Geben und nehmen bei Werder Bremen? Was ist bei Werder los? Was kommt da noch alles?

Kaiserkrone90

„Geht's raus und spielt's Fußball.“
Teammitglied
Erst Pizarro

dann Born

und nun: noch mal Born

neueste Vorwürfe im Bezug auf den Transfer von Valdez - Geld auf Born jun. Konto?

Dazu bei FAZ.de


Jürgen Born ist bei Werder zurückgetreten

13. März 2009 Drei Mann, ein Wort. Genauer gesagt, ein Vorwort. Demonstrativ lächelten die drei in Amt und Würden gebliebenen Geschäftsführer Werder Bremens vom Kopf der Seite drei im „Werder-Magazin“. Darunter versicherten Klaus Allofs, der kommissarische Vorsitzende des Bremer Führungsgremiums (siehe: Werder Bremen: Born schweigt, Allofs versteht den Wink), Klaus-Dieter Fischer, der Verantwortliche für den Nachwuchs, sowie der Marketing- und Finanzfachmann Manfred Müller: „Wir haben vollstes Vertrauen zu Jürgen Born. Wir wünschen uns, dass die Vorgänge möglichst schnell und lückenlos aufgeklärt werden und Jürgen Born seine Funktionen wieder wahrnehmen kann.“

Diesen Wunsch konnte Born, eigentlich erster Mann in der Werder-Geschäftsführung, nicht erfüllen: er ist von seinem Amt, das er seit dem 7. März ruhen ließ, zurückgetreten. Am Donnerstag, als Borns Leib-und-Magen-Klub Werder das Achtelfinalhinspiel um den Uefa-Pokal gegen AS St. Etienne mit Ach und Krach durch ein Tor von Naldo (20. Minute) 1:0 im Weserstadion gewann (siehe: Uefa-Pokal: Naldo schießt Bremen zum Sieg gegen St. Etienne), war der 68 Jahre alte Boss weit weg – in seiner zweiten Heimat Lateinamerika, wo der dreifache Familienvater und Honorarkonsul von Uruguay Opafreuden entgegensieht.

Konziliant und diplomatisch und doch bedrückt und besorgt: Klaus Allofs (l.) und Thomas Schaaf haben nicht nur mit sportlichen Problemen zu kämpfen

Die Indizienwirkung belastet Werders Renommee

Daheim musste sich wieder einmal Allofs, der Sportfachmann in der Werder-Führung, zum leidigen Thema äußern. Er wirkte dabei an diesem nasskalten Bremer Abend konziliant und diplomatisch wie immer, aber auch ein wenig bedrückt und besorgt. „Solange nichts bewiesen ist“, sagte Allofs, „bleibt unser Vertrauen in Jürgen Born bestehen.“

Vielleicht wird der letzte Beweis in diesem Fall, da es um anrüchige Geldüberweisungen bei Spielertransfers und Vertragsverlängerungen geht, nie geführt werden können. Doch schon die Indizienwirkung in dieser Causa belastet das Renommee und Betriebsklima dieses traditionell als vorbildlich und grundsolide geltenden Fußball-Bundesligaklubs. Born beharrt zwar weiterhin darauf, nicht mitverdient zu haben, doch sei es ihm derzeit nicht möglich, die Vorwürfe zu entkräften.

Die Geschichte kann auch für Pizarro unangenehm werden

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Da war zuerst eine Zahlung von 50.000 Euro, die vor acht Jahren von der peruanischen Spielerberatungsagentur Image an Born geflossen sein soll – möglicherweise im Zusammenhang mit dem Transfer des peruanischen Stürmers Roberto Silva zu Werder Bremen. Ein Deal, der die Norddeutschen rund 1,3 Millionen Euro kostete. Born, in Bremen ob seines trockenen Humors und seiner Bauernschläue überaus beliebt, dementierte die Vermutung, er habe bei diesem Geschäftsabschluss mitkassiert und sprach vage von der „Rückzahlung eines privaten Kredits“, den er Carlos Delgado, den ihm vertrauten Inhaber der Agentur Image, einmal gewährt habe.

Delgado steht Ende März in Lima vor Gericht, nachdem seine frühere Ehefrau Fiorella einen „Rosenkrieg“ mit ihrem Ex angezettelt hat, in dem sie dessen angeblich unlautere Geschäftspraktiken öffentlich offengelegt hat. Deshalb kann die Geschichte, in der es um Steuerhinterziehung und Geldwäsche in Höhe von acht Millionen Euro gehen wird, auch noch für Claudio Pizarro, den Bremer Stürmerstar, unangenehm werden. Pizarro ist bei Image Delgados Geschäftspartner, behauptet aber, von möglicherweise illegalen Deals nichts gewusst zu haben und will schon gar nicht selbst als Spielerberater in Erscheinung getreten sein.

Ein Teil des Valdez-Geldes auf dem Konto des Born-Sohns?

Pünktlich zum Europacup-Duell mit St. Etienne belastete die peruanische Zeitung „La Republica“ Born in einem weiteren Fall. Danach sei im Jahr 2003 aufs Neue Geld geflossen, nachdem der seinerzeit für Bremen, inzwischen für Borussia Dortmund stürmende Nelson Valdez seinen Vertrag mit Werder verlängert hatte. Wieder hatte Delgado seine Vermittlerhände im Spiel, nachdem ihn Born laut dem Zeitungsbericht aufgefordert habe, in dieser Angelegenheit beratend tätig zu werden.


Es könnte unangenehm werden: Claudio Pizarro ist Carlos Delgados Geschäftspartner
„Wir haben damals“, bestätigte Marketing-Geschäftsführer Müller, „das bei Vertragsverhandlungen übliche Honorar – die Rede ist von 200.000 Euro – überwiesen. Über den Verbleib des Geldes weiß ich allerdings nichts.“ Der größte Teil des Batzens soll in jenen Tagen auf einem Bremer Konto von Valdez' Schwester Sonia Haedo, ein kleinerer Teil auf einem Konto des Born-Sohns Maximilian eingegangen sein.

Gerüchteumwaberte Grauzone

Dass Jürgen Born, seit 1999 Werders Vormann, nun gleich in zwei Fällen Erklärungsbedarf hat, verbessert seine Position natürlich nicht. Die Affäre wirft im Übrigen auch ein Schlaglicht auf mutmaßliche Praktiken im bezahlten Fußball, über die meist hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wird – nämlich die manchmal angeblich lohnenden Beziehungen zwischen fürstlich bezahlten Spieleragenten und Vereinsoffiziellen oder leitenden Angestellten von Fußballklubs.


Vertrag bei Werder 2003 verlängert: wer - außer Nelson Valdez (Foto von 2006) bekam dafür noch Geld?
In dieser gerüchteumwaberten Grauzone aber fanden sich bislang nur selten Belege für Geschäftspartnerschaften, die über den legitimen Rahmen zwischen Geben und Nehmen hinausgingen. Wenn ausgerechnet der Fall Born Anhaltspunkte dafür lieferte, was bei Transfers oder Vertragsverlängerungen „sonst noch so läuft“, wäre das die Pointe einer ziemlich pikanten Geschichte.

Ein ehemaliger Berufsbanker, der über Bankbelege in einem Ehrenamt - Born ließ sich für seinen Job bei Werder kein Gehalt auszahlen – stolpert: Man könnte fast schon wieder schmunzeln über einen Fall, der allerdings ernst genug ist in einer Zeit, da der Sport an vielen Brennpunkten um seine Glaubwürdigkeit kämpfen muss.

Wurde hier ein Stein ins Rollen gebracht?

Ist Werder womöglich kein Einzelfall in der Bundesliga?
 

Kaiserkrone90

„Geht's raus und spielt's Fußball.“
Teammitglied

Weil es hier nicht allein um den Rücktritt einer Person geht. Weil hier vllt noch viel mehr "heraus" kommt.

Einfach, weil zu befürchten ist, dass eventuell eine Lawine in Gang gesetzt wurde, die auch in der Bundesliga noch einigen die Füße weg hauen könnte.
Keiner weis, wie es bei anderen Vereinen abgeht.

Auch die Finanzkrise wurde zuerst heruntergespielt.

Ich befürchte, dass wir zum Thema Geben und nehmen bald viel zu diskutieren haben könnten- deshalb ein eigener Thead, abseits eines Vereinsforums. Auch weil es von übergeordneten Interesse sein sollte und damit hier im Stammtisch eher wahrgenommen wird.
 

Wuschel

Bekanntes Mitglied
Es erschüttert mich zutiefst, dass so etwas beim (schein-)heiligen SVW, dem stets hanseatisch und nüchtern wirtschaftenden Verein passiert...:frown:
 

drunkenbruno

Keyser Söze
"Ich kann versichern, dass ich KEINERLEI unerlaubte finanzielle Vorteile auf Kosten von Werder Bremen gezogen habe.", teilte Born per Fax mit, der sich momentan in Südamerika aufhält. :zwinker3:

Quelle RTL-VT

:lachtot:
 
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