Der nette Herr Klinsmann

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Vor ein paar Tagen fand ich im "Wühltisch" einer Buchhandlung die Klinsmann-Biographie von Michael Horeni für 1,99€.

Keine Ahnung inwieweit das ganze jetzt wirklich ernstzunehmen ist oder den Fakten entspricht,aber sollte auch nur 50 % des geschilderten den Tatsachen entsprechen,wünsche ich Uli Hoeneß und dem FC Bayern viel Glück in den kommenden Wochen und Monaten.

Sein Verhalten als Trainer einem Oliver Kahn,Lukas Podolski oder Marc van Bommel gegenüber,hätte den Spieler Klinsmann,im wahrsten Sinne des Wortes,zur Weißglut getrieben und geradewegs auf die Gehaltsliste eines neuen Vereins geführt.
Der Spieler Klinsmann war von Jugendtagen an nicht bereit sich unterzuordnen (was im Prinzip kein Fehler ist,aber man sollte sich fragen ob ein Mannschaftssport dann die richtige Alternative ist??)ließ sich bei allen seinen Stationen eine Stammplatzgarantie in den Vertrag schreiben und gab regelmäßig die Schuld an schlechten Leistungen und Torflauten den Trainern und deren Taktik. Sowohl in Tottenham,bei den Bayern,als auch in Genua forderte er ein Mitsprachrecht was Taktik und Aufstellung anbelangte und wenn Gross,Trappatoni,Boskov oder Menotti darauf nicht eingingen war der Jürgen weg. Der Inbegriff eines Fußballsöldners.
Treu war er nur der Deutschen Nationalmannschaft,vlt. auch weil der Bundestrainer Berti Vogts der einzige war der sich derartige Allüren gefallen ließ und sogar unterstützte. Seit der WM 1994 war Jürgen Klinsmann der heimliche und manchmal unheimliche Chef der Nationalmannschaft,der mibestimmte, wer mitspielen durfte.
Der bei der spielerisch vlt. miesesten WM einer Deutschen Nationalmannschaft,1998 in Frankreich, "seinen" Fußball durchsetzte und,für ihn völlig unverständlich,kläglich scheiterte.


Interessant auch was Uli Hoeness gut 10 Jahre bevor er ihn zum Cheftrainer ernannte über Jürgen Klinsmann meint

"...Diese Erfahrung mit einem Spieler der den ganzen Laden umkrempeln wollte,aber für sich gleichzeitig immer einen Notausgang offenhielt,falls er mit seinen Plänen scheitern sollte,und sich dann schnell der Verantwortung zu entziehen konnte,vergaß U.Hoeneß nicht. Knapp 10 Jahre später,als JK den Job des Bundestrainers übernommen hatte,lenkte der Bayernmanager immer wieder den Blick auf die Widersprüchlichkeiten,die er in dessen Arbeit und Haltung entdeckte.
Er störte sich vor allem an der Diskrepanz zwischen den Umwälzungen,die JK vorgenommen hatte,und dem geringem persönlichen Risiko,das dieser dabei einging. "Er hat die Fähigkeit,seine wahren Interessen und Beweggründe geschickt zu verschleiern",sagte er dazu.

Ich will es kurz machen.....der Autor haut keinesfalls auf die Person Jürgen Klinsmann ein. Er stellt ebenso die Stärken und Verdienste des 108-maligen Nationalspieler in den Vordergrund,aber unterm Strich bleibt ein Mensch und Sportler,der sich mit dem was er bis 2004 vorgelebt und gespielt hat (die Biographie endet übrigens 2005. Die Entwicklung die Klinsmann vom Spieler zum Trainer gemacht hat wird also nicht beleuchtet)aus heutiger Sicht ein paar Fragen gefallen lassen müßte.:mahnen:
 

Querdenker

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Ich will es kurz machen.....der Autor haut keinesfalls auf die Person Jürgen Klinsmann ein. Er stellt ebenso die Stärken und Verdienste des 108-maligen Nationalspieler in den Vordergrund,aber unterm Strich bleibt ein Mensch und Sportler,der sich mit dem was er bis 2004 vorgelebt und gespielt hat (die Biographie endet übrigens 2005. Die Entwicklung die Klinsmann vom Spieler zum Trainer gemacht hat wird also nicht beleuchtet)aus heutiger Sicht ein paar Fragen gefallen lassen müßte.:mahnen:

Ich habe mir das Buch auch gekauft und gelesen. Und ich muss ehrlich sagen, das Buch zeigt sowohl die negativen als auch die positiven des Herrn Klinsmann auf. Sowohl wie stark sich Klinsmann für den deutschen Fussball schon zu Zeiten als deutscher Nationalspieler , einsetzte. Als auch dafür, das Klinsmann seinen eigenen Kopf haben kann und alles dafür gab um seine Interessen zu verfolgen, bspw. durch seine Konflikte mit den Trainern. Ich meine Michael Horeni beschreibt schon sehr neutral das Leben von Klinsmann. Übrigens hat Horeni nach der WM 2006 ein letztes Kapitel für diese Biograhie verfasst, die herunterzuladen war vor einigen Monaten. Ich weiß nicht ob das immer noch so ist. Da musst du mal recherchieren. :zwinker3:
 

Cashadin

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Ich find das auch interessant, auch wenn es zur Lösung der aktuellen Probleme wenig beiträgt.

Momentan ist Klinsmann doch alles andere als experimentierfreudig, im Gegenteil: Er macht eher den Eindruck als werde er von der Medienrückmeldung getrieben. Wenn er noch was ändert dann doch nur weil ihm das vorher um die Ohren gehauen wurde. Van Bommel wird wieder spielen. Liegt es an einer verbesserung seines Defensivverhaltens? Oder an der Medienkritik an der Massnahme ihn rauszunehmen? Überhaupt: Innovative Massnahmen? Von wegen, Bayern wird heute in Karlsruhe (mal von Oddo und Rensing abgesehen) wohl wieder so auflaufen wie vor einem Jahr.

Und warum? Schwer zu sagen, doch (um zum Thema des Threads zurückzukommen) einen Klinsmann der einfach seinen eigenen Kopf durchsetzt und nichts auf die Meinung anderer gibt wäre mir momentan ganz recht.

Der den wir haben liest mir offenbar zu viele Zeitungen. Und reagiert darauf wenn irgendwer ruft die "vielen Experimente sind schuld" ohne drüber nachzudenken: "Welche Experimente eigentlich?"
 

Querdenker

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@ Cashadin:

Momentan ist Klinsmann doch alles andere als experimentierfreudig, im Gegenteil: Er macht eher den Eindruck als werde er von der Medienrückmeldung getrieben. Wenn er noch was ändert dann doch nur weil ihm das vorher um die Ohren gehauen wurde. Van Bommel wird wieder spielen. Liegt es an einer verbesserung seines Defensivverhaltens? Oder an der Medienkritik an der Massnahme ihn rauszunehmen?

Naja ich gehe mehr davon aus das Hoeneß ihm den Rat gegeben hat, seinen Kapitän wieder aufzustellen. Andererseits versucht Klinsmann wieder seinen aggressiven Leader ins Spiel zu bringen. Heute muss Aggressivität auf den Platz herrschen, besonders von Seiten des FC Bayern! Es müssen 3 Punkte her, sonst ist die Hölle los in der Säbener Straße.

Überhaupt: Innovative Massnahmen? Von wegen, Bayern wird heute in Karlsruhe (mal von Oddo und Rensing abgesehen) wohl wieder so auflaufen wie vor einem Jahr.

Was hast du erwartet? Das Kroos und Breno Stammspieler unter Klinsmann werden? Weshalb sollte Klinsmann nicht seine bewährten Kräfte nutzen?
Es geht bei Klinsmanns Philosophie doch nicht darum Spieler aufzustellen, die von allen Seiten nicht erwartet wurden. Er möchte das Spiel, die Philosophie der Mannschaft verändern, klar das da bewährte Kräfte nicht links liegen gelassen werden.
 

Cashadin

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Oh, das ist ganz einfach. Ich habe es nicht gesagt, und du hast es gedacht. So komme "ich" darauf. :zwinker3:

Fussball ist ein kurzlebiges Geschäft. Ja, Van Bommel hatte eine sehr starke Phase zu Beginn der letzten Saison zusammen mit Ze Roberto. Dort waren sie bis Spieltag 10 überragend...danach ging es aber auch schon bei Van Bommel nach unten mit der Leistung.

Die Probleme die er in dieser Saison hat hat er auch in der letzten Rückrunde schon gezeigt. Nur: Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum dass es nun schon in den Medien "Aktionismus" ist wenn ein Spieler nach schlechten Leistungen herausgenommen wird. Und der Trainer auf diese Kritik anspricht, sich davon leiten und treiben lässt anstatt sie zu ignorieren.

Den Mythos des Experimentierfreudigen hat Klinsmann immer noch. Nur echte Experimente macht er nicht. Den Mythos desjenigen der mit dem Kopf durch die Wand geht hat er noch. Er tut es nur nicht, er macht das was man ihm sagt und was man lesen kann. Das was in der Öffentlichkeit von ihm gefordert wird ist konservativer zu sein - und was Klinsmann aktuell tut ist konservativ, und das drückt sich aktuell in Taktik und Aufstellung aus. Obwohl in dieser Mannschaft sehr wohl Ansatzpunkte für Änderungen bei beidem vorhanden wären.
 

Querdenker

Mitglied
@ Cashadin:

Fussball ist ein kurzlebiges Geschäft. Ja, Van Bommel hatte eine sehr starke Phase zu Beginn der letzten Saison zusammen mit Ze Roberto. Dort waren sie bis Spieltag 10 überragend...danach ging es aber auch schon bei Van Bommel nach unten mit der Leistung.

Ich kann mir nicht vorstellen, das Ottmar Hitzfeld einen Mark van Bommel aus Dankbarkeit die meisten Spieltage aufgestellt hatte. Das wäre nicht Hitzfeld, wenn er nicht das Potenzial seines damaligen Kaders ausgenutzt hätte, aus Dankbarkeit.

Die Probleme die er in dieser Saison hat hat er auch in der letzten Rückrunde schon gezeigt. Nur: Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum dass es nun schon in den Medien "Aktionismus" ist wenn ein Spieler nach schlechten Leistungen herausgenommen wird. Und der Trainer auf diese Kritik anspricht, sich davon leiten und treiben lässt anstatt sie zu ignorieren.

Das ist deine Annahme. Es gibt aber noch andere. Zum Einen kann es sein das Hoeneß seinen Trainer unter die Arme gegriffen hat, ihm gesagt hat: "Jürgen, du kannst doch nicht deinen Kapitän auf die Bank setzen. Passiert das nocheinmal und mal angenommen ihr verliert in Karlsruhe, dann stehst du direkt in der Schusslinie der Medien. Stell den Mark mal besser auf." Zum Anderen ist das System auch von Ribery abhängig. Ribery ist nun wieder fit, er hat nun Spielpraxis sammeln können und nun kann sich wieder alles nach ihm richten. Kann schon sein das Klinsmann damit zusammenhängend auch sein Kapitän in das System seiner Bayern- Spieler einsortieren möchte.
Hast du vielleicht auch daran gedacht, das Klinsmann in en letzten 7 Tagen mal die letzten Spieltage analysiert hat und sich ganz von alleine für dieses System entschieden hat, welches zufällig dem der Forderungen der Medien entspricht?

Den Mythos des Experimentierfreudigen hat Klinsmann immer noch. Nur echte Experimente macht er nicht. Den Mythos desjenigen der mit dem Kopf durch die Wand geht hat er noch. Er tut es nur nicht, er macht das was man ihm sagt und was man lesen kann. Das was in der Öffentlichkeit von ihm gefordert wird ist konservativer zu sein - und was Klinsmann aktuell tut ist konservativ, und das drückt sich aktuell in Taktik und Aufstellung aus. Obwohl in dieser Mannschaft sehr wohl Ansatzpunkte für Änderungen bei beidem vorhanden wären.

Hoeneß wird Klinsmann genau die konservative Herangehensweise nach den Spielen gegen Bremen und Hannover geraten haben. Aber Experimentieren des Trainers bedeutet ja nicht nur andere Spieler aufzustellen, sondern auch verschiedene Laufwege/Spielweisen neu in das System zu integrieren, worauf die Spieler entsprechend ihrer Position eingestellt werden.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Und genau dies halte ich dort für den falschen Weg. Dem Ansehen des Trainers in der Mannschaft tut man einfach generell keinen gefallen wenn man ihm sportliche Ratschläge seitens der Vereinsführung vorgibt. Natürlich nehmen da die Medien auch wieder nur auf was man ihnen seitens des Vereins gibt. Doch diese Getriebenheit war auch bei Hitzfeld letztlich ein Problem. Klinsmann ist auf dem gleichem Weg. Er lässt sich von Vorwürfen treiben, und schafft so die Motivation für diese.
 

Querdenker

Mitglied
Und genau dies halte ich dort für den falschen Weg. Dem Ansehen des Trainers in der Mannschaft tut man einfach generell keinen gefallen wenn man ihm sportliche Ratschläge seitens der Vereinsführung vorgibt. Natürlich nehmen da die Medien auch wieder nur auf was man ihnen seitens des Vereins gibt. Doch diese Getriebenheit war auch bei Hitzfeld letztlich ein Problem. Klinsmann ist auf dem gleichem Weg. Er lässt sich von Vorwürfen treiben, und schafft so die Motivation für diese.

Ein Ratschlag ist keine Verpflichtung zu etwas.
Ich nehme an Klinsmann hat von der Zeit als Bundestrainer viel dazugelernt, zum Beispiel nicht jede (konstruktive) Kritik als Angriff zu verstehen, sondern sie wirklich zu akzeptieren und damit besser umzugehen, daraus zu lernen.
Außerdem ist es doch unklar, inwiefern Hoeneß wirklich noch bei der Mannschaft dabei ist, bspw. bei Traininingseinheiten oder letzte Taktikbesprechungen vor den Spiel. Es ist unklar, inwiefern sich Hoeneß da noch einmischt. Ich kann mir nur vorstellen, das Klinsmann und Hoeneß nach jeden Spieltag sich einmal unter vier Augen zusammensetzen und verschiedenes beratschlagen.

Die Medien und auch wir können darüber nur spekulieren. Nur ist es ein Fehler, Klinsmann als uneinsichtig, egoistisch, oberflächlich und/oder stur etc. anzusehen. Das ist vielleicht der völlig falsche Ansatz. Dann kann ja nur ein falsches Bild über Klinsmann und der Mannschaft entstehen.
 

Icke

Exil-Berliner
Ohhh, welch Erkenntnis. Da unterscheidet sich der Spieler Klinsmann doch tatsächlich vom Trainer Klinsmann:eek: Vergleich das ganze doch auch nochmal am Beispiel Sammer. Du wirst kaum glauben, wie verschieden er als Spieler und als Trainer war bzw wohl auch noch ist...
 

Querdenker

Mitglied
Ohhh, welch Erkenntnis. Da unterscheidet sich der Spieler Klinsmann doch tatsächlich vom Trainer Klinsmann:eek: Vergleich das ganze doch auch nochmal am Beispiel Sammer. Du wirst kaum glauben, wie verschieden er als Spieler und als Trainer war bzw wohl auch noch ist...

Habe ich in meinen letzten Beitrag über den "Spieler Klinsmann" gesprochen? Nein. :zwinker3:
 
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