Rangnick und Peters nach Hoffenheim

Kerpinho schrieb:
Wer, als gestandener und erfahrener Trainer wie Rangnick einer ist, nicht in der Lage ist, seine Visionen und Ideen auch im Profifußball/-geschäft zu verwirklichen...und darüber hinaus die genannten Probleme mit dem ganz normalen Tagesablauf, samt sämtlichen Begleiterscheinungen, im Fußballbusiness hat, der ist nun einmal, ob Du das nun wahrhaben willst oder nicht, nur bedingt für dieses Amt geeignet.
Und die vielen vorzeitigen Entlassungen von R.Rangnick scheinen genau dies zu bestätigen...eigentlich schade...der "Professor" würde, alleine von seiner Fach- und Sachkompetenz her, jedem ambitionierten Profiklub gut zu Gesicht stehen.

MFG!

Tja wer als "Fussballexperte" der Meinung ist, dass Trainer in der Bundesliga Chefs ihrer Vereine sind und alles so umsetzen, wie sie es am liebsten haben, ist nur bedingt fuer diesen Titel geignet.

Frag doch den magath, ob er jetzt all seine Ideen so umsetzt wie damals in Stuttgart z.B.? Oder frag den Trap ob er alles durchsetzen konnte bei dem Vorstand...

Sehr viele Trainer wuerden liebend gerne einen ambitionierten Verein trainieren, der zum einen eine sehr gute Infrastruktur hat, ueberdurchschnittlich gute Jugendarbeit, viel Respekt und Ansehen in der Region geniesst und zudem noch das noetige Kleingeld besitzt junge hungrige Spieler zu holen, die auch auf den Trainer hoeren...

Wie hier schon gesagt...es kann schon sein, dass Erfolgsfans nicht verstehen koennen, dass es als Trainer nicht nur darum geht Titel zu sammeln, um zu behaupten, dass man was erreicht hat. Wenn Rangnick in 3-4 Jahren wieder in der Bundesliga ist, ist sein Ruf in Fussballdeutschland sicherlich eher gestiegen als, wenn er einen mittelmaessigen Bundesligaverein vielleicht in den UEFA-Cup fuehrt...
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
Kerpinho schrieb:
Wer, als gestandener und erfahrener Trainer wie Rangnick einer ist, nicht in der Lage ist, seine Visionen und Ideen auch im Profifußball/-geschäft zu verwirklichen...
dann zähl mir doch mal die Trainer auf, die das mittel- bis langfristig schaffen. Aktuell fällt mir da nur Schaaf (und vielleicht noch van Marwijk) ein.
 
Peters ist ein guter Mann.

Schade, dass er den DHB verlässt.

Mal gucken, wer die Nachfolge von ihm antreten wird.

Deutschlands erfolreichste Sportart verliert einen seiner besten Zugpferde... :frown:
 
Find ich Klasse, zur Nachahmung empfohlen!!!

Wenn man nur die Schlagzeilen sieht, dann habt ihr recht mit der Meinung: Retortenclub. Das sieht allerdings anders aus, wenn man sich mal ein bisschen mehr mit der Materie beschäftigt. Der Hopp ist nicht irgendein Träumer, der mal ein bisschen PC-Fußballmanager im Maßstab 1:1 spielen möchte. Er fördert vielmehr im positiven Sinne Sport in der ganzen Region. Da könnten (müssten!!!) sich andere Sponsoren mehrere Scheiben abschneiden. Guckt euch doch mal an, was er bei der SG Kronau-Östringen http://www.rhein-neckar-loewen.de (Aufsteiger der Handball-Bundesliga, nach der Aufstiegssaison direkt für den Europapokal qualifiziert) bis jetzt schon erreicht hat. Er hat zugegebenermaßen Top-Leute eingekauft. Aber er schafft gleichzeitig ein sehr gesundes Umfeld dazu:
Jugendförderung http://www.handballhoch2.de/
Trainingshalle in Kronau
Austragungshalle für Handball- und Eishockeyspiele (Adler Mannheim, natürlich auch von ihm gefördert!) http://www.saparena.de/

Er selbst hat schon als Jugendlicher in Hoffenheim gespielt und seit Jahren jede Menge für die Nachwuchsarbeit geleistet. Er baut nicht nur die Mannschaft auf, er baut die Region auf. Deshalb kann man ihn auch nicht mit Abramowitsch vergleichen. (Abramowitsch schafft nur einen Riesenluftballon, bei dem ganz schnell die Luft raus sein kann).
T-COM schmeißt beim FC Bayern (Achtung: Nur ein Beispiel!!!) einigen wenigen Fußballmillionären viele Millionen Euros in den Rachen. Wenn die Verträge auslaufen, wird halt der nächste Verein gesponsert. Da find ich die Förderung von Hopp gar nicht so schlecht.

Ich bin aus Norddeutschland hier in die Rhein-Neckar-Region gezogen und finde das geil, was hier gerade abläuft. Schade, das sich andere Privatpersonen oder Firmen an dieser Art Förderung kein Beispiel nehmen.
 

neo1968

Anarchist aus Prinzip
TU-Jens schrieb:
Wir sprechen vom selben Hoffenheim? Dem Hoffenheim, dem ein gelangweilter Multimillionäre Kohle in den Arsch bläst und zu einem Bundesligisten aufbauen will? Siehst du das nicht als "gemachtes Nest" an? Ich finds einfach sehr, sehr schade - aber die Bundesliga und der Fußball werden hoffentlich auch Hoffenheim überleben, so wie Homburg, Uerdingen und TeBe überlebt wurden. Das waren ja auch ganz dolle Projekte.


Jens

Wenn man nicht beurteilen kann, was ein Dietmar Hopp hier für die Region tut, bzw. bereits getan hat, sollte man besser solch unbedachte Äußerungen nicht tätigen.
:mahnen:
 
Nun, ich weiß, was der gute Herr Hopp für die Region tut. Dieses für die Region erinnert mich übrigens immer wieder an den FCK, der immer so wichtig für die Region war - aber das nur am Rande.

Ob er nun was für die Region tut oder nicht, Hoffenheim/Heidelberg ist ein Retortenverein und das find ich einfach ekelig. Wenn Herr Hopp was wirklich gutes für die Region tun will, kann er sich doch bei Vereinen wie dem KSC oder gar beim Waldhof engagieren. Vereine, die Tradition haben und Zuschauer(massen), die nach Erfolgen lechzen und nicht danach, einfach mal Bundesliga zu gucken, egal wie der Klub nun heißt.


Jens
 

neo1968

Anarchist aus Prinzip
TU-Jens schrieb:
Nun, ich weiß, was der gute Herr Hopp für die Region tut. Dieses für die Region erinnert mich übrigens immer wieder an den FCK, der immer so wichtig für die Region war - aber das nur am Rande.

Ob er nun was für die Region tut oder nicht, Hoffenheim/Heidelberg ist ein Retortenverein und das find ich einfach ekelig. Wenn Herr Hopp was wirklich gutes für die Region tun will, kann er sich doch bei Vereinen wie dem KSC oder gar beim Waldhof engagieren. Vereine, die Tradition haben und Zuschauer(massen), die nach Erfolgen lechzen und nicht danach, einfach mal Bundesliga zu gucken, egal wie der Klub nun heißt.


Jens

Beim Waldhof wollte man Hopp nicht!
Zum KSC hat man in der Kurpfalz nur eine geringe Beziehung.
Insofern.......
 
Beim Waldhof wollte der damalige Vorstand Herrn Hopp nicht, nicht die etwa die Gesamtheit der Fans. So ehrlich sollte man schon sein und das gilt auch für Herrn Hopp. Der sieht und sah sich wohl in seiner Eitelkeit gekränkt und versuchts nun auf die eigene Faust. Wirklich schade, wenn man bedenkt, dass in Mannheim ein recht neues Stadion steht und ein Verein mit Tradition und Fanpotential vorhanden ist.


Jens
 

neo1968

Anarchist aus Prinzip
TU-Jens schrieb:
Beim Waldhof wollte der damalige Vorstand Herrn Hopp nicht, nicht die etwa die Gesamtheit der Fans. So ehrlich sollte man schon sein und das gilt auch für Herrn Hopp. Der sieht und sah sich wohl in seiner Eitelkeit gekränkt und versuchts nun auf die eigene Faust. Wirklich schade, wenn man bedenkt, dass in Mannheim ein recht neues Stadion steht und ein Verein mit Tradition und Fanpotential vorhanden ist.


Jens

Richtig! Der Vorstand spricht aber für den Verein.
Wenn Hopp etwas anpackt, dann will er erstmal die Macht, was ja auch durchaus richtig ist. Wer bestellt, der zahlt.
Der damalige Waldhofvorstand wollte das nicht. Wohin es geführt hat, sieht man ja, wobei bei Waldhof ja auch andere potente Sponsoren aus diesem Grund abgesprungen sind.
 
Bestätigt nur meine Meinung. Sehr schade, dass sich der Mann nun zu fein ist, sich dem Waldhof nochmal anzubieten, wo es einen anderen Vorstand gibt.


Jens
 

veltins_vom_fass

augmentiert
Nochmal zu Rangnick:

Also in Ruhe (hat er die wirklich?!?) und nach modernen Maßstäben ein junges Team aufzubauen und Schritt für Schritt nach oben zu führen, kann in der Tat ein toller Job sein, egal ob man sich nun bei einem Traditionsclub oder einem Retortenclub engagiert, wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich das Fanpotential eines Heidelberg 06 nicht abschätzen kann. Sollten die Herren Peters und Rangnick tatsächlich Erfolg haben, was ja gar nicht mal so abwegig ist, so könnte das positive Effekte auf ganz Fußballdeutschland haben - vorausgesetzt man zieht die geplante Linie konsequent durch und verpflichtet nicht doch kurzerhand irgendwelche Altstars, um die Geschichte ein wenig zu "beschleunigen".

Andererseits hatte Rangnick noch vor seiner Schalker Zeit einmal angekündigt und während seiner Schalker Zeit bekräftigt, dass er nur noch bei Spitzenclubs arbeiten wolle. Von daher ist es schon merkwürdig, wieso er ein Engagement in der südwestdeutschen Provinz einer Anstellung bei einem ambitionierten Club in der Bundesliga (Mönchengladbach?!?) oder gar im Ausland vorzieht.
Aber das soll seine Sache sein. Ich halte ihn nach wie vor für einen sehr fähigen Trainer, der durchaus in der Lage sein wird, Hopps Visionen auch umzusetzen. Einziger Wermutstropfen bleibt, dass einige Leute (mich ehrlich gesagt eingeschlossen) über einen weiteren Retortenclub in Deutschlands Profiligen ärgern müssen. Andererseits, wer weiß, vielleicht nehmen die Menschen in der Region den Club ja auch an und bilden einen gesunden Fanstamm.
 

gary

Bekanntes Mitglied
TU-Jens schrieb:
Sehr schade, dass sich der Mann nun zu fein ist, sich dem Waldhof nochmal anzubieten, wo es einen anderen Vorstand gibt.

Mal ehrlich, der kann doch mit seinem Geld machen, was er will.

Weshalb sollte der eine Art Verpflichtung haben, sein Geld dem nächstgelegenen Traditionsclub zu geben, wo es möglicherweise wieder in irgendwelchen schwarzen Löchern verschwindet.

Und selbst wenn nicht: auch die „Traditionsclubs“ wurden irgendwann man gegründet oder haben fusioniert. Vermutlich gab es auch damals Leute, die diese Emporkömmlinge verabscheut haben.
Wenn sich diese Bewahrer der Traditionen immer durchgesetzt hätten, würde die Welt heute wohl völlig anders aussehen.

Man muss ja kein Fan von diesen neuen Vereinen werden, bei jedem Privatsponsor den Untergang der Fußballkultur zu vermuten halte ich aber auch für überzogen.

Das Hopp-Konzept mit fachlich guten Leuten in der sportlichen Leitung, die Wert auf Nachwuchsförderung legen sollen, klingt doch gut.

Für den Fußball insgesamt ist es doch sehr interessant, zu beobachten was bei so einem Altlastenfreien Verein diesbezüglich bewirkt werden kann, oder vielleicht auch nicht.
 

gary

Bekanntes Mitglied
In der FAZ gibt es heute auch einen Artikel über Hoppenheim:

…..
Der neue Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus kommt vom Bundesligaklub VfB Stuttgart. Mit Jan Schindelmeiser gibt es noch einen Sport-Manager, und selbstverständlich werden Rangnick ein Co-Trainer, ein Torwart-Trainer und ein Konditions-Trainer zur Seite gestellt. Auch über einen Psychologen wird nachgedacht.
Ein gewaltiger Apparat für die dritte Liga. Doch in Hoffenheim soll, so kündigt Hopp an, ein „für Deutschland einmaliges Projekt“ entstehen. Rangnick und Peters wollen beim Regionalligaklub so etwas Ähnliches wie das WM-erprobte Erfolgsmodell von Jürgen Klinsmann nachbauen. Die Spieler sollen schon von der Jugend an ganzheitlich gefördert werden. Spezialisten werden eingesetzt werden, Trainingsmethoden nach neuesten sportwissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet sein.
Nirgendwo, sagt Rangnick, seien die Voraussetzungen besser als in der 3400 Einwohner zählenden Gemeinde unweit von Heidelberg. Dietmar Hopp hat für Millionen Jugend-Förderzentren gebaut, er hat ein Trainingszentrum errichtet, über das selbst Rangnick staunte. „Ich dachte erst, es sei ein Witz, als Herr Hopp mir sagte, daß es 15 Zimmer gibt, in denen die Spieler einen Mittagsschlaf halten können.“ Die Infrastruktur ist besser als bei manchem Bundesliga-Verein, die Nachwuchsförderung wurde unlängst von Klinsmann als beispielhaft gelobt, von den finanziellen Möglichkeiten ganz zu schweigen.
Neben Geld versprach Hopp auch Geduld. Rangnick bekam ebenso wie Peters einen Fünf-Jahres-Vertrag.
….

komplett hier:

http://www.faz.net/s/Rub93DDBB05658...E8B3DC006DDCF2218A~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Nirgendwo, sagt Rangnick, seien die Voraussetzungen besser als in der 3400 Einwohner zählenden Gemeinde unweit von Heidelberg. Dietmar Hopp hat für Millionen Jugend-Förderzentren gebaut, er hat ein Trainingszentrum errichtet, über das selbst Rangnick staunte. „Ich dachte erst, es sei ein Witz, als Herr Hopp mir sagte, daß es 15 Zimmer gibt, in denen die Spieler einen Mittagsschlaf halten können.“ Die Infrastruktur ist besser als bei manchem Bundesliga-Verein, die Nachwuchsförderung wurde unlängst von Klinsmann als beispielhaft gelobt, von den finanziellen Möglichkeiten ganz zu schweigen.

Und das ist der Grund, warum er anders ist als "irgendein gelangweilter Millionaer"
Er steckt schon seit fast zehn Jahren sehr viel Geld in die Region alleine fuer die Jugendarbeit im Fussball (ganz zu schweigen von den vielen Arbeitsplaetzen, Golfanlangen, Eishalle fuer die Adler usw...). Anfangs wollte er auch "nur" in die Regionalliga und nicht hoeher.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Prinzipiell denke ich kommen auf Ragnick und die TSG sicher noch stürmischere Zeiten zu.

Gerade wenn dann der Sprung von Liga 3 in Liga 2 oder 1 mal geschafft ist. Das Konzept mit der Jugendarbeit ist nicht schlecht - aber wenn man ehrlich ist wird dort gerade erst die Basis aufgebaut. Und diese Basis wird in den nächsten Jahren noch keine Früchte tragen können, weshalb man auch bei aller löblichen Arbeit für die Region hauptsächlich ein Klub von ein paar zusammengekauften Spielern bleibt.

Ragnick sagt eine Bedingung sei Geduld gewesen. Die wird er brauchen.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Cashadin schrieb:
Ragnick sagt eine Bedingung sei Geduld gewesen. Die wird er brauchen.

Die haben er, Peters und Hopp anscheinend auch, sonst hätten sie ja keinen 5-Jahresvertrag abgeschlossen.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich das interessante Projekt und die angestrebten Strukturen entwickeln.
 
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