Fußballskandal in Portugal: 200 Verdächtige Lissabon (dpa) - Der Skandal um die Bestechung von Schiedsrichtern in Portugal wird in einen der größten Prozesse in der Justizgeschichte des Landes einmünden. Wie die Zeitung «Jornal de Notícias» berichtete, machte die Polizei nach Abschluss der Ermittlungen rund 200 Verdächtige namhaft.
Dazu gehören etwa 50 Amtsträger aus dem Sport und der Politik wie der Präsident des Champions-League-Siegers FC Porto, Jorge Nuno Pinto da Costa, oder der Ex-Ligapräsident Valentim Loureiro. Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, gegen welche der 200 Beschuldigten Anklage erhoben wird. Die Kriminalpolizei hatte während der zweijährigen Ermittlungen 25 Verdächtige, darunter mehrere Schiedsrichter, festgenommen, rund 100 Wohnungen und Büros durchsucht sowie 370 Zeugen vernommen.
Im Mittelpunkt des Skandals stand der Drittligist SC Gondomar, dem durch die gezielte Ansetzung korrupter Referees zum Aufstieg verholfen werden sollte. Mit Hilfe von Schiedsrichterbestechung soll aber auch der Ausgang von Erstliga-Spielen manipuliert worden sein. Der Skandal erhielt in der portugiesischen Presse den Beinamen «Goldener Pfiff».