Guter Spieler auch gleich guter Trainer?

WestfalenFCB

Aktives Mitglied
Wieviele ehemalige Weltklassespieler haben eigentlich den Sprung vom Rasen auf die Trainerbank auf gleich hohem Niveau geschafft?

Beckenbauer?
Er holte z.B. 1990 mit dem DFB den WM-Titel nach Deutschland. 1993 hat er mit Marseille die CL gewonnen. Mit Bayern allerdings vollendete er nur jeweils das, was Ribbeck und Rehhagel einst begannen. Einen Meistertitel und den UFFA-Pokal.

Lothar Matthäus?
Er arbeitet schon seit wenigen Jahren akribisch an seine Trainerkarriere.
Der wirkliche Erfolg bleibt jedoch (noch) aus.

Diego Maradona?
:floet:

Was meint ihr?
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
In erster Linie meine ich das Lothar als Trainer fachlich durchaus etwas taugt. Seine Probleme sind eher zwischenmenschlicher Natur, so haut er z.B. sehr schnell überall ab, obwohl er zum Teil durchaus etwas vorzuweisen hat.

Vom Fussball etwas zu verstehen ist aber letztlich nicht die einzige Fähigkeit welche wirklich erfolgreiche Trainer auszeichnet, und insofern kann ich mir schon vorstellen das Lothar als Trainer insgesamt scheitert.
 

WestfalenFCB

Aktives Mitglied
Was ist Erfolg? Woran misst man diesen?

Eben.:zwinker3:
Egal woran. Gute Aufbauarbeiten im Amateurbereich oder sonstwas.

Primär aber eher auf sehr hohem Niveau.

Wenn ich z.B. an Ottmar Hitzfeld denke, der war sicher kein Weltklassespieler, aber hat immerhin zwei deutsche Vereine zum CL-Sieger gemacht. Kann ruhig auch in diese Richtung gehn.

Nur zu...:zwinker3:
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
In erster Linie meine ich das Lothar als Trainer fachlich durchaus etwas taugt. Seine Probleme sind eher zwischenmenschlicher Natur, so haut er z.B. sehr schnell überall ab, obwohl er zum Teil durchaus etwas vorzuweisen hat.

Vom Fussball etwas zu verstehen ist aber letztlich nicht die einzige Fähigkeit welche wirklich erfolgreiche Trainer auszeichnet, und insofern kann ich mir schon vorstellen das Lothar als Trainer insgesamt scheitert.

Das ist der Eindruck ,den man in D. von ihm hat und den er auch selbst zu verantworten hat. Aber wenn man mal in den vereinen nachfragt wo er war wird sich wahrscheinlich ein anderes Bild ergeben. Aber die Mühe macht man sich ja hierzulande nicht.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Mhh...also ich persönlich habe nicht nachgefragt wenn du das meinst. Aber zumindest sind mir von zwei seiner Stationen auch noch Interviews der Verantwortlichen bewusst die ihn jeweils gern halten wollten.

Und letztlich weiss ich auch nicht ob z.B. nicht die Ergebnisse auch eine gewisse Aussagekraft haben. Partizan hat halt seit seinem Abgang nicht mehr CL gespielt, und ist in der Quali gegen schwächere Gegner gescheitert. Ungarn hatte unter ihm 14 Punkte in der WM Qualifikation in 10 Spielen und hatte vor allem spielerisch gegenüber der Quali zur EM 2004 (bei der sie nur San Marino hinter sich liessen) einen grossen Schritt gemacht. Was sicherlich auch eine grössere Bedeutung hat als so ein Sieg über Deutschland, aber auch der war ein Achtungserfolg.

Ich würde nicht sagen das Lothar diesen Eindruck durch irgendeine Masche erzeugt hat, nein - das entspricht schlichtweg dem was man auf dem Platz von seinen Mannschaften dann sehen konnte. Man kann ihm schlecht absprechen das seine Teams sich unter ihm weiterentwickelt haben, und dies hat mit Selbstdarstellung sehr wenig zu tun.
 

Mattlok

Comunio Legende a.D.
ich glaube zb auch durchaus das Matthäus ein guter Trainer ist - nur keiner traut es sich ihn zu verpflichten.
Wenn ich vor der Saison quasi was in Gladbach, Frankfurt oder Köln zu sagen gehabt hätte, wäre Matthäus für mich eine interessante Lösung gewesen.

Zum Threadtitel: Also ne Fussballkarriere auf sehr hohem Niveau ist zumindest schonmal ne gute Vorbiildung für den Beruf Trainer,
aber das heißt noch lange nicht das man das was mam selbst ind er Lage war fussballerisch zu bringen, auch als Trainer/Lehrer auf andere Spieler rüberzubringen.
Ich denke es gibt auch einfach Spieler die können halt extrem gut kicken, und verhalten sich nach den anweisungen des Trainers ohne selbst das gesamtkonstrukt zu hinterfragen und daran interessiert zu sein.

Daher schaden tut das einem sicher nicht, nur aber die die sich schon während der Spielerkarriere auch intensiv mit Taktik usw ausienadergesetzt haben, Gegner beobachtet, und Traienr beobachtet wie die was gemacht haben,
hat wirklich so ne art ausbildung hinter sich.

Auf niedrigerem Niveau aber in vergleichbaren Relationen hab ich das auch schon erlebt.
Amateurfussball, Trainer gehabt der ein paar Jahre 2. Liga gespielt hat. das der fussballerisch nen Guter war, absolut kein Widerspruch,
aber als Trainer ging das mal gar nicht - ganz schlimm.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Hmmm...wirklich viele einstige WK-Weltfußballer fallen mir hierzu jetzt auch nicht ein. Jüngstes Beispiel ist Rijkaard. Wobei der halt das Glück hatte bei einem der besten Vereine der Welt anzuheuern. Wie er sich jetzt in der Türkei bei Gala schlagen wird bleibt abzuwarten.
 

netzGnom

Schlaumeier
ich glaube zb auch durchaus das Matthäus ein guter Trainer ist - nur keiner traut es sich ihn zu verpflichten.

So lange Lothar seinen Vertrag mit BILD/Sportbild hat, wird ihn auch kein deutscher Verein aus Liga 1 oder 2 verpflichten. Remember "Tagebuch". Da kann er ein noch so guter Trainer sein.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
ein guter Fußballer ist nicht automatisch ein guter Trainer, aber die meisten erfolgreichen Trainer waren gute Fußballer (vielleicht keine Weltklassefußballer, aber zumindest ordentliche Profifußballer).
 

ConJulio

Nur der BVB!!!
Zu Löddah: Bei dem Medienzirkus der dann auf einen zukommt kann man verstehen das kein (BuLi)-Verein daran Interesse hat.

Ich denke gerade an José M. und Rafa Benitez. Zwei Trainer die nie gute Spieler gewesen sind aber durchaus gute Trainer. Klopp ebenfalls.
Wenn man ein Weltklassespieler gewesen ist, ist es meist auch so das man ein entsprechendes Umfeld hatte (Trainer, Mitspieler und und und) und so einfach viel mehr Wissen hat.
Aber dadurch kann es auch sein das man dann einem Abstiegskandidaten mal gar nicht helfen kann.
Was ich immer noch am wichtigsten finde ist das man mit den Spielern als Mensch arbeiten kann. Den Spieler seine Art von Fussball, bzw. die eigene Vorstellung, vermitteln kann.
Wie sagt das v. Gaal: Jeder Mensch hat Talente die man dann entdecken und fördern muss.
Klinsmann halte ich immer noch für einen Top-Motivator. Ich glaube der macht Dich so heiss das Du 600 % geben kannst. Aber das ist was für ne EM oder WM. Nicht für ne Saison. Dagegen mal Löw.
Wer hatte denn vor 06 die Vorstellung das der mal Nati-Trainer sein würde und das auch noch gut?
Wenige denke ich mal.
Und ich weiss jetzt nicht ob er ein Weltklassespieler gewesen ist.
Spieler die Weltklasse-Niveau erreicht hatten und dann das gleiche als Trainer hinbekommen haben gibt es nun wirklich auch nicht viele.
Aber Spieler die mal WK-Niveau hatte und als Trainer nicht viel rissen kenne ich schon mehr.

Grundsätzlich denke ich das es zwei unterschiedliche Dinge sind. Und ich glaube auch das man ein sehr guter Trainer sein kann ohne das man wirklich mal ein Bombenspieler gewesen ist.
 

Webchiller

Bekanntes Mitglied
Meine spontane Theorie ist die, dass außerordentlich gute Fußballer per se von ihren außerordentlichen in die Wiege gelegten Qualitäten leben. Davon kannst du dir im Trainerjob aber mal gar nichts kaufen. Ein guter Trainer muss ein gewissenhafter und fleißiger Arbeiter sein, "Projektmanagerqualitäten" aufweisen und das ist mal völlig gegensätzlich zu dem, was ein guter Fußballer benötigt.

Das Eine schließt zwar nicht das Andere aus, aber "Fußball Know-How" (was ist das eigentlich?) reicht bei weitem nicht aus, um in einer Führungsposition im Fußball glänzen zu können.
 

Alan Smithee

Spezialeinheit!
Beckenbauer?
Er holte z.B. 1990 mit dem DFB den WM-Titel nach Deutschland. 1993 hat er mit Marseille die CL gewonnen. Mit Bayern allerdings vollendete er nur jeweils das, was Ribbeck und Rehhagel einst begannen. Einen Meistertitel und den UFFA-Pokal.

:suspekt:

Ich denke bei dem Thema an einen Satz von Klopp: Wenn man nicht so gut mit den Ball umgehen kann, muss man eben mehr von dem Spiel verstehen.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
So lange Lothar seinen Vertrag mit BILD/Sportbild hat, wird ihn auch kein deutscher Verein aus Liga 1 oder 2 verpflichten. Remember "Tagebuch". Da kann er ein noch so guter Trainer sein.

Oder man hat einen durchgeknallten Präsidenten. Dann geht das.

Meiner Meinung muss er langsam die Kurve kriegen und da helfen Verträge und wöchentliche Kolummnen nicht weiter. :hammer:
 
Auf jeden Fall denke ich, dass die Jahre mit hochwertigem Training einem Top-Spieler dabei helfen ein guter Trainer zu werden. Man bekommt einfach ein Gespür für Leistungszyklen, Trainingsdurchführung und kennt die Stimmung der Spieler vor und nach Schlüsselspielen und kann darauf reagieren. Bei Loddar bin ich mir da zwar manchmal nicht so sicher aber...

Übrigens: Ich denke nicht wirklich, dass er die Artikel in diesem Blättchen schreibt, daher sollte man von dort keine Rückschlüsse ziehen. Aber förderlich für eine dt. Trainerkarriere sind sie bestimmt nicht.
 
Ein guter Spieler kann durchaus ein guter Trainer werden, ein Topspieler/Weltklassespieler hat es da schon schwieriger, es sei denn er hat das Glück andere Weltklassespieler zu spielen (Rijkaard, Beckenbauer). Meistens können Topspieler mit mittelmässigen Spielern nicht so wirklich umgehen bzw. ärgern sich, dass jeder nicht das kann, was für ihn selbstverständlich war (Keane, Basler z.B.).

Zudem sind Vertediger und defensive Mittelfeldspieler eher dazu geignet gute Trainer zu werden, denn sie haben eher kompletteres Fussballverständnis, da sie die ganzen Spiele über von hinten einen Überblick vom kompletten Spielgeschehen haben und eher ein taktisches Verständnis haben. Stürmer und offensive Mittelfeldspieler eher weniger (Keagan, Klinsmann).
 

gary

Bekanntes Mitglied
Übrigens: Ich denke nicht wirklich, dass er die Artikel in diesem Blättchen schreibt, daher sollte man von dort keine Rückschlüsse ziehen.

Zumindest wird er die Artikel absegnen, was ja letztlich auch nicht viel anders ist, als wenn ein Assistent an einem Brief oder Bericht gefeilt hat, jemand anders aber dafür die Verwantwortung trägt.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Zumindest wird er die Artikel absegnen, was ja letztlich auch nicht viel anders ist, als wenn ein Assistent an einem Brief oder Bericht gefeilt hat, jemand anders aber dafür die Verwantwortung trägt.

Sein Name steht drüber das zählt.

Er ist wirklich kein schlechter Trainer und würde sicher manchem Bundesligisten gut zu Gesicht stehen, wenn das drumherum nicht wäre.
 
Oben