Erfolg mit/dank offensivem Fußball?

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Rein vom Potenzial her mag das stimmen. Aber hier geht es ja darum, dieses Potenzial auch umzusetzen, sprich abzurufen. Dies gelingt den Jungs aus Hoffenheim (derzeit) besser.
 

Blubb

Aktives Mitglied
Es kam ja sehr oft die Kritik, dass gerade Spitzenspiele in der buli sehr bieder daher kamen. Diese Saison haben wir aber schon viele sehr unterhaltsame von diesen gesehen, in denen tataechlich beide Mannschaften nach vorne spielen.

Zu hoffenheim: Keine Mannschaft haette es so geschafft, Hamburg so auseinaderzunehmen in den ersten Minuten. Da ist vielleicht noch die fehlende Motivation dabei, das Spiel am DO usw, aber der groesste Unterschied war, dass die TSG unglaublich aggressiv und lauffreudig angefangen haette. Da wurde mit 2-3 Mann immer schon in deren Haelfte drauf gegangen. Die Schalker zb haetten sich nicht eine torchance herausgespielt, weil sie immer etwas defensiver denken und lieber die Raeume eng machen. Das ist momentan schon ein starkes Umdenken, was sicher auch grad durch die neuen Trainer gekommen ist (Klinsmann, Jol, Klopp, auch Rangnick nicht zu vergessen, labbadia, wobei Leverkusen schon immer offensiv gespielt hat).

Das macht die Mannschaften jetzt nicht zwingend besser bzw erfolgreicher. Und es ging hier NIE um Real oder Barca, die sowas natuerlich auch dank nem dicken Bankkonto und viel besseren Spielern viel besser hinbekommen (aber auch nicht zwingend, siehe Barca letzte Saison, Real davor).
 

Waschbaerbauch

Kapitän Team Franziskaner
es zeigt sich vor allem aber auch eins: keine mannschaft, die eine offensive gangart bevorzugt, kann eine wirklich sichere abwehr aufweisen.

zeigt sich im übrigen auch bei lautern in der zweiten liga. letztes jahr war die abwehr noch das glanzstück, jetzt wo offensiver, schöner gespielt wird (manchmal auch nur werden soll...) ist nahezu jede chance des gegners drin. mit den gleichen spielern wohlgemerkt.
 

gary

Bekanntes Mitglied
es zeigt sich vor allem aber auch eins: keine mannschaft, die eine offensive gangart bevorzugt, kann eine wirklich sichere abwehr aufweisen.

Barcelona in der CL-Sieg Saison kam sowohl in Offensive als auch Defensive dem perfekten Fußball schon ziemlich nahe.
Offensiv war der Jahrgang ohnehin kaum zu toppen und zumindest in der CL haben sich die Gegner auch an der Defensive allesamt die Zähne ausgebissen.

Auch Arsenal hatte zu Zeiten des schönsten Fußballs nicht die Defensive vergessen, wie es z.b. Werder immer noch wieder gerne tut.

Und auch Zenit hat eigentlich keine schlechte Abwehr bei einer meist gnadenlos offensiven Ausrichtung.
 

veltins_vom_fass

augmentiert
Was mich ein wenig irritiert...ja...regelrecht verwundert (oder habe ich das schlichtweg falsch in Erinnerung?)...warum hat der VfB und der S04...unter Ralf Rangnick eigentlich nicht wirklich für derart offensiven und erfrischenden Fußball gestanden?
Denn primär wird Hoffenheims Erfolg und Spielweise ja nun einmal mit dem guten Ralf in Verbindung gebracht. Lag es wirklich "nur" am fehlenden, spielerischen Potenzial?

Was Rangnick bei Schalke angeht hast du da schlichtweg was falsch in Erinnerung.
Rangnick hat nach der Demission Heynckes´ die Königsblauen von Platz 18 auf Rang 2 hinter in dem Jahr übermächtige Bayern geführt. S04 spielte nur 2 oder 3 mal Unentschieden, in den übrigen - oft siegreichen - Spielen waren öfters mal spektakuläre, torreiche Begegnungen dabei. Bedauere bis heute ein wenig, dass er damals ohne echte Not gegangen wurde. :frown: Bin mir ziemlich sicher, dass wir uns mit Rangnick an der Seitenlinie 2007 nicht mehr von Stuttgart hätten einholen lassen...
 

veltins_vom_fass

augmentiert
Zu hoffenheim: Keine Mannschaft haette es so geschafft, Hamburg so auseinaderzunehmen in den ersten Minuten. Da ist vielleicht noch die fehlende Motivation dabei, das Spiel am DO usw, aber der groesste Unterschied war, dass die TSG unglaublich aggressiv und lauffreudig angefangen haette. Da wurde mit 2-3 Mann immer schon in deren Haelfte drauf gegangen. Die Schalker zb haetten sich nicht eine torchance herausgespielt, weil sie immer etwas defensiver denken und lieber die Raeume eng machen. Das ist momentan schon ein starkes Umdenken, was sicher auch grad durch die neuen Trainer gekommen ist (Klinsmann, Jol, Klopp, auch Rangnick nicht zu vergessen, labbadia, wobei Leverkusen schon immer offensiv gespielt hat).

Vielleicht hätten sich die Schalker mit dieser defensiven Grundhaltung aber auch nicht so abschießen lassen wie die Hamburger und hätten zumindest unentschieden gespielt. Womöglich wäre ja sogar mal ein Konter erfolgreich abgeschlossen worden, zur Not über einen Standard...
sieht vielleicht nicht so supidupi toll aus wie bei Werder, Bayern oder Hamburg, aber mag im Endeffekt doch effektiver sein.
 

Soccerking

Im Heimaturlaub
Vielleicht hätten sich die Schalker mit dieser defensiven Grundhaltung aber auch nicht so abschießen lassen wie die Hamburger und hätten zumindest unentschieden gespielt. Womöglich wäre ja sogar mal ein Konter erfolgreich abgeschlossen worden, zur Not über einen Standard...
sieht vielleicht nicht so supidupi toll aus wie bei Werder, Bayern oder Hamburg, aber mag im Endeffekt doch effektiver sein.

Du glaubst das Schalke mit seiner Abwehr dem Wirbel der Hoffenheimer gewachsen ist? Das halte ich für mutig. Ein Bordon (im Alter soll Schwindelanfälle aber normal sein) oder Rafinha würden doch Knoten in den Beinen haben so wie ich das bisher gesehen habe.
 

veltins_vom_fass

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Du glaubst das Schalke mit seiner Abwehr dem Wirbel der Hoffenheimer gewachsen ist? Das halte ich für mutig. Ein Bordon (im Alter soll Schwindelanfälle aber normal sein) oder Rafinha würden doch Knoten in den Beinen haben so wie ich das bisher gesehen habe.

Bordon ist ungeachtet seiner 32 Jahre einer der besten IV´s der Liga, Rafinha einer der besten Rechtsaußen. Die lediglich 8 Gegentore in der Liga kommen nicht von ungefähr. Schalke lässt in der Defensive traditionell verdammt wenig zu, wieso sollte das gegen Hoffenheim nicht auch klappen?!?
 

Blubb

Aktives Mitglied
Vielleicht hätten sich die Schalker mit dieser defensiven Grundhaltung aber auch nicht so abschießen lassen wie die Hamburger und hätten zumindest unentschieden gespielt. Womöglich wäre ja sogar mal ein Konter erfolgreich abgeschlossen worden, zur Not über einen Standard...
sieht vielleicht nicht so supidupi toll aus wie bei Werder, Bayern oder Hamburg, aber mag im Endeffekt doch effektiver sein.

Ne, ganz sicher nicht.

Ja, man steht damit hinten sicherer, deswegen lassen viele Trainer auch so spielen.

Aber: Schalke hat nur eine Niederlage, Leverkusen 3, Hoffenheim 2. Was hat diese defensive Spielweise gebracht?

Richtig, lauter Unentschieden wie 0:0 gg Bielefeld, aber auch sonst oft nur knappe 1:0 Siege.

Und die Abwehr wirkt keinesfalls so sicher, wenn sie mal unter Druck gerät. In einer Liga musst du als Spitzenmannschaft nach vorne spielen und versuchen deine Spiele zu gewinnen.

Mit 20 Siegen und 10 Niederlagen hast du 60 Punkte, Mit 10 Siegen und 20 Unentschieden bist du ungeschlagen, aber hast dennoch nur 50 Punkte. Und deswegen sind Hoffenheim und Leverkusen vorne, ja selbst Bayern ist mit doppelt sovielen Niederlagen vor Schalke.

Btw denke ich, dass das Spiel 1:1 ausgeht am Sonntag. Die Schalker werden sehr defensiv spielen und irgendwie fallen schon 2 Tore.
 

veltins_vom_fass

augmentiert
Ne, ganz sicher nicht.

Ja, man steht damit hinten sicherer, deswegen lassen viele Trainer auch so spielen.

Aber: Schalke hat nur eine Niederlage, Leverkusen 3, Hoffenheim 2. Was hat diese defensive Spielweise gebracht?

Richtig, lauter Unentschieden wie 0:0 gg Bielefeld, aber auch sonst oft nur knappe 1:0 Siege.

Und die Abwehr wirkt keinesfalls so sicher, wenn sie mal unter Druck gerät. In einer Liga musst du als Spitzenmannschaft nach vorne spielen und versuchen deine Spiele zu gewinnen.

Mit 20 Siegen und 10 Niederlagen hast du 60 Punkte, Mit 10 Siegen und 20 Unentschieden bist du ungeschlagen, aber hast dennoch nur 50 Punkte. Und deswegen sind Hoffenheim und Leverkusen vorne, ja selbst Bayern ist mit doppelt sovielen Niederlagen vor Schalke.

Btw denke ich, dass das Spiel 1:1 ausgeht am Sonntag. Die Schalker werden sehr defensiv spielen und irgendwie fallen schon 2 Tore.


Das "effektiver" bezog sich in dem Moment eher speziell auf den möglichen Ausgang der Hoffenheim-Partie (wie´s tatsächlich ausgeht, werden wir ja Mitte Dezember erfahren). Das es Spiele gibt, bei denen der Schalker Sicherheitsfußball weniger angebracht ist, zeigte u.a. das Spiel gegen Bielefeld: S04 war über 90 Minuten nicht in der Lage, den entscheidenden Treffer gegen den Abwehrriegel zu setzen. In München hielten die Arminen auch lange das 1:1, dennoch hatte man ob des Münchner Drucks nie das Gefühl, dass die Bayern das Spiel nicht gewinnen würden...

Ich glaube, die große Kunst besteht darin, bei guten oder konterstarken Gegnern nicht ins offene Messer zu laufen und es andererseits bei offensichtlich harmlosen Gegnern nicht zu vorsichtig angehen zu lassen. Wenn man dann noch angesichts der Belastung durch internationale Spiele die Kräfte zu dosieren weiß, ist man Meisterschaftskandidat.

Weil das was Hoffenheim derzeit in der Offensive so abliefert, die betagte Schalker Hintermannschaft ganz schnell ins Schwimmen bringen könnte!?

Hmm, Westermann ist 24, Rafinha 22, Kobiashvili 31 (der demnächst wohl wieder durch den 24jährigen Pander ersetzt wird) und Bordon 32. Verstehe nicht, wo die Abwehr da "betagt" sein soll. Und selbst wenn: nicht immer sind "alte" Spieler so schlecht wie in Dortmund vergangene Saison.
PS: Mit Höwedes steht der Nachfolger für Bordon, sollte er mal zu "betagt" werden bereits bereit. Vorerst aber ist er (Bordon) Teil der besten IV der Liga.:hammer:
 

Blubb

Aktives Mitglied
Das "effektiver" bezog sich in dem Moment eher speziell auf den möglichen Ausgang der Hoffenheim-Partie (wie´s tatsächlich ausgeht, werden wir ja Mitte Dezember erfahren). Das es Spiele gibt, bei denen der Schalker Sicherheitsfußball weniger angebracht ist, zeigte u.a. das Spiel gegen Bielefeld: S04 war über 90 Minuten nicht in der Lage, den entscheidenden Treffer gegen den Abwehrriegel zu setzen. In München hielten die Arminen auch lange das 1:1, dennoch hatte man ob des Münchner Drucks nie das Gefühl, dass die Bayern das Spiel nicht gewinnen würden...

Ich glaube, die große Kunst besteht darin, bei guten oder konterstarken Gegnern nicht ins offene Messer zu laufen und es andererseits bei offensichtlich harmlosen Gegnern nicht zu vorsichtig angehen zu lassen. Wenn man dann noch angesichts der Belastung durch internationale Spiele die Kräfte zu dosieren weiß, ist man Meisterschaftskandidat.



Hmm, Westermann ist 24, Rafinha 22, Kobiashvili 31 (der demnächst wohl wieder durch den 24jährigen Pander ersetzt wird) und Bordon 32. Verstehe nicht, wo die Abwehr da "betagt" sein soll. Und selbst wenn: nicht immer sind "alte" Spieler so schlecht wie in Dortmund vergangene Saison.
PS: Mit Höwedes steht der Nachfolger für Bordon, sollte er mal zu "betagt" werden bereits bereit. Vorerst aber ist er (Bordon) Teil der besten IV der Liga.:hammer:

Alles auch richtig. Die Balance muss stimmen, aber ich kann ehrlich gesgat nicht verstehen, warum Rutten v.a. mit den neuen Verpflichtungen nicht auch mal einen offensiveren Fußball spielen lässt. Am Personal kanns insofern nicht liegen, da man da schon richtig gute hat. Es fehlt ein eher grundlegendes offensives Denken.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Rein vom Potenzial her mag das stimmen. Aber hier geht es ja darum, dieses Potenzial auch umzusetzen, sprich abzurufen. Dies gelingt den Jungs aus Hoffenheim (derzeit) besser.

Ich denke es waren vor allem unterschiedliche Situationen. Nach Stuttgart kam er in einer Krisenphase, nachdem er dort in der Saison 98/99 der vierte Trainer war. Die hat er dann stabilisiert - wieder auf Rang 8 geführt - und stürzte nach 2 Spielzeiten ab.

Allerdings auch mit Adhemar, Dundee und Ganea im Sturm. Es lag sicher dort auch an der Personalpolitik.

Aber Hoffenheim ist nicht Ragnicks erste Station bei der er für Offensivfurore sorgt. Gerade sein erstes Jahr in Hannover sollte man sich da in Erinnerung holen, dort stieg er mit insgesamt 93 Toren für die 96er auf. Das war die Saison als ein Simak, Krupnikovic, Stendel und Kaufmann überagten.

Konzeptionell war dies durchaus ähnlich aufgebaut um Spieler deren Stärken er gut ausnutzte.
 

veltins_vom_fass

augmentiert
Alles auch richtig. Die Balance muss stimmen, aber ich kann ehrlich gesgat nicht verstehen, warum Rutten v.a. mit den neuen Verpflichtungen nicht auch mal einen offensiveren Fußball spielen lässt. Am Personal kanns insofern nicht liegen, da man da schon richtig gute hat. Es fehlt ein eher grundlegendes offensives Denken.

Wo es im schlimmsten Fall hinführen kann, wenn man (zu) offensiv spielt, hat die erste Halbzeit gegen Bayern gezeigt: S04 stürmt - Bayern schießt die Tore...
Es ist zwar müßig zu spekulieren, was eine etwas kontrolliertere Spielweise der Knappen am Endergebnis geändert hätte, zumal man auch anerkennen muss, dass die Bayern ihre zwei Konter exzellent vorgetragen haben, aber dennoch darf man trotz offensiver Grundordnung (die Idee, Bayerns Offensivspiel durch Pressing zu unterbinden war ja grundsätzlich eine sehr gute Idee) die Bayern nicht zweimal vor dem eigenen Tor so frei kombinieren lassen!
Bin fast geneigt zu sagen: Schuster, bleib bei deinen Leisten.
 
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