Interwiev mit Kompany
Hamburg - Der strahlende Sonnenschein passte ins Bild. Die Laune von Bernd Hoffmann, Vorstandsvorsitzender beim HSV, war prächtig, als er am Freitag (09.06.06) in den Räumen des Gastwerk Hotel Hamburg Neuzugang Vincent Kompany begrüßte. "Wir sind alle sehr froh, dass wir Vincent verpflichten konnten. Wir haben ihn seit zwei Jahren auf dem Zettel und waren von Beginn an begeistert von seinen Leistungen." Kompany selber hinterließ auf der Pressekonferenz einen äußerst sympathischen Eindruck. Der erst 20-jährige Belgier möchte mit dem HSV national und international gute Leistungen bringen und hat ehrgeizige Ziele. hsv.de sprach mit dem Abwehrspieler kurz nach der Vorstellung.
hsv.de: Herr Kompany, Sie sind seit Donnerstagabend (08.06.06) in Hamburg. Konnten Sie sich nach der ersten Nacht schon ein Bild von der Stadt machen?
Vincent Kompany: Ich muss sagen, dass Hamburg wirklich eine wunderschöne Stadt ist. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt hier bin. Ich habe natürlich noch nicht allzu viel gesehen, doch ich kann bereits sagen, dass es hier wirklich sehr schön ist.
Wie sieht es mit Ihrem Deutsch aus. Verstehen Sie die deutsche Sprache?
Kompany: Nun, ein bisschen verstehe ich schon. Aber sprechen kann ich noch nicht so gut. Ich werde mich aber anstrengen, so dass ich auch schnell besser sprechen kann. Ich denke, einige Wörter kann man auch von der belgischen Sprache ableiten. Das erleichtert mir das vielleicht.
Können Sie sagen, warum Sie sich für den HSV als neuen Verein entschieden haben?
Kompany: Der HSV ist ein Verein, der eine wunderschöne Tradition hat. Außerdem bin ich der Meinung, dass der Verein eine sportlich sehr gute Zukunft vor sich hat. Die Mannschaft hat in der vergangenen Saison gezeigt, wie stark sie ist und hat in der Bundesliga tolle Spiele abgeliefert. Ich bin sicher, dass ich die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen habe. Die Gespräche mit den HSV-Verantwortlichen haben mich zusätzlich überzeugt. Auch Trainer Thomas Doll hat mir imponiert. Ich freue mich jetzt schon, wenn ich das erste Mal in das wunderschöne Stadion einlaufen kann. Die Arena ist super, ich habe sie mir schon angeschaut.
Es ist kein Geheimnis, dass Sie auch in den Notizblöcken internationaler Spitzenvereine standen...
Kompany: Ich glaube, es weiß jeder, dass ich auch mit Olympique Lyon in Kontakt stand. Doch ich kann dazu nur sagen, dass es Vereine gibt, die an einem Interesse haben und es gibt Vereine, die dich unbedingt verpflichten wollen. Deshalb habe ich mich für den HSV entschieden. Außerdem hat die sportliche Perspektive einfach gepasst.
Sie werden für die Rothosen mit der Nummer 10 auflaufen. Eine ungewöhnliche Nummer für einen Verteidiger.
Kompany: Ja, das kann schon sein. Vielleicht mache ich jetzt Jugendlichen Mut, auch Abwehrspieler zu werden (lacht). Ehrlich gesagt mache ich mir nicht viel aus Rückennummern. Die 10 war frei, also habe ich mich für sie entschieden. Ich glaube, wir haben über dieses Thema nicht mal eine Minute diskutiert. Daran sieht man, dass es wichtigere Dinge gibt.
Am 03. Juli ist Trainingsauftakt in Hamburg. Wie ist Ihre Form derzeit?
Kompany: Ich fühle mich gut, bin gut in Form. Ich werde die Zeit bis dahin nutzen, mich weiterhin fit halten. Natürlich werde ich auch ein paar Tage Urlaub machen, Freunde besuchen und die WM-Spiele genießen. Doch ich freue mich auf den Trainingsstart und möchte gut vorbereitet sein.
Was möchten Sie mit dem HSV sportlich erreichen?
Kompany: Eines vorweg: Ich möchte nicht provozieren und arrogant klingen. Doch es ist für jeden Fußballer das Ziel, der Beste zu sein. Daher hoffe ich, dass wir Erfolg haben und den Titel holen, den der Verein seit 20 Jahren nicht mehr errungen hat. Zusätzlich ist es natürlich ein Ziel, in der Champions League zu spielen. Wir haben in der Qualifikation die Möglichkeit dazu.
Ihr Landsmann Daniel van Buyten, mit dem Sie auch in der Nationalmannschaft zusammenspielen, wechselt zu Bayern München. Haben Sie mit ihm über den HSV gesprochen?
Kompany: Wir haben uns zwar bei der Nationalmannschaft gesehen, doch zum damaligen Zeitpunkt stand noch nicht fest, dass ich zum HSV wechseln werde. Er hat mir nur erzählt, dass Hamburg sehr schön ist. Das kann ich wie bereits gesagt nur bestätigen.
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