Unter diesem Titel kritisieren Wissenschaftler mehrerer Hochschulen die Fußball-Berichterstattung im Fernsehen in einem offenen Brief an die ARD und den Deutschen Fußballbund. Die Sendezeit werde überwiegend mit Werbung und Ankündigungen «verbraucht», während Informationen über die Spiele deutlich zu kurz kämen, heißt es am Dienstag in einer Mitteilung der Universität Münster. Der Brief ist von etwa 20 Sport-, Medien- und Kulturwissenschaftlern verschiedener Hochschulen und
Institutionen in Deutschland unterzeichnet.
«Die Bundesliga-Sportschau berichtet nicht mehr über Fußball, sondern gerät mehr und mehr zu einer Werbesendung für Produkte, Personen und Sendungen. Sie ist tendenziell zu einer Werbegameshow geworden», heißt es in dem Brief. Zu den Unterzeichner gehören neben mehreren Universitätprofessoren und Autoren auch der frühere Leiter des Adolf-Grimme-Instituts, Bernd Gäbler, sowie Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur. Inhaltlich auf den Weg gebracht hat den Brief der Münsteraner Sportwissenschaftler Prof. Dieter Jüttig.
Die Sportschau-Kritiker richten sich in dem Brief vor allem gegen die «aufdringliche» Berichterstattung, die «über das vermeintlich Spektakuläre und manchmal auch Abstruse ein völlig verzerrtes Bild vom Fußball» erzeuge. Es entstehe der Eindruck, Fußball bestehe nur
noch aus Fehlentscheidungen der Schiedsrichter, aus Fouls und Fehlschüssen der Spieler. Zugleich hätten sich Sportjournalisten immer mehr von einer fachlichen Berichterstattung, die erläutert, kommentiert und einordnet, entfernt. Die Unterzeichner fordern in
ihrem Brief, diese Entwicklungen zu stoppen und für eine angemessene Berichterstattung zu sorgen.
Quelle dpa und transfermarkt.de
Wurde doch auch Zeit das öffentlich jemand gegen die ARD protestiert!