Mehrheit will "Sportschau" am frühen Abend

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Seit bekannt ist, dass Medienmogul Leo Kirch die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga vermarkten wird, diskutiert Fußball-Deutschland über eine Verlegung der "Sportschau". Eine Umfrage hat jetzt ergeben, dass eine Mehrheit die Sendung weiter am frühen Abend sehen will - und nicht spät in der Nacht.

Deutschlands Sportfans lehnen eine Verlegung der ARD-Sportschau mit Bundesliga-Berichten auf 22.00 Uhr am Samstagabend strikt ab. Nach einer repräsentativen Umfrage des Magazins "Sport Bild" in Zusammenarbeit mit dem Audi-Institut für Sportkommunikation bewerteten 45,3 Prozent die Möglichkeit einer späten Sportschau mit der Schulnote 6 ("ungenügend"). 15 Prozent votierten mit einer 5 ("mangelhaft").


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DFL entscheidet über die Verlegung

Über eine mögliche Verlegung der Sportschau muss die Deutsche Fußball Liga (DFL) im Zusammenhang mit der Vergabe der zukünftigen TV-Rechte entscheiden. Die DFL hat die Agentur Sirius mit der Vermarktung der Inlandsrechte für die Jahre 2009 bis 2015 beauftragt. Die Ausschreibung für die erste Drei-Jahres-Periode soll im Frühjahr 2008 erfolgen.

Der Sechsjahresvertrag der DFL mit der Tochterfirma des Münchner Medienunternehmers Leo Kirch hat ein Gesamtvolumen von drei Milliarden Euro. Statt 500 Millionen Euro pro Jahr soll der Betrag nach Informationen des "kicker" gestaffelt gezahlt werden. Danach würde Sirius in der ersten Saison 2009/10 lediglich für 460 Millionen Euro garantieren. Im sechsten Jahr 2014/15 wären dann 550 Millionen Euro Honorar für die DFL fällig.


2002 - das Horrorjahr für den deutschen Fußball

Die DFL hatte bereits 2000 mit Kirch einen Vierjahresvertrag nach einem ähnlichen Muster ausgehandelt. Das Gesamtvolumen betrug damals drei Milliarden Mark. Für das erste Jahr waren 695 Millionen Mark, und für die vierte Saison 900 Millionen Mark vereinbart worden. Am 8. April 2002 reichte die Kirch-Gruppe beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag ein und stürzte damit die Liga in eine Finanzkrise.


DPA
 
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