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Westfälische Rundschau schrieb:Dortmund. Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund läutet das Ende von Demut und Bescheidenheit ein. "Wir müssen uns wieder höhere Ziele setzen", geht Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verbal in die Offensive, "es kann nicht BVB-Anspruch sein, mittelfristig um den achten Platz zu spielen."
Der noch mit knapp 90 Millionen Euro verschuldete Klub sieht wirtschaftlich wieder Licht am Ende eines langen Tunnels. Watzke wird vermutlich bald positive Signale senden können, die neue Aufbruchstimmung erzeugen. Die Führungsspitze arbeitet derzeit an verschiedenen Projekten, um die finan-ziellen und sportlichen Voraussetzungen zu schaffen, "dass wir in der Saison 2008/09 in die Champions League zurückkehren" (Watzke).
Nach Möglichkeit bis zur Bilanz-Pressekonferenz (14. Oktober) soll der Vertrag über die Vergabe der Namensrechte am Westfalenstadion unter Dach und Fach sein. "Die Gespräche stehen kurz vor dem Abschluss", bestätigt Watzke der WR. Er favorisiert einen Fünf-Jahres-Vertrag mit einem Unternehmen aus der Region, der mit Ende der Fußball-Weltmeisterschaft in Kraft tritt und ca. 25 Millionen Euro in die leeren Borussia-Kassen spülen soll.
Steven Pienaar vor Wechsel nach Dortmund
Nach den ersten Verhandlungen mit dem bisherigen Haupt- und Trikotsponsor "e.on" scheinen die Zeichen auf Vertragsverlängerung mit dem größten privaten europäischen Energieleistungs-Unternehmen zu stehen. Watzke hoffnungsvoll: "Vielleicht können wir schon Weihnachten Vollzug melden."
Der Wahlausschuss des Vereins bestätigte gestern Abend die Kandidatur des erfolgreichen Dortmunder Unternehmers Dr. Albrecht Knauf (u.a. Eurowings, Germanwings, Perlite) für das vakante Amt des Vizepräsidenten. Die Jahreshauptversammlung findet am 20. November statt.
Thomas Treß aus der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rölfs Partner AG, übernimmt vermutlich zum 1. Januar das Amt des zweiten Geschäftsführers für die Bereiche Finanzen und Organisation. Seit dem 1. Juli, dem Ausscheiden von Michael Meier, steht er Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für den gesamten Finanzbereich als Projektleiter beratend zur Seite. Diese Personal-Entscheidung muss der Präsidialausschuss noch absegnen. In diesem Zusammenhang soll nach WR-Informationen eine große europäische Bank bereit sein, dem BVB unter die Arme zu greifen, so dass sich Klub und Gläubigern neue positive Perspektiven eröffnen würden.
Dieses Gesamt-Konzept scheint auch Fußball-Profis davon zu überzeugen, dass es nach wie vor eine Herausforderung ist, für Borussia Dortmund zu spielen. Nach Roman Weidenfeller, Florian Kringe und Lars Ricken hat Christian Wörns seinen Vertrag bis 2007 verlängert. Der Routinier akzeptierte eine Gehaltsreduzierung von bisher knapp 4 Millionen Euro pro Jahr auf 1,8 Mio. Mit dem vom Hamburger SV umworbenen Sebastian Kehl steht der BVB vor der Einigung. "Das sollte in den nächsten 14 Tagen der Fall sein", verbreitet Watzke Zuversicht.
Damit nimmt bereits heute der Kader für die Nach-WM-Saison feste Konturen an. Borussia sucht noch in der Winterpause einen erstklassigen Ersatz für Jan Koller und ist für den (wahrscheinlichen) Fall gerüstet, dass Tomas Rosicky den Klub im Sommer verlässt. Als Nachfolger des Tschechen favorisiert die sportliche Leitung den südafrikanischen Nationalspieler Steven Pienaar (23) von Ajax Amsterdam. Der BVB rechnet außerdem fest mit dem Zugang von Abwehrspieler Martin Amedick (Braunschweig).
Dazu baut der Verein auf seine Top-Talente wie Marc-Andre? Kruska, Sebastian Tyrala und Nuri Sahin. Kruska wird am 12. Oktober vom DFB mit der erstmals verliehenen Fritz-Walter-Plakette in Gold für herausragende Leistungen in der Alterklasse U 18 ausgezeichnet.
"Ich glaube, dass wir personell gut aufgestellt sind, um die Zukunft erfolgreich anzugehen", sagt Watzke.
30.09.2005 Von Wilfried Wittke
Man kann wieder ein wenig zuversichtlich nach vorne blicken wie es scheint...