Ich kann das zumindest nur unterschreiben. Das besondere am Profifußball im Vergleich zu anderen Branchen liegt darin, dass hier die "Kunden" wirklich mit Herzblut dabei sind - da ist eine so technokratische Sicht auf die Dinge fehlt am Platze. Wenn ich mit meinem Panasonic Fernseher unzufrieden bin, kaufe ich das nächste mal einen von Philips oder einer anderen Marke, ganz einfach. Da handelt der Kunde rational. Aber im Profifußball sind zumindest die langjährigen Fans mit echten Emotionen dabei. Und das sollte man nicht aufs Spiel setzen. Wenn die Anhänger merken, dass die Verwantwortungsträger in den Vereinen sie nur als Kunden sehen, die man "gewinnmaximierend" ausnehmen kann, ist die Gefahr groß, dass sie sich abwenden bzw. das ganze deutlich nüchterner sehen - was sie in diesem Fall auch tun sollten, Stichwort "kritischer Fan".
Wenn die Vereine ihre Anhänger wie Kunden behandeln, sollten sie sich nicht wundern, wenn die Kunden sich mittelfristig ebenfalls wie welche verhalten - dann sollten sie sich aber auch nicht wundern, wenn die Stimmung in den Stadien schlechter wird. Kunden wollen gute Leistung sehen und unterhalten werden, aber selbst Stimmung machen? Man hat ja schließlich bezahlt. Und sie sollten sich vor allem auch nicht wundern, wenn die Zuschauer bei andauernder schlechter Leistung wegblieben - aus Kundensicht wäre es wenig rational, ein minderwertiges Produkt zu einem hohen Preis zu kaufen...