Jäggi: Einig mit Kurt Jara
FUSSBALL: Personalkonzept noch nicht erfüllt - Romeo auf Brautschau
KAISERSLAUTERN (zkk). Der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern in der Saison 2005/2006 wird Kurt Jara heißen. „Wir sind uns einig", verkündete FCK-Boss René C. Jäggi gestern.
„Ich würde gerne bleiben - wenn die Mannschaft verstärkt wird. In meinem Alter geht es nicht mehr so sehr ums Geld, ich will aber eine Mannschaft haben, mit der ich oben mitspielen kann", beschreibt der 54 Jahre alte Trainer (augenzwinkernd) seinen Standpunkt. Er will sein Personalkonzept abgesegnet wissen, ehe er sich weiter an den FCK bindet.
„Wir spielen am Limit", lautet die Einschätzung des Trainers. Worte, auch ausgesprochen, um in den Verhandlungen die Forderung nach Verstärkungen zu untermauern.
„Das läuft ganz locker, wir haben keine Eile", veranschaulicht Jäggi. Er weiß um den Wunschkatalog des Trainers. „Er will einige Dinge von uns erfüllt sehen. Ich glaube, das Problem lässt sich lösen. Die Dinge, die Kurt Jara fordert, sind nicht unrealistisch", bestätigt Jäggi. Er schätzt „seinen" Trainer als „Realo" und als Fachmann. Der Vereinschef möchte den Trainerstab mit Co-Trainer Manfred Linzmaier und Torwart-Trainer Gerald Ehrmann zusammenhalten. Nach seinem Karriereende, also frühestens 2007, soll Torwart Thomas Ernst (37) in die Vereinsarbeit eingebunden werden. „Thomas hat im ZDF-Sportstudio wieder gezeigt, welch ein Super-Typ er ist", schwärmt Jäggi, der in dem zur Nummer 1 aufgestiegenen Routinier einen Top-Repräsentanten sieht.
Gerüchte, Kurt Jara wolle den Argentinier Romeo in die Pfalz holen, bestätigt der Coach nicht. Er dementiert sie aber auch nicht. „Ich habe nur gesagt, dass Romeo seine Qualitäten hat, sprich eine überragende Quote", sagt Jara, der den klassischen Mittelstürmer im Januar 2002 zum Hamburger SV holte. Jara-Nachfolger Klaus Toppmöller und Thomas Doll, der aktuelle HSV-Coach, hielten wenig von dem 27-Jährigen. Er passte nicht in ihr System, nahm Reißaus von der Ersatzbank und wurde jetzt an RCD Mallorca ausgeliehen. Im Sommer geht Romeo wieder auf Brautschau ...
„Klar ist: Romeo ist kein Konterspieler. Es wird ja kritisiert, dass er im Spiel zu wenig Ballkontakte habe. Aber was nützt mir einer, der 100 Ballkontakte hat, aber kaum ein Tor macht? Entscheidend ist die Quote und die ist bei Romeo überragend", analysiert Kurt Jara. Fakt ist: Der 1,77 Meter große Angreifer kam in 77 Bundesliga-Einsätzen auf 35 Tore.
„Es tut gut, dass der Abstand da ist, dass man nicht nach einer Niederlage sofort wieder zittern muss. Das bringt Ruhe in das ganze Umfeld und in den Verein", bemerkt Marco Engelhardt mit Blick auf die Tabelle. Er gehört zu den Säulen der Mannschaft, er attestiert seinem Trainer kühlen Kopf in heißen Tagen: „Der Trainer ist nie hektisch geworden. Er hat sein Konzept immer ruhig durchgezogen."
Zu dieser Mannschaft bekannt hat sich der Vereinschef auch, als es gar nicht lief, viele in der Fußball-Pfalz nach der Ablösung des Cheftrainers schrien. „Diese Mannschaft hat Charakter. Wenn ich sehe, wie sich das entwickelt hat, welches Potenzial sie besitzt, dann bin ich sehr zufrieden, vor allem, weil ich ja keine Ahnung von Fußball habe ...", flechtet René C. Jäggi gerne - mit Sarkasmus - die Erinnerung an die Kritik während der Herbststürme in seine Statements ein. Jäggi: „Diese Mannschaft kostet 14, 15 Millionen. Im letzten Jahr hat sie 29 Millionen Euro gekostet ..."
ron.de