Makaay: ""Wenn ich jetzt was ändere, wird’s noch schlimmer""
kicker: Herr Makaay, mit welchen Zielen gehen Sie in die Rückrunde?
Roy Makaay (30): Ganz einfach: Ich will so viele Titel wie möglich holen.
kicker: Bisher liegt der FC Bayern überall auf Kurs - obwohl Sie das schlechteste Halbjahr Ihrer Münchner Zeit hinter sich haben.
Makaay: Natürlich war ich auch nicht zufrieden. Aber ich habe bei Bayern zwei Jahre lang konstant auf hohem Niveau gespielt, da kann's schon vorkommen, dass man mal ein paar schlechtere Monate erlebt. Wenn die Mannschaft trotzdem gewinnt, ist's auch nicht so schlimm, wenn ich nicht treffe. Es gibt auf der ganzen Welt keinen, der jedes Jahr gleich gut spielt; es wird immer mal Höhen und Tiefen geben, und ich bin sicher, dass ich in der Rückrunde mein altes Niveau erreichen werde.
kicker: In den ersten drei Saisonspielen haben Sie sechs Tore erzielt, danach kam 1124 Minuten lang nichts mehr. Was ist passiert?
Makaay: Nach dem Spiel gegen Berlin hatte ich eine Muskelverletzung, und vielleicht habe ich die nicht hundertprozentig auskuriert. Aber ich brauche nach einer Verletzung generell Zeit, um wieder in Schwung zu kommen.
kicker: Haben Sie begonnen zu grübeln?
Makaay: Nein. Ich habe überhaupt nicht nachgedacht.
kicker: Felix Magath meinte, Sie seien mit dem Kopf zu sehr bei der holländischen Nationalmannschaft gewesen.
Makaay: Mag sein, dass das unbewusst so war. Als ich das erste Mal nicht berufen wurde, war ich verletzt. Zuletzt aber hatte ich gut gespielt, und es war schon eine Überraschung für mich, dass ich nicht dabei war.
kicker: Ist der WM-Zug für Sie schon abgefahren?
Makaay: Quatsch. Ich bin überzeugt, dass ich dabei bin, wenn ich wieder meine Leistung bringe.
kicker: Werden Sie in der Rückserie etwas an Ihrem Spiel verändern?
Makaay: Ich werde meine Spielweise auf keinen Fall verändern.
kicker: Manager Uli Hoeneß hat gesagt, Sie müssten nun wissen, "dass es so nicht geht" und auch wieder "mitarbeiten". Trotzdem wollen Sie nichts ändern?
Makaay: Ich habe überhaupt kein Problem, wenn der Manager so etwas sagt, und wir reden ja auch miteinander, genau wie ich mit dem Trainer rede. Aber wenn ich jetzt damit beginne, etwas zu verändern, wird's noch schlimmer.
kicker: Noch einmal Uli Hoeneß: Er sagt auch, es sei ein Signal, dass Ihr 2007 auslaufender Vertrag bislang nicht verlängert wurde.
Makaay: Ich kümmere mich nicht um Vertragsdinge, das macht mein Manager. Aber dass vor ein paar Monaten Gespräche aufgenommen wurden, ging vom Verein aus, nicht von mir. Ich habe hier noch einen Vertrag über eineinhalb Jahre, also kein Problem.
kicker: Hat der FC Bayern in der Vorrunde so gespielt, wie Sie als Torjäger sich dies wünschen?
Makaay: Wir wollen in der Rückrunde besser spielen und die Spiele nicht erst in der letzten Viertelstunde entscheiden. Aber unsere Spielweise ist immer so, dass wir versuchen, die zwei Stürmer in Stellung zu bringen. Meine Stärke ist nun mal der Abschluss, darauf ist unser Spiel ausgerichtet.
kicker: Herr Makaay, stehen Sie in dieser Rückrunde unter Druck wie nie zuvor in Ihrer Zeit bei Bayern?
Makaay: Ich stehe unter Druck, seit ich hier bin. Heute ist der Druck genau so groß wie vor einem Jahr - nicht mehr und nicht weniger.
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