Identifikationsfiguren Ade - Söldner Ole!?

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Die aktuellen Transferaktivitäten scheinen diesbezüglich zumindest eine klare Tendenz erkennen zu lassen...

Haben Ronaldo und Kaka zuletzt nicht immer wieder betont bei ihren aktuellen Klubs bleiben zu wollen?
Sich mehrfach und medienwirksam zu Fans und Verein bekannt?
Und somit eine vermeintliche und so erwünschte Identifikation mit dem Arbeitgeber (Verein) und deren Belegschaft (Fans) propagiert und demonstriert?

Alles Heuchelei!

Wie weit es mit Identifikation, Dankbarkeit und Liebe zum Verein wirklich her ist, zeigen diese beiden Fälle eindeutig!
Natürlich ist Real noch immer einer der interessantesten und ruhmreichsten Fußballklubs auf unserem Planeten - keine Frage.
Aber letzten Endes war wohl, einmal mehr, nicht der große Name und die sportliche Herausforderung denn vielmehr die (zuküntigen) Zahlen auf dem Bankkonto ausschlaggebend.

Ähnlich verhält es sich im Falle eines Franck Ribery, dessen Transfer ebenfalls unmittelbar bevorstehen dürfte.
Immerhin...der Franszose hat sich zuletzt nie wirklich zum FC Bayern bekannt. Was nichts an dem Faktum ändert, dass auch er die Gültigkeit eines Vertrages in keinster Weise zu berücksichtigen, geschweige denn zu respektieren scheint.

Und diese 3 Spieler stehen, leider, nur exemplarisch für das Gros der heutigen Spielergeneration(en).

Kein Wunder also, warum Spieler wie ein Maldini, Totti, Puyol oder Raul so verehrt und geschätzt werden.
Echte Identifikationsfiguren halt! Wie man sie, in Zeiten des Söldnertums, kaum noch antrifft.
 
Warum sollte sich auch ein Spieler mit seinem Arbeitgeber mehr identifizieren, als das die meisten "normalen" Arbeitnehmer tun, die ebenfalls bei einem deutlich besseren Angebot ohne mit der Wimper zu zucken wechseln? Das ist doch abwegig.

Wenn man Identifikationsfiguren will, denen wirklich etwas an ihrem Verein liegt, sollte man in die Jugendarbeit investieren und selbst Spieler auf Weltklasseniveau hervorbringen, wie es zum Beispiel der FC Barcelona vormacht. Bei solchen Spielern, die schon seit Jugend- oder gar Kindertagen für den gleichen Verein kicken, halte ich Identifikation mit dem Verein für glaubwürdig, bei allen anderen nur in extremen Ausnahmefällen. Das sind doch so gut wie immer reine Lippenbekenntnisse, wie sollte es auch anders sein. Alles andere wäre höchst naiv zu glauben.
 

netzGnom

Schlaumeier
Auszug aus den Genfer Konventionen
Die Definition aus Art. 47 Absatz 2 I. Zusatzprotokoll, die sich aus dem Völkergewohnheitsrecht entwickelt hat, definiert den Söldner folgendermaßen:
Als Söldner gilt,
a) wer im Inland oder Ausland zu dem besonderen Zweck angeworben ist, in einem bewaffneten Konflikt zu kämpfen,
b) wer tatsächlich unmittelbar an Feindseligkeiten teilnimmt,
c) wer an Feindseligkeiten vor allem aus Streben nach persönlichem Gewinn teilnimmt und wer von oder im Namen einer am Konflikt beteiligten Partei tatsächlich die Zusage einer materiellen Vergütung erhalten hat, die wesentlich höher ist als die den Kombattanten der Streitkräfte dieser Partei in vergleichbarem Rang und mit ähnlichen Aufgaben zugesagte oder gezahlte Vergütung,
d) wer weder Staatsangehöriger einer am Konflikt beteiligten Partei ist noch in einem von einer am Konflikt beteiligten Partei kontrollierten Gebiet ansässig ist,
e) wer nicht Angehöriger der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei ist und
f) wer nicht von einem nicht am Konflikt beteiligten Staat in amtlichem Auftrag als Angehöriger seiner Streitkräfte entsandt worden ist.
In Artikel 1 Absatz 1 der Konvention zur Eliminierung des Söldnerwesens in Afrika findet sich eine nahezu identische Definition. Diese Konvention hat aber nur regionale Bedeutung.
Neben dieser juristischen Definition werden im Volksmund alle Personen als Söldner bezeichnet, deren Hauptmotivation für die Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt das Streben nach persönlichen Gewinn ist, unabhängig von ihrem tatsächlichen rechtlichen Status.

ansonsten

Fussballer sind, teilweise hochbezahlte, Angestellte eines Unternehmens. Wenn ein Konkurrent exorbitant mehr zahlt, wechseln sie den Arbeitgeber. Diese blöde Wappenklatscherei etc. ist doch sowieso nur Popcorn für eher einfältige Fans.
 

Webchiller

Bekanntes Mitglied
Ganz witzig, dass du ausgerechnet Totti, Puyol, Raul und Maldini mit Ribery, Ronaldo und Kaka vergleichst. Merkst du, was die Genannten wesentlich voneinander unterscheidet?
 

netzGnom

Schlaumeier
Hihi, das gleiche habe ich mir auch gedacht, als ich Kerps Anklage gelesen habe...

Interessant ist ja, dass die einschlägigen Jubeljünger vor allem die Münchner- und den bayerischen Spieler auf dem Kieker haben. Schnellstmöglich in die Wüste schicken und dafür XYZ holen. :zahn:


im FCB-Forum läuft auch eine abstruse Diskussion. Einer schimpft wie ein Rohrspatz wegen Ronaldo, "Menschenhandel", "solche Summen machen den Fussball kaputt" etc. und bei Neuverpflichtung fabuliert er von Ribery gegen Sneijder, Robbe + X Euro, sowie im Ribery-Thread über 75 Mio. Ablöse. :zahn:

ich mal mir die Welt so wie ich sie brauche.
 
Zuletzt bearbeitet:

Norben

Weltenbummler
Wo war Kerp die ganzen letzten jahre?
ist doch im Profisport schon lange nichts neues mehr.
 

gary

Bekanntes Mitglied

Das muss man -wie die Spieler auch- ganz pragmatisch sehen.
Haben sie bis zum ihrem letzten Tag alles gegeben und dem Verein womöglich sogar eine hohe Ablöse eingebracht ist doch alles im grünen Bereich und gibt es keinen Grund, Spieler, die zuvor bejubelt wurden beim nächsten Treffen als Judas o.ä. zu beschimpfen.

Ein Problem habe ich nur mit Leuten, die sich auffällig hängen lassen oder anderweitig versuchen, eine für sie möglichst günstige Trennung zu provozieren. Oder auch mit der erwähnten Wappenküsserei u.ä., solche aufgesetzten Gesten kann ich nicht leiden.
Ich kenne keine einzige "echte" Identifikationsfigur alter Prägung, die sowas jemals gemacht hätte.
 

Balla

Spielmacher
Das Ganze ist ja nichts neues... man regt sich halt immer nur darüber auf wenn Weltklassespieler die Vereine wechseln :hammer:

Spieler wie Van der Vaart, Ribéry, Gomez und Kaka haben nicht rumgelogen. Bei Ronaldo ist die Sache natürlich etwas anders, der hat dauernd was anderes erzählt, aber den Meisten war klar der will zu Real.

Außerdem ist ja auch jeder Fall anders, Kaka glaube ich, dass er gerne bei Milan geblieben wäre, doch er wurde vom Verein verkauft, da kann man nicht viel machen. Van der Vaart und Gomez waren eindeutig eine Nummer zu groß für ihre Vereine, da waren die Transfers logisch.
 

WestfalenFCB

Aktives Mitglied
Ich verbinde weder Ribery oder sonstwen als Identifikationsfigur. Selbst wenn beim FC Bayern 22 gebürtige Bayer spielen würden, würde mir dieser Bezug fehlen. :floet:
 

Wuschel

Bekanntes Mitglied
Das muss man -wie die Spieler auch- ganz pragmatisch sehen.
Haben sie bis zum ihrem letzten Tag alles gegeben und dem Verein womöglich sogar eine hohe Ablöse eingebracht ist doch alles im grünen Bereich und gibt es keinen Grund, Spieler, die zuvor bejubelt wurden beim nächsten Treffen als Judas o.ä. zu beschimpfen.

Ein Problem habe ich nur mit Leuten, die sich auffällig hängen lassen oder anderweitig versuchen, eine für sie möglichst günstige Trennung zu provozieren. Oder auch mit der erwähnten Wappenküsserei u.ä., solche aufgesetzten Gesten kann ich nicht leiden.
Ich kenne keine einzige "echte" Identifikationsfigur alter Prägung, die sowas jemals gemacht hätte.
Andi Möller zum Beispiel hätte sowas nie gemacht...:zwinker3:

Ansonsten warte ich auf den Thread "Kaka und C.Ronaldo - warum ausgerechnet Madrid?"
 
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