Festung Stadion!

AIRwin

The boss keeps rockin´
Seit etlichen Jahren, wohl auch bedingt durch den Um-/Neubau etlicher Stadien zu Arenen, ist auffällig, dass es kaum noch Stadien gibt welche als berühmt berüchtigt gelten.

Partien wo der Auswärtsmannschaft schon zwei Tage vor dem Spiel die Schweissperlen auf der Stirn standen... nur bei dem bloßen Gedanken an die Atmosphäre, das Stadion.

Jahrelang galten sowohl der Betzenberg als auch das Westfalenstadion als die "Angstmacher" unter den Spielern.

"Wer 2:0 führt, der stets verliert"... so war es zumindest desöfteren auf dem Betzenberg. Selbst wenn man bis zur 80. Minute diese Führung halten konnte, konnte man sich ebenso sicher sein, dass die letzten 10 Minuten kein Zuckerschlecken werden würden... paradiesische Zustände für Zocker...

Nun hat der Betzenberg die vergangen Jahre viel von seinen Charakteristika eingebüsst. Er ist weiss Gott keine Hölle mehr...
Wie es bei dem WFS aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen. Vielleicht bin ich zu oft vor Ort als einen ungetrübten Blick auf die Verhältnisse werfen zu können. :zucken:

Auch der Bökelberg galt stets als unangenehm zu spielen. Durch die neue Arena hat sich diesbezüglich auch dort einiges verändert.

Welche Stadien (vor allem in Deutschland) genießen bei Euch dennoch den Ruf einer Festung?

PS: Lasst bei Eurer Beurteilung bitte die dort spielenden Mannschaften größtenteils außen vor. Dass der FCB schwer zu bezwingen ist, ist nicht wirklich überraschend. Die würden aber auch auf jedem Dorfplatz ihre Punkte einfahren.
Demnach beurteilt nach Atmosphäre, "Hitzigkeitscharakter" oder sonstigen Aspekten.
 

zariz

Bekanntes Mitglied
der_kalich schrieb:
Bayern und Hertha duerften die Heimstaerksten Teams sein.
nicht ganz richtig :zwinker3:

1 Bayern München 41
2 VfB Stuttgart 38
3 Bayer Leverkusen 36
4 FC Schalke 04 35
5 Hertha BSC 31
6 VfL Wolfsburg 30


aber ich denke das airwin ein wenig was anderes gemeint hat :fress:

EDIT: ach ja... beachtlich ist hier auch dynamo dresden... daheim 5er, auswärts 17er :zwinker3:
 

Teddy

Huck Finn
AIRwin schrieb:
PS: Lasst bei Eurer Beurteilung bitte die dort spielenden Mannschaften größtenteils außen vor. Dass der FCB schwer zu bezwingen ist, ist nicht wirklich überraschend. Die würden aber auch auf jedem Dorfplatz ihre Punkte einfahren.
Demnach beurteilt nach Atmosphäre, "Hitzigkeitscharakter" oder sonstigen Aspekten.

@ Kalich: Guckst du? :zwinker3:

Hm, von der Atmosphäre denke ich das WSF, die Turnhalle aber auch die AOL Arena in Hamburg...
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Für mich gibt es in Deutschland keine "Festung Stadion". Jeder kann inzwischen überall gewinnen und irgendwie scheißt sich auch niemand mehr in die Hosen wenn er nach Dortmund, Lautern, Gelsenkirchen oder sonstwo hinfährt. Die einzige Festung ist das Olympiastadion in München. Das liegt aber wohl weniger am Stadion wie du schon richtig bemerkt hast. Vielleicht wird ja die Allianz-Arena zur Festung. :zucken:

Im Ausland würde ich die "Anfield Road" zur Festung zählen. Allerdings nur bei internationalen Spielen. In der Liga ist diese ebenfalls einnehmbar. Ansonsten fällt mir nur eine Festung ein: Das "Stadion na Maksimiru" in Zagreb. Die kroatische Nationalmannschaft hat dort seit ihrem Bestehen kein einziges Spiel verloren und die Fans haben daran großen Anteil :spitze: Bei Dinamo Zagreb sieht die Sache dann allerdings wieder anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
@ AIRwin:

100% Agree! Exakt diese Thematik beschäftigt mich auch schon seit einiger Zeit. Mögliche Ursachen gibt es wohl einige. Mit ausschlaggebend ist sicherlich die Tatsache, dass bspw. der BVB und der FCK schon seit Jahren den eigenen, sportlichen Erwartungen/Zielsetzungen hinterherlaufen. Das diese Erfolgslosigkeit sich auch auf die Stimmung im Stadion auswirkt, ist - für die jeweiligen Fans - zwar keine Auszeichnung, aber imho auch irgendwie verständlich.
Ein weiterer Grund ist aber sicherlich auch der Trend zu "Familienfreundlichen-Arenen", in denen Stimmung, wie sie früher einmal herrschte, vom nicht selten auserlesenen Stammpublikum wohl schlichtweg nicht (mehr) erwünscht ist....

MFG!
 

zariz

Bekanntes Mitglied
AIRwin schrieb:
Zariz scheint das "PS" gelesen zu haben... :hammer:
deswegen habe ich ihm ja auch gesagt, dass er es wohl nicht ganz verstanden hat... oder mißverstehe ich jetzt etwas :gruebel: :zucken:

mir fallen zumindest ein paar zweitligisten ein: aachen, dresden und unterhaching.... ok, der letzte war ein gag :zahn:
 

Teddy

Huck Finn
Bei Lautern liegt der Grund meines Erachtens auch nicht nur im Sportlichen wie vielleicht bei Dortmund (obwohl die Stimmung in Dortmund meines Erachtens die letzten Jahre nicht unbedingt schlechter geworden ist), sondern finde ich das der Betzenberg durch die Umbauten auch verschandelt wurde...
 

AIRwin

The boss keeps rockin´
@Kerp

In Dortmund liegt es, so paradox es scheinbar auch klingen mag, an den zumeist 80.000 Zuschauern.
Stimmung wird jedoch nach wie vor nur von der Süd kreiert. Dass diese mit nunmehr 25.000 Fans nicht gerade einfach zu koordinieren ist (hinzu kommen noch die Ecken), mag sich zwar blöde anhören, ist aber so.
Wenn die Stimmung in DO überschwappt, ist es schon extrem laut. Nur ist dies leider nicht auf Dauer durch zu ziehen.

Mal ein kleines Beispiel aus dieser Saison:
DFB-Pokalspiel gegen Unterhaching. Nicht gerade ein Kracher, ohne Frage. Hinzu kam noch, dass es vorm Spieltag zwei Tage lang durchregnete.
Nun waren es ca. 20.000 Zuschauer im Stadion und die Stimmung erinnerte sehr an frühere Zeiten. Mehr oder minder geballt auf dem Unterrang, besser zu koordinieren und nunmal keine "Erfolgsfans" (bitte darüber jetzt keine Debatte führen... danke.).

Auch wenn ich das derzeitige WFS als gewachsenes Fußballstadion schon ziemlich geil finde, macht ein derartiges Kontrastprogramm schon etwas stutzig/nachdenklich.
80.000 schön und gut... aber im Nachhinein für welchen Preis?!
 

Teddy

Huck Finn
AIRwin schrieb:
Mal ein kleines Beispiel aus dieser Saison:
DFB-Pokalspiel gegen Unterhaching. Nicht gerade ein Kracher, ohne Frage. Hinzu kam noch, dass es vorm Spieltag zwei Tage lang durchregnete.
Nun waren es ca. 20.000 Zuschauer im Stadion und die Stimmung erinnerte sehr an frühere Zeiten. Mehr oder minder geballt auf dem Unterrang, besser zu koordinieren und nunmal keine "Erfolgsfans" (bitte darüber jetzt keine Debatte führen... danke.).
Stimmt, gegen Haching war echt ne geile Stimmung.

Und es war schon ein rechtkomischer Anblick, da alle Oberränge leer waren.
 

Webchiller

Bekanntes Mitglied
Kerpinho schrieb:
@ AIRwin:

100% Agree! Exakt diese Thematik beschäftigt mich auch schon seit einiger Zeit. Mögliche Ursachen gibt es wohl einige. Mit ausschlaggebend ist sicherlich die Tatsache, dass bspw. der BVB und der FCK schon seit Jahren den eigenen, sportlichen Erwartungen/Zielsetzungen hinterherlaufen.
De facto nein, denn dann würde der Zuschauerschnitt nicht jährlich deutlich ansteigen.

Hängt einfach damit zusammen, dass Fußball immer mehr zum Sport der Allgemeinheit wird, sprich wie du schon richtig sagtest, fährt man inzwischen mit der ganzen Familie ins Stadion, um dort das Team aus der Umgebung anzufeuern.
Würde z.B. die Süd geschlossen in einem 30.000 Mann Stadion für Stimmung sorgen, wäre das wohl ein sogenannter Hexenkessel. Da Fußballspiele inzwischen aber allerlei Gruppierungen von "Fans" anziehen und gerade die Zuschauerzahlen ein wichtiger Faktor hinsichtlich der Einnahmen eines Vereins sind (Sponsoring rechnet sich auch nur anhand der durchschnittlichen Besucherzahlen der eigenen Spiele), wird eben mehr darauf geachtet, alles möglichst Zuschauer- bzw. Familienfreundlich zu gestalten, womit man zwangsläufig natürlich alte Fußballtraditionen verwirft ...
 
Teddy schrieb:
Bei Lautern liegt der Grund meines Erachtens auch nicht nur im Sportlichen wie vielleicht bei Dortmund (obwohl die Stimmung in Dortmund meines Erachtens die letzten Jahre nicht unbedingt schlechter geworden ist), sondern finde ich das der Betzenberg durch die Umbauten auch verschandelt wurde...
Da muß ich Dir leider absolut Recht geben. :frown: Ich bin wirklich traurig, daß das Stadion ausgebaut worden ist und die Kapazität so sehr erhöht werden soll. Ich brauche auch keine abfallende Westkurve ohne Dach mehr, aber ich würde mir wünschen, daß das Stadion noch wie vor der letzten Ausbaustufe aussehen würde.
Früher haben die Zuschauer auf der Nord und Süd noch sehr viel näher am Spielfeld gesessen. Als Linienrichter hast Du Dir vor der Nord sicher häufiger in die Hose gemacht. Wenn da eine Entscheidung auch nur ansatzweise zweifelhaft war, wurde von den Rentner lautstark mit Prügel gedroht. Heute ist der Betzenberg zwar größer (nicht der Berg, aber wenigstens das Stadion), aber es fehlt die Zuschauerdichte (früher waren mehr nicht ganz dicht :zwinker3: ).

Ich würde wirklich was drum geben nochmal die Atmosphäre bei einem Freitagabendspiel auf dem alten Betze zu erleben...... Flutlicht.... *träum*

Die neuen Stadion sind zwar ein Erlebnis, aber haben nichts mehr mit meinem Verständnis von einem Fußballstadion zu tun. Mir ist eine Anfield Road 100mal lieber als eine Allianz, oder Veltins Arena. :hammer:

Egal, wir Nostalgiker sterben ja eh aus...... ich werde dann eben zu denen gehören, die am Stammtisch von den guten alten Zeiten schwärmen. :schmoll2:

chou

PS: Das Grünwalder (mit Abstrichen), der Tivoli und noch ein paar andere Stadien haben noch etwas von der guten alten Atmosphäre.
 

Moonracker

Grenzwertig Biertrinkend
Also die Festung gibt es nun wahrlich nicht mehr .
Egal wer Zu hause spielt , eine 1:0 führung reicht heutzutage nicht mehr aus um in min 80 zu sagen das Ding haben wir im Sack .
Wie Zariz schon bemerkte könnte man allenthalben Dynamo als Festung aufzählen doch dieses Wort wäre mir selbst für Dresden Zu Hoch gegriffen .

Egal Wer Zuhause führt - Macht der Gegner Druck könnte eigentlich Jedes Stadion an langsam zur Festung zu werden . Der Gegner drückt die eigene Mannschaft wehrt sich wehement - da kommt automatisch Stimmung auf und könnte zur Festung werden , doch wie gesagt die Klassische Festung gibts nimmer . Eventuel würde ich noch den FC Isny mit seinem Stadion zur Festung ausrufen , aber auch nur dann wenn Hotte Uns den schirie macht :zahn:
 

robdarken

Gesperrt - "Fanlager-Auszeit"
vielleicht ist ein stadion wie in dortmund oder lautern auch deshalb nicht mehr so beeindruckend, da halt in den letzten jahren viele reine fussballstadien hingestellt wurden. dadurch is das besondere weg, denn der spieler is ja jede woche in nem hexenkessel. gewöhnungssache also....
 

Kurz-de-Borussia

Dortmunder.
Ich glaube mal gar nicht, dass dieser "Festungs-Verlust" nur durch die Stadien, Fans oder die Familienfreundlichen Gegenebnheiten zu erklären ist, sondern größtenteils auch durch eine neue Fußball-Auffassung seitens der Spieler. Man hat sich dran gewöhnt. Der Betzenberg oder das Westfalenstadion waren damals eine reine Festung, weil die gegnerischen Spieler durch die Nähe zum Spielfeldrand fast erdrückt wurden. Ob das im Olympia- Volkspark-, Park- oder Waldstadion war - die Fans waren weit weg hinter einer Laufbahn - die Spieler waren "unter sich" - nahmen die Athmosphäre auf den Rängen nur peripher wahr.
Heut zu Tage hat jeder Vorortclub, wie z.B. Schalke :zwinker3: ein Stadion/Halle/Arena//Event-Tempel/Park/Garden/Spielfeld mit Tribünen drumherum, in denen die Fans ganz nah am Geschehn sind und den Spielern noch in die Arschkimme gucken können, wenn die Hose mal nicht so sitzt.

Jeder der mal eine Saison Bundesliga gespielt hat, dürfte sich daran gewöhnt haben, dass die Fans direkt nebenan sind. Damit haben auch der Betzenberg oder das WST an Exklusivität eingebüßt - der einzig kleine Unterschied zu den neuen Arenen, wie in Köln oder Duisburg mag lediglich die Masse sein - die macht heute wohl noch einen kleinen Unterschied aus, aber das Masse nicht immer gleich Klasse ist hat Airwin ja bereits angesprochen.

Ich denke gerade an das Gastspiel der Mainzer in Dortmund zurück. Die Jungs standen da am Anfang auf den Rasen, Blick auf die Südtribüne und als sich die BVB Spieler schon warmliefen, blickten die Mainzer immer noch umher. Mit dem selben respekt sind sie dann auch im Spiel aufgetreten. Aber auch was wird sich legen. Nach dieser Saison haben sie alle zwei Wochen in eigenes angepriesenen "Hexenkesseln" gespielt - Zeit für Step 2: Nach dem Erstaunen folgt die Gewohnheit und damit schwimmt auch die Angst davon.

Es wäre also fahrlässig hier nur in den Ausbauphasen und in den "müden" (?) Fans die Schuld für diesen Festungs-Verlust zu suchen.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Hmmm....Kurz und rob haben interessante und vor allem plausible Argumente angeführt - da könnte wirklich was dran sein.
Vor 10 Jahren war es ja in der Tat so, dass Dortmund, Bochum, Gladbach und Kaiserslautern im Fußball-Oberhaus die einzigen echten bzw. reinen Fußballstadien hatten. Ab und an mischte dann auch noch einmal der FC St.Pauli mit....und genau jene 5 Stadien waren die, wo der Gegner immer mit einem mulmigen Gefühl auflief.

Wie gesagt - klingt nachvollziehbar! Ob dies jedoch wirklich der entscheidende Punkt/Grund ist, lasse ich einmal bewußt offen.
Mal gespannt, was da noch so an Meinungen und Theorien zusammenkommt.

Könnte ein interessanter Thread werden. (eigentlich ist er es jetzt schon!) :spitze:

MFG!
 

Waschbaerbauch

Kapitän Team Franziskaner
diese frage hab ich mir auch schon mal gestellt... schließlich woltlen ja alle vereine ein reines fußballstadion, weil das doch 5-10 punkte pro saison bringen würde...

wie es jetzt aussieht steht ja schon da... und auch einige gründe wurden aufgezählt...


was ich noch ein wenig vermisse (kurz hat es ein wenig angedeutet,aber wohl in nem anderen zusammenhang): die einstellung der spieler!

heutzutage werden spiele abgeliefert, in denen keinerlei einsatz mehr gezeigt wird... früher konten die spieler oft nicht besser, aber sie bemühten sich... gingen ohne sich zu schonen in den zweikampf... die heutige lasche einstellung der spieler (auch hier wieder danke an herrn bosman, der da nicht ganz unbeteligt ist :spitze:), welche nicht selten an den tag gelegt wird, motiviert einen auch nimmer die mannschaft von anfang bis ende zu unterstützen... irgendwann reißt der geduldsfaden... irgendwann fehlt einem die motivation...
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
btw - gerade beim einstigen Hexenkessel Betzenberg darf man natürlich nicht vergessen, dass diese Bezeichnung in den 80ern und frühen 90ern noch Programm war! Bengalos und Rauchbomben schufen eine in Deutschland einzigartige Atmosphäre, die mir jedesmal einen Schauer über den Rücken laufen lies. Das hatte schon was! Dazu noch das (damals) emotionale Pfälzer Publikum - da bekam der Gegner schon mal weiche Knie.
Lang, lang ist`s her :frown: ....

MFG!
 
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