WFreak
Ivan der Schreckliche
Sportdirketor Allofs gerät mit Owomoyela aneinander. Linksverteidger Christian Schulz glaubt: "Die da oben wollen das so".
Von Kai Niels Bogena
Noch bis morgen Vormittag bleiben die Trainingsplätze am Weserstadion unbespielt - Trainer Thomas Schaaf gab Werder Bremens Spielern nach dem 0:2 (0:1) bei Schalke 04 frei - Miniurlaub statt Straftraining. Eine entspannende Maßnahme, denn nach der ersten verlorenen Pflichtpartie seit März diesen Jahres ist die Stimmung bei den sonst betulichen Bremern reichlich angespannt.
Grund ist der Konkurrenzkampf, den die Verantwortlichen vor dieser Saison bewusst schürten. Schaaf und Sportdirektor Klaus Allofs versuchten, alle Positionen doppelt sowie gleichwertig zu besetzen. Mit Pierre Wome (Inter Mailand) und Clemens Fritz (Bayer Leverkusen) kamen zwei neue Außenverteidiger, in den kommenden Wochen steigt auch der wegen seiner Fersenoperation noch verhinderte Per Mertesacker ein. "Unser Ziel ist es", erklärt Schaaf, "eine ständige Konkurrenzsituation zu schaffen, in der sich jeder Spieler täglich neu beweisen muss."
Dies schafft indes Probleme, die Werder bislang nicht kannte. Schon in den vergangenen Wochen waren Eifersüchteleien und Missmut zu verzeichnen, nach Spielschluss in Gelsenkirchen kam es gar zum öffentlichen Zwist: Rechtsverteidiger Patrick Owomoyela, der wegen seiner schleppenden Vorbereitung den Stammplatz an Fritz verloren hatte, geriet in den Katakomben der Veltins Arena mit Allofs aneinander.
Aufreizend lässig, mit extragroßen Kopfhörern auf den Ohren war Owomoyela aus der Kabine getrottet - zuviel für den Sportdirektor: Er forderte ihn lautstark auf, beim Getränkeeinladen in den Teambus zu helfen und wies ihn so vor der Presse zurecht. Der Spieler fügte sich, konterte aber patzig: "Es sind 20 Leute in der Kabine und kein Pisser fasst mit an." Schon Mitte vergangener Woche hatte sich der 26-jährige Ex-Nationalspieler in einigen Zeitungsinterviews über seine Reserverolle beschwert und angedacht, den Klub zu verlassen, sollte sich seine Situation nicht ändern.
Aber auch Teile des Stammpersonals stecken ihre Positionen ab und bringen sich über die Öffentlichkeit in Stellung: So kritisierten die Nationalspieler und teaminternen Platzhirschen Miroslav Klose sowie Torsten Frings nach den ersten beiden Bremer Matches ihren neuen Mittelfeldstrategen Diego. Ungewöhnlich nach Diegos glanzvollen Auftritten, die Werder zu zwei Siegen verhalfen. Für Frings arbeitet der 21-Jährige aber "zu wenig in der Defensive", Klose ("Er muss lernen, dass er nicht allein auf dem Platz ist") rügte die Spielübersicht des Brasilianers.
"Wir müssen aufpassen, dass aus unserer Gruppe keiner zu sehr herausragt", sagt Allofs. Die Bremer, deren erfolgreiche Transferpolitik in den vergangenen Wochen allseits gelobt wurde, üben sich in einem Spagat zwischen Tradition und Moderne. Auf dem Weg zu einem absoluten Spitzenklub werden die internen Spannungen dabei als notwendiges Übel einkalkuliert. Linksverteidiger Christian Schulz, der seinen Stammplatz an den spielerisch stärkeren Wome abgab, bringt die Situation auf den Punkt: "Früher war man bei Werder gesetzt, und jetzt ist der Konkurrenzkampf brutal. Aber die da oben wollen das so."
Von Kai Niels Bogena
Noch bis morgen Vormittag bleiben die Trainingsplätze am Weserstadion unbespielt - Trainer Thomas Schaaf gab Werder Bremens Spielern nach dem 0:2 (0:1) bei Schalke 04 frei - Miniurlaub statt Straftraining. Eine entspannende Maßnahme, denn nach der ersten verlorenen Pflichtpartie seit März diesen Jahres ist die Stimmung bei den sonst betulichen Bremern reichlich angespannt.
Grund ist der Konkurrenzkampf, den die Verantwortlichen vor dieser Saison bewusst schürten. Schaaf und Sportdirektor Klaus Allofs versuchten, alle Positionen doppelt sowie gleichwertig zu besetzen. Mit Pierre Wome (Inter Mailand) und Clemens Fritz (Bayer Leverkusen) kamen zwei neue Außenverteidiger, in den kommenden Wochen steigt auch der wegen seiner Fersenoperation noch verhinderte Per Mertesacker ein. "Unser Ziel ist es", erklärt Schaaf, "eine ständige Konkurrenzsituation zu schaffen, in der sich jeder Spieler täglich neu beweisen muss."
Dies schafft indes Probleme, die Werder bislang nicht kannte. Schon in den vergangenen Wochen waren Eifersüchteleien und Missmut zu verzeichnen, nach Spielschluss in Gelsenkirchen kam es gar zum öffentlichen Zwist: Rechtsverteidiger Patrick Owomoyela, der wegen seiner schleppenden Vorbereitung den Stammplatz an Fritz verloren hatte, geriet in den Katakomben der Veltins Arena mit Allofs aneinander.
Aufreizend lässig, mit extragroßen Kopfhörern auf den Ohren war Owomoyela aus der Kabine getrottet - zuviel für den Sportdirektor: Er forderte ihn lautstark auf, beim Getränkeeinladen in den Teambus zu helfen und wies ihn so vor der Presse zurecht. Der Spieler fügte sich, konterte aber patzig: "Es sind 20 Leute in der Kabine und kein Pisser fasst mit an." Schon Mitte vergangener Woche hatte sich der 26-jährige Ex-Nationalspieler in einigen Zeitungsinterviews über seine Reserverolle beschwert und angedacht, den Klub zu verlassen, sollte sich seine Situation nicht ändern.
Aber auch Teile des Stammpersonals stecken ihre Positionen ab und bringen sich über die Öffentlichkeit in Stellung: So kritisierten die Nationalspieler und teaminternen Platzhirschen Miroslav Klose sowie Torsten Frings nach den ersten beiden Bremer Matches ihren neuen Mittelfeldstrategen Diego. Ungewöhnlich nach Diegos glanzvollen Auftritten, die Werder zu zwei Siegen verhalfen. Für Frings arbeitet der 21-Jährige aber "zu wenig in der Defensive", Klose ("Er muss lernen, dass er nicht allein auf dem Platz ist") rügte die Spielübersicht des Brasilianers.
"Wir müssen aufpassen, dass aus unserer Gruppe keiner zu sehr herausragt", sagt Allofs. Die Bremer, deren erfolgreiche Transferpolitik in den vergangenen Wochen allseits gelobt wurde, üben sich in einem Spagat zwischen Tradition und Moderne. Auf dem Weg zu einem absoluten Spitzenklub werden die internen Spannungen dabei als notwendiges Übel einkalkuliert. Linksverteidiger Christian Schulz, der seinen Stammplatz an den spielerisch stärkeren Wome abgab, bringt die Situation auf den Punkt: "Früher war man bei Werder gesetzt, und jetzt ist der Konkurrenzkampf brutal. Aber die da oben wollen das so."