Robert Enke ist tot

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Ohne das jetzt nachgeschlagen zu haben: ich glaube nicht, dass das neigen zu Depression nach einem kann/kann-nicht Schema abläuft. Ich denke, jeder Mensch kann daran erkranken, manche mit einer geringen Wahrscheinlichkeit, andere mit sehr hoher. Die Kombination aus Veranlagung und Auslöser machts meiner Meinung nach...
stimmungsschwankungen, auch sehr extreme, von "himmelhoch jauchzend" bis "zu tode betrübt", als reaktion auf sehr erfreuliche oder auch sehr tragische ereignisse sind teil des "normalen" bzw. gesunden gefühlslebens und haben, z.b im falle einer tiefen, verzweifelten und unter umständen auch lang anhaltenden traurigkeit wegen des verlustes eines geliebten menschen nichts, aber auch gar nichts mit der krankheit depression zu tun.

es ist "normal" und psychisch völlig gesund traurig/verzweifelt/"deprimiert" zu sein, wenn einem schlimmes widerfährt, aber es ist krank wenn die traurigkeit/verzweiflung etc. unabhängig davon besteht, ob die lebensumstände gerade positiv oder negativ sind.
letzteres.....und nur das!....ist eine depression und auch (fast) nur die menschen, die darunter leiden, bringen sich um.
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
stimmungsschwankungen, auch sehr extreme, von "himmelhoch jauchzend" bis "zu tode betrübt", als reaktion auf sehr erfreuliche oder auch sehr tragische ereignisse sind teil des "normalen" bzw. gesunden gefühlslebens und haben, z.b im falle einer tiefen, verzweifelten und unter umständen auch lang anhaltenden traurigkeit wegen des verlustes eines geliebten menschen nichts, aber auch gar nichts mit der krankheit depression zu tun.

es ist "normal" und psychisch völlig gesund traurig/verzweifelt/"deprimiert" zu sein, wenn einem schlimmes widerfährt, aber es ist krank wenn die traurigkeit/verzweiflung etc. unabhängig davon besteht, ob die lebensumstände gerade positiv oder negativ sind.
letzteres.....und nur das!....ist eine depression und auch (fast) nur die menschen, die darunter leiden, bringen sich um.
Ich hab ja durchaus Verständnis das es gesunden Menschen schwer fällt dies nachzuvollziehen,aber mittlerweile sollte doch zumindest die Bereitschaft vorhanden sein. :suspekt:
 
G

g.P.

Guest
stimmungsschwankungen, auch sehr extreme, von "himmelhoch jauchzend" bis "zu tode betrübt", als reaktion auf sehr erfreuliche oder auch sehr tragische ereignisse sind teil des "normalen" bzw. gesunden gefühlslebens und haben, z.b im falle einer tiefen, verzweifelten und unter umständen auch lang anhaltenden traurigkeit wegen des verlustes eines geliebten menschen nichts, aber auch gar nichts mit der krankheit depression zu tun.
das ist mir bewusst.


es ist "normal" und psychisch völlig gesund traurig/verzweifelt/"deprimiert" zu sein, wenn einem schlimmes widerfährt, aber es ist krank wenn die traurigkeit/verzweiflung etc. unabhängig davon besteht, ob die lebensumstände gerade positiv oder negativ sind.
letzteres.....und nur das!....ist eine depression und auch (fast) nur die menschen, die darunter leiden, bringen sich um.

Ich hab aktuell, neben meinem Großvater, einen weiteren Fall mit sehr heftigen Depressionen in meinem sehr nahen Umfeld. So heftig, dass die Person neulich 2 Wochen in der geschlossen Psychatrie war. Näheres kann ich dazu mal face to face erzählen, das ist dann doch ein wenig zu viel hier. Bei dieser Person wüsste ich nicht, ob es eines Auslöser gab - wahrscheinlich nicht. Sie scheint einfach nicht genug Glückshormone produzieren zu können.

Ich denke, ich kenne den Unterschied zwischen deprimiert sein und der Erkrankung einer Depression.

Und ich bin mir nicht sicher, ob wir aneinander vorbeireden, aber alleine die Tatsache, dass bei Zwillingsstudien (eineiige) die Wahrscheinlichkeit, dass beide an Depression erkranken, bei ca. 40% liegt, zeigt doch, dass die Veranlagung nicht die einzige Ursache zu sein.

Ich finde auch ehrlich gesagt nichts, was diesen Standpunkt belegt.

Stattdessen
Depression: Die Ursachen Können Depressionen vererbt werden?: Zwillingsstudien - Onmeda.de

Insgesamt besteht kaum Zweifel daran, dass die Depression auch von genetischen Faktoren abhängt. Gleichzeitig zeigt die Tatsache, dass bei eineiigen Zwillingen trotz identischer genetischer Ausstattung in 58 bis 65 Prozent der Fälle nur einer der beiden an einer unipolaren Depression erkrankt, dass die Genetik natürlich nicht der einzig entscheidende Faktor ist.

Es ist davon auszugehen, dass die große Mehrheit der depressiven Patienten über mehrere, möglicherweise untereinander und mit Umweltfaktoren interagierende Gene verfügen, die für die erhöhte Anfälligkeit (Vulnerabilität) hinsichtlich depressiver Störungen verantwortlich sind. Hier können sich zahlreiche Wechselwirkungen zwischen Genen und Umwelt ergeben


Die Altersdepression hab ich vorhin bereits erwähnt..

Auch diese reduziert es nicht auf die Veranlagung.
Ursachen von Depressionen


Und diese auch nicht
Depressionen: Ursachen - www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org

Eine Depression entsteht in der Regel aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Welche Rolle erbliche und umweltbedingte Faktoren spielen, ist individuell unterschiedlich und im Einzelfall nicht leicht zu beantworten. Eine genetische Veranlagung, neurobiologische Störungen sowie bestimmte Entwicklungs- und Persönlichkeitsfaktoren (psychosoziale Faktoren) bilden die Basis der meisten Depressions-Erklärungsmodelle.
Die Betroffenen besitzen eine - durch verschiedene Faktoren bedingte - geringere Toleranz gegenüber seelischen, körperlichen und biografischen Belastungsfaktoren als gesunde Menschen. Diese besondere Verletzlichkeit (Vulnerabilität) spielt bei dem Ausbruch und der Aufrechterhaltung einer Depression eine große Rolle. Als Auslöser (reaktive Faktoren) einer depressiven Episode wirken meist persönlich belastende Ereignisse oder Überforderungssituationen. Auf diese reagieren mögliche Risikopersonen sensibler als andere Menschen.

Ein weiterer Faktor, der zur Entstehung einer Depression beitragen kann, beruht auf einer fehlgeleiteten Entwicklung in der Kindheit. Ein ängstlich-fürsorglicher Erziehungsstil, eine daraus resultierende „erlernte Hilflosigkeit“ sowie geringe Fähigkeiten der Betroffenen, Stress zu bewältigen, können Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression sein. Diese Faktoren können Ursachen, aber auch Folgen der Erkrankung sein. So kann ein überbehütender Umgang dadurch erklärt werden, dass Eltern frühzeitig die psychische Verletzlichkeit und Erkrankungsbereitschaft des Kindes wahrnehmen und entsprechend schützend reagieren.
Auch der frühe Verlust eines Elternteils, eine Störung der Mutter-Kind-Beziehung oder mangelndes Selbstwertgefühl seit frühester Kindheit können zu einer besonderen Verletzlichkeit gegenüber Enttäuschungen führen. Unzureichend verarbeitete Verlusterlebnisse bzw. Traumata (z.B. sexueller Missbrauch, Erlebnis von Katastrophen) können bei erneuten Krisensituationen (z.B. Trennung vom Partner) den Ausbruch einer Depression fördern.
 
Zuletzt bearbeitet:

German_Ice

Bekanntes Mitglied
Man kann nur den Hut davor ziehen, wie diese Frau mit all den Schicksalschlägen umgeht und was sie daraus gemacht hat. Schade, dass ihr Mann diese Kraft nicht hatte, aber so sorgt sie immerhin für ein wertvolles Vermächtnis in seinem Namen.
 

Crazyyyy

SechzigOida
Teammitglied
Eine wie ich finde sehr gute Aussage von ihr:

Klar ist: So eine öffentliche Stellung in der Gesellschaft macht es nicht einfacher, aber trotzdem ist es nicht in Ordnung, wenn permanent behauptet wird: 'Wo bleibt die Menschlichkeit, haben wir aus dem Fall von Robert Enke nichts gelernt?' Er wurde nicht von Fans niedergemacht. Einmal wurde es mit der Presse etwas unschön, als es um die Nummer eins im DFB-Team ging und sie den Zweikampf mit Rene Adler anheizten. Aber das gehört dazu.

"Haben wir daraus nicht etwas lernen sollen?"

Ja was denn eigentlich unbekannte/r Mr./Mrs Klugscheißer im Internet? Enke war beliebter Nationalspieler, hatte Frau und Kind ...und hat trotzdem so eine unfassbare (letzte) Aktion wie einen Suizid gebracht.
Was kann man also aus dem Fall lernen? Depression ist ne furchtbare Krankheit und nicht einfach mal ne schlechte Phase. Und manchmal hilft keine Therapie, kein erfolgreiches öffentliches Leben oder auch 70 Millionen verkaufte Platten weltweit (Chester Bennington) ..und du bringst dich trotzdem um.

Dennoch: Eine tolle Stiftung die dazu beigetragen hat, dass psychische Krankheiten ernster genommen werden und es auch eine Anlaufstelle gibt. Ich denke es gibt auch schon einen gesellschaftlichen Prozess der Depressive mehr akzeptiert als es noch vor nem Jahrzehnt der Fall war. Also besonders wohl im Fußball.
 
Oben