Fifa sperrt Eintracht-Fans vom ersten Training aus

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Die Altherren-Riege der FIFA, von welchen die meisten wohl niemals selber gegen den Ball getreten haben, geschweige denn FAN dieser Sportart sind/waren, scheint zunehmends in einer Art Parallelwelt zu leben. Und eben jene hat mit der unsrigen, also der Realität, immer weniger gemein.
Auch im Hinblick auf die Kartenvergabe, bei der bevorstehenden WM, kann ich das Vorgehen der FIFA nicht mehr wirklich nachvollziehen.
Sicher - der Fußball wird durch Sponsoren und Medien finanziert - aber mit LEBEN und EMOTIONEN füllen können ihn eben nur die FANS.
Und wenn die einmal nicht mehr erwünscht sind, dann stirbt der Fußball - in seiner heutigen Form - gleich mit.

MFG!
 

gary

Bekanntes Mitglied
Naja, Fifa-Fan bin ich nun ja auch nicht gerade.

Für Gejammer in Frankfurt wegen des blockierten Stadiongeländes fehlt mir dennoch das Verständnis, die hätten stattdessen mal einen Blick in die „AGB“ der Fifa werfen sollen….

Offensichtlich wäre es besser gewesen, das Finale anderswo auszutragen.

Es konnte ja auch wirklich keiner der Eintracht-Verantwortlichen mit der Situation rechnen und z.b. rechtzeitig Ausweichmöglichkeiten schaffen oder den offiziellen Trainingsauftakt um ein paar Tage verschieben :suspekt:
 

Erwin Schlipkoweit

Possierliches Tierchen
Kerpinho schrieb:
Die Altherren-Riege der FIFA, von welchen die meisten wohl niemals selber gegen den Ball getreten haben, geschweige denn FAN dieser Sportart sind/waren, scheint zunehmends in einer Art Parallelwelt zu leben. Und eben jene hat mit der unsrigen, also der Realität, immer weniger gemein.
Auch im Hinblick auf die Kartenvergabe, bei der bevorstehenden WM, kann ich das Vorgehen der FIFA nicht mehr wirklich nachvollziehen.
Sicher - der Fußball wird durch Sponsoren und Medien finanziert - aber mit LEBEN und EMOTIONEN füllen können ihn eben nur die FANS.
Und wenn die einmal nicht mehr erwünscht sind, dann stirbt der Fußball - in seiner heutigen Form - gleich mit.

MFG!

So sehr ich Dir auch Recht gebe, eine kleine Einschränkung habe ich: Der Fußball wird nur indirekt durch Medien und Sponsoren finanziert. Ohne Fans, die als Interessenten und Konsumenten das Bezahlsystem durch Sponsoren etc. erst ermöglichen, geht eigentlich gar nix. Und Vereine wie der FCB und lange Jahre auch BVB sind in Deutschland im Umgang mit ihren Fans Motor einer Entwicklung, die dem Fußball langfristig den Hahn zudrehen wird.

Noch ist der Leidensdruck bei den eigentlichen "Bezahlern", den Fans nämlich, nicht hoch genug um sich effektiv zu solidarisieren und gegen derlei Schwachsinn auzubegehren, genauso wie man bei kritischen Äußerungen gegenüber der Vereinspolitik oftmals mit Schmähungen und/oder Stadionverboten überzogen wird. Noch gibts leider überall die gleichen Spinner, die nur eitel Sonnenschein sehen wollen und die, wie z.B. in Dortmund den Niebaum-Kritiker gegenüber, kritische Stimmen erst belächeln und dann mit der größtmöglichen Missachtung entgegentreten. Der Überbringer der schlechten Botschaft ist halt leider oft der Dumme. Ich bin aber mal gespannt wie diese Entwicklung weitergehen wird. Eins ist klar: Wenn die Szene der Fans endgültig durch hirntotes Eventpublikum ausgetauscht ist, so wie man es auch in Deutschen Stadien mehr und mehr beobachten kann, dann sägen die Fifa, die DFL und auch die Vereine selbst an dem Ast auf dem sie sitzen. Die Gleichung ist ganz einfach: Keine "echten" Fans -> keine Stimmung -> leere Ränge -> Verlust des Eventcharakters (schließlich "bespaßen" die Fans ja den Eventling) -> Wegfall von Sponsoren -> Zusammenbruch des Systems.
 
Schön und gut, Erwin, was aber, wenn die Bespaßung dereinst von offizieller Seite arrangiert wird? Die Eventlinge (wenn ich Dich gelegentlich zitieren darf) wissen doch eines Tages gar nicht mehr, was auf 'ner mit richtigen Fans gefüllten Südtribüne, Nordkurve etc. abgeht. Denen wird es dann Freude bereiten, wenn 5.000 bestellte, unkritische, videowürfelanimierte Hartz IX - Empfäger ihrem 0,10 € job unter Mithilfe der Vereinscombo nachgehen und es einfach nur laut ist. Gegenfinanziert wird das Ganze u.a. durch das Abschaffen der anstrengenden Auswärtsfahrer, will sagen, die in der Fremde antretende Mannschaft bleibt supportfrei. Das spart Kosten für 's Sicherheitsmanagment (BGS / Polizei). Mal abgesehen davon, dass man in den Halbzeitpausen dann bereits ertragreiche Handygewinnspiele mit 0190er Nummern betrieben werden.
 

Erwin Schlipkoweit

Possierliches Tierchen
Ich hoffe ich interpretiere Dein fußball-kulturkritisches Traktat richtig :zwinker3:: Du meinst, das System funktioniert auch ohne Choreos, ohne Gesänge der Fans, ohne den klassischen Support aus der Kurve? Sicher. Nur wird es nicht mehr diesen Eventcharakter besitzen wie derzeit, wenn nur noch hirntotes Klatschvieh auf den Tribühnen rumdümpelt, das darauf wartet den Befehl zum Jubeln von den T-Com-Mumien zu erhalten. Derzeit lebt das System auch vom Blick auf "die anderen" und schöpft daher sein wirtschaftliches Potential. Ergo: Nimmst Du den Kurven ihre Identität fällt die Stimmung und es lässt sich damit langfristig auch nicht mehr so viel Geld ziehen, bzw. Sponsoring refinanzieren.

Wenn "der Fan" es allerdings weiterhin vorzieht sich angesichts dieser Entwicklung schmollend in seine Ecke zu verkriechen, die Kutte in eine beleuchtete Glasvitrine zu hängen und an Weihnachten mit feuchten Augen und nem Fleck in der Hose von früher zu reden und zu schimpfen, dass "die da oben" seine Liebe verführt hätten und er ja eh nix machen könne, dann wird es wohl irgendwann eher in die von Dir skizzierte Richtung laufen, als dass wir wirklich den Aufstand der Massen erleben.
 
Du hast den pessimistischen Grundton in meinem posting völlig richtig interpretiert. Wobei, bereits wenn ich jetzt aus unseren Einlassungen mit einem "warten wir's ab" zum Ende unseres Zwiegesprächs komme, wohnt dieser Form der Aussage bereits die Resignation und Untätigkeit inne.

Nun, ich gebe zu, zu denen zu gehören, die nicht den Demos beiwohnen etc.
Ich weiß auch, dass ich dafür nicht zu alt bin (vgl. user *junker*), nehme mir aber mal die Freiheit, zu sagen, dass ich das Fansein nicht zum obersten Lebenszweck erklärt habe. Denke mal, das muss an dieser Stelle reichen.
 

SchalkeFalke

Die Pottwurst
Was will man machen? Die FIFA ist doch in den letzten Jahren immer mehr zu einer Mafia verkommen - da muss mal einer hin der ordentlich aufräumt (Kaiser Franz^^)

Und dieser Sponsoren-Müll nervt mich besonders. :schimpf:
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
garylineker schrieb:
Es konnte ja auch wirklich keiner der Eintracht-Verantwortlichen mit der Situation rechnen und z.b. rechtzeitig Ausweichmöglichkeiten schaffen oder den offiziellen Trainingsauftakt um ein paar Tage verschieben :suspekt:

Woher sollte man denn wissen das die FIFA da so reagiert? Man hätte ja die Verträge genau durchlesen müssen. Und das knan man keinem zumuten. :lachtot:

Wie hier anhand eines Fehlers den der Verein Eintracht Frankfurt begangen hat der Untergang des Fussballs und die Verdammung der FIFA gepredigt wird ist schon höchst merkwürdig :mahnen:
 
Aimar schrieb:
Woher sollte man denn wissen das die FIFA da so reagiert? Man hätte ja die Verträge genau durchlesen müssen. Und das knan man keinem zumuten. :lachtot:

Wie hier anhand eines Fehlers den der Verein Eintracht Frankfurt begangen hat der Untergang des Fussballs und die Verdammung der FIFA gepredigt wird ist schon höchst merkwürdig :mahnen:

Hatte die Eintracht denn die Verträge zur Einsicht? Das Stadion ist nicht vereinseigen, oder? Wenn überhaupt hat hier jemand im Dezernat des Herrn Bürgermeister Vandreike gepennt. :suspekt: Is' meine Vermutung.

Das Verhalten der FIFA ist allemal fanunfreundlich, unflexibel und ein Zeichen von Ignoranz.

Sollte, wie Falke es anheim stellt, "Ein Mann sieht rot - Franz Beckenpower" dereinst den Laden übernehmen, is' endgültig Hängen im Schacht.
 
also wm is leider wirklich eventmist hoch drei aus vielerlei gründen und über die fifa muss man kein wort mehr verlieren - im bezug auf diese veranstaltung sind auch so selbstgefällige übertreibungen wie hirntot etc noch verständlich

soweit ihr das auf den normalen ligafussball bezieht wird ein wegfallen der "randalierenden kurvenassozialen" nicht erheblich ins gewicht fallen weil er von jeher die minderheit der fans bildete, auch wenn sich das verhältnis zu seinen lasten jahrzehnt für jahrzehnt verschoben hat

im ligabetrieb gibts eigentlich wenig eventis und unmengen an normalofans die die stadien füllen und sich zum verrecken ned in die kurve stellen würden

die stimmung wird halt anders nicht unbedingt schlechter ^^

in zahlreichen ländern besteht das fussballpublikum oder auch das ganze sportpublikum nur aus normalofans oder lediglich interessierten

dort ist der eventcharakter trotzdem vorhanden

der fussball wird auch ohne "klassischen kurvenfan" weiterleben oder zumindes nicht wegen des ausbleibens von diesem kollabieren - da hat der fussball demnächst ganz andere probleme, welche sich zum teil bereits abzeichnen

der fussball wird sich nie dem allgemeinen wertewandel entziehen können
von daher finde ich die mit euren aussagen einhergehende verballhornung des normalofans oder lediglich fussballinteressierten als hirntoten eventi - so zumindest hab ich es verstanden - ziemlich neben der spur
manchmal kommt einem der gedanke der klassische fan sei ein ewig gestriger der sich durch das ritaulisierte absingen von liedern zur verherrlichung seiner verlogenen und längst von ihm selbst verkauften ideale auszeichnet - wenn dann zeitgleich immer die guten alten zeiten beschworen werden kann ich nicht verschweigen, dass ich mich unter den von euch so geschätzten hirntoten fussballinteressierten wohler fühle als vor 25 jahren in der nähe der kurvenassozialen bei denen man zu jeder zeit um seine körperliche unversehrtheit fürchten musste

wer sich heute in die kurve stellt und einen proficlub anfeuert und dabei gleichzeitig auf nostalgiker, romantiker oder extremfan macht ist entweder hoffnungslos verblendet oder an dummheit nicht mehr zu überbieten oder er feiert sich selbst

ein "echter" fan eines profisportteams zu sein hat entweder mit selbstinszenierung zu tun oder aber man ist nichts anderes als ein kritikloser markenjunki

meine fresse jeder eventi is kritischer als die kurvenfans

wie kann ich für einen total kommerzialisierten sport meine ganze freizeit, mein geld und oft auch das soziale umfeld ( frauen und kinder sollen wohl drunter leiden wenn papi zum trainingslager nach japan fährt statt zum familienstrandurlaub ) opfern und mich dann hinstellen und brüllen ihr bösen ahnungslosen verratet mit eurer politik meine ideale, meine treue, meine hingabe an den verein - was ist denn bitte dieser verein ??

ich meine ehrlich wäre das wenn man das beim örtlichen kreisligisten macht - wer all seinen lebensfrust oder seine lebenslust in die projektion von irgendwelchen idealen auf ein durch und durch kommerzielles gebilde wie einen fussballverein einer profiliga steckt kann sich nicht darüber beschweren wenn dieser kommerzielle club die liebe nur solange erwiedert wie es umsatzfördernd ist

spätestens seit den 70gern war klar wohin die reise im bezahlten sport geht - wer meint sich über ein solches kommerzteam definieren zu müssen soll ned rumheulen wenn der schuss nach hinten losgeht - das hat mit liebe zum fussball doch alles nix zu tun - die kann ich beim tus nachbarort oder fc heimatort auch befriedigen

mei erdgas und gladbach haben in den 70gern die trikots umsonst an schulmannschaften geschickt um mehr fans und damit mehr zuschauer und mehr werbeffekt zu bekommen - ich hatte in meiner klassenmannschaft auch das vergnügen so eins tragen zu müssen - da wurde in den 70gern bereits gezielt versucht unter kindern bedarf zu wecken - schon damals gings nur um kommerz

wer sich solchen kommerzclubs hingibt kann sich doch ned jahre später beschweren, wenn ob des kommerzes etwas nimmer so is wie es ihm passt - das produkt wird dem markt angepasst - wenns ihm nimmer gefällt soll er sich n anderes kaufen
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Erwin Schlipkoweit schrieb:
So sehr ich Dir auch Recht gebe, eine kleine Einschränkung habe ich: Der Fußball wird nur indirekt durch Medien und Sponsoren finanziert. Ohne Fans, die als Interessenten und Konsumenten das Bezahlsystem durch Sponsoren etc. erst ermöglichen, geht eigentlich gar nix. Und Vereine wie der FCB und lange Jahre auch BVB sind in Deutschland im Umgang mit ihren Fans Motor einer Entwicklung, die dem Fußball langfristig den Hahn zudrehen wird.
Berechtigter Einwand, Schlipko. Interessant wäre freilich, in diesem Zusammenhang, wie sich die Umsatzzahlen letzten Endes zusammensetzen.
Meines Erachtens sind die "TV-Fans" (also diejenigen, die selten bis nie im Stadion anzutreffen sind - ist nicht negativ gemeint!) die Hauptzielgruppe besagter Sponsoren.
Du musst Dir bspw. nur einmal ein Trainingsspiel eines C-Jugend Teams in Deiner Nähe anschauen. Ich garantiere Dir, das von 20 Kiddies mindestens 10 ein Trikot eines Bundesligateams tragen.
Dieses Beispiel lässt sich auf unzählige andere Bereiche übertragen.
Ergo behaupte ich einfach einmal, dass der supportende Stadiongänger (und um die geht es mir ja), wohl nur einen Bruchteil vom Gesamtumsatz ausmacht.

MFG!
 
@eisenfuß der alte user Junker verbringt sicherlich etwas mehr Zeit beim Fußball, als er selbst, hat dies aber nicht zum Lebensmittelpunkt gemacht, vastehste :zwinker3:
Ansonsten wurde schon vieles gesagt, was ich auch so sehe. Die wollen keinen Fan im Stadion haben, der sich Gedanken macht, sondern der konsumiert und allenfalls brüllt, damit das Schmatzen in den VIP Lounges nicht zu hören ist. Zu den VIP Lounges im Waldstadion gab es in der FR einen tollen Bericht von Mark Obert, den ich leider verliehen habe.
 
Principeazzuro schrieb:
also wm is leider wirklich eventmist hoch drei aus vielerlei gründen und über die fifa muss man kein wort mehr verlieren - im bezug auf diese veranstaltung sind auch so selbstgefällige übertreibungen wie hirntot etc noch verständlich

soweit ihr das auf den normalen ligafussball bezieht wird ein wegfallen der "randalierenden kurvenassozialen" nicht erheblich ins gewicht fallen weil er von jeher die minderheit der fans bildete, auch wenn sich das verhältnis zu seinen lasten jahrzehnt für jahrzehnt verschoben hat

im ligabetrieb gibts eigentlich wenig eventis und unmengen an normalofans die die stadien füllen und sich zum verrecken ned in die kurve stellen würden

die stimmung wird halt anders nicht unbedingt schlechter ^^

in zahlreichen ländern besteht das fussballpublikum oder auch das ganze sportpublikum nur aus normalofans oder lediglich interessierten

dort ist der eventcharakter trotzdem vorhanden

der fussball wird auch ohne "klassischen kurvenfan" weiterleben oder zumindes nicht wegen des ausbleibens von diesem kollabieren - da hat der fussball demnächst ganz andere probleme, welche sich zum teil bereits abzeichnen

der fussball wird sich nie dem allgemeinen wertewandel entziehen können
von daher finde ich die mit euren aussagen einhergehende verballhornung des normalofans oder lediglich fussballinteressierten als hirntoten eventi - so zumindest hab ich es verstanden - ziemlich neben der spur
manchmal kommt einem der gedanke der klassische fan sei ein ewig gestriger der sich durch das ritaulisierte absingen von liedern zur verherrlichung seiner verlogenen und längst von ihm selbst verkauften ideale auszeichnet - wenn dann zeitgleich immer die guten alten zeiten beschworen werden kann ich nicht verschweigen, dass ich mich unter den von euch so geschätzten hirntoten fussballinteressierten wohler fühle als vor 25 jahren in der nähe der kurvenassozialen bei denen man zu jeder zeit um seine körperliche unversehrtheit fürchten musste

wer sich heute in die kurve stellt und einen proficlub anfeuert und dabei gleichzeitig auf nostalgiker, romantiker oder extremfan macht ist entweder hoffnungslos verblendet oder an dummheit nicht mehr zu überbieten oder er feiert sich selbst

ein "echter" fan eines profisportteams zu sein hat entweder mit selbstinszenierung zu tun oder aber man ist nichts anderes als ein kritikloser markenjunki

meine fresse jeder eventi is kritischer als die kurvenfans

wie kann ich für einen total kommerzialisierten sport meine ganze freizeit, mein geld und oft auch das soziale umfeld ( frauen und kinder sollen wohl drunter leiden wenn papi zum trainingslager nach japan fährt statt zum familienstrandurlaub ) opfern und mich dann hinstellen und brüllen ihr bösen ahnungslosen verratet mit eurer politik meine ideale, meine treue, meine hingabe an den verein - was ist denn bitte dieser verein ??

ich meine ehrlich wäre das wenn man das beim örtlichen kreisligisten macht - wer all seinen lebensfrust oder seine lebenslust in die projektion von irgendwelchen idealen auf ein durch und durch kommerzielles gebilde wie einen fussballverein einer profiliga steckt kann sich nicht darüber beschweren wenn dieser kommerzielle club die liebe nur solange erwiedert wie es umsatzfördernd ist

spätestens seit den 70gern war klar wohin die reise im bezahlten sport geht - wer meint sich über ein solches kommerzteam definieren zu müssen soll ned rumheulen wenn der schuss nach hinten losgeht - das hat mit liebe zum fussball doch alles nix zu tun - die kann ich beim tus nachbarort oder fc heimatort auch befriedigen

mei erdgas und gladbach haben in den 70gern die trikots umsonst an schulmannschaften geschickt um mehr fans und damit mehr zuschauer und mehr werbeffekt zu bekommen - ich hatte in meiner klassenmannschaft auch das vergnügen so eins tragen zu müssen - da wurde in den 70gern bereits gezielt versucht unter kindern bedarf zu wecken - schon damals gings nur um kommerz

wer sich solchen kommerzclubs hingibt kann sich doch ned jahre später beschweren, wenn ob des kommerzes etwas nimmer so is wie es ihm passt - das produkt wird dem markt angepasst - wenns ihm nimmer gefällt soll er sich n anderes kaufen


Blauer Prinz....
Ich bin mit einem Großteil Deiner langen Aussage einverstanden, bzw. stimme ich mit dieser überein.

Nicht umsonst, bezeichne ich mich mehr als Konsumenten denn als Fan (und verteidige daher die Real-Madrid-Politik der "Stars" und "Volle-Offensiv-Fußball").

Ich bin auch der Meinung, daß der "sogenannte Hardcore-Fan" und Seinesgleichen, welcher meint daß die Vereine nur wegen ihnen existieren oder überleben würden....einen derben Realitätsverslust erlitten haben...

Fußball ist mehr und mehr zur Show geworden...Schlachten werden in den Medien ausgetragen...Stadien werden gefüllt....Das Star-System wird ständig erneuert oder erweitert....und.....ALLE verdienen daran....(der "Fan" bezahlt halt nur).

Und wer dies nicht sehen will...ist Blind...

Saludos...

P.D.: Trotzdem bin ich auch der Meinung, daß die FIFA ein weing Flexibilität mit der Eintracht hätte haben können.
 

Erwin Schlipkoweit

Possierliches Tierchen
Principeazzuro schrieb:
in zahlreichen ländern besteht das fussballpublikum oder auch das ganze sportpublikum nur aus normalofans oder lediglich interessierten
dort ist der eventcharakter trotzdem vorhanden

Das hängt dann aber in 9 von 10 Fällen damit zusammen, dass in den jeweiligen Profisportarten eine Tradition wie im Fußball so nicht existiert oder, so wie beispielsweise beim American Football in den Staaten an den Colleges, quasi eine Parallelwelt besteht, die eben genau diese Traditionen mit der Brechstange pflegt wie sie hier im Fußball mit Füßen getreten werden. Dem Fußball wird definitiv einen großes Stück seiner Faszination verloren gehen, wenn man hier versucht kopfweich die Marketingkonzepte aus Amiland zu kopieren, so wie es derzeit vonstatten geht.

der fussball wird auch ohne "klassischen kurvenfan" weiterleben oder zumindes nicht wegen des ausbleibens von diesem kollabieren - da hat der fussball demnächst ganz andere probleme, welche sich zum teil bereits abzeichnen

Keine Frage das Du damit Recht hast. Neue Multifunktionsarenen, ausgebaute WM-Stadien etc. wollen aber ausgelastet sein um sich zu refinanzieren. Um beim Beispiel München zu bleiben: Ohne Gruppen wie die Schickeria verliert der FCB den letzten Rest an Bodenständigkeit. Durch die Preispolitik in den Fankurven wird die Fanszene zudem letztlich vergreisen, da sich jeder an seinem günstigen Platzerl festhalten wird, womit die Stimmung im Stadion in den Keller geht. Weniger Stimmung ist aber gleichbedeutend mit weniger Zuschauern, denn um sich gemeinsam mit 60.000 anderen schweigenden Fußball anzuschauen gibt man keine 40 Euronen aus. Zudem lässt sich im Fußballstadion auch nicht soviel künstlicher Support initieren wie beispielsweise beim Eishockey, Basketball oder Football, da die Spielanlage eine ganz andere ist und die Bespaßungskonzepte aus den anderen Sportarten beim Fußball so nicht funktionieren.

der fussball wird sich nie dem allgemeinen wertewandel entziehen können
von daher finde ich die mit euren aussagen einhergehende verballhornung des normalofans oder lediglich fussballinteressierten als hirntoten eventi - so zumindest hab ich es verstanden - ziemlich neben der spur

Das hast Du offensichtlich falsch verstanden. Selbst in einer Replik an Dich käme ich nicht auf die Idee, jeden der sich nicht als Ultra sieht, als hirntoten Eventling zu umschreiben. Dann hätte ich mir auch ein hübsches Eigentor geschossen, da die Ultrapositionen auch für mich z.T. viel zu dezidiert sind. Mit dem Ultra und dem hirntoten Eventling sind nur die beiden äußeren Randpositionen umrissen, die sich inhaltlich im Rahmen der sehr heterogenen Fanmasse komplett gegenüberstehen. Niemand will oder fordert gar eine Homogenisierung der Fanmasse auf Ultra-Attribute - das wäre den Ultras wohl selbst nicht recht. Aber es gibt gerade in Stadien wie in Dortmund oder München sehr viele, finanziell potente Zuschauer, die der Sport eigentlich rein gar nicht interessiert, auf die aber Marketinginteressen und damit die Außendarstellung des Vereins mehr und mehr zugeschnitten werden. Das hat nix mit allgemeinem Wertewandel zu tun, es sei denn Du definierst die Bevorzugung des Kapitals als allgemeinen soziokulturellen und sinnhaften Wert.

manchmal kommt einem der gedanke der klassische fan sei ein ewig gestriger der sich durch das ritaulisierte absingen von liedern zur verherrlichung seiner verlogenen und längst von ihm selbst verkauften ideale auszeichnet - wenn dann zeitgleich immer die guten alten zeiten beschworen werden kann ich nicht verschweigen, dass ich mich unter den von euch so geschätzten hirntoten fussballinteressierten wohler fühle als vor 25 jahren in der nähe der kurvenassozialen bei denen man zu jeder zeit um seine körperliche unversehrtheit fürchten musste

Man kann natürlich versuchen, die berechtigte Kritik an einer kranken Entwicklung durch das Totschlagsargument eines naiven Fankurven-Reaktionismusses nieder zu bügeln. Macht Blatter auch. Haben Meier und Niebaum in Dortmund auch getan.

ein "echter" fan eines profisportteams zu sein hat entweder mit selbstinszenierung zu tun oder aber man ist nichts anderes als ein kritikloser markenjunki

Und Du bist nur Fan des Sports an sich?

ich meine ehrlich wäre das wenn man das beim örtlichen kreisligisten macht - wer all seinen lebensfrust oder seine lebenslust in die projektion von irgendwelchen idealen auf ein durch und durch kommerzielles gebilde wie einen fussballverein einer profiliga steckt kann sich nicht darüber beschweren wenn dieser kommerzielle club die liebe nur solange erwiedert wie es umsatzfördernd ist
spätestens seit den 70gern war klar wohin die reise im bezahlten sport geht - wer meint sich über ein solches kommerzteam definieren zu müssen soll ned rumheulen wenn der schuss nach hinten losgeht - das hat mit liebe zum fussball doch alles nix zu tun - die kann ich beim tus nachbarort oder fc heimatort auch befriedigen

Kommerz und Traditionspflege sind keine Antagonisten. Das sind sie nur in den Hirnen von Blatter, Hoeness, Meier und Co. Um in Deiner Lesart zu bleiben: Die unkritische Akzeptanz einer schleichenden Entwicklung ist auch historisch gesehen kein Ausdruck für überbordende Intelligenz oder cooles Understatement sondern eher für eine gewisse Obrigkeitshörigkeit.

wer sich solchen kommerzclubs hingibt kann sich doch ned jahre später beschweren, wenn ob des kommerzes etwas nimmer so is wie es ihm passt - das produkt wird dem markt angepasst - wenns ihm nimmer gefällt soll er sich n anderes kaufen

Ah, verstehe: kaufen, gucken, Fresse halten. :frown:
 

Erwin Schlipkoweit

Possierliches Tierchen
Kerpinho schrieb:
Meines Erachtens sind die "TV-Fans" (also diejenigen, die selten bis nie im Stadion anzutreffen sind - ist nicht negativ gemeint!) die Hauptzielgruppe besagter Sponsoren.

Logisch. Deswegen werden wir auch in nicht allzu naher Zukunft die Filetierung des Spieltages erleben, so dass künftig zwei Freitagsspiele zu Ungunsten des Samstages installiert werden. Auch hier macht z.B. die NFL vor wie es gehen kann, bei denen der Spieltag am Sonntagmittag nach Ostküstenzeit beginnt und sich dann durch den ganzen Tag hangelt, so dass man bis spät in die Nacht an dann der Westküste spielt und der Zuschauer so Non-Stop Football schauen kann.

Du musst Dir bspw. nur einmal ein Trainingsspiel eines C-Jugend Teams in Deiner Nähe anschauen. Ich garantiere Dir, das von 20 Kiddies mindestens 10 ein Trikot eines Bundesligateams tragen.
Dieses Beispiel lässt sich auf unzählige andere Bereiche übertragen.
Ergo behaupte ich einfach einmal, dass der supportende Stadiongänger (und um die geht es mir ja), wohl nur einen Bruchteil vom Gesamtumsatz ausmacht.
MFG!

Keine Frage. Die eigentliche Argumentation ist doch aber die: Die Faszination des Sports entsteht nicht nur durch den Sport an sich, sondern auch durch die Emotionen auf den Tribünen. Sprich: Wenn letztere in den Keller geht verliert auch der Sport an sich. Und das kann eigentlich nicht im Interesse der Vereine sein. Derzeit liegt es allerdings mehr in ihrem Interesse Gewinne zu maximieren, egal wie. Betrachte das doch aber mal marketingtechnisch: Das ein Verein mit einer hohen Kundenbindung, die vor allem auch durch Akzeptanz der Interessen der Fans geriert wird, langfristig sogar viel größere Marketing-Potentiale schöpfen kann als ständig nur eine Kundschaft mit zweifelsfrei enormer Bonität aber einer geringer und lachsen Bindung zum Produkt zu bedienen, ist bei vielen offesichtlich noch nicht angekommen. Es geht also nicht darum, ewig gestrig zu sein oder kramfhaft mit Kutte im Schrein und Fleck in der Hose die alten Zeiten zu besingen, sondern das Optimum für beide Seiten zu erzielen. Interessanter Weise scheint ausgerechnet bei Borussia mittlerweile diesen Schluss nachvollziehen zu können, wenngleich freilich aus der Not geboren. Ich bin mal gespannt wie die Entwicklung gerade in Dortmund weitergeht.

Kein Ultra mit Hirn im Schädel wird z.B. Premiere abschaffen wollen, es sei denn man hat wirklich einen absoluten Puristen vor sich. Es muss doch aber möglich sein die Interessen von Verein und dem harten Kern der Fanszene zu bündeln. Zumindest gegenseitiger Respekt wäre bei einigen Vereinen schon mal ein Anfang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Principeazzuro schrieb:
der fussball wird auch ohne "klassischen kurvenfan" weiterleben oder zumindes nicht wegen des ausbleibens von diesem kollabieren - da hat der fussball demnächst ganz andere probleme, welche sich zum teil bereits abzeichnen.
Die Leute gehen nicht nur ins Stadion um Fussball zu sehen, sie wollen Stimmung, Gesänge usw. Dafür bezahlen sie Eintritt. Ansonsten kann man auch zu Hause bleiben und sich das Spiel im Fernsehen angucken. Wenn diese Stimmung ausbleibt, durch Sitzplätze wird es automatisch weniger, werden auch immer weniger ins Stadion pilgern.

Principeazzuro schrieb:
wer sich heute in die kurve stellt und einen proficlub anfeuert und dabei gleichzeitig auf nostalgiker, romantiker oder extremfan macht ist entweder hoffnungslos verblendet oder an dummheit nicht mehr zu überbieten oder er feiert sich selbst
Nostalgiker und Romantiker wohl eher weniger, aber aufgrund meiner Meinung von oben haben einige vereine schon kapiert das sie nicht ohne Zustimmung der Fans irgendwelche Neuerungen durchbringen können. Sie haben gemerkt, das die sogenannten VIP's auch wegen der Stimmung kommen.
 
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