Kohler wahrscheinlich nach Duisburg

Kohler Favorit auf Trainerposten beim MSV Duisburg

Der MSV Duisburg funkt im Abstiegskampf der
Fußball-Bundesliga SOS und hat in Jürgen Kohler einen heißen
Kandidaten auf den Trainerposten. Nach der Kopfstoß-Affäre um den
entlassenen Trainer Norbert Meier hält die sportliche Talfahrt des
Aufsteigers an. Ob die von Clubchef Walter Hellmich in Aussicht
gestellte personelle Aufrüstung mit einem neuen Cheftrainer und
eventuell einem Manager noch die Wende bringen kann, ist nach dem
mageren 1:1 (1:0) gegen Arminia Bielefeld äußerst fraglich.

Der MSV-Boss verbreitete ungewöhnlichen Optimismus und kündigte
schon für die nächsten Tage eine neue sportliche Führung an. Unter
vielen Bewerbern hat der frühere Welt- und Europameister Jürgen
Kohler beste Chancen. «Ich könnte mir vorstellen, dass Kohler zu
Duisburg passt», sagte Hellmich im ZDF-Sportstudio.

Der Duisburger Clubchef betonte, dass etwa 25 Bewerbungen auf die
Meier-Nachfolge eingegangen seien. «Wir brauchen aber keine
Hasardeure oder Eintagsfliegen. Wir setzen auf Kontinuität», sagte
Hellmich. Neben Kohler werden auch Namen wie Ewald Lienen, Kurt Jara
oder Klaus Augenthaler gehandelt. «Wir werden die neuen Positionen
mit Leuten besetzen, die wissen wie es geht. Schließlich gibt es bei
uns eine Perspektive», befand der MSV-Boss. Dass sein Team mit nur
elf Punkten aus 16 Spielen eine dürftige Ausbeute vorzuweisen hat,
verharmloste der Clubchef. «Uns fehlen nicht viele Punkte zum Nicht-
Abstiegsplatz. Wir lassen uns nicht beirren.» Hellmich kündigte auch
Verstärkung für die Mannschaft an. «Wir holen im Winter einen Spieler
für das defensive Mittelfeld.»

Die am Samstag beim fünften sieglosen Spiel in Serie von
Assistenzcoach Heiko Scholz betreute Elf war nach einer turbulenten
Woche verunsichert und überfordert, zeigte aber großen Einsatz. «Die
ganzen Geschehnisse sind doch nicht spurlos an der Mannschaft vorbei
gegangen. Ich hoffe, dass schnell was passiert, damit wieder Ruhe und
Ordnung reinkommt», sagte Spielführer Georg Koch, der seinem Team mit
einigen Paraden wenigstens einen Punkt rettete. MSV-Profi Markus
Kurth sah in der 69. Minute die Gelb-Rote Karte. Am Ende waren die
Bielefelder, für die Fatmir Vata nach dem Führungstreffer durch
Abdelaziz Ahanfouf (42.) zum Ausgleich traf (52.), dem Sieg näher als
die Gastgeber.

Beeindruckt vom Kampfgeist der stark ersatzgeschwächten MSV-Elf
zeigte sich Gäste-Trainer Thomas von Heesen. «Diese Mannschaft hat
gezeigt, hinter wem sie steht», sagte der Arminen-Coach, dessen Team
nach zuletzt drei Niederlagen in vier Spielen wieder einen
Punktgewinn feiern konnte. «Wir haben auswärts an Stabilität gewonnen
und können mit dem Punkt leben», sagte von Heesen vor den beiden
wichtigen Spielen zum Jahresabschluss. Gegen den 1. FC Köln können
die Ostwestfalen am Samstag ihren Mittelfeldplatz sichern, im DFB-
Pokal drei Tage später gegen Unterhaching winkt das Viertelfinale.

transfermarkt.de
 
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