüfen ob etwas den Regeln/Gesetzen entsprechend verlaufen ist oder nicht.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
@1: Doch schon. Die Frage ist da also eher ob "offiziell" auch dran vorbeilaufen reicht. Und ob dies nicht richtig zu tun ein Regelverstoß ist.

@2: Hier macht man halt ein weites Fass auf. Nimm mal an die Situation wäre anders. Ein Spieler haut den Ball ins Seitenaus, der Schiedsrichter entscheidet auf Tor.

Vor dem unvermeidlichem Ausschuss sagt er aus: Ich habe das so wahrgenommen.

Tatsachenentscheidung? Oder muss man hier sagen: "Die Aussage des Schiedsrichters kann so nicht stimmen!"?

Rein rechtlich waren Brych und Kießling Zeugen, und bei diesen kann man natürlich auch die Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen hinterfragen. Gerade bei Kießling muss dies eigentlich ergeben das seine verschiedenen Versionen so nicht hinhauen.

Bei Brych (und der ist natürlich wichtiger) ist das schwieriger, er bleibt ja bei seiner Version. Auch diese ist wie gesagt fraglos etwas geschönt, man sieht anhand der Bilder dass sie den zeitlichen Ablauf etwas verzerrt darstellt. (So sagt Brych er habe erst Kießling befragt und dann auf Tor entschieden. Die Fernsehbilder zeigen aber dass dies anders herum war)

Auch die Proteste der Hoffenheimer blendet er aus.

Ein Regelverstoß wäre dies insofern als dass die Regel aussagt: Bei einem Zweifel darf der Schiedsrichter nicht auf Tor entscheiden.

Ganz offenbar hat Brych Gründe zum zweifeln gehabt. Aber dennoch auf Tor entschieden. Das war ja die Hoffenheimer Argumentation. Aber dafür hätte man Brych diese Zweifel nachweisen müssen, und dank der zu den Fernsehbildern abweichenden Aussagen ist dies schwierig.

Aber wie gesagt: Das sind Ansatzpunkte. Selbst wenn man dies berücksichtigt hätte wäre eine anderslautende Entscheidung ja nicht sicher gewesen. In erster Linie ist das ganze bezüglich Kießling enttäuschend, weil man ihm inzwischen eigentlich keine seiner Versionen des Geschehens mehr glauben kann.
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
@2. Das mag ja sein, es ändert aber nichts daran, dass es sich um eine Tatsachenentscheidung und nicht um einen Regelverstoß handelt. Gegen welche Regel haben sie denn verstoßen?
Wie wärs mit Regel 10: "Ein Tor ist gültig erzielt, wenn der Ball die Torlinie zwischen den Torpfosten und un-
terhalb der Querlatte vollständig überquert, sofern das Team, das den Treffer erzielt hat, zuvor nicht gegen die Spielregeln verstoßen hat."
 

C.M.B.

Becherwerferbesieger
Gute Frage.

Normalerweise eigentlich ein Wiederholungsspiel, aber damals (falls ich mich noch richtig erinnere) gab es Riesenzoff mit der UEFA, weil deren Regeln das eigentlich nicht zulassen. Also befuerchte ich, dass das Tor gelten wird und das Ergebnis so stehen bleibt. Und der Voeller wird im Anschluss natuerlich eine Verschwoerung wittern und den Bayern die Schuld geben.

Noch lustiger, wenn der Kiessling mit genau einem Tor Vorsprung dann Torschuetzenkoenig werden wuerde.

noch lustiger², wenn dieses tor bayer am ende des 34. spieltags einen vorsprung
auf den 2. plazierten verschafft.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
Wie wärs mit Regel 10: "Ein Tor ist gültig erzielt, wenn der Ball die Torlinie zwischen den Torpfosten und un-
terhalb der Querlatte vollständig überquert, sofern das Team, das den Treffer erzielt hat, zuvor nicht gegen die Spielregeln verstoßen hat."
dann wäre ja aber jede Fehlentscheidung mit Torfolge ein Wiederholungsspiel wert :zwinker3:
 
Wie wärs mit Regel 10: "Ein Tor ist gültig erzielt, wenn der Ball die Torlinie zwischen den Torpfosten und un-
terhalb der Querlatte vollständig überquert, sofern das Team, das den Treffer erzielt hat, zuvor nicht gegen die Spielregeln verstoßen hat."

Ich glaube, vielen ist der Unterschied zwischen einem Regelverstoß und einer Fehlentscheidung nicht ganz klar:

Zu beachten ist allerdings, dass ein Regelverstoß keinen Wahrnehmungsfehler des Schiedsrichters bedeutet, sondern eine Entscheidung im Widerspruch zu den Spielregeln (z.B. wenn für ein Handspiel des Verteidigers im eigenen Strafraum anstatt eines Strafstoßes ein indirekter Freistoß verhängt wird).

Wikipedia - Fußballregeln
 

Waschbaerbauch

Kapitän Team Franziskaner
Rein von den Regeln her hätte Brych das Tor nicht pfeiffen dürfen wenn er Zweifel hat.

Im Zweifel für den Angreifer? :floet:

Aber wie bitte? Er soll das Tor nicht geben, obwohl der Ball im Tor liegt und von keinem weiteren Spieler, nachdem er im Aus war, berührt wurde?
Wie blöd stände er jetzt erst da, wenn der Ball dann doch korrekt ins Tor gegangen wäre?

Die einzig richtige Maßnahme wäre gewesen, dass er das Tor genau untersucht hätte. Aber einfach das Tor bei einem Zweifel nicht geben?
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
@Jörg: genau hier liegt halt die Grauzone. Nimm mal an der Schiri gibt für das Handspiel indirekten Freistoß und sagt anschließend: ich hab dort einen Rückpass wahrgenommen.

Hier kann der Schiedsrichter letztlich mit seiner Aussage beliebige, auch regelwidrige, Entscheidungen rechtfertigen. Was die Frage aufwirft ob ein Sportgericht auch sagen darf: nein, so war es nicht.

@WBB: Es müssen natürlich erhebliche Zweifel sein. Aber es ging ja auch darum aufzuzeigen wie schwierig diese Regelung von einem Sportgericht umsetzbar ist. Und das wäre natürlich auch im umgedrehten Fall so.
 

kahnsinn

Triple find ich gut
@Jörg: genau hier liegt halt die Grauzone. Nimm mal an der Schiri gibt für das Handspiel indirekten Freistoß und sagt anschließend: ich hab dort einen Rückpass wahrgenommen.


Der Unterschied zwischen einem Regelsverstoß und einer Fehlentscheidung liegt aber wo anders.

Der Schiedsrichter trifft eine Entscheidung nach seiner Wahrnehmung. Diese kann falsch oder richtig sein und ist noch kein Regelverstoß, auch wenn seine Entscheidung nach außen hin nicht den Regeln entspricht. :floet:

Bekundet der Schiri allerdings, dass er die Szene x so und so wahrgenommen, egal ob falsch oder richtig, und er trifft dann nicht die dazu passende Entscheidung, DANN liegt ein Regelverstoß vor, und nur dann hat der DFB laut aktueller Auffassung zu handeln.


Im aktuellen Fall ist das natürlich alles recht fragwürdig, denn der Schiri hat ja offenbar nicht gesehen, wie der Ball ins Tor ging, nur dass er im Tor lag. Ein Regelverstoß läge im aktuellen Fall wohl nur dann vor, wenn es eine Regel gäbe, dass der Schiri bei jedem erzielten Tor das Netz prüfen müsste.
 
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