regelbert
Der, wo ebbes woiß
Der Leistungseinbruch des VfB Stuttgart in der Endphase der Fußball-Bundesliga soll gründlich aufgearbeitet werden. Die desolate Darbietung der Mannschaft im Spiel gegen Bayern München hat auch den Vorsitzenden des Aufsichtsrats aufgeschreckt. Im Gespräch mit Felix Bingesser fordert der Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt eine lückenlose Ursachenforschung. ¸¸Wir müssen über alles reden", sagt Dieter Hundt und schließt bei dieser Forderung auch den Trainer Matthias Sammer mit ein.
Herr Hundt, Sie waren nach dem Spiel gegen Bayern München emotional sehr aufgewühlt. Ist Ihr Ärger über den blamablen Auftritt der Mannschaft zwischenzeitlich verraucht?
Ich war am Samstag enttäuscht und verärgert und bin dies auch heute noch. Natürlich akzeptiere ich, dass die Mannschaft das erreicht hat, was wir als Saisonziel ausgegeben haben. Aber wie sträflich leichtsinnig in den letzten sechs Spielen ein Champions-League-Platz verpasst wurde, ist nicht akzeptabel. Wir hatten viele Möglichkeiten, dieses so wichtige Ziel zu erreichen.
Es gab auch den Matchball gegen Bayern.
Ja, und Bayern München hat uns ja geradezu dazu eingeladen, diese letzte Chance zu nutzen. Vor allem dieser leidenschaftslose Auftritt der Mannschaft vor ausverkauftem Haus hat mich sehr geärgert. Nochmal: die Mannschaft hat leichtsinnig viel, sehr viel Geld und Renommee verspielt. Wir hätten mit den Einnahmen aus der Champions League einen weiteren, sehr großen Schritt nach vorne machen können.
Die Mannschaft hat sich im sportlichen Bereich nicht weiterentwickelt.
Stimmt, das ist leider so. Aus Kreisen der Mannschaft ist auch zu hören, dass einiges in Unordnung geraten ist und es in der Mannschaft nicht mehr stimmt. Darüber muss jetzt geredet werden, das muss auf den Tisch - ohne Wenn und Aber. In den letzten Wochen sind geradezu Zerfallserscheinungen festzustellen gewesen.
Der Präsident Erwin Staudt möchte keine Trainerdiskussion. Muss aber nicht der sportliche Leiter für diese Fehlentwicklung der letzten Wochen zur Verantwortung gezogen werden?
Präsident und Vorstand sind jetzt gefordert und müssen handeln. Der Aufsichtsrat überwacht den Vorstand und steht beratend zur Seite. Meine persönliche Meinung ist auf jeden Fall die, dass jetzt alles auf den Tisch muss und einschränkungslos über alles geredet werden muss.
Auch über den Trainer Matthias Sammer?
Über alles. Zwar dürfen wir jetzt nicht den Fehler begehen, den ganzen Verein in Sack und Asche zu verdammen. Es wird vor allem im Management sehr erfolgreich gearbeitet. Wir haben mit dem neuen Hauptsponsor eine verbesserte finanzielle Grundlage für den Verein geschaffen. Wir haben beträchtlichen Mitgliederzuwachs, die Akzeptanz des Vereins, auch bundesweit, ist deutlich gewachsen. Das ist eine Folge der guten sportlichen Leistungen. Leider stimmt die Leistung derzeit nicht mehr.
Fehlt es in der sportlichen Führung des Vereins an Kompetenz, fehlt ein sportliches Schwergewicht auf Managerstufe?
Wir haben einen Manager, der nahe an der Mannschaft ist. Auch von ihm erwarte ich, dass er sich jetzt deutlich äußert, woran es in der Mannschaft krankt. Ob es mit einem so genannten Schwergewicht anders gelaufen wäre, dazu habe ich eine sehr reservierte Meinung. Diese Lösung birgt auch ein großes Konfliktpotenzial, auch damit haben wir in Stuttgart einige Erfahrung.
Die Aufbruchstimmung, zumindest im sportlichen Bereich, ist vorerst gestoppt. Wo wird sich die Mannschaft mittelfristig positionieren?
Grundsätzlich strebe ich an, den Weg der letzten Jahre weiterzugehen. Wir wollen das Image der ¸¸Jungen Wilden" behalten und wir wollen darüber hinaus den Verein mit kontrolliertem Risiko in der Spitze der Bundesliga etablieren. Von diesem Weg sind wir in der Schlussphase der Meisterschaft etwas abgekommen. Wir haben in diesem Jahr auch keinen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs an die Mannschaft herangebracht, auch das ist ein Thema, über das wir uns eingehend unterhalten müssen.
Der Präsident hat angekündigt, dass gewisse Leistungsträger verkauft werden könnten. Sehen Sie das genauso?
Herr Staudt stimmt mit mir überein, dass sich einiges ändern muss. Wie die neue Mannschaft aussehen wird, ist Sache der Vereinsführung. Klar ist nur, dass Änderungen zwingend notwendig sind.
Und sicher ist, dass Herr Hundt zu Beginn der neuen Saison einen anderen VfB Stuttgart sehen möchte als in den vorangegangenen Wochen?
Dass ich eine Mannschaft mit einem anderen Gesicht, nicht nur personell, sondern speziell was die Einstellung betrifft, sehen will, das ist kein Wunsch . Das ist eine Forderung.
Und die neue Saisonzielsetzung lautet wieder ¸¸Qualifikation für den Uefa-Pokal'?
Unser Anspruch muss deutlich höher sein.
Herr Hundt, Sie waren nach dem Spiel gegen Bayern München emotional sehr aufgewühlt. Ist Ihr Ärger über den blamablen Auftritt der Mannschaft zwischenzeitlich verraucht?
Ich war am Samstag enttäuscht und verärgert und bin dies auch heute noch. Natürlich akzeptiere ich, dass die Mannschaft das erreicht hat, was wir als Saisonziel ausgegeben haben. Aber wie sträflich leichtsinnig in den letzten sechs Spielen ein Champions-League-Platz verpasst wurde, ist nicht akzeptabel. Wir hatten viele Möglichkeiten, dieses so wichtige Ziel zu erreichen.
Es gab auch den Matchball gegen Bayern.
Ja, und Bayern München hat uns ja geradezu dazu eingeladen, diese letzte Chance zu nutzen. Vor allem dieser leidenschaftslose Auftritt der Mannschaft vor ausverkauftem Haus hat mich sehr geärgert. Nochmal: die Mannschaft hat leichtsinnig viel, sehr viel Geld und Renommee verspielt. Wir hätten mit den Einnahmen aus der Champions League einen weiteren, sehr großen Schritt nach vorne machen können.
Die Mannschaft hat sich im sportlichen Bereich nicht weiterentwickelt.
Stimmt, das ist leider so. Aus Kreisen der Mannschaft ist auch zu hören, dass einiges in Unordnung geraten ist und es in der Mannschaft nicht mehr stimmt. Darüber muss jetzt geredet werden, das muss auf den Tisch - ohne Wenn und Aber. In den letzten Wochen sind geradezu Zerfallserscheinungen festzustellen gewesen.
Der Präsident Erwin Staudt möchte keine Trainerdiskussion. Muss aber nicht der sportliche Leiter für diese Fehlentwicklung der letzten Wochen zur Verantwortung gezogen werden?
Präsident und Vorstand sind jetzt gefordert und müssen handeln. Der Aufsichtsrat überwacht den Vorstand und steht beratend zur Seite. Meine persönliche Meinung ist auf jeden Fall die, dass jetzt alles auf den Tisch muss und einschränkungslos über alles geredet werden muss.
Auch über den Trainer Matthias Sammer?
Über alles. Zwar dürfen wir jetzt nicht den Fehler begehen, den ganzen Verein in Sack und Asche zu verdammen. Es wird vor allem im Management sehr erfolgreich gearbeitet. Wir haben mit dem neuen Hauptsponsor eine verbesserte finanzielle Grundlage für den Verein geschaffen. Wir haben beträchtlichen Mitgliederzuwachs, die Akzeptanz des Vereins, auch bundesweit, ist deutlich gewachsen. Das ist eine Folge der guten sportlichen Leistungen. Leider stimmt die Leistung derzeit nicht mehr.
Fehlt es in der sportlichen Führung des Vereins an Kompetenz, fehlt ein sportliches Schwergewicht auf Managerstufe?
Wir haben einen Manager, der nahe an der Mannschaft ist. Auch von ihm erwarte ich, dass er sich jetzt deutlich äußert, woran es in der Mannschaft krankt. Ob es mit einem so genannten Schwergewicht anders gelaufen wäre, dazu habe ich eine sehr reservierte Meinung. Diese Lösung birgt auch ein großes Konfliktpotenzial, auch damit haben wir in Stuttgart einige Erfahrung.
Die Aufbruchstimmung, zumindest im sportlichen Bereich, ist vorerst gestoppt. Wo wird sich die Mannschaft mittelfristig positionieren?
Grundsätzlich strebe ich an, den Weg der letzten Jahre weiterzugehen. Wir wollen das Image der ¸¸Jungen Wilden" behalten und wir wollen darüber hinaus den Verein mit kontrolliertem Risiko in der Spitze der Bundesliga etablieren. Von diesem Weg sind wir in der Schlussphase der Meisterschaft etwas abgekommen. Wir haben in diesem Jahr auch keinen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs an die Mannschaft herangebracht, auch das ist ein Thema, über das wir uns eingehend unterhalten müssen.
Der Präsident hat angekündigt, dass gewisse Leistungsträger verkauft werden könnten. Sehen Sie das genauso?
Herr Staudt stimmt mit mir überein, dass sich einiges ändern muss. Wie die neue Mannschaft aussehen wird, ist Sache der Vereinsführung. Klar ist nur, dass Änderungen zwingend notwendig sind.
Und sicher ist, dass Herr Hundt zu Beginn der neuen Saison einen anderen VfB Stuttgart sehen möchte als in den vorangegangenen Wochen?
Dass ich eine Mannschaft mit einem anderen Gesicht, nicht nur personell, sondern speziell was die Einstellung betrifft, sehen will, das ist kein Wunsch . Das ist eine Forderung.
Und die neue Saisonzielsetzung lautet wieder ¸¸Qualifikation für den Uefa-Pokal'?
Unser Anspruch muss deutlich höher sein.