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Die Erstligasaison 2004/2005
Vorberichte
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Spielberichte
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23. Spieltag: FC Hansa Rostock - Borussia Mönchengladbach
Schober - Hartmann, Hill, Persson, Maul - Lantz, T. Rasmussen, Litmanen, Rydlewicz - Arvidsson, Prica. K. Keller - Fukal, Strasser, Moore, Jansen - Kluge, Thijs, Böhme - Neuville, Sverkos, Sonck.
Ersatz: A. Keller, Lapaczinski, Madsen, Hansen, D. Rasmussen, Meggle, Stein, Pohl, di Salvo, Vorbeck, Shapourzadeh
Es fehlen: Allbäck, Möhrle, Sebastian (alle gesperrt), Melkam (verletzt), Tjikuzu (Vertrag aufgelöst) Ersatz: Melka, Kampa, Daems, Pletsch, van Kerckhoven, Korzynietz, Hausweiler, Demo, Ulich, Heinz, Polanski, Broich, van Hout.
Es fehlen: Kirch, Ziege, Elber (alle verletzt bzw. mit Trainingsrückstand), Ramovic (nicht im Profikader).
Schiedsrichter: Hermann Albrecht (Kaufbeuren)
Assistenten: Thomas Frank, Bernd Hauer
4. Offizieller: Norbert Grudzinski
(js) Nicht einmal Borussias Auswärtsschwäche kommt an die widerliche Penetranz eines George W. Bush und seiner Berliner Helfershelfer heran, die in totalitärer Weise die eigene Bevölkerung aussperren, damit das größte Hindernis für den Weltfrieden unbehelligt von demokratischem Protest durch Mainz kutschiert werden kann. Dennoch bleibt es ein unangenehmes Erlebnis, wenn beim Aufeinandertreffen des heimschwächsten Bundesligavereins und des auswärtsschwächsten Erstligisten der Name Borussia Mönchengladbach fällt. Das einzige Team ohne Auswärtssieg in der laufenden Spielzeit reist zum einzigen Team ohne Heimsieg, da sieht mancher bereits ein Unentschieden programmiert. Letztlich aber nützt eine Punkteteilung am Samstag niemandem - Rostock würde endgültig am Ligaboden festkleben, während aus Borussias Sicht eine Punkteteilung bei Hansa keine Umkehr des jüngsten Mini-Negativtrends bewirken würde.
Keineswegs sollte man ein einzelnes Spiel überbewerten, so auch dieses nicht. Dennoch ist gerade die Partie im Ostseestadion ein guter Indikator für die Fähigkeiten eines Dick Advocaat. Zwölf Punkte aus elf Spielen kamen in seiner Amtszeit zustande, das ergibt hochgerechnet auf eine ganze Saison nicht einmal die vierzig Zähler, die Lieschen Müller als zum Klassenerhalt notwendig ansieht. Was Advocaat außer Einkaufszettel zu schreiben noch kann, erschließt sich dem Betrachter bislang nicht - was nicht heißt, daß er der falsche Mann ist, sondern nur, daß man immer noch nicht erkennen kann, was er tatsächlich bewirkt. Schafft er es in dieser Woche jedoch, die Mannschaft so vorzubereiten, daß sie mit breiter Brust nach Mecklenburg reist und die drei Punkte vom Silbertablett abgreift, so hat er etwas Besonderes geleistet. Tritt hingegen das Team ähnlich schmalbrüstig auf wie bereits so oft in den letzten Jahren und verliert, so könnte man sich fragen, wozu man überhaupt einen Trainer braucht.
Borussia:
Stellte Dick Advocaat dieselbe Mannschaft wie gegen Schalke auf, so stünde kein einziger Spieler in der Startformation, der bereits am 10. April 2004 - vor nicht einmal elf Monaten - gegen Rostock den Anpfiff auf dem Rasen miterlebte. Deutlicher kann der Umbruch, der in den letzten Monaten stattgefunden hat, wohl kaum beschrieben werden. Doch was hat sich im Ergebnis geändert? Zum Teil ist diese Frage unfair, denn die Eingewöhnungszeit der in der Winterpause verpflichteten Neuzugänge ist länger als ein halbes Dutzend Pflichtspiele. Dank der sieben Punkte zum Rückrundenstart verläuft diese Eingewöhnungsphase derzeit relativ streßarm, auch wenn die jüngsten Leistungen - zwei Torchancen in zwei Spielen, dafür ein Dutzend Aussetzer in der Abwehr - wenig beruhigend wirken. So kann man im wesentlichen bislang nur feststellen, daß sich das Leistungsbild umgekehrt hat: Patzte das Team zu Beginn der Saison gegen schwächere Mannschaften und spielte stark gegen stärkere, so hat sich dies jüngst völlig umgekehrt.
Dies mag mit der taktischen Marschrichtung zu tun haben. 4-3-3 ist im Prinzip ein prima anzusehendes System, wenn man Selbstbewußtsein ausstrahlt und das Zusammenspiel stimmt. Es verwundert nicht, daß Borussia unter Hans Meyer mit diesem System aufgestiegen ist, in einer Phase, in der diese Bedingungen erfüllt waren. Dann nämlich ist auch das Argument haltlos, daß das Mittelfeld unterbesetzt sei - die Mannschaftsteile greifen ineinander und verschieben sich, ohne daß der Gegner große Lücken geboten bekäme. Sind die Bedingungen aber nicht erfüllt, wie dies derzeit der Fall ist, dann nutzen starke Gegner die Schwachpunkte dieses Systems sofort aus, während der Druck nach vorne gegen schwächere Gegner immer noch siegbringend sein kann. Sollte man nun aber ausgerechnet gegen Rostock auf das "sicherere" 4-4-2 umschwenken? Nein, weil es gegen einen schwachen Gegner das falsche Signal wäre - oder ja, weil ein Spiel mit drei Stürmern, die allesamt vom Typ her eher in die Mitte drängen, einfach Unfug ist?
Borussen-Defensive:
Gänzlich zurecht wurde diese Woche in unserem Forum von einem Leser darauf hingewiesen, daß der letzte überdurchschnittliche Torwart, den Borussia besaß, ein 21jähriger namens Robert Enke war - in der Abstiegssaison 1998/99. Seit Jahren ist das Bemühen um Besserung auf dieser entscheidenden Position eine Abfolge von Pleiten, Pech und Pannen, bei der auch eine befremdliche Aufstellungspraxis ihre Rolle gespielt hat. Kasey Keller bildet hier keine Ausnahme. Starke Reflexe und physische Präsenz reichen nicht aus, um mehr als Durchschnitt zu verkörpern, zumal die simple Tatsache, daß der Ball rund ist und auch getreten werden darf, für ihn ein nahezu unüberwindbares Hindernis verkörpert. Dennoch sollte man die derzeitige Abwehrmisere nicht allein an ihm festmachen - selbst wenn jeder Fußballer weiß, wie nervtötend es sein kann, wenn man einen Goalie hinter sich weiß, den man sich kaum anzuspielen traut.
Die Herren vor Keller haben freilich mit sich selbst derzeit genug zu tun und können es sich nicht leisten, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Mit Ausnahme des jungen Jansen, der eine mehr als erfreuliche Entdeckung ist (ein klarer Pluspunkt für Advocaat, der den Mut besaß, ihn regelmäßig zu bringen), sind derzeit alle auf der Suche nach ihrer Form. Das noch vor wenigen Wochen an dieser Stelle hochgelobte Dreieck Moore-Strasser-Thijs hängt windschief im Raum, während Milan Fukal seine Fleißkärtchen vom Rückrundenauftakt bereits wieder in die harte Währung der Gegentore umgetauscht hat. Wer weiß, ob Bernd Korzynietz defensiv besser spielen würde? Sicherlich aber dürfte er nach vorne mehr bringen. Und ob man an dieser Stelle den kalten Kaffee eines 3-5-2-Systems aufwärmen sollte, solange keine spielerische Besserung in Sicht ist, ist ein weiteres ergiebiges Thema...
Borussen-Offensive:
Das Mittelfeld ist schnell überbrückt, doch leider nur in diesem Vorbericht, nicht im Spiel. Betrachtet man die jüngsten Leistungen Kluges und Böhmes, so könnten sich alle Ulichs, Demos und Broichs zurecht fragen, warum sie nicht mehr Einsätze bekommen. Dennoch hat Advocaat derzeit recht, wenn er weiter auf die beiden Erstgenannten setzt. Kluge ist zwar ein Ritter der traurigen Gestalt, wenn das Spiel seines Teams schlecht läuft, doch andererseits fiel er in dieser Spielzeit bislang überdurchschnittlich positiv auf und verfügt über eine herausragende Technik. Böhme seinerseits hat Fähigkeiten in punkto Standards und Einsatzwillen, die seine gelegentliche Übersichtslosigkeit ausgleichen können. Noch also gelten beide als erste Wahl, wenngleich ihr Kredit schmilzt.
Im Angriff kann es sich Dick Advocaat derzeit schlicht nicht leisten, auf Vaclav Sverkos zu verzichten, selbst wenn dieser zwischenzeitlich leicht angeschlagen war. Neuville schreit geradezu nach einer Spielpause, van Hout ist bemüht, doch ohne Esprit und echten Tordrang, und Elber wird noch wochenlang Spurrinnen in den Trainingsrasen laufen. Somit bleiben als Hoffnungsträger noch Sonck und eben Sverkos, zwei Spieler, deren Namen mit "S" wie "Stürmer" beginnen, nicht mit "N" wie "null Tore in neun Spielen" oder "H" wie "hoffentlich treffe ich überhaupt noch mal". Die verwegene, aber vielleicht zielführende Variante wäre wohl, Jansen links in die Offensive zu berufen (abgeschirmt von Daems) und die beiden "S"türmer ins Zentrum zu stellen. Nun, das werden wir wohl so schnell nicht sehen. Also bleibt alles, wie es war, mit Ausnahme wohl der Rückversetzung van Houts auf die Bank.
Der Gegner aus Rostock:
Hansa hat nach großem Kampf durch einen 3:1-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Dort trifft man nun auf Tennis Borussia Berlin. Tennis Borussia Berlin? Ja, denn die Rede ist von den A-Junioren, die derzeit neben dem Amateurteam - Spitzenreiter der Oberliga NOFV-Nord - über die Region hinaus für Furore sorgen. Im Gegensatz dazu schreibt das Profiteam nur Negativschlagzeilen und hat nach vierzehn sieglosen Spielen in Folge freien Blick Richtung zweite Liga. Dies ist betrüblich, denn die Bilanz der Hansestädter seit der Wende war beeindruckend: Es waren nicht die Teams aus dem wirtschaftlich ungleich stärkeren Sachsen oder Thüringen, die sich im neuen Fußballdeutschland behaupten konnten, sondern die strukturell benachteiligten, doch ungleich besser wirtschaftenden Mecklenburger. Dies nötigt großen Respekt ab.
Um so betrüblicher ist es, daß Hansas Maßnahmen der letzten Monate keine Früchte zu tragen scheinen, denn auch hier ist den Verantwortlichen wenig vorzuwerfen. Die Trennung von Juri Schlünz war professionell und ohne negativen Beigeschmack erfolgt, und mit Jörg Berger wurde der richtige Mann angeheuert. Zudem gelang ein Coup mit der Verpflichtung des finnischen Altsstars Litmanen, den man gerne früher in der Bundesliga gesehen hätte, wenngleich der Gesundheitszustand des 93fachen Nationalspielers ein hohes Risiko signalisierte. Offenbar aber überwog für die Vereinsverantwortlichen die Hoffnung auf den Hallo-wach-Effekt, der mit dieser Verpflichtung zweifellos einherging. Spätestens jedoch nach dem Trauerspiel um die fristlose Kündigung des bereits früher abgemahnten Tjikuzu nach dessen Fernbleiben bei einer Trainingseinheit ist die Stimmung wieder grau in grau. Hansa muß sich diesbezüglich fragen lassen, ob Tjikuzus Abgang, der formal korrekt schien, in der jetzigen Situation nicht doch kontraproduktiv war, zumal der Kader ohnehin zu klein und im Durchschnitt zu schwach ist.
Rostock-Defensive:
Torwart Keller sitzt auf der Ersatzbank, doch damit ist natürlich Hansas Keeper Axel Keller gemeint. Nummer eins bleibt Matthias Schober, der regelmäßig zu den besten Akteuren zählt, wenngleich er selten Punkte festhalten kann, weil seine Vorderleute einfach zu viele Fehler produzieren. Dies trifft besonders für die Innenverteidigung zu, in der Madsen und Möhrle zuletzt verheerend agierten und gegen Wolfsburg nahezu willenlos die gegnerischen Stürmer zum Toreschießen einluden. So könnte man es fast als Pluspunkt sehen, daß Möhrle nunmehr gelbgesperrt ist (obgleich Jörg Berger beim Innenverteidiger jüngst einen Aufwärtstrend ausgemacht hat, der sich dem neutralen Betrachter entzieht).
Ob freilich die Alternativen besser sind, darf bezweifelt werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit rückt Persson zentral in die Viererkette, wo Hill Madsen verdrängen könnte. Die Außenverteidiger Maul (links) und Hartmann (rechts) bleiben gesetzt. Anstelle Perssons könnte Lantz dann auf seine Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld zurückkehren, die er zuletzt verloren hatte.
Rostock-Offensive:
Jari Litmanen soll der unbeschränkte Herrscher im zentralen offensiven Mittelfeld werden, vermochte aber bei seinen bisherigen drei Einsätzen noch nicht zu überzeugen. Nach einem ordentlichen Debüt beim unglücklichen Unentschieden gegen Schalke ging der Finne in Kaiserslautern und Wolfsburg genauso unter wie der Großteil seiner Kollegen. Die Frage, ob der selbst in der finnischen Liga teilweise auf der Bank sitzende Ex-Star noch bundesligatauglich ist, kann daher derzeit nicht beantwortet werden. Flankiert wird Litmanen durch Thomas Rasmussen links und Rydlewicz rechts. Daß letzterer in dieser Saison noch auf seinen ersten Torerfolg wartet, sagt viel über Hansas Aufbauspiel aus.
Im Sturm kann Berger eigentlich bringen, wen er will, es macht in punkto Torgefährlichkeit keinen Unterschied. Zuletzt spielten di Salvo (fünf Saisontreffer, davon zwei in Mönchengladbach) und Arvidsson (zwei Tore), doch Prica hat seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen und dürfte für di Salvo ins Team zurückkehren, zumal er in der Rückrunde "schon" zwei Treffer erzielt hat (drei während der gesamten Spielzeit). Allbäck (ebenfalls bislang drei Tore) ist noch rotgesperrt, wird aber auch nicht wirklich vermißt.
Schiedsrichter:
Ob ein Schiedsrichter aus Kaufbeuren noch den Frühbucher-Rabatt der Deutschen Bahn (die einen neuen Namen sucht; unser Vorschlag: German Snailway) bekommt, wenn er erst zwei Tage im voraus erfährt, daß er quer durch die Republik nach Rostock reisen muß, um ein Bundesligaspiel zu leiten? Nun, Hermann Albrecht wird andere Sorgen haben, denn nach seinem letzten Bundesligaauftritt verpaßte ihm der kicker eine glatte 6, als er vor zwei Wochen Bochum in Dortmund ein wenig verärgerte. Bezeichnenderweise leitete der ehemalige FIFA-Referee das letzte Spiel mit Mönchengladbacher Beteiligung ebenfalls in Dortmund, bei der 1:3-Niederlage am vorletzten Spieltag der Vorsaison. Hier reichte es notenmäßig immerhin zu einer 5, doch der Elf vom Niederrhein war es egal, denn man stellte trotz allen Übels den Klassenerhalt endgültig sicher. Hermann Albrecht, dieser Name steht für manche gute Leistung, doch auch legendäre Abseitspfiffe nach Einwürfen. Was wird er sich für Rostock ausdenken?
Auswärtsbilanz gegen Rostock - Ergebnisse aus Gladbacher Sicht
Spielzeit Erg. Spielzeit Erg. Spielzeit Erg.
65/66 - 77/78 - 89/90 -
66/67 - 78/79 - 90/91 -
67/68 - 79/80 - 91/92 1:2
68/69 - 80/81 - 92/93 -
69/70 - 81/82 - 93/94 -
70/71 - 82/83 - 94/95 -
71/72 - 83/84 - 95/96 3:2
72/73 - 84/85 - 96/97 0:1
73/74 - 85/86 - 97/98 0:2
74/75 - 86/87 - 98/99 1:1
75/76 - 87/88 - 99/00 -
76/77 - 88/89 - 00/01 -
01/02 1:1
02/03 1:3
03/04 2:1
2 - 2 - 4 9:13 Tore
Bilanz
Bereits zum neunten Mal tritt Borussia in Rostock an, ein deutliches Zeichen für das Durchhaltevermögen, das Rostock seit der Wende in der Bundesliga an den Tag gelegt hat. Die Bilanz ist durchwachsen: Vier Heimsiegen stehen zwei Unentschieden und ebenso viele Auswärtserfolge der Elf vom Niederrhein gegenüber. In der letzten Spielzeit gab es eine sehr erfreuliche Dienstreise für Mannschaft und Fans, kehrte Borussia doch nach einem hart umkämpften 2:1-Sieg mit drei Punkte nach Hause zurück. Nach der Führung der Gastgeber drehten Ulich und der eingewechselte van Hout noch das Spiel und legten damit am 28. Spieltag den Grundstein zum Klassenerhalt.
SEITENWAHL-Meinung
Michael Heinen: Was kommt dabei heraus, wenn die einzige Mannschaft ohne Heimsieg auf die einzige Mannschaft ohne Auswärtssieg trifft? Richtig, ein Unentschieden. Mit 1:1 trennt sich Hansa Rostock nach großem Kampf von unserer Borussia, bei der weiter sehnsüchtig auf Elbers Comeback gewartet wird.
Thomas Zocher: Im Tor eine amerikanische Graupe, in der Abwehr einen australischen Brutalo, im Mittelfeld einen jähzornigen Schalker Altstar neben einem anatolischen Bankwärmer und vorne im Sturm ein sich im System verschleißender belgischer Bankdrücker von Ajax, der nur spielt, weil der alte Elber noch Aua hat. Wochen nach erwartbaren Niederlagen können manchmal richtig unerträglich sein, deshalb ist es an der Zeit in Rostock einen "Dreier" zu machen, damit nächste Woche aus der amerikanische Graupe im Tor wieder ein glänzender Rückhalt wird, der Verteidiger ein "neuer Patrik Andersson", im Mittelfeld "Super-Böhme" neben dem genialen Quarterback Thijs Platz findet und im Sturm man gar nicht weiß, wer außer dem ungemein torgefährlichen Wesley Sonck in der Mannschaft bleibt, wenn erstmal der torgefährlichste Ausländer der Bundesligageschichte Borussias Raute trägt. So möge die Mannschaft uns alle bewahren und Rostock mit 3:1 bezwingen.
Joachim Schwerin: Nein, ich male mir gar nicht erst aus, was passiert, wenn Borussia auch dieses Spiel noch in den Sand setzt. Die Mannschaft hat noch einiges gutzumachen, sowohl aus dem Vorrundenspiel, das nach 2:0-Führung noch unentschieden endete, als auch nach den unergiebigen Leistungen der letzten beiden Partien. Knüpft Borussia an den Rückrundenstart an, steht einem 2:0-Sieg nichts im Wege. Falls nicht, werden sämtliche Internet-Foren mit Borussia-Bezug in der nächsten Woche wegen vollständiger Vermüllung geschlossen.
Der Gegner im Internet:
http://www.fc-hansa.de; http://www.hansafans.de
Joachim Schwerin
24.02.2005