Erfolgsserie in der Liga gibt Werder Selbstvertrauen für die Champions League
Die Meisterschale glänzt noch: Nach dem 4:1 (2:1)-Triumph bei Hannover 96, dem vierten Sieg in Folge, ist der Glaube bei Werder Bremen an die Titelverteidigung größer denn je.
"Wir sind wieder gut drauf und absolut hungrig auf Erfolg. So schnell geben wir die Schale nicht her", gibt sich Mittelfeldspieler Ludovic Magnin kämpferisch. Und Stürmer Nelson Valdez fügt hinzu: "Wir mussten durch die vielen neuen Spieler erst mal zusammenfinden. Das haben wir jetzt geschafft. Wir vertrauen uns mehr."
Dieses Selbstvertrauen "ist nach den Leistungen der Mannschaft völlig berechtigt, wenn man so wie wir wieder mitten im Titelkampf dabei ist", sagt Sportdirektor Klaus Allofs.
Trotzdem hebt jetzt niemand in Bremen ab. Die eigene Leistung zählt, Kampfansagen an Bayern oder Schalke gibt es nicht. "Wenn wir diesen Lauf beibehalten, ist für uns sicher noch alles drin. Wir müssen uns aber nur auf uns konzentrieren", fordert Clubchef Jürgen Born. Und fügt an: "Bayern München steht momentan zu Recht auf dem ersten Platz, da sie bis jetzt konstant gespielt haben und die beste Mannschaft waren."
Abwehrchef Valerien Ismael fordert: "Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel schauen und unsere Kraft dafür verwenden, den dritten Platz zu festigen. Was dann kommt, sollten wir abwarten." Dem pflichtete der in Hannover überragende Fabian Ernst bei: "Wir spielen derzeit wirklich auf einem Top-Nievau. Wir müssen jetzt nur weiter unser Ding machen und auf die Fehler der anderen lauern."
Ein Grund für die Bremer Erfolgsserie war auch in Hannover wieder deutlich zu erkennen: Bis auf einen Schönheitsfehler, der vor 41 842 Zuschauern in der 38. Minute zum 2:1-Anschlusstreffer durch Dariusz Zuraw geführt hatte, stand die Bremer Defensive sehr gut. "Wir sind hinten viel sicherer und haben dort eine klasse Abstimmung gefunden", urteilt Ismael.
Auf der anderen Seite untermauterten die Bremer nach Treffern von Ludovic Magnin (5.), Tim Borowski (7.), Fabian Ernst (62.) und Mohamed Zidan (85.) ihren Ruf als torhungrigste Mannschaft der Liga. "Die Jungs haben mit den vier Toren richtig Öl auf die Maschine gegossen", freut sich Werder-Boss Born.
Doch auch ihm blieb nicht verborgen, dass der Werder-Motor nach dem 2:0 zwischenzeitlich wieder kräftig stotterte. "Das darf uns in der Champions League nicht passieren. Lyon ist ein ganz anderes Kaliber und nutzt so etwas aus", warnt Born.
Die Erfolge in der Liga kamen vor dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Olympique Lyon am Mittwoch (20.45 Uhr) im Weserstadion aber wie gerufen. "Wir empfangen Lyon mit breiter Brust. Wir haben das Potenzial, sie zu schlagen. Auch wenn Lyon eine ganz andere Hausnummer als Hannover ist", gibt sich Fabian Ernst selbstbewusst: "Unser Ziel muss es sein, hinten zu Null zu spielen und vorn zwei, drei Tore zu machen."
Dem schließt sich Tim Borowski an. "Lyon ist ein richtig schwerer Gegner, der uns alles abverlangen wird", glaubt der Nationalspieler: "Wenn wir aber wie zuletzt als Mannschaft und konzentriert auftreten, werden wir auch in der Champions League weiter bestehen."
Ja , wir glauben alle noch dran.